Das Herzblut-Musical von Neustadt

„Nova Civitas“: Große schauspielerische Leistung der Akteure in farbenfrohen historischen Kostümen
Von Elvira Rübeling
Neustadt. In beeindruckender Kulisse, vor den historischen Wahrzeichen der Stadt im Hintergrund, wurde die dritte und letzte Vorstellung des Musicals „Nova Civitas“ am Festwochenende aufgeführt. Im Kultur- und Bürgerzentrum erzählten rund 60 Bürgerinnen und Bürger aus Neustadt spielend, singend und tanzend die Geschichte ihrer Stadt.

Schon zu Anfang wurde spürbar, wie verzweifelt die Menschen im Land umhergeirrt sein mussten und wie froh sie dann darüber waren, in Nova Civitas endlich einen Platz zum Leben gefunden zu haben. Die Handlung des Stückes schildert sowohl die Gründung von Neustadt als auch die lange Zeit der Lehnsherrschaft, unter der die Bevölkerung zu leiden hatte, bis hin zur Befreiung und Selbstständigkeit der Stadt. Dabei spielte Junker Hans von Dörnberg (1427 bis 1506) eine tragende Rolle (die OP berichtete).

„Das wollen wir feiern sieben Tage lang“

Das spannende Geschehen, Musik und Tanz, die große schauspielerische Leistung der Akteure in ihren farbenfrohen historischen Kostümen zogen rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauer etwa eineinhalb Stunden lang in ihren Bann. Sie dankten es ihnen mit viel Zwischenapplaus. Ein großer Teil der Zuschauer spendete am Ende auch stehend Beifall. Mit viel Herzblut stellten die Akteure in allen Spielszenen überzeugend dar, dass sich nur durch den Mut und den Einsatz der Vorfahren Neustadt behaupten und zu dem entwickeln konnte, was es heute ist. „Das wollen wir feiern sieben Tage lang“, hatten die Mitwirkenden in dem Musical wiederholt gesungen und ebenso „Nova Civitas, wir lieben unsre Stadt“.

Und genau diese Liebe haben die Laienschauspieler mit ihrem großen Engagement und ihrer beeindruckenden Leistung unter Beweis gestellt.

60 Freiwillige und die „Flötentöne“

Es war die Neustädterin Christiane Krapp, die anlässlich des 750-jährigen Bestehens der Stadt die Idee zu einem Musical hatte. Sie schrieb es, führte Regie, arrangierte die Musik und brachte es zusammen mit rund 60 Freiwilligen und den „Neustädter Flötentönen“ auf die Bühne.

„Es fanden sich Menschen aller Altersgruppen, von Kindern bis hin zu einer 80-Jährigen, die bereit waren mitzuspielen“, erzählt Krapp. Ein ganzes Jahr lang hatten die Proben gedauert, die durch Corona für jeden einzelnen Mitwirkenden zusätzlich erschwert wurden. Dennoch seien bei dem Projekt 60 unterschiedlichste Menschen zusammengewachsen. Es hätten sich während dessen viele Freundschaften und letztendlich auch ein so großer Zusammenhalt entwickelt, welcher sonst nie zustande gekommen wäre. „Dafür und für unseren Erfolg haben wir nur positive Rückmeldungen erhalten“, freut sich die Regisseurin und Autorin.