Groll: „Für die künftige Nutzung der Kaserne gibt es keine Patentrezepte.“
Anlässlich einer Sitzung der CDU-Fraktion ging Bürgermeisterkandidat Thomas Groll auf künftige Nutzungsmöglichkeiten der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne ein. „Neben der Entwicklung der Innenstadt muss diesem Thema in den kommenden Jahren besondere Bedeutung eingeräumt werden.
Zerfallende Gebäude mit allen damit verbundenen Problemen darf es nicht geben. Nach wie vor ist mir die Entscheidung der SPD-geführten Bundesregierung vom November 2004 unverständlich. In Neustadt schließt man eine Kaserne in einem ordentlichen Zustand. In Stadtallendorf muss man hingegen erst viele Millionen Euro investieren, um die notwendige Infrastruktur (wieder) zu schaffen.“ Aber der Blick zurück, so Groll, helfe nicht weiter. Man müsse nun nach vorne schauen und sich der Herausforderung stellen. „Patentrezepte für die Nutzung von Gebäude und Gelände gibt es keine. Ich trete dafür ein, jede Idee vorurteilsfrei zu prüfen. Man muss auch schauen, wie andere Kommunen in der Vergangenheit mit dem Thema umgegangen sind. Vergessen wir aber dabei nicht, dass dies damals leichter war. Weil die betroffenen Kommunen finanzielle Hilfen erhielten.“ Groll verwies darauf, dass die Stadt nicht Eigentümer der Kaserne sei. „Ich wäre auch dagegen, die gesamte Fläche zu übernehmen. Wenn die Konditionen stimmen, sollten wir uns aber intensiv um den Sportplatz und die Sporthalle bemühen. Dies wäre auch ein Beitrag zur Förderung der Vereinsarbeit.“
Thomas Groll kündigte an, als Bürgermeister alle Kräfte mobilisieren zu wollen, um Investoren zu gewinnen. „Dies wird sicher nicht einfach. Die Kommune muss im Rahmen ihrer Bauplanungshoheit Möglichkeiten für vernünftige Folgenutzungen eröffnen.“ Der Bürgermeisterkandidat verwies darauf, dass er von Bund und Land nicht nur „warme Worte“, sondern auch konkrete Taten erwarte. „Wenn es uns etwa gelänge, ein Unternehmen in der Kaserne anzusiedeln, das über regen Lieferverkehr verfügt, dann muss eben die Panzerstraße für diesen Zielverkehr freigegeben werden. Eine zusätzliche Belastung für Hindenburgstraße und Querallee wäre nicht hinnehmbar.“
Wenn ab 2008/09 rund 1.000 zusätzliche Soldaten nach Stadtallendorf kommen, so Thomas Groll, dann sollten wir aktiv um diese „Neubürger“ und ihre Familien werben. Neustadt müsse sich ihnen als Kommune präsentieren, in der es sich gut leben lasse, in der Familien willkommen seien.