Neustädter Mitteilungsblatt

Würdevoll, schwungvoll, kurzweilig und fröhlich – Festakt am 5. Mai 2022

Am 5. Mai 1272 wurde „Nova Civitate“ – Neustadt – erstmals urkund­lich erwähnt. Genau 750 Jahre später kamen rund 200 Gäste und über 100 Mitwirkende auf dem (bisherigen) Rathausplatz zu einem Festakt zusammen, den man mit den Adjektiven würdevoll, schwungvoll, kurz­weilig und würdig treffend beschreibt.
Die historische Kulisse von Rathaus und Junker-Hansen-Turm sowie das Wetter trugen zum Gelingen der im Nachhinein vielfach gelobten Veranstaltung bei.
Gegen 18 Uhr zogen die Historische Bürgerwehr mit Biedermeier­damen, Junker Hans Julian Schratz und seine Burgfräulein Marlene Gnau und Marie Geus, Fahnenabordnungen von Vereinen aus Neustadt, Mengsberg und Momberg, Soldaten der Patenkompanie der Bundeswehr und Bürgermeister Thomas Groll, Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg gemeinsam mit der Schirmherrin des Stadtjubiläums, Staatsministerin Angela Dorn, und dem Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich ein.
Unmittelbar danach erklang durch das Neustädter Blasor­chester der von Christoph Jarkow komponierte Marsch „Ave Novam – Gruß an Neustadt“, die Majoretten begleiteten dies schwungvoll.
Die Begrüßung der Anwesenden übernahm dann der bekannte HR-Moderator und „Wetterfrosch“ Tim Frühling, der gekonnt durch den Abend führte und die Besucher mit den nötigen In­formationen ausstattete.
Er hieß u.a. den Parlamentarischen Staatssekretär Sören Bar­tol MdB, Dr. Stefan Heck MdB, Dirk Bamberger MdL und den Ersten Kreisbeigeordneten Marian Zachow willkommen. Mit dabei waren auch der langjährige Bürgermeister Manfred Hoim, der ehemalige Kommandeur der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“ Dr. Klaus Wittmann sowie Bürgermeister der Nachbarkommunen, Vertreter aus Wirtschaft, Gewerbe und Verwaltung.
Mädchen und Jungen der vierten Klasse der Martin-von-Tours-Schu- le trugen unter Leitung von Daniela Schmittdiel gekonnt zwei Lieder vor, darunter, passend zur Europawoche des Landes Hessen, „Wir kleinen Eu­ropäer“. Dazu winkten sie mit Fah­nen zahlreicher europäischer Länder von der Bühne ins Publikum und machten deutlich, dass auch in Neu­stadt Menschen aus vielen Nationen zusammenleben.
Nachdem Leonie Groll den Inhalt der seinerzeitigen Urkunde vor­trug, berichteten Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Martin- von-Tours-Schule über den Schultag „einst und jetzt“ und trugen hierbei vier informative Szenen – Deutsches Kaiserreich, 1937, 70er Jahre und heute – vor. Zudem wurden Schul­leiter Volker Schmidt und Bürger­meister Thomas Groll nach ihren
Erwartungen an die Schule der Zukunft gefragt. Dabei sprach Groll den Ersten Kreisbeigeordneten direkt an und wünschte sich eine Sanierung der Turnhalle in der Querallee.
Der Festakt fand in der „Neustädter Burganlage“ statt, die auf die Grafen von Ziegenhain zurückgeht. Hans von Dörnberg ließ die Burg um 1480 zum Schloss umbauen. Später war es die Mainzer Amtskellerei und Sitz des hiesigen Amtsgerichts. Nach dem II. Weltkrieg wurden hier Flüchtlinge untergebracht. Seit 1952 – also vor 70 Jahren – ist das einstige Schloss nun das Rathaus. Zur Erinnerung an die ursprüngliche Nutzung erfolgte am Jubiläumsabend die Benennung in „Schlossplatz“. Diese nahmen Albert-Fredrick von Dörnberg, ein Nachfahre des Junker Hans, und Julian Schratz, der Neustadts Symbol­figur aktuell verkörpert, gemeinsam wahr.
Für Schwung auf der Bühne sorgten im Anschluss die Mäd­chen der Kolpingsternchen, die von Jessica Gehmlich-Rust und Heike Gieße trainiert werden.
Eigens zum Stadtjubiläum hatte der Schauspieler Jürgen-Hel­mut Keuchel vom Hessischen Landestheater Marburg ein „Neustadt-Gedicht“ verfasst, welches er gekonnt von der Rat­haustreppe aus vortrug.
Nach einem weite­ren Musikstück des Neustädter Blasor­chesters hielt Bür­germeister Thomas Groll – erstmals mit der Silbernen Amts­kette der Neustädter Bürgermeister – die Festrede. Hierbei orientierte er sich am Motto des Jubiläums „Neustadt gestern – heute – morgen“ und betonte u. a. die Be­deutung einer aktiven Bürgergesellschaft für die Zukunft der
Kommune. Zugleich verwies er auf die Bedeutung starker Städte und Gemeinden für ein funktionierendes Gemeinwe­sen. Wie bei einem Staffellauf überreiche in einer Kommune eine Generation die Verantwortung für die Heimatstadt an die nachfolgende. Der Bürgermeister zitierte Franz-Josef- Strauß, der einmal gesagt habe: „Dankbar rückwärts. Mutig vorwärts. Gläubig aufwärts.“ Diese Worte, so Groll, seien gut für ein Stadtjubiläum geeignet. Nachdem er an die allzu früh verstorbene Landrätin Kirsten Fründt erinnert hatte, die Neustadt immer sehr zugetan war schloss er mit dem Wunsch „Ad multos annos“ – auf viele weitere gute Jahre Neustadt.
Passend zur Weltlage trugen dann Ben Knop und Christian Keul vom Team des Hessischen Landestheaters Marburg „Imagine“, eine Hymne auf den Frieden (1971 erstmals von John Lennon gesungen) sowie „Happy Birthday“ vor. Inten­dantin Eva Lange gratulierte der Kommune ebenfalls zum Jubiläum und dankte dem Bürgermeister für die stete Be­reitschaft Kultur im ländlichen Raum zu ermöglichen.
Angela Dorn, hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, bedankte sich für die Ehre der Schirmherrschaft, die sie gerne übernommen habe. Sie beschrieb in ihrem Grußwort Neustadt als eine lebendige Kommune, die Be­währtes weitergebe und immer wieder auch Neues wage. Die Staatsministerin überreichte Bürgermeister Groll die Freiherr-vom-Stein-Urkunde des Landes und hatte auch zwei Förderbescheide dabei. Alexander Milewski erhielt eine Zu­wendung für das vom Bürgerparkverein unterstützte Artis­tenfestival „Goldener Biber“ im Oktober und Speckswinkels Ortsvorsteher Martin Naumann bekam Unterstützung für die zum 800-jährigen Ortsjubiläum 2023 geplante „Zoll­chronik“ von Herbert Losekam.
Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow sah Neustadt als eine aktive, der Zukunft zugewandte Kommune und verlieh stellvertretend an Bürgermeister Thomas Groll die Ehren­medaille des Landkreises Marburg-Biedenkopf.
Die Darstellerinnen und Darsteller des Musicals „Nova Civitas“ aus der Feder von Christiane Krapp präsentierten mit großer Spiel- und Sangesfreude eine Szene aus ihrem Repertoire. Passend natürlich die Beglaubigung der Urkun­de vom 5. Mai 1272 durch Schultheiß Hermann von Nova Civitate.
Im Laufe der Jahrhunderte kamen im­mer wieder Menschen nach Neustadt und blieben. Sie alle prägten diese Stadt mit. Nach dem II. Weltkrieg ka­men Flüchtlinge und Heimatvertrie­bene aus den deutschen Ostgebieten und der sowjetischen Besatzungszone (DDR), in den 1960er und 70er Jahren kamen „Gastarbeiter“ aus der Tür­kei, Spanien und Italien. Anfang der 1990er Spätaussiedler aus den Nach­folgestaaten der UdSSR und Polen. Vor über 70 Jahren siedelten sich dann hier die Fa. ERGEE (Strümpfe), Will (Zangen) und FELO (Schraubendre­her) an. Ihre Gründer kamen aus Sach­sen und Thüringen. Heute besteht nur noch die Fa. FELO, die zum Würth-Konzern gehört. Neustadt ist tatsächlich die „Hauptstadt der Schraubendreher“.
Mit der Familie Rössler, den Inhabern der ERGEE-Werke, kamen auch viele Facharbeiter und deren Familien nach Neu­stadt. Einer, der als Junge aus Gelenau im Erzgebirge nach Neustadt kam, ist Joachim Wermann. Er hält nach wie vor regen Kontakt in seine Heimat. Dank ihm nahm der Bürger­meister aus Gelenau, Knut Schreiter, ebenfalls am Festakt teil. Seine Kommune wird 2023 750 Jahre alt. Joachim Wermann hatte ein Geburtstagsgedicht über Neustadt und Gelenau ver­fasst.
Die Prinzengarde des VfL Neustadt – Leitung Alexandra Geus und Daniela Keßler-Lebendig – präsentierte den Anwe­senden dann einen Gardetanz und gab damit Zeugnis für die Karnevalstradition Neustadts ab.
Zum Abschluss dankte Bürgermeister Thomas Groll nach knapp zwei Stunden Moderator Tim Frühling, allen Mit­wirkenden und den Sponsoren. Er vergaß hierbei auch nicht Ton & Technik, Verwaltung und Bauhof sowie das Team von „Happels Imbiss“, die ebenfalls alle zum Gelingen des Abends beigetragen hatten. „Diesen Abend haben wir nie ge­probt. Es war toll und hat gezeigt, welches Potenzial in Neu­stadt steckt“, so der Bürgermeister.
Mit dem Eintrag der Ehrengäste in das Goldene Buch der Kommune endete ein Festakt, der lange in Erinnerung blei­ben dürfte.

Am Himmelfahrtstag, dem 26. Mai 2022, heißt es in Neustadt „dem Himmel entgegen – Europas beste Hochseilqruppe Geschwister Weisheit in Neustadt zu Gast

Zunächst gibt es ab 11.00 Uhr ei­nen musikalischen Frühschoppen auf dem Festplatz in der Lehmkaute mit „Blech-Qua­drat“, der weithin bekannten Mu­sikkapelle aus dem „Rotkäpp­chenland“ mit einem großen Repertoire an Stimmungsmu­sik. Natürlich ist für Getränke und Speisen durch den VfL Neustadt gesorgt und „Vatertags-Wande­rer“ sind herzlich willkommen. Gegen Mittag werden die „Kolpingsternchen“ auftreten.
Ein echter Höhepunkt im Jubiläumsjahr „750 Jahre Neu­stadt“ wird dann der Auftritt der „Geschwister Weisheit“, der größten und erfolgreichsten Hochseilgruppe Europas, am Nachmittag sein.
Die Geschichte des Familienunternehmens begann vor 120 Jahren im thüringischen Gotha, wo das Familienunternehmen heu­te in sechster Generation immer noch be­heimatet ist. Die Leitung haben inzwischen Peter-Mario und sein Bruder Andre Weis­heit inne. Ihr Vater Rudi wurde 1984 in An­erkennung der Leistungen der Weisheits als erster Artist mit dem Kunstpreis der DDR ausgezeichnet.
Viele weitere Auszeichnungen kann die Truppe ihr Eigen nennen. Herausragend dabei der Sonderpreis der Internationalen Jury und der Gesellschaft der Deutschen Circus-Freunde beim 35. Circus-Festival in Monte Carlo 2011.
Am Himmelfahrtstag wird es drei Auftritte der Weisheits auf dem Festplatz Lehmkaute geben. Ursprünglich war geplant, die Ver­anstaltung im Bürgerpark durchzuführen, allerdings besteht die große Sorge, dass die schweren Fahrzeuge der Artisten für erhebliche Schäden sorgen und diese sich auf weitere Termine auswirken. Da­her erfolgt die Verlegung.
Stolz ist Peter-Mario Weisheit dabei auf die historische Hochseilschau in 4 m Höhe: „Mit Drehorgelmusik und Sprechtütenmoderation erwecken wir auf vergnügliche Art den Beginn unserer Hochseiltradition zum Leben. Mit einem Veloziped fahrend, mit holländischen Klompen (traditionelle Holzschuhe) oder in einem Silberreif laufend überqueren wir das Drahtseil. Sogar ein Eierku­chen wird, mit Stuhl und Ofen auf dem Seile sitzend, ge­backen. Auch unsere Jüngsten zeigen, was sie schon auf dem Seil gelernt haben.“ Die historische Hochseilshow ist für etwa 13 Uhr vorgesehen.
Sein Bruder Andre beschreibt das weitere Geschehen, nun aber in 14 m Höhe: „Mit Fahrrädern, Einrädern – sogar mit dem Hocheinrad und dem legendären Steiger Rad – überqueren wir das Seil. Zweimannhoch, frei auf Stühlen stehend und mit beeindruckenden Pyramiden, wie der Fahrrad-Spagat-Pyramide, fesseln wir unser Pu­blikum.
Spektakulärer Höhepunkt der Arbeit auf dem Hochseil ist die Fünf-Personen-Pyramide. Wir sind stolz darauf, als einziges Hochseilensemble der Welt, diese fantastische Leistung unter freiem Himmel präsentieren zu kön­nen.“ Diese „Monte-Carlo-Show ist etwa um 15 Uhr ge­plant.
Absoluter Höhepunkt wird auch in Neustadt der höchste mobile Artistenmast der Gegenwart sein. Natalia und Ale­xander Weisheit arbeiten alternierend auf der 62 Meter hohen Mastspitze. Ob auf einem Bein oder den Händen stehend – Natalia steht ihrem Bruder Alexander in nichts nach. Höhepunkt der Darbietung und Markenzeichen der
Geschwister Weisheit seit über 50 Jahren ist das Trompetensolo frei auf dem Mast stehend geblasen.
Dazu gibt es dann auch noch den Auftritt von drei Mo­torrädern auf dem Hochseil. Der Abschluss des Tages ist für etwa 17 Uhr geplant.
Am Nachmittag erwartet die Besucher auch Kaffee und Kuchen sowie Auftritte der „Knallfrösche“ und der „Hibb de Bibbs“ aus dem St. Maria-Fasching.

Erinnerung an Neustadt und andere Neustädte

Zur 500. Trinitatiskirmes 2004 hatte der im Sommer letz­ten Jahres verstorbene Ehrenstadtrat Ludwig Dippel in der Marktstraße ein Schaufenster gestaltet und die Aus­stellung „Komm wir fahren Karussell“ im Historischen Rathaus zusammengestellt. Auch zum Neustadt-Treffen 2011 präsentierte er im Schaufenster des ehemaligen Spielwarengeschäftes von Ludwig Linker Andenken an seine Reise in verschiedene Neustädte der Arbeitsge­meinschaft „Neustadt in Europa“.
Zum Stadtjubiläum „Neustadt 750“ hat Familie Dippel der Kommune dankenswerter Weise einige Gegenstände aus dem reichen Fundus von Ludwig Dippel überlassen. Die­se werden nun in der Glasvitrine im Foyer des Rathauses ausgestellt. Es handelt sich hierbei u.a. um verschiedene Modelle des Junker-Hansen-Turmes, ein Modell des 2004 von Ludwig Dippel angeregten Trinitatis-Brunnens sowie Bierkrüge von verschiedenen Neustadt-Treffen. Eine klei­ne Präsentation zu einem großen Jubiläum.

Einladung zur 2. Zukunftswerkstatt zum Thema „Innenstadt“

Der Druck der Veränderung liegt auf unserer Marktstraße und Umgebung, und das nicht nur seit der Corona-Pandemie. Der Wandel im Handel reißt Lücken. Wie passt sich der Ein­zelhandel der Digitalisierung an? Wie besteht ein lebhaftes Zentrum mit Aufenthaltsqualität weiter? – Das sind Heraus­forderungen, die derzeit viele Kommunen beschäftigen.
Die Zukunft der Innenstädte wird mehr denn je von Innova­toren bestimmt, die Neues wagen, Bestehendes weiterdenken und dieses geschickt mit lokalen Gegebenheiten verknüpfen. Daher ist es von Relevanz, in Kommunen Innovation zu er­möglichen und zu fördern. Um die Einkaufszone zu beleben, müssen sich Kommunen, Händler und Gastronomen jeden­falls weitaus mehr anstrengen, anderes ausprobieren und sich auch neu erfinden.
Wir wagen genau das und zwar mit Ihnen gemeinsam am:
Samstag, dem 4. Juni 2022 im Kultur- und Bürgerzentrum, 10-16 Uhr mit Verpflegung und Kinderbetreuung im Nebensaal Zukunftswerkstatt „Innenstadt“
Temporäre Spielgeräte auf zentralen Plätzen oder auch hyb­ride Einzelhandelsangebote, Pop-up-Straßenlokale und vir­tuelle Stadtrundgänge die Einwohner anziehen? – Lassen Sie uns gemeinsam Ideen sammeln, entwickeln, diskutieren.
Für Neustadt!
Für Uns!
Kinderbetreuung bitte mit Voranmeldung.
Bei Fragen:
Svetlana Nerenberg | Quartiersmanagement, Stadtmarketing quartiersbuero@soziale-stadt-neustadt.de | 0151 56965475

Neustadt (Hessen) soll (weiter) erblühen

Bereits 2019 startete die Stadt Neustadt (Hessen) die Aktion „Neustadt erblüht“.
Diese soll in den kommenden Jahren deutlich verstärkt werden. Nach einem Vortrag von Dr. Ursula Mothes-Wagner von der Agentur für Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf fand nun eine Informationsveranstaltung für interessierte Bürgerinnen und Bürger im Historischen Rathaus statt. Leider war der Zuspruch nicht so, wie man ihn sich erwartet hatte. Gleichwohl stellte die Referentin den Anwesenden fünf Schritte zur Erhöhung der bio­logischen Vielfalt vor Ort dar.
Diese sind:
1. Allgemeine Pflegeextensivierung städtischer Flächen
2. Innerstädtische Blühflächen
3. Oase der Ruhe und biologische Vielfalt (Friedhöfe)
4. Ränder und Säume in der Zukunft
5. Ufersäume
Dabei hob sie hervor, dass es ganz wichtig sei, Multiplikatoren zu gewinnen, nach Möglichkeit eine Arbeitsgruppe aufzubauen und die Bürgerschaft über das Vorgehen zu informieren. In Abspra­che mit Dr. Mothes-Wagner wird die Kommune durch den städ­tischen Bauhof die versuchsweise angelegten Blühflächen 2022 deutlich vergrößern. In der Folge soll auch das Mahd-Regime für zahlreiche „Eh da-Flächen“ überarbeitet werden. Auch auf dem Friedhof ist vorgesehen, mehr biologische Vielfalt etwa durch die Pflanzung von Stauden und das Setzen von Frühjahrsblühern zu­künftig zu erhöhen.
Bürgermeister Thomas Groll weist zudem darauf hin, dass die Kommune auch 2022 Interessierten wieder Samentütchen mit re­gionalem Saatgut für zuhause zur Verfügung stellt. Dieses kann während der Öffnungszeiten im NeuSTADTLADEN kostenlos abgeholt werden. Wer dies nicht ermöglichen kann, kann eine „Bestellung“ auch unter Magistrat@neustadt-hessen.de abgeben. Im NeuSTADTLADEN ist zudem die wiederaufgelegte Broschü­re „Neustadt (Hessen) erblüht – machen Sie mit!“ mit begleiten- den Hintergrundinformationen zu bekommen.

Neustadts Handwerker und Gewerbetreibende ermöglichen Maibaumstellen der Historischen Bürgerwehr

Pünktlich zum Beginn des Wonnemonats Mai ziert nach zweijäh­riger Unterbrechung endlich wieder ein Maibaum den Neustädter Marktplatz. Bereits seit 1996 wird diese Tradition durch die His­torische Bürgerwehr in Neustadt gepflegt. Es bedurfte sowohl der Hilfe von Vereinsmitglied Volker Zinser und dessen Schlepper als auch viel „Gardistenkraft“, um den frisch gefällten und geschälten Stamm in die Stadtmitte zu transportieren.
Erstmals wurde die Bevölkerung aus Sicherheitsgründen nicht zum Aufrichten des Baumstammes eingeladen. Stattdessen hatte man die Öffentlichkeit am Folgetag zu einem Umtrunk auf den Marktplatz geladen, um an einer ebenfalls liebgewonnenen Tra­dition teilzuhaben.
So bestand die Gelegenheit, der Anbringung von 20 Zunftwappen sowie sonstiger Innungs- und Berufszeichen von in Neustadt vertre­tenen Handwerkern und Gewerbetreibenden beizuwohnen. Ebenso wurde ein Schild angeschlagen, welches all jene Firmen aufzeigt, die die Finanzierung des Maibaums sowie die damit verbundenen Material- und Versicherungskosten überhaupt erst ermöglichten.
In diesem Jahr unterstützten folgende Neustädter Betriebe die Aktion, denen an dieser Stelle hierfür herzlich gedankt sei:
Alte Apotheke
Autohaus Friedrich Huber
Autopark Ludwig Dippel
Bestattungsinstitut Stefan Henkel
Brautmoden Reinl
CityMedia & Ripken
EDEKA – Markus Pfaff
Gärtnerei Mann
Heizung & Sanitär – Andreas Gnau
Henrich Druck
Herrenwald Dach & Holz
M&M – KFZ Prüf- und Schätzstelle Special-Druck-Design Stadtbäckerei Möller
St.-Martin Apotheke
Tischlerei Sebastian Walz Töws Haustechnik
Zimmerei & Sägewerk H. E. Ludwig
Nach erfolgtem Umtrunk zogen die Anwesenden schließlich ge­meinsam auf den Festplatz, wo die Stadt Neustadt erstmals einen Tanz in den Mai ausrichtete. Der Maibaum wird noch bis Anfang Juni auf dem Marktplatz zu sehen sein und danach entsprechend eingelagert. Bevor er im nächsten Jahr wieder aufgestellt wird, er­folgt zudem der gewohnte Anstrich des Stammes in unseren Stadt- und Landesfarben rot und weiß.

Angebote der Jugendarbeit des bsj Marburg in Neustadt – Osterferien 2022

Die Osterferien sind schon wieder vorbei! Wahr­scheinlich verging die Zeit so schnell, weil wir zu­sammen mit Euch so viele tolle Aktionen durchge­führt haben:
Die erste Osterferienwoche stand ganz im Zeichen ver­schiedener Tagesangebote. So haben wir in Kooperation mit dem Schützenverein aus Neustadt Bogen geschossen, ein Tischtennisturnier durch­geführt und einen Ausflug in die Trampolinhalle nach Gie­ßen unternommen.
Parallel zu diesen Tagesan­geboten fand in der ersten Ferienwoche aber auch wie­der das Mädchencamp statt! Diesmal hieß es „Moin, moin!“, denn die Reise ging ins Naturfreundehaus Zetel an der Nordsee und trug das
Motto „Neues an sich selbst und der Welt entdecken“. Die Woche
war reich an Erlebnissen und Ereignissen (u.a. eine Radtour, eine Wattwanderung, dem Besuch des „Jadeparks“, Besuch einer See­hundestation) und für die 14 Mädchen aus Neustadt und Kirchhain eine gute Gelegenheit, neue Bekanntschaften und Erfahrungen zu machen und Neues über sich selbst und andere Ecken Deutsch­lands kennenzulernen. Das wichtigste in der Woche aber war: die Mädchen haben sich getraut, Hemmnisse und Berührungsängste abzubauen und Neuem oder „Fremdem“ mit Offenheit und Wohl­wollen zu begegnen.
In der zweiten Osterferienwoche fanden auch wieder zwei unter­schiedliche Angebote statt. Zum einen konnten Jugendliche aus Neustadt das erste Mal an den Jugger-Tagen in Gladenbach teil­nehmen. Hier trafen sich Jugendliche aus dem ganzen Landkreis, um an zwei Tagen Jugger zu spielen. Beim Juggern geht es da­rum, den Spielball (Jugg) so oft wie möglich in das gegnerische Tor (Mal) zu bringen, um einen Punkt für das eigene Team zu erzielen. Die Spielerinnen gehen mit gepolsterten Sportgeräten (Pompfen) gegeneinander vor, um die gegnerische Mannschaft am Punkten zu hindern. Das Ganze hat einen riesen Spaß gemacht und soll auf jeden Fall wiederholt werden!
Gleichzeitig fand in dieser Woche auch wieder ein Graffiti-Workshop statt. Diesmal mit dem Ziel die Fassade vom neuen Freibad in Neustadt zu gestalten. In Kooperation mit dem fib e.V. aus Stadtallendorf sprayten insgesamt ca. 15 Jugendliche eine Woche lang und das finale Ergebnis kann sich sehen lassen und live vor Ort bewundert werden. Die Jugendlichen haben dabei selber die Idee gehabt, diese Fläche zu gestalten, haben die Motive selber entwickelt und dann auch an die Wand gebracht. Danke an Alle die mitgeholfen haben und durch ihre Kreativität Neustadt wieder ein bisschen bunter gemacht haben!
Vielen Dank an alle, die an unseren Aktionen teilgenommen haben! Wir wünschen auch allen eine hoffentlich gesunde und stressfreie Zeit und freuen uns schon auf die Sommerferien! Der Jugendraum hat auch wieder regelmäßig geöffnet, weitere Infos gibt’s bei Insta: jugendraum_neustadt.