Drei Vorhaben, drei Förderbescheide: Geld fließt in Regionalentwicklung
Landrat überreicht Förderzusagen in Höhe von rund 67.000 Euro
Rund 67.000 Euro für die Regionalentwicklung fließen in die LEADER-Region Marburger Land. Empfänger sind der Amöneburger Verein „Flugsportvereinigung Blitz“, die Gemeinde Fronhausen sowie die Stadt Neustadt. Die entsprechenden Förderbescheide hat Landrat Jens Womelsdorf nun im Marburger Kreishaus an Vertreter des Vereins, an Fronhausens Bürgermeisterin Claudia Schnabel sowie an Neustadts Bürgermeister Thomas Groll überreicht.
„Neustadt, Fronhausen und die „Flugsportvereinigung Blitz“ sorgen mit ihren Vorhaben dafür, die Lebensqualität im Landkreis in verschiedenen Bereichen zu stärken. Deshalb freue ich mich, dass sie dafür auch finanzielle Unterstützung erhalten“, betonte Landrat Jens Womelsdorf.
In Momberg wird der ehemalige Kindergarten derzeit zu einem multifunktionalen Haus umgebaut. Das Gebäude soll als Begegnungsstätte für bürgerschaftliches Engagement sowie kulturelle Aktivitäten genutzt werden. Gleichzeitig soll es Raum für Beratungs- und Bildungsangebote sowie Gesundheitsvorsorge bieten. In einem der vier neu gestalteten Räume ist ein Dorfcafe geplant. Um die neu geschaffenen Räumlichkeiten entsprechend nutzen zu können, benötigt die Stadt Tische und Sitzgelegenheiten für die Räume und die Außenanlage. Für die Anschaffung dieser Einrichtungsgegenstände erhält die Stadt einen Zuschuss in Höhe von circa 14.400 Euro aus EU- und Landesmitteln. Die Kosten für die Beschaffung liegen insgesamt bei rund 24.700 Euro. Neustadts Bürgermeister Thomas Groll zeigte sich erfreut über eine weitere Förderung für das multifunktionale Haus. „Durch die Förderung können Möbel für das Dorf-Cafe angeschafft werden. Es wird ein wichtiger Bestandteil der Einrichtung werden, dazu wollen wir auch den Außenbereich nutzen. Mein Dank gilt dem Arbeitskreis, der sich tatkräftig für das Vorhaben engagiert“, betonte Groll.
7. Vernetzungstreffen „Club der Agenda 2030-Kommunen“
Am 29. und 30. September 2022 hat in der Hansestadt Hamburg das 7. Vernetzungstreffen des „Clubs der Agenda 2030-Kommunen“ stattgefunden. Der Deutsche Städtetag, die deutsche Sektion der Gemeinden und Regionen Europas sowie die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global haben zu diesem Treffen eingeladen. Gemeinsam mit den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern von Städten und Gemeinden wie auch Landkreisen aus der gesamten Bundesrepublik galt es, durch einen Fach- und Erfahrungsaustausch die Ziele der Agenda 2030 auf kommunaler Ebene umzusetzen.
Die Stadt Neustadt (Hessen) hatte im April 2022 die Musterresolution „2030 – Agenda für nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ unterzeichnet. Nunmehr erfolgte im Rahmen des Vernetzungstreffens die Überreichung der Anerkennungsurkunde. Die Stadt Neustadt (Hessen) ist eine von rund 225 Kommunen, die sich der Resolution angeschlossen hat. Mit der Resolution begrüßt die Stadt die von den Vereinten Nationen am 27.09.2015 verabschiedete 2030-Agenda und die darin enthaltenen Entwicklungsziele, die sogenannten „Sustainable Development Goals“ (SDGs), die sich an alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen richten und insbesondere durch eine kommunale Beteiligung und Verantwortung mit Leben gefüllt werden sollten. Die Stadt Neustadt (Hessen) befürwortet die Anerkennung von Städten, Gemeinden und Kreisen als zentrale Akteure für eine nachhaltige Entwicklung. Auf der Agenda der Vereinten Nationen steht dabei auch im Fokus, Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu machen.
Das diesjährige 7. Vernetzungstreffen „Club der Agenda 2030 -Kommunen“ hatte sich angesichts der herausfordernden Zeit die Auseinandersetzung mit der „Verwirklichung der SDGs in Krisenzeiten“ vorgenommen. Dabei wurde von den zahlreich teilnehmenden Städten und Gemeinden wie auch Vertreterinnen und Vertretern der Landkreise festgehalten, dass die Kommunen stärker als bisher als Akteure für Nachhaltigkeit und globale Verantwortung auch im Rahmen eigener Nachhaltigkeitsstrategien zu berücksichtigen sind.
Die Stadt Neustadt (Hessen) befindet sich derzeit in der Phase der Ausarbeitung einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie. In diesem Prozess wird sie durch PD-Berater der öffentlichen Hand GmbH im Rahmen des Projektes „Global Nachhaltige Kommune Hessen“ unterstützt. Die Nachhaltigkeitsstrategie wird zukünftig den Handlungsrahmen für die verschiedenen kommunalen Handlungsfelder darstellen.
Groll: Kommunen finanzieren Energiepauschale mit
Städte und Gemeinden verzeichnen Einnahmeeinbruch
„Der Bund verteilt Geld und die Kommunen müssen es mitfinanzieren“, mit diesen Worten kritisiert Neustadts Bürgermeister Thomas Groll die Handhabung bei der Energiepreispauschale.
Im September, so Groll, habe nämlich die Auszahlung der Energiepreispauschale das Aufkommen von Lohnsteuer und veranlagter Einkommenssteuer beträchtlich vermindert.
„Das schlägt dann direkt zu uns durch. Die Anteile der Städte und Gemeinden an den Anteilen der Einkommens- und Umsatzsteuer brechen um durchschnittlich 15 % ein. In Neustadt fehlen uns daher rund 150.000 Euro“, so der Bürgermeister.
Die hohe Inflation führe zu vermehrten Einnahmen des Bundes, etwa tagtäglich an den Tankstellen, aber den Städten und Gemeinden fehle nun das Geld in ihren Haushalten.
„Es wäre redlich gewesen, wenn die Bundesregierung darauf hingewiesen hätte. Uns vor Ort werden gerade 2023 finanzielle Mittel fehlen, aber „von oben“, der EU, dem Bund und dem Land, werden uns immer höhere Standards abverlangt Das ist sicher der falsche Weg“, so Neustadts Bürgermeister.
Der Kommunalpolitiker fordert Förderprogramme für die unterste staatliche Ebene, sonst werden seiner Auffassung nach viele notwendige Investitionen der Städte und Gemeinden zum Erliegen kommen. Dies schade der Infrastruktur und natürlich auch dem regionalen Handwerk.
„Seit 2007 bin ich Bürgermeister. Bund und Länder haben den Kommunen in kleineren Krisen mit Konjunkturprogrammen geholfen, das ist jetzt wieder dringend notwendig“, so Thomas Groll. Unterbleibe dies werde es unweigerlich zu einem Investitionsstau und Gebührenerhöhungen vor Ort kommen müssen.
Klimaschutz durch Energieeinsparung
Bund gewährt Neustadt 100.000 Euro für Konzepterstellung
Die fünf Kommunen von „Klimahandeln im Ostkreis“ – Kirchhain, Neustadt, Amöneburg, Rauschenberg und Wohratal – haben sich jeweils separat um Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau beworben.
Mit Unterstützung des KfW-Programms 432 sollen zunächst energetische Konzepte für Wohnquartiere erstellt werden.
Ein sogenanntes Integriertes Quartierskonzept muss dabei folgende Punkte erläutern:
• Ausgangsanalyse: Wer sind die größten Energieverbraucher im Quartier? Wo liegen die Potenziale für Energieeinsparung und -effizienz? Wie soll die Gesamtenergiebilanz des Quartiers nach der Sanierung aussehen?
• Konkrete Maßnahmen und deren Ausgestaltung
• Kosten, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen
• Erfolgskontrolle
• Zeitplan, Prioritäten, Mobilisierung der Akteure
• Information und Beratung, Öffentlichkeitsarbeit
Exemplarisch hat die Stadt Neustadt (Hessen) nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll die Wohnquartiere „Struth“ und „Galgenberg“ gemeldet. Ein beauftragtes Planungsbüro begründet diese Auswahl u.a. damit, dass man die Quartiere als in sich geschlossen ansehen kann. Zudem erfolgte die Bebauung jeweils schwerpunktmäßig von den 1960er bis in die 1980er Jahre, sodass die Gebäude zumindest 40 Jahre alt sind.
Für die 2023 beginnende Konzepterstellung sind bis zu 18 Monate vorgesehen. Im Anschluss werde über ein Beratungsmanagement nachzudenken sein, betont Bürgermeister Groll.
Für die Konzepterstellung wird im Falle Neustadts mit Kosten von bis zu 140.000 Euro gerechnet. Der Bund hat der Kommune nun einen Zuschuss von rund 100.000 Euro zugesagt. Weitere 30.000 Euro werden vom Land erwartet, sodass für Neustadt nur bis zu 10.000 Euro anfallen.
„Der Klimawandel vor Ort kann nur gelingen, wenn wir gerade auch im Bereich der Wohngebäude Veränderungen auf den Weg bringen. Hierzu gilt es konzeptionell vorzuarbeiten, die Eigentümer zu informieren, mitzunehmen und ihnen Lösungsvorschläge zu unterbreiten“, erklärt der Bürgermeister das kommunale Engagement
Ein Netzwerk für die Zukunft StudiumPlus-Forum Kirchhain
Stadtallendorf eröffnet duales Studium
In feierlichem Rahmen ist das StudiumPlus-Forum Kirchhain- Stadtallendorf in der Stadthalle in Stadtallendorf offiziell und mit vielen Gästen aus Politik und Wirtschaft eröffnet worden. Mit dem Forum startet StudiumPlus, das duale Studienangebot der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM), in Kooperation mit sechs Kommunen ein ganz neues Format: Eine Plattform, mit der sich Hochschule, Unternehmen, Schulen, IHK und Studieninteressierte vernetzen und austauschen können.
„Das Forum Kirchhain-Stadtallendorf hat das Ziel, Unternehmen und Schulen näher zusammenzubringen“, erklärte der Leitende Direktor des Wissenschaftlichen Zentrums Duales Hochschulstudium, Prof. Dr. Jens Minnert. Wir sind sehr froh, dies mit so großem politischen Konsens umsetzen zu können.“ Mit Info-Veranstaltungen, Vorträgen, Unternehmertreffen und Workshops soll das Forum vor allem auch Unternehmen und junge Menschen zusammenbringen, um diese frühzeitig für Ausbildung und Studium in der Region zu interessieren. „Wir brauchen Fachleute!“, so Minnert. Erste Veranstaltungen gab es bereits vor der offiziellen Eröffnung – ein dualer Student der Firma Elkamet aus Biedenkopf stellte ein von ihm entwickeltes, mit Wasserstoff betriebenes Kart Schülern der Alfred-Wegener-Schule und der Beruflichen Schule in Kirchhain vor.
THM-Vizepräsident Prof. Olaf Berger stellte heraus, dass StudiumPlus, das vor über 20 Jahren mit 30 Studierenden begonnen habe, mittlerweile über 1.800 Studierende habe und mit sechs Außenstellen in die Fläche gegangen sei. Dies stets mit dem Ziel, jungen Menschen in der Region eine Perspektive zu bieten. Das Forum sei ein wichtiges Instrument, dies auch im Ostkreis des
Landkreises Marburg-Biedenkopf zu erreichen.
„Die Unternehmen brauchen dringend gut ausgebildeten Nachwuchs“, sagte Uwe Hainbach, der als Vorstandsvorsitzender des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien (CCD) im Namen der etwa 1.000 Partnerunternehmen von StudiumPlus sprach. Das Forum sei ein Projekt für die ganze Region, das auf das Netzwerk des CCD zurückgreifen könne.
Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn gratulierte per Videobotschaft zur Eröffnung und freute sich darüber, dass es in Kirchhain nun eine Anlaufstelle für alle gebe, die über ein duales Studium nachdenken. „Das ist ein wichtiger Baustein, um Hessen zukunftsfähig zu halten.“
Die sechs beteiligten Kommunen sind Kirchhain, Stadtallendorf, Neustadt, Rauschenberg, Amöneburg und Wohratal. In ihrem Namen sprach Stadtallendorfs Bürgermeister Christian Somogyi, der die Bedeutung des Rohstoffs Wissen betonte. „Wir haben einen kommunalen Gestaltungsauftrag im Bildungsbereich, gerade auch in schwierigen Zeiten“, sagte er. Die gemeinsame Gründung des Forums KirchhainStadtallendorf zeige, dass es diesen Willen auch über Städte- und Gemeindegrenzen hinweg gebe. Auch der Landrat des Landkreises Marburg-Biedenkopf, Jens Womelsdorf, begrüßte es sehr, dass der Landkreis neben dem StudiumPlus-Campus in Biedenkopf nun auch noch das Forum in Kirchhain vorzuweisen habe. „Diese tolle Initiative stärkt uns als Landkreis insgesamt und wirkt über die beteiligten Kommunen hinaus“, sagte er.
Aus Neustadt nahmen Bürgermeister Thomas Groll und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg an der Veranstaltung teil. Bürgermeister Thomas Groll hofft, dass das StudiumPlus auch für Neustadt positive Aspekte haben wird.
Den Impulsvortrag zur Eröffnung hielt Jörg Schmidt, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Viessmann Group und Vorstandsvorsitzender der Klimaschutzunternehmen. Er sprach darüber, warum jedes Unternehmen jetzt ein Klimaschutzunternehmen werden muss. An Beispiel von Viessmann stellte er vor, wie das erreicht werden kann und welche positiven Effekte damit einhergehen.
Für den musikalischen Abschluss der Eröffnung sorgte die Stadtallendorferin Alena Weitzel, deren erste Single „Freisehen“ gerade regelmäßig im Radio zu hören ist.