WIR-Projekt nimmt Arbeit auf Angebot von Kommune und bsj (nicht nur) für Menschen aus Südosteuropa
In Neustadt leben gegenwärtig rund 200 Menschen aus Südosteuropa. Ein solcher Zuzug gerade aus den EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien aufgrund der Freizügigkeitsrichtlinie sei auch in vielen anderen Kommunen zu verzeichnen, so Bürgermeister Thomas Groll. Dies stelle die Städte und Gemeinden vor große und vielfältige Herausforderungen. Man könne nun wegsehen oder aktiv werden, die Verantwortlichen in Neustadt hätten sich dafür entschieden zu handeln.
Mit finanzieller Unterstützung des Landes Hessen nimmt man nun am WIR-Programm (Wegweisende Integrationsansätze realisieren) teil. Dieses ist zunächst auf drei Jahre angelegt und startete am 1. September 2020.
Aufgrund vieler positiver Erfahrungen und der bereits bestehenden Vernetzung vor Ort hat die Kommune den bsj Marburg mit dem Programm betreut.
Martina Trogrlic, aus der Arbeit im Waldkindergarten und der kommunalen Jugendarbeit in Neustadt bekannt, wird mit einer halben Stelle künftig für WIR arbeiten und zudem bei der Stadtjugendpflege tätig bleiben, was vor dem Hintergrund der Programmziele sehr sinnvoll erscheint. Die Tätigkeit im WaldKiGa hat sie hingegen zum Bedauern von Kindern und Eltern Ende Juli aufgegeben.
Gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Groll stellte Martina Trogrlic nun nochmals die Schwerpunkte der künftigen Arbeit vor. Ihr Ziel ist es zunächst, Angebote für Kinder und Jugendliche zu unterbreiten, um darüber auch die Eltern zu erreichen. Dabei legt sie Wert darauf, dass sich die geplanten Freizeitangebote an alle Interessierten in Neustadt richten.
Groll betonte, dass das WIR-Projekt bei Bedarf nicht nur in der Kernstadt, sondern auch den Stadtteilen aktiv sein werde. Dem Bürgermeister ist die Zusammenarbeit mit dem „Schutzmann vor Ort“ ebenso wichtig, wie das Vermitteln von Verhaltensregeln. „Mülltrennung und -entsorgung oder Lärm zu Ruhezeiten sind Gründe für Beschwerden, da muss aufklärend gewirkt werden“, betonte er.
Annika Schlüter von der Gemeinwesenarbeit wird Martina Trogrlic mit einem geringen Stundenkontingent bei der Arbeit unterstützen. Darin wird deutlich, wie verzahnt die Arbeitsbereiche sind.
Stadtradler erstrampeln knapp 180.000 Kilometer
Die Gewinner-Teams des diesjährigen Stadtradeins in verschiedenen Kategorien stehen fest. Die fleißigen Radler – vom Sechsjährigen bis zur Rentner-Truppe – wurden am Tag der Nachhaltigkeit vor der Gemeindehalle Cölbe ausgerufen und vom Kreis mit kleinen Präsenten beschenkt.
Insgesamt erstrampelten die 624 Teilnehmer des dreiwöchigen Rad- Events, das hierzulande am 28. August endete, stolze 178.607 Kilometer, „Sie sind fünf Mal um die Welt geradelt, das verdient Anerkennung“, lobte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow während der Preisverleihung.
Durch ihren Einsatz hätten alle gemeinsam zudem 26 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Angemeldet hatten sich 57 Teams, die in verschiedenen Kategorien Preise erhielten.
Die ersten drei Plätze für die meisten gefahrenen Kilometer erzielten Jan-Philipp Peter vom Klimabündnis Marburg (1.701,7 Kilometer), Roland Wermann (1.673,9) und Hans-Otto Mösch (1.566,3), beide von den „Radelrentnern“ aus Neustadt. Im Mannschaftswettbewerb um die meisten Kilometer gewannen die drei größten Teams: Das Klimabündnis Marburg mit 67 Radlern (insgesamt 19.077 Kilometer), „WIR für UNS!“ aus Neustadt mit 44 Mitgliedern (14.995) und die „Lahnberge-Radler“ mit 49 Teilnehmern (14.579). Die meisten Radkilometer pro Teilnehmer zählten bei der Kategorie fahrradaktivstes Team. Da gewannen die 16-köpfigen „Radelrentner“ (787,4), das „offene Team Wetter“ mit zwei Mitgliedern (747,7) und „das Sportwerk“, bestehend aus vier Radlern (662,5).
Außerdem wurden weitere Teilnehmer als „Gipfelstürmer“ ausgezeichnet: Den ersten Platz teilen sich Ulrich Schu von den „Lahn- berge-Radlern“, Jacob und Clemens Möller vom VfL Marburg 1860 und auf Platz zwei landete Jan Philipp Peter vom Klimabündnis. Beim Schulradeln wurden 16 Radler von den Kaufmännischen Schulen für den ersten Platz und elf Radler von der Adolf-Reichwein-Schule für den zweiten Platz ausgezeichnet. Und auch der sechs Jahre alte Matthis Schmidt aus Momberg schaffte es als jüngster Teilnehmer aufs Siegertreppchen – er war beim Klimaradeln 230 Kilometer gefahren.
52.000 Euro zur Förderung der naturnahen Waldbewirtschaftung
Das Regierungspräsidium Darmstadt hat der Stadt Neustadt (Hessen) kürzlich mitgeteilt, dass die Kommune einen nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von 52.000 Euro zur Förderung der naturnahen Waldbewirtschaftung erhält.
Insgesamt, so Bürgermeister Thomas Groll, sei vorgesehen knapp 65.000 Euro für die Anpflanzung von Laubbaumbeständen und die Errichtung von Wildschutzgattern zu verausgaben. Dies ist Teil der Aufforstung nach den Borkenkäferschäden.
Auf einer Fläche von rund 5,5 ha werden vorrangig 25.000 Traubeneichen sowie Buchen und Wildkirschen angepflanzt.
Gemeinsam mit der 4. Kompanie des 7. Versorgungsbataillons aus Stadtallendorf, der Patenkompanie der Kommune, ist für Ende Oktober ein „Pflanztag“ im Stadtwald vorgesehen.