Neustädter Mitteilungsblatt

Es blüht am Junker-Hansen-Turm

Anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums von Neustadt stif­tete die VR Bank Hessenland ein blühendes Beet vor dem Junker-Hansen-Turm. Kommune und Förderverein Bürgerpark setz­ten das Projekt gemeinsam um und beauftragten Gärtnermeister Jörg Wirth mit der Durchführung.
Kürzlich konnten sich Marktbereichsleiterin Gabriele Schä­fer-Langohr und Bürgermeister Thomas Groll von dem gelun­genen Werk überzeugen, das auch als „Fotopunkt“ mit der his­torischen Bausubstanz von Rathaus und Turm im Hintergrund genutzt werden kann.
Der Frauenverein 1958 e.V. überreichte dem Bürgermeister im Vorfeld des Festaktes „750 Jahre Neustadt“ am 5. Mai ein Rosen­stöckchen und wollte damit die Verbundenheit mit der Kommune zum Ausdruck bringen. Die Vorstandsdamen schrieben, dass die Rose für Tradition und Beständigkeit stehe, leuchtend erblühe und kräftig wachsen sollte und zogen dabei Parallelen zu Neu­stadt. Diese Rose wurde kurzerhand in das Beet integriert und eine weitere kam hinzu, um die Symmetrie zu wahren.

Region Marburger Land Lokale Entwicklungsstrategie auf den Weg gebracht

Seit November 2021 wurde in mehreren Foren und Workshops in­tensiv an einer neuen lokalen Entwicklungsstrategie (LES) für die Region Marburger Land gearbeitet. Diese ist notwendig, um auch in der Förderperiode 2023-2027 LEADER-Mittel der Europäi­schen Union in die Region zu holen.
Mitgliedskommunen der Region Marburger Land sind neben Neustadt – wie bereits seit 2017 – auch Stadtallendorf, Amöne­burg, Ebsdorfergrund, Fronhausen, Weimar und Lohra. Aufgrund geänderter Förderbedingungen können die Außenstadtteile Mar­burgs nicht mehr der Region angehören. Neu hinzugekommen ist aber Kirchhain.
Neustadt erhielt in der letzten Förderperiode u.a. Mittel für At­traktionen im Freibad, die dortigen Wohnmobilstellplätze, das Naturportal, den Spielplatz „Honigtopf“ und die Tagespflege für Senioren „Tagwerk“. Rund 350.000 Euro an LEADER-Mitteln, so Bürgermeister Thomas Groll, flossen in die Kommune.
Das neue LES enthält Aussagen zu Daseinsvorsorge, Touris­mus, Wirtschaft und Bioökonomie und wurde am 17. Mai 2022 in Erksdorf öffentlich vorgestellt. Ein Leuchtturmprojekt soll eine Machbarkeitsstudie zu einer Landesgartenschau in der Region nach 2030 sein. Eingebracht wurde diese Idee von Bürgermeister Groll. Für Neustadt ist als Starterprojekt eine Konzeption für die Weiterentwicklung der stadtgeschichtlichen Ausstellung im Jun­ker-Hansen-Turm vorgesehen.
Thomas Groll wurde in der Jahreshauptversammlung der Region als stellvertretender Vorsitzender einstimmig bestätigt. Neue Vor­sitzende ist Fronhausens Bürgermeisterin Claudia Schnabel, die ihren Amtskollegen Peter Eidam nach neun Jahren ablöste.
Kooperationsvereinbarung zum Interkommunalen Klimaschutzmanagement unterschrieben Amöneburg, Kirchhain, Neustadt, Rauschenberg und Wohratal gehen bei dem Thema „Klima“ künftig gemeinsam voran
Erneut haben sich fünf Bürgermeister der Ostkreiskommunen ge­troffen, um im Rahmen der Interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) eine Vereinbarung zu unterschreiben.
Grund des Treffens der Bürgermeister Michael Plettenberg (Amö­neburg), Olaf Hausmann (Kirchhain), Thomas Groll (Neustadt), Michael Emmerich (Rauschenberg) und Heiko Dwedeit (Wohra­tal) war diesmal die Unterzeichnung der Kooperationsvereinba­rung „Interkommunales Klimaschutzmanagement“.
„Klimaschutz ist eine dauerhafte Aufgabe. Wir wollen es gemein­sam angehen und gehen davon aus, dass der Mehrwert für unse­re Städte über dem zu erbringenden finanziellen Einsatz liegen wird“, so die einhellige Aussage der Bürgermeister im Vorfeld der Vertragsunterzeichnung.
Den Verantwortlichen ist bewusst, dass sie für die heutige sowie zukünftige Generationen ihre Aktivitäten im Klimaschutz ver­stärken und ihre Anstrengungen für eine aktive Gestaltung der Energie auf kommunaler Ebene voranbringen müssen. Die Ko­operationspartner fühlen sich dem globalen Ziel, den mittleren Temperaturanstieg der Erdatmosphäre auf maximal 1,5 Grad Cel­sius zu begrenzen, verpflichtet.
Mit der Vereinbarung wollen die fünf Kommunen Amöneburg, Kirchhain, Neustadt, Rauschenberg und Wohratal ihre Aktivi­täten im Klimaschutz und zur Gestaltung der Energiewende zu­künftig verstärken und bündeln. Sie haben dazu das Büro „Klima & Energieeffizienz Agentur KEEA GmbH“ aus Kassel mit der Erstellung von Klimaschutzkonzepten beauftragt. Die Ergebnis­se daraus sollen in einem gemeinsamen Klimaschutzmanagement umgesetzt werden.
Das interkommunale Klimaschutzmanagement wird zentral bei der Stadt Kirchhain eingerichtet. Hierfür wurden im Stellenplan der Stadt Kirchhain die notwendigen Voraussetzungen geschaf­fen. Geplant ist die Einstellung von zwei Klimamanagern.
Diese sollen aber nicht nur Konzepte ausarbeiten und umsetzen, sondern sie sollen dabei auch die Fördermöglichkeiten ausloten. Bei keinem Feld ist die Förderlandschaft derart kompliziert wie bei Klimaschutzprojekten und bei allen Projekten ist die Förder­kulisse ein wichtiges Thema. Denn ohne Fördergelder ist die Um­setzung von Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes schwierig.
Im Rahmen der Unterzeichnung der Vereinbarungen dankte Bür­germeister Michael Plettenberg Bürgermeister Olaf Hausmann, dass er die Koordination der notwendigen Schritte übernommen hat und die Stellen in Kirchhain eingerichtet werden. Hausmann erklärte, dass es wichtig sei, dass die noch einzustellenden Mitarbeitenden nicht nur in Kirchhain Beratungsge­spräche durchführen, sondern auch Ansprech­partner vor Ort in den anderen vier Kommunen sein werden.
Was sagen die Bürgermeister?
Bürgermeister Michael Emmerich erklärt, dass Rauschenberg schon länger verschiedene Kli­maprojekte auf den Weg gebracht hat, aber mit dem neuen Klimaschutzmanagement auch eine individuelle Beratung für die Bürgerinnen und Bürger gegeben sein wird.
Sein Kollege aus Neustadt, Bürgermeister Tho­mas Groll, lobte die Zusammenarbeit der Ost­kreiskommunen, die zwischenzeitlich auf vielen Ebenen hervorragend läuft und gerade die klei­nen Kommunen von der IKZ profitieren.
Der Amöneburger Bürgermeister Michael Plet­tenberg machte deutlich, dass ihm das Thema „Klima“ auch persönlich sehr wichtig sei und er die Energiewende vor Ort voranbringen möchte. „Die Energie- und Klimawende muss vor Ort, in den Städten und Gemeinden umgesetzt wer­den“, so seine Aussage.
Heiko Dawedeit, Bürgermeister in Wohratal, ist froh, dass eine gemeinsame Kooperation ge­schaffen wurde. Insbesondere in Wohratal seien die Personalressourcen doch sehr knapp und man würde von der Zusammenarbeit in vielen Bereichen profitieren.
Bürgermeister Olaf Hausmann freut sich auf die Aufgabe und erklärte, dass nicht nur die energe­tische Sanierung von Gebäuden Ziel sein wird. „Beispielsweise müssen auch Mobilität und Elektro-Mobilität in Zukunft strukturell ausge­baut werden“ erklärt Hausmann.
Einig waren sich die Bürgermeister darin, dass ein Umdenken erfolgen muss. „Ohne ein Um­denken in der Bevölkerung können die Klima­ziele nicht erreicht werden“; so die einhellige Meinung.
Die Laufzeit des Projektes ist auf unbestimmte Zeit ausgelegt. Die beiden Vollzeitstellen, sollen möglichst zum 1. Juli besetzt werden. Ein Teil der Personalkosten wird aus Fördermitteln des Bundesumweltministeriums finanziert, die rest­lichen Kosten werden nach Einwohnerzahl auf die Kommunen aufgeteilt. In allen Stadtparla­menten erfolgte die Zustimmung zum Beitritt der Kooperationsvereinbarung einstimmig.

Ortsbeirat Speckswinkel

Am 12. Mai 2022 fand im „Zollhof“ eine weitere Sitzung des Orts­beirates Speckswinkel statt.
Ortsvorsteher Martin Naumann konnte dazu auch Bürgermeister Thomas Groll und den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg begrü­ßen.
Zu Beginn ging der Bürgermeister kurz auf die anstehende Be­schaffung eines neuen Fahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr Speckswinkel sowie den notwendigen Umbau des „Zollhofes“ als Unterkunft für die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden so­wie Unterstellmöglichkeit für das Fahrzeug ein. Das Fahrgestell wurde mittlerweile an den Hersteller des Aufbaues ausgeliefert. Gegenwärtig gehen die Beteiligten davon aus, dass eine Übergabe und Indienststellung im Spätherbst 2022 erfolgen kann. Für den Umbau des „Zollhofes“ zu Zwecken der Freiwilligen Feuerwehr wurden inzwischen zahlreiche Aufträge vergeben. Die Arbeiten sollen in Kürze beginnen. Der Bürgermeister nannte gegenwärtig eine Preisüberschreitung von rund 20 Prozent. Bei vertiefender Betrachtung hat sich ergeben, dass der Boden des nun ehema­ligen Jugendraumes im Keller des Zollhofes feucht ist. Es muss abgeklärt werden, wie damit umgegangen wird. Mehrkosten sind allerdings zu befürchten. Groll erläuterte auch noch einmal die Gründe, warum die zukünftige Beheizung des Gebäudes durch eine Luft-Wärmepumpe in Kombination mit Flüssiggas erfolgen soll. Maßgeblich hierfür seien zum einen fördertechnische Grün­de, zum anderen aber auch, dass die Zuheizung mit Gas nur bei „Spitzenlasten“ erfolge und die Luft-Wärmepumpe einfacher zu handhaben sei als eine größere Pellet-Anlage. Ortsbeiratsmit­glied Harald Geißel warf hierzu einige Fragen auf und sah „in der gegenwärtigen Zeit“ eine Zuheizung mit Gas als nicht mehr dar­stellbar an. Er regte in diesem Zusammenhang an, auf dem Dach des „Zollhofes“ eine Photovoltaikanlage aufzubringen, um eige­nen Strom für den Betrieb der Luft-Wärmepumpe zu erzeugen. Hier sagte der Bürgermeister eine Prüfung zu.
Ortsvorsteher Martin Naumann berichtete über die Gescheh­nisse der letzten Monate. Anfang März sei das neue Dorf-Logo vorgestellt worden. Dieses findet sich bereits auf den neuen Dorf­eingangsschildern. Bislang wird der Kindergarten nicht – wie vor Wochen angedacht als „Notquartier“ für ukrainische Kriegs­flüchtlinge benutzt. Auf dem Anwesen Kellermann sei eine etwa 300 Quadratmeter große Blumenwiese angelegt worden und auch eine gestaltete „800“ – ein Hinweis auf die Jubiläumsfeier im nächsten Jahr – ist vorgesehen. Das Hessische Umweltministerium habe 440 Euro für den Bau von Nistkästen gewährt. Die Grillhüt­te sei von Mai bis August an jedem Wochenende ausgebucht. Am 21. Mai findet die Aktion „Sauberhafter Frühling“ statt. Für den 16. Juli hätten die Vereine eine gemeinsame Aktion geplant. Zu­nächst solle es am Nachmittag noch einige Aktivitäten für Kinder geben, bevor der Tag dann in einen Dämmerschoppen mit Livemusik münde.
Martin Naumann und Thomas Groll berichteten den Ortsbei­ratsmitgliedern auch über den Stand der Dorfentwicklung. Die „Grüne Mitte Speckswinkel“ solle ab dem Spätsommer umgesetzt werden. Für das Vorhaben, die nachhaltige Attraktivierung des Spielplatzes in der Dorfmitte, rechne man mit einem Zeitraum von vier bis sechs Wochen. Einige Umplanungen sowie die allgemeine Preissteigerung führen dazu, dass die Kosten nach oben gegangen seien. In Absprache mit dem Planungsbüro seien auch einige Ein­sparungen vorgenommen worden oder setze man auch auf Eigen­leistungen. Dadurch hoffen die Beteiligten den Preisanstieg auf etwa 20.000 Euro netto begrenzen zu können. „Highlight“ des neu gestalteten Spielplatzes dürfte ein Wasserspielbereich mit Schwen­gelpumpe, Wasserpilz und Schaufelrad sein. Für das kommende Jahr steht eine Aufwertung des Dorfteiches an. Hier soll es im
kommenden Jahr viel Arbeit geben. Im Herbst wird die Kommune einen Förderbescheid beantragen. Vorgesehen sind unter anderem eine Verbesserung der Wegeführung und ein Wasserspiel auf dem Teich. Diskutiert werden muss noch, ob und möglicherweise, wie man die Wasserqualität verbessern könne. Im Raum steht hier ein Ausbaggern zumindest des kleinen Teiches. Bürgermeister Groll verwies darauf, dass dies nicht so einfach umzusetzen sei, sondern Untersuchungen und auch einen Genehmigungsprozess nach sich ziehen würde.
Noch nichts Neues gibt es vom Jugendraum zu berichten. Eine zunächst angedachte Container-Lösung dürfte sich eher als nicht nachhaltig erweisen. Der Umbau des Geräteschuppens am Fest­platz würde – ohne Umbau der sanitären Anlagen – mindestens 200.000 Euro kosten. Eine Verlagerung der Trachtengruppe aus dem ehemaligen Kindergarten wird vom Ortsbeirat nicht in Er­wägung gezogen, weil es auch hier dann Ersatzräumlichkeiten bräuchte. Als Übergangslösung kann sich Bürgermeister Thomas Groll die Nutzung eines Bauwagens vorstellen. Gemeinsam will man weiter über Lösungen nachdenken.
Auch im Speckswinkeler Ortsbeirat stellte der Bürgermeister das Projekt „Neustadt blüht auf – Erhöhung der biologischen Vielfalt“ vor und verwies darauf, dass es in Speckswinkel bereits einige Ak­tivitäten in den letzten Jahren gegeben habe. Die EAM stellt der Kommune ein Insektenhaus zur Verfügung. Dieses soll zukünftig Aufstellung auf der örtlichen Streuobstwiese finden. Ortsvorste­her Martin Naumann berichtete dann noch über den Stand der Planungen für die 800-Jahr-Feier im kommenden Jahr.
Durchaus beeindruckend ist der Stand der Planungen für das Jubi­läumsjahr „800 Jahre Speckswinkel“ in 2023.
Die Festlichkeiten starten am 31.12.2022 mit einer Silvesterfeier auf dem Dorfplatz ins neue Jahr. Auf diese Weise können mög­lichst viele teilnehmen und man bleibt dabei weitgehend unabhän­gig von etwaigen Corona-Vorschriften.
Im zeitigen Frühjahr soll das Buch „Zoll und Zoller von Spe­ckswinkel“ durch den Autor Herbert Losekam vorgestellt werden. An Himmelfahrt, 18. Mai, findet ein erster Grenzgang statt, ein weiterer folgt am 2. September.
Vom 7.-11. Juni findet ein Festwochenende mit Kommers, Fami­lientag, Höfefest, Gottesdienst und vielem mehr statt.
Für Dezember sind dann noch Adventskonzert und Weihnachts­markt geplant.
Zum Abschluss votierte der Ortsbeirat noch einstimmig zur Ver­wendung des Speckswinkeler Anteils an der Ehrenamtspauschale des Landkreises. Der Betrag soll in diesem Jahr dem Festaus­schuss „800 Jahre Speckswinkel“ zur freien Verwendung zur Ver­fügung gestellt werden.