Neustädter Mitteilungsblatt

„Casa Witha – Tagesmutter in Speckswinkel

Neubürger-Informationsbroschüre neu aufgelegt
Die langjährige Tagesmutter Roswitha Trümpert ist nun in Spe­ckswinkel verortet. Mit ihrem Ehemann Dieter wurde ein leerste­hendes Gebäude in der Nonnengasse erworben und sehr anspre­chend saniert.
Nach erfolgtem Umzug ist nun „Leben in der Bude“. Bürgermeis­ter Thomas Groll überzeugte sich kürzlich davon, dass sich die von Roswitha Trümpert betreuten Kinder in den neuen Räumlichkei­ten wohl fühlen. Gegenwärtig besuchen im Wege des „Platz-Sha­rings“ sechs Kinder das „Casa Witha“.
Der Bürgermeister berichtete auch davon, dass Ortsvorsteher Martin Naumann in der letzten Ortsbeiratssitzung „eine Tages­mutter als Gewinn für Speckswinkel“ bezeichnet habe.
Der 2022 anstehende Umbau des Spielplatzes in der Dorfmitte zu „Speckswinkels Grüner Mitte“ werde sicher ein Anlaufpunkt für Kinder und Tagesmutter werden, sagte Groll bei seinem Besuch weiter. Eine kleine Grünfläche haben Trümperts bereits auf der vorher zubetonierten Hoffläche geschaffen.
Das Bauvorhaben wurde durch die Stadt Neustadt (Hessen) mit Mitteln aus dem Programm „Förderung der Altbausubstanz“ und der Richtlinie „Tagesmutter-Förderung“ unterstützt.
Roswitha Trümpert berichtete dem Bürgermeister, dass in dem Anwesen noch eine weitere Tagesmutter tätig sein könnte und sie sich über Interesse freuen würde. Eine Nachricht, die Thomas Groll positiv aufnahm, denn in der Kleinkinderbetreuung gebe es in der Kommune weiterhin Bedarf.
Durch privates Engagement mit kommunaler Unterstützung konnte ein Leerstand in Speckswinkels Mitte beseitigt werden.

Kürzlich wurde die Informationsbroschüre der Stadt Neustadt (Hessen) für Neubürgerinnen und Neubürger neu aufgelegt.

Auf 24 Seiten erfahren Interessierte mehr über die Kommune.
Es gibt ein kurzes Stadtporträt sowie verschiedenste Informatio­nen aus den Bereichen Bildung und Familie, Gesundheit und So­ziales, Kultur, Sport und Freizeit sowie Wirtschaft.
Möglich wurde die Herausgabe der Neubürger-Informationsbro­schüre nicht zuletzt dadurch, dass zahlreiche regionale Unterneh­men diese durch eine Anzeige unterstützten.
Die Broschüre kann ab sofort im Bürgerbüro der Stadt Neustadt (Hessen), Ritterstraße 5-9, 35279 Neustadt (Hessen) abgeholt werden.

Entwurf des Regionalplanes Mittelhessen offengelegt

Neustadt sieht Vorgaben zur Bevölke­rungsentwicklung und Gewerbeflächen­ausweisung kritisch
Vom 10. Januar bis zum 11. März 2022 können Be­hörden, Unternehmen, Einwohnerinnen und Ein­wohner, aber auch Kommunen ihre Stellungnahmen zum Entwurf des Regionalplanes Mittelhessen ab­geben.
Der fast 200 Seiten starke Textentwurf nebst zahl­reichen Karten regelt, wo künftig Gewerbeflächen ausgewiesen oder eine größere Anzahl von Wohn­häusern entstehen sollen.
Er enthält weiterhin auch Aussagen zum Hochwasserschutz, dem Abbau von Rohstoffen, der Verkehrsplanung, dem Denkmalschutz oder dem Naturschutz und der Landwirtschaft.
Etwa alle zehn Jahre wird ein solcher Regionalplan durch die Re­gionale Planungsversammlung aufgestellt, um Ziele und Grund­sätze für die Entwicklung in Mittelhessen festzulegen.
Von den Festlegungen des Regionalplanes, so Bürgermeister Tho­mas Groll, sei natürlich auch die Stadt Neustadt (Hessen) betrof­fen. Daher hätten sich Verwaltung und Magistrat bereits mit dem Entwurfspapier befasst und eine umfangreiche Stellungnahme er­arbeitet.
Kritisch setzt man sich darin zunächst mit den seitens der Ver­fasser getroffenen Annahmen zur demografischen Entwicklung in Mittelhessen auseinander.
Ausgehend von einer Bevölkerungszahl von 9.947 im Jahre 2020 wird der Stadt Neustadt für 2035 nämlich eine Einwohnerschaft von nur noch 7.300 (minus 22,3 %) prognostiziert.
„Wir können zwar grundsätzlich nachvollziehen, dass die mög­liche Bevölkerungsentwicklung in Mittelhessen nach einem ein­heitlichen und damit theoretischen Verfahren ermittelt wird, se­hen hier aber die deutlich abweichenden lokalen Gegebenheiten
nicht hinreichend berücksichtigt und bitten daher darum, hier eine Anpassung vorzunehmen, da die Bevölkerungszahl auch Auswir­kungen auf andere Festlegungen des Regionalplans – etwa die Siedlungsfläche – hat.
Den auf Nachfrage geäußerten Verweis darauf, dass etwaige posi­tive Veränderungen bei der Bevölkerungszahl später in Abwei­chungsverfahren berücksichtigt werden können, nehmen wir zur Kenntnis, halten ihn aber für nicht zielführend. Solche Verfahren müssen nämlich von der Kommune initiiert werden und nehmen dann zumindest Zeit und Arbeitskraft in Anspruch.
Wir denken daher, dass eindeutig besser ist, dass diese Thematik bereits bei der Planaufstellung bearbeitet werden sollte“, so Bür­germeister Thomas Groll.
Folgende Gründe sprechen aus Neustädter Sicht für eine deutliche Veränderung der Bevölkerungszahl nach oben:
• Nach Auskunft des Datenverarbeiters EKOM müsste die Be­völkerungszahl zum 31.12.2021 erstmals über 10.000 betragen haben. Die verbindlichen Zahlen des Statistischen Landesamtes liegen gegenwärtig allerdings noch nicht vor.
• Die Außenstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete dürfte nach Aussage des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und des Regierungspräsidiums Gießen noch länger in der Kommune verbleiben. Die Geflüch­teten zählen bei der Einwohnerzahl mit.
• In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Geflüchtete in Neu­stadt angesiedelt und zum Teil die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen.
• In Neustadt (Hessen) steigen die Geburtenzahlen leicht an.
• Seit 2017 wurden vier neue Kindergartengruppen geschaffen. Die Schaffung zweier Krippengruppen steht an. Eine davon wird bereits zum 1.9.2022 als Provisorium eingerichtet.
• Gegenwärtig befindet sich ein neues Baugebiet mit rund 50 Wohneinheiten in der Aufstellung („Wohnen auf dem Stückertriesch“).
• Ein weiteres Seniorenheim („Menetatis“) wurde im Dezember 2021 eröffnet. Es verfügt über mehr als 70 Plätze sowie Woh­nungen für Betreutes Wohnen.
• Ein auswärtiger Investor errichtet gerade ein Anwesen mit 16 Wohnungen in der Kernstadt.
• Im Stadtteil Momberg werden 2022/23 acht Wohnungen entste­hen.
• Es werden vermehrt Baulücken gefüllt und auch Leerstände in den Ortskernen der Kernstadt und der Stadtteile veräußert.
• Bedingt durch den Weiterbau der A 49 wird der Standtort Neu­stadt (Hessen) deutlich attraktiver.
Im Entwurf des Regionalplanes wird der Stadt Neustadt (Hessen) für den Zeitraum 2018-2035 ein maximaler Wohnungsflächenbe­darf von 20 ha zuerkannt.
„Es wäre aus unserer Sicht zunächst zu prüfen, ob die Anerken­nung einer höheren Bevölkerungszahl hier zu einer Veränderung führen würde“, so der Bürgermeister.
Grundsätzlich könne die Kommune diese Festlegung aber unter der Berücksichtigung zweier Punkte akzeptieren:
• Es müsse sichergestellt sein, dass die Ausweisung zusätzlicher Wohnungsflächen sowohl in der Kernstadt als auch in den drei Stadtteilen erfolgen kann. Ä
• Einen etwaigen Abzug für vorhandene Baulücken sehe man eher kritisch. Er müsse, wie vom Regierungspräsidium beabsichtigt, vorher mit der Kommune besprochen werden. Hierbei sei dann zu berücksichtigen, dass über diese Flächen keine Verfügungs­gewalt der Kommune bestehe und eine Verkaufsbereitschaft der Eigentümer gegenwärtig aus unterschiedlichen Gründen kaum vorhanden sei.
Im Regionalplan wird der Stadt Neustadt (Hessen) ein maximaler Gewerbeflächenbedarf von 5 ha zuerkannt. „Diese Vorgabe leh­nen wir als zu gering ab“, so Bürgermeister Thomas Groll.
„Unserer Nachbarkommune Stadtallendorf sollen beispielsweise 45 ha zuerkannt werden sollen, unserer Kommune aber nur 1/9 dieser Fläche.“
An der Festlegung für das Mittelzentrum Stadtallendorf wolle man nicht rütteln, da dort auch viele Neustädter Arbeit fänden, die Vorgabe für Neustadt berücksichtige aber nicht die tatsäch­lichen Gegebenheiten und trage der zukünftigen Entwicklung durch den Weiterbau der A 49 nicht Rechnung. „Wir sehen vor Ort Entwicklungspotential“, betont der Bürgermeister.
2021/22 wurden im Gewerbegebiet „Am Gelicht“, I. Bauabschnitt, fast 3 ha Gewerbefläche veräußert. Alleine die Fa. FELO erwarb 1,1 ha und plant derzeit „FELO 2035“, den Bau eines komplett neuen und deutlich erweiterten Firmengebäudes.
Gegenwärtig arbeite man mit der Hessischen Landgesellschaft und dem Amt für Bodenmanagement an einer Bodenordnung im Gewerbegebiet „Am Gelicht“, II. Bauabschnitt, denn der erste Abschnitt sei erfreulicherweise komplett verkauft.
Sollte es gelingen, hier tatsächlich die komplette Fläche von 6,5 ha in Verfügungsgewalt zu bekommen, setzt Neustadts Magistrat auf eine große Nachfrage.
Der Autobahnanschluss bei Stadtallendorf (und Speckswinkel) werde sich auch für Neustadt sehr vorteilhaft auswirken, zeigt sich Thomas Groll in diesem Zusammenhang überzeugt.
„Es ist festzustellen, dass zahlreiche junge Handwerksbetrie­be Flächenbedarf haben. Das Gewerbegebiet in der ehemaligen Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne kommt für sie aus verschiedenen Gründen nicht in Betracht, zumal die BImA diese Fläche an einen Investor veräußern möchte und es hier aktuell auch Verhandlun­gen gibt.
Wir sehen es als notwendig an, dass der maximale Gewerbeflä­chenbedarf für die Stadt Neustadt (Hessen) angehoben wird, um wohnortnahe Arbeitsplätze zu schaffen und die Gewerbesituation für die Kommune zu verbessern“, stellt Bürgermeister Groll her­aus.
Auch mit den Festsetzungen des Regionalplanes zum Denkmal­schutz setzt sich die Stellungnahme der Kommune auseinander. „Wir bitten darum, den im Eigentum des Landes Hessen stehen­den Junker-Hansen-Turm als besonders schützenswertes Kultur­denkmal aufzunehmen. Der mächtige Festungsturm wurde um 1482 errichtet und ist ein Baukulturdenkmal von nationaler Be­deutung. Der knapp 50 m hohe und im Durchmesser etwa 13 m messende Turm gilt als größter Fachwerkrundbau der Welt“, so Thomas Groll.
Im Regionalplan endet der „Korridor mit Potential“ für die Rad­schnellverbindung von Gießen/Marburg aus kommend in Stadtal­lendorf. Hier bittet man darum, den Korridor bis Neustadt (Hes­sen) und von dort weiter nach Schwalmstadt zu führen.
„Neustadt liegt bereits am Radweg D4 („Deutsche Einheit“) und gegenwärtig wird nach einer dauerhaften Verbindung in den an­grenzenden Schwalm-Eder-Kreis gesucht“, erläutert der Bürger­meister hierzu.
Thomas Groll hofft, dass Neustadts Eingaben beim Regierungs­präsidium bzw. der Regionalen Planungsversammlung Gehör fin­den.

Zukunft Innenstadt Frischer Wind für altes Gemäuer Workshop „Coworkingspace im Historischen Rathaus“

Das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“, so Bürgermeister Thomas Groll, gebe der Stadt Neustadt (Hessen) die Möglichkeit, neue Dinge auszuprobieren, um Leerstände zumindest temporär
zu beseitigen oder Räumlichkeiten anderweitig zu nutzen.
Nach dem „Neu-Stadtladen“ wolle man nun ein weiteres Projekt angehen und im Historischen Rathaus am Marktplatz einen „Coworkingspace“ eröffnen.
„Diese neue Art des Arbeitens bietet zahlreiche neue Möglichkei­ten der Vernetzung und der Interaktion mit Vordenkerinnen und -denkern und Innovatoren. Zugleich haben wir als Kommune die Chance, unseren Bürgerinnen und Bürgern einen wohnortnahen Arbeitsplatz zu bieten und somit neue Potentiale für Firmen und Institutionen zu schaffen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwir­ken“, erläutert der Bürgermeister das Vorhaben.
Für dieses „Leuchtturmprojekt“ findet ein Auftaktworkshop im Historischen Rathaussaal am Mittwoch, dem 2. März 2022 ab 16:00 Uhr, unter 3G-Bedingungen statt.
Dieses Treffen wird von den Projektumsetzern der NEUEN DENKEREI und Drebes & Oertel moderiert, die bereits „Coworkingspaces“ erfolgreich umgesetzt haben.
Interessierte erfahren bei dem Workshop die wichtigsten Eck­punkte zum Projekt und arbeiten im Anschluss daran in einem interaktiven Workshopformat an Ideen, die die Grundlage für die Konzeption bildet. Ideen, Wünsche und Bedürfnisse der Teil­nehmerinnen und Teilnehmer im Bereich des täglichen Arbeitens spielen dabei eine wichtige Rolle.
Wer kurzentschlossen an der Zusammenkunft teilnehmen möch­te ist nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll herzlich dazu eingeladen.
Sollte jemand vorher Fragen oder Anregungen zum Projekt ha­ben, kann man sich gerne an die Projektumsetzerin Julia Heimeier von der NEUEN DENKEREI (julia@neue-denkerei.de) wenden. „Ein Coworkingspace würde frischen Wind in das alte Gemäu­er am Marktplatz bringen. Um ideale Bedingungen zu schaffen, würden wir das Trauzimmer in den unteren Saal verlegen und ent­sprechend gestalten“, betont Groll.
Dass im Laufe des Jahres zwei kommunale Räumlichkeiten – neben dem Saal des Historischen Rathauses noch der Gemein­schaftsraum im „Haus der Vereine“ für eine Krippengruppe“ an­derweitig genutzt werden, sieht der Bürgermeister „im Ergebnis“
positiv. „Öffentliche Räume müssen genutzt werden, um eine Be­rechtigung zu haben. Für Vereine und andere Zusammenkünfte stehen ja noch das KuBüZ, das DGH in Momberg und der Zollhof in Speckswinkel zur Verfügung“, hebt der Bürgermeister hervor, der sich zudem gut vorstellen kann, die beiden Säle des katholi­schen Pfarrheimes in ein Nutzungskonzept einzubeziehen.