Neustädter Mitteilungsblatt

Dorfentwicklungsprogramm/LEADER
50.000 Euro Zuschuss für die Umgestaltung der Dorfteiche in Speckswinkel
95.000 Euro Förderung für „Tagwerk“

Im kommenden Jahr kann Speckswinkel auf seine erste urkund­liche Erwähnung vor dann 800 Jahre zurückblicken.
Im Frühjahr 2023 soll im Rahmen des Dorfentwicklungsprogram­mes der Spielplatz in der Ortsmitte zur „Grünen Mitte Speckswin­kel“ – einem Treffpunkt für Jung und Alt – umgestaltet werden.
In der zweiten Jahreshälfte sollen die Dorfteiche in Angriff ge­nommen werden. Hier ist vorgesehen, die Wegeführung zu verbes­sern und Sitzgelegenheiten sowie eine Picknickbank aufzustellen.
Im städtischen Haushalt sind für das Projekt 80.000 Euro vorge­sehen.
Kürzlich übergab Landrat Jens Womelsdorf in den Räumlichkei­ten der Tagespflege „TagWerk“ an Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Martin Naumann einen Förderbescheid über 50.000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Dorfentwicklungspro­gramm des Landes Hessen.
Bürgermeister Groll dankte dem Landrat für den Bescheid und den Mitarbeitenden des Fachdienstes Kreisentwicklung für die stete Unterstützung.
Ortsvorsteher Naumann überreichte Jens Womelsdorf den Spe­ckswinkeler Heimatkalender 2023 und freute sich darüber, dass der Landrat die Schirmherrschaft für das Dorfjubiläum übernom­men hat.
Im Beisein des Geschäftsführenden Vorstandes der Region Mar­burger Land – Bürgermeisterin Claudia Schnabel (Fronhausen), Bürgermeister Olaf Hausmann (Kirchhain) und Bürgermeister Groll – sowie der Regionalmanagerin Alexandra Klusmann über­reichte Landrat Jens Womelsdorf auch der „TagWerk“-Geschäftsführung Eva Hartmann und Martin Krapp einen Förderbescheid über 95.000 Euro. Das Unternehmen saniert bzw. erweitert eine alte Hofreite in der Ringstraße, um dort zukünftig über 40 Gäste betreuen zu können. Die Mittel stammen aus dem LEADER-Programm der Europäischen Union und werden zur Finanzierung von Ausstattung und Technik verwendet.
Landrat Jens Womelsdorf betonte die Wichtigkeit wohnortnaher Angebote für Senioren und Bürgermeister Thomas Groll berich­tete davon, dass die Kommune das Vorhaben aus Gründen der Stadtentwicklung mit 75.000 Euro unterstützt habe, denn ein ver­fallendes Gebäude werde einem neuen Zweck zugeführt.
Geschäftsführer Martin Krapp stellte den Anwesenden „Tag- Werk“ und dessen vielfältige Angebote vor und dankte für die Unterstützung.

Nahmobilitätscheck für Neustadt liegt vor

Planer analysieren Situation vor Ort und zeigen Perspektiven auf

2021 trat die Stadt Neustadt (Hessen) der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGHN) bei, um sich, so Bürgermeister Thomas Groll, auch in diesem für die Zukunft wichtigen Themen­feld besser zu vernetzen.
Die AGNH ist ein Zusammenschluss aus hessischen Städten, Ge­meinden und Landkreisen, Hochschulen, Verbänden und Ver­kehrsverbünden, die gemeinsam ein Ziel verfolgen: mit vielfälti­gen Maßnahmen will man den Fuß- und Radverkehr in Hessen deutlich stärken und fördern und damit die Lebensqualität in den Regionen und Kommunen nachhaltig weiter verbessern.
Der Magistrat hat sich im Weiteren für ein konzeptionelles Vor­gehen für die Kernstadt und die Stadtteile entschieden und in den letzten Monaten für rund 20.000 Euro einen sogenannten Nahmo­bilitätscheck erstellen lassen. Dieser wird vom Land Hessen mit 70 % gefördert.
Mit dem Nahmobilitäts-Check können Städte und Gemeinden passgenau zugeschnittene Maßnahmen zur Stärkung der Nahmobilität vor Ort entwickeln. Für den kompletten Prozessablauf stehen qualifizierte Fachbüros bereit, die alle erarbeiteten Ergeb­nisse und Maßnahmen in einem Nahmobilitätsplan für die Kom­mune zusammenführen. Neustadt wurde bei dem Prozess von den Planungsbüros mociety GmbH aus Wiesbaden und VIA eG aus Köln begleitet.
Von Januar bis September 2022 fanden trotz Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie Gespräche mit Verwaltung und Mul­tiplikatoren, Ortsbegehungen und zwei öffentliche Workshops zur Nahmobilität statt. Auf rund 100 DIN A4 Seiten finden sich nun von den beiden Büros erarbeitete Bestandsaufnahmen, Hand­lungsempfehlungen und Maßnahmenvorschläge für die Themen­felder „Nahmobilitätsstation Bahnhof“, „ÖPNV und Bürgerbus“, „Barrierefreier Haltestellenausbau“, „Weiterentwicklung einer nachhaltigen touristischen Mobilität“, „Sichere und barrierefreie Querungshilfen“, „Schulwegesicherheit“, „Radverkehr – Verbin­dungen schaffen“, „Radverkehr – Wege verbessern und Konflikte lösen“, „Radverkehr – Infrastruktur“ und „Innenstadt: Markt­platz und Marktstraße“ wieder.
In Sachen Mobilität ist die Kommune derzeit aber noch auf einem anderen Gebiet unterwegs und lässt im Rahmen des Städtebau­förderungsprogrammes „Sozialer Zusammenhalt“ eine Verkehrs­untersuchung für die Neustädter Innenstadt ergänzt um das von Schleichverkehren besonders betroffene Wohnquartier „Am Schalkert“ erstellen. Diese soll in den nächsten Wochen ebenfalls vorliegen.
„In der Vergangenheit sind wir immer gut damit gefahren uns von Experten beraten zu lassen, bevor wir mit der Umsetzung von Maßnahmen beginnen. Der Blick von außen hat dabei durchaus Vorteile. Der Nahmobilitätscheck nimmt insbesondere den Fuß­gänger- und Radverkehr in den Fokus der Betrachtung und die Verkehrsuntersuchung wird einen Schwerpunkt auf den Pkw-Ver­kehr legen. Beide Studien ergänzen sich also“, betont der Bürger­meister.
Thomas Groll verweist darauf, dass die Verkehrsuntersuchung auch Perspektiven für die Innenstadt nach der Verkehrsfreigabe der A 49 enthalten soll, denn dann dürfte in Markt-, Bahnhof- und Hindenburgstraße der Verkehr deutlich zurückgehen.
In seiner Haushaltsrede befasste sich das Stadtoberhaupt daher kürzlich auch mit der Bedeutung der Autobahn für die Kommu­ne. Er sah große Chancen, verwies aber auch darauf, dass für die „Lehmkaute“ mit einer Verkehrszunahme aufgrund der Auf- und Abfahrt in Höhe der „Apostelbuchen“ zu rechnen sei. Die Interes­sen der dortigen Anlieger müsse man im Rahmen des Möglichen gegenüber den zuständigen Stellen vertreten.
Im Entwurf des Haushaltsplanes 2023 sieht der Bürgermeister über 150.000 Euro für Maßnahmen im Bereich der Nahmobili­tät bzw. für die Umsetzung von Vorschlägen beider Studien vor. „Damit machen wir deutlich, dass wir über die Thematik nicht nur reden wollen, sondern auch handeln“, hebt Groll hervor. Der zu­dem davon ausgeht, hier auch in Zukunft Mittel bereitzustellen bzw. Fördermittel einzuwerben.
Der Bürgermeister tritt allerdings der Erwartung entgegen, dass beispielsweise die Handlungsempfehlungen des Nahmobilitäts­checks innerhalb kurzer Zeit abgearbeitet sein werden.
„Die Planer von mociety und VIA sprechen davon, dass es eine kurz-, mittel- und langfristige Umsetzungsperspektive gebe und nennen als dazugehörige Zeiträume die Jahre 2025, 2030 und 2035. Dies erscheint mir durchaus realistisch zu sein. Wir müs­sen Partner und Behörden ins Boot holen, planen, Fördermittel einwerben und Finanzierungskulissen aufbauen und natürlich al­les in den Arbeitsablauf der Verwaltung integrieren“, so Thomas Groll. „Dies heißt aber natürlich nicht, dass nicht bereits 2023/24 erste Vorschläge umgesetzt werden.“
Zum Jahresende 2022 hat der Bürgermeister den Nahmobilitäts­check schon an den Regionalen Nachverkehrsverband, die Deut­sche Bahn, den Landkreis und WIR für UNS – Bürgerverein Neustadt (Hessen) als Betreiber des Bürgerbusses versandt und konkrete Punkte angesprochen, denn sie alle braucht man nach den Worten Grolls um gut vorwärts zu kommen.
Das Stadtoberhaupt verweist weiterhin darauf, dass es Schnitt­mengen zwischen dem Nahmobilitätscheck und der Verkehrs­untersuchung sowie der „Zukunftswerkstatt Neustadt 2030“ und dem Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ gebe.
„Hier wird deutlich, dass in der Kommunalpolitik viele Punkte gibt, die man nicht separat denken kann, sondern die zusammen­gehören. Dies haben wir erkannt und wollen es uns zunutze ma­chen“, betont Thomas Groll, der einige Punkte aus dem Nahmobi­litätscheck anspricht:
Der Einschätzung der Planer, dass dem Bahnhof mittel- bis lang­fristig eine große Bedeutung als Mobilitätsstation zukommen könnte – barrierfreier Zustieg zu den Zügen, Park & Ride, Bushal­testelle u.a. – teilt der Bürgermeister. „Auch wenn uns die Bahn mitgeteilt hat, erst 2024 in Gespräche eintreten zu wollen, haben wir erst in diesen Tagen wieder Interesse bekundet und darum gebeten, rascher mit uns zu reden“, betont Groll. Auch mit den Eigentümern des Bahnhofsgebäudes redet er über einen Erwerb durch die Kommune. Zwar erkennt Groll hier „gewisse Begeg­nung“, aber noch sei man um Einiges auseinander.
Die Errichtung von über 70 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, darunter auch abschließbare Boxen und Boxen für Lastenräder, ist nach den Worten des Bürgermeisters ein erster Schritt hin zu der angesprochenen Mobilitätsstation.
Beim Bürgerbus raten die Planer zu einer höheren Flexibilität beim Fahrplan und einer Verknüpfung mit dem örtlichen Busver­kehr des Regionalen Nahverkehrsverbandes.
Der Marktplatz sollte für Radtouristen attraktiver werden. Vor­schläge sind hier eine Informationstafel, eine Fahrradservice-Ste­le und auch ein Verkaufsautomat mit regionalen Snacks.
Als besonders wichtig sehen die Planer die Erstellung eines Rad­verkehrskonzeptes für die Kommune an, in dem die Verbesserun­gen für den Radverkehr im planerischen Zusammenhang entwi­ckelt werden. Dieser Empfehlung sollte die Kommune folgen, sagt der Bürgermeister. Im Zuge der laufenden Haushaltsberatungen werde er diesen Vorschlag aufgreifen. Nach seinen Recherchen kann ein solches über den Nahmobilitätscheck hinausgehendes Konzept mit bis zu 70 % nach dem Mobilitätsförderungsgesetz des Landes unterstützt werden.
Der Nahmobilitätsplan für die Stadt Neustadt (Hessen) ist unter folgendem Link einzusehen: https://neustadt-hessen.de/media/pdf/nahmobilitaet.pdf

Klimaschutz- und Klimaanpassung ist kommunale Aufgabe
Neustadt plant für 2023/24 Ausgaben in Höhe von rund 950.000 Euro

Im 32. Jahr ist Bürgermeister Thomas Groll nun schon in der Neu­städter Kommunalpolitik tätig. Von 1991 bis heute hat sich nach seinen Worten viel gewandelt, Prioritäten hätten sich verschoben und neue Themenfelder von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung seien hinzugekommen.
Gegenwärtig stellten Klimaschutz- und Klimaanpassung, Mo­bilität und Digitalisierung Schlüsselbegriffe dar, ohne die keine Haushaltsrede eines Kämmerers auskomme, der in die Zukunft blicke. Die Kommunen, so Groll, seien gefordert ihren Anteil zu den anstehenden Veränderungen in Deutschland zu leisten.
Der Bürgermeister vertritt dabei die Auffassung, dass es hier nicht um Pflicht oder Kür gehe, sondern einfach um Notwendigkeiten, denen man sich stellen müsse. Zugleich wirbt er aber auch dafür, konzeptionell vorzugehen und den Blick für die Realität nicht zu verlieren. „Wir kommen nur Schritt für Schritt voran und müssen unser Vorgehen ordnen. Eine kleine Verwaltung kann nun einmal nicht alles sofort leisten und Geld brauchen wir für die Umsetzung von Projekten auch“, betont Thomas Groll.
Schwerpunkt 2023f. sind Maßnahmen im Bereich von Klimaschutz und Klimaanpassung und hier kann sich der städtische Haushalt mit seinen Ansätzen für das kommende Jahr und die mittelfristige Finanzplanung sehen lassen.
Bürgermeister Groll plant für die beiden kommenden Jahre hier mit Ausgaben von rund 950.000 Euro und hält dies für eine Kom­mune der Größe Neustadts für sehr beachtlich.
Zunächst wird das Klimaschutzmanagement „Klimahandeln im Ostkreis“ mit Kirchhain, Rauschenberg, Amöneburg und Wohra­tal auch 2023 fortgesetzt. „Das IKZ-Projekt ist gut gestartet und für mich steht fest, dass es über den Förderzeitraum Mitte 2024 weitergeführt werden muss. Unser Invest in Personal macht sich durch Zuschüsse für Maßnahmen und Beratung bezahlt“, stellt Thomas Groll fest.
2023/24 werden die Wohnquartiere „Struth“ und „Galgenberg“ im Rahmen des kfW-Programms 432 untersucht und Vorstellungen für die künftige Wärmeversorgung entwickelt. Hierfür fallen Aus­gaben von über 110.000 Euro an.
„Dies ist eine große Chance für die Hauseigentümer in diesen beiden Bereichen, die zum Vorbild für andere werden könnten. Wichtig ist, dass seitens der Eigentümer aktiv mitgearbeitet wird“, hebt der Bürgermeister hervor und spricht zugleich davon, dass
das Thema „Wärmeversorgung der Zukunft“ im Rahmen der Energiewendebegleitung auch mit der EAM behandelt werde, hier gehe es u.a. um kommunale Gebäude in der Ritterstraße.
Gerne will Groll gemeinsam mit dem Energieversorger in den nächsten Monaten einen „Versuchsballon“ starten und eruieren, ob – wie bereits in Mengsberg erfolgreich umgesetzt – auch in Momberg und Speckswinkel eine örtliche Energiegenossenschaft die Nahwärmeversorgung
Während die Hauptverwaltung ein Elektro-Auto bekommt, erhält der Fachbereich Bauen, Planen & Umwelt ein Hybridfahrzeug. Hierfür sind 100.000 Euro vorgesehen.
Angedacht ist auch, die restliche Straßenbeleuchtung auf LED umzustellen. Ein Vorhaben – Invest 200.000 Euro, das der Kom­mune in Zukunft erhebliche Mittel einsparen wird.
Ausgetauscht wird auch die Deckenbeleuchtung des Hallenbades – 20.000 Euro – und Lampen im Rathaus und anderen öffentli­chen Gebäuden (90.000 Euro).
Alle diese Vorhaben werden über verschiedene Förderprogramme des Bundes und des Landes bezuschusst. Der Kämmerer rechnet mit Fördermitteln in Höhe von fast 350.000 Euro.
In den Jahren 2023/24 möchte die Stadt Neustadt (Hessen) auch verstärkt PV-Dachanlagen auf kommunalen Gebäuden errich­ten. In Betracht kommen hier – Dacheignung vorausgesetzt – das DGH in Momberg, der Zollhof Speckswinkel, das Feuerwehrhaus in Momberg, die KiTA „Sonnenschein“ in der Kernstadt, der An­bau des Hist. Rathauses und – Zustimmung des Kreises als Ei­gentümer vorausgesetzt – der Kindergarten in Momberg. Hierfür rechnet der Bürgermeister mit Kosten von etwa 300.000 Euro und kündigt an, den erzeugten Strom als Kommune nutzen zu wollen.
Um Klimaanpassung geht es im rund 100 Hektar umfassenden „Heidental“, das bei Starkregen aufgrund der Wassermassen für Überschwemmungen und Schlamm in der Innenstadt sorgt. Hier soll im Vorgriff auf die Flurbereinigung eine Studie zum ökologi­schen Hochwasserschutz erstellt werden, die dann in die weiteren Planungen des Amtes für Bodenmanagement eingebracht werden soll.
Thomas Groll ist sicher, dass Neustadt durch die Windkraftan­lagen bei Speckswinkel und die bereits umgesetzten bzw. noch umzusetzenden PV-Freiflächenanlagen einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz und der Energiewende leistet. Allerding würde er sich wünschen, dass nach fast einem Jahrzehnt Planung endlich die Windräder am Dreiherrnstein und bei Trillrodt gebaut werden können. Die Energiegesellschaft Vogelsberg stehe hier Gewehr bei Fuß, aber die Genehmigungspraxis des Landes sei nicht dazu angehalten, die Energiewende zu beschleunigen.
„Aus dieser Aufzählung wird deutlich, dass wir das Thema besetzt haben und erhebliche Mittel bereitstellen werden, um vorwärts zu kommen.“

Ortsbeirat Mengsberg
Millioneninvestitionen in „Haus für alle“ und Straßenbau

Am 17. Januar 2023 tagte auch der Ortsbeirat Mengsberg. Orts­vorsteher Karlheinz Kurz konnte zur ersten Sitzung in diesem Jahr neben Bürgermeister Thomas Groll und Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg auch den „Mengsberger Stadtrat“ Klaus Schwalm will­kommen heißen.
Auch im einstigen „Gold-Dorf“ ging der Bürgermeister auf den Entwurf des Haushaltsplanes 2023 ein. Ergänzend zu seinen Aus­führungen in Momberg betonte er, dass die Kommune finanziell keinesfalls „auf Rosen gebettet“ sei. Neustadt gelte vielmehr nach wie vor als finanzschwach. Dies hänge unter anderem mit den Gewerbesteuereinnahmen zusammen, wobei man hier in diesem Jahr mit fast 1,9 Millionen Euro rechne. Für Neustädter Ver­hältnisse sei dies eine „Rekordeinnahme“. Natürlich hoffe er, so Thomas Groll, dass diese Prognose auch eintreffe. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Gesamtsituation sei dies ja nicht zwingend. Allerdings sei die Kommune gut durch das auch nicht einfache Jahr 2022 gekommen, sodass er „grundsätzlich optimis­tisch“ sei.
Der Bürgermeister verwies zum wiederholten Male darauf, dass seit Jahren insbesondere ein aktives Fördermanagement der Ver­waltung dazu beitrage, Millioneninvestitionen in die Zukunft der Kommune zu tätigen. „Leider laufen Städtebauförderung und Dorfentwicklung 2025 aus. Wir arbeiten an Folgeprogrammen, aber einfach wird das nicht. Auch andere Kommunen wollen ein­mal vom Geld des Landes profitieren“, stellte Groll nüchtern fest. Während die Kernstadt, Momberg und Speckswinkel bereits seit langem über Gemeinschaftsräume verfügen, steht nun der Bau des „Hauses für alle“ im Bereich der Mengsberger Freizeitanlage an. „Die Dorfentwicklungsmaßnahme bietet uns die Möglichkeit, ein solches Großvorhaben umzusetzen“, betonte der Bürgermeister. Ebenso wie Ortsvorsteher Karlheinz Kurz hob er hervor, dass ein solches Gemeinschaftshaus keine „Konkurrenz“ zu bestehenden Einrichtungen sein solle. Man sei froh, im Ort noch eine Gast­stätte zu haben. Allerdings könne keiner sagen, wie dies vielleicht einmal in zehn Jahren sein werde. Dann gebe es aber kein Dorf­entwicklungsprogramm mehr für Mengsberg, daher müsse jetzt gehandelt werden. Mit dieser Äußerung griffen die beiden eine missverständlich zu verstehende Pressemeldung im Zusammen­hang mit der Übergabe des Förderbescheides auf.
Gegenwärtig rechne man mit Bruttobaukosten von 2,1 Millionen Euro. Er habe dazu kürzlich einen Förderbescheid über 1,35 Mil­lionen Euro erhalten. Ortsvorsteher Kurz dankte Bürgermeister, Verwaltung und „allen anderen Beteiligten“ für ihren Einsatz, denn diese hohe Zuschussquote sei nur in 2022 möglich gewesen und habe termingerechtes Arbeiten erfordert. Der Spatenstich soll im II. Quartal dieses Jahres erfolgen und die Fertigstellung wird für Herbst 2024 angestrebt. Thomas Groll hofft, dass die Baukos­ten im Rahmen bleiben.
Im Hinblick auf die Mengsberger Friedhofshalle soll 2023 zu­nächst geplant werden. Hier gebe es noch so viele offene Fragen, die man gemeinsam mit dem Ortsbeirat unter Einbezug des Kir­chenvorstandes besprechen wolle, betonte der Bürgermeister. Mit Blick auf den Haushalt und die Tatsache, dass es für dieses Vor­haben keine Zuschüsse gebe, müsse man fragen, was tatsächlich notwendig sei.
Der Ortsvorsteher berichtete darüber, dass es bei der evangeli­schen Landeskirche wohl Bestrebungen gebe, die Friedhöfe in die alleinige Trägerschaft der Kommunen zu übergeben. Der Bürger­meister entgegnete hierzu, dass man sich die Verträge anschauen müsse und sicher Schritt für Schritt vorgehen werde.
2023 soll (endlich) die grundhafte Sanierung der Straßen „Zum Engelhain“ und „An den Schuleichen“ beginnen. Hierfür rech­net Groll mit Kosten von etwa 1,7 Millionen Euro. Hinzukom­men noch Kosten in Höhe von etwa 225.000 Euro für die mit der Straßenbaumaßnahme einhergehenden Arbeiten an der Wasser­leitung. Über die Wiederkehrenden Straßenbeiträge haben die Mengsberger Grundstückseigentümer 73,37 Prozent der Kosten des Straßenbaues zu tragen. Dieses solidarische Umlagesystem wurde 2019 einstimmig von der Stadtverordnetenversammlung be­schlossen. Gegenwärtig rechnet man mit Kosten von etwa 68 Cent pro Quadratmeter veranlagungsfähiger Fläche. Der sich daraus ergebende Betrag wäre dann vier Jahre lang zu zahlen. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass dies kein Festbetrag sei, da noch Ausschreibung und Bauverlauf abzuwarten sei. Kleinere Beträge im Haushalt 2023 sind für Arbeiten im Bereich der Grillhütte vor­gesehen. Auch der Ortsbeirat Mengsberg sprach sich einstimmig für den Haushaltsentwurf des Kämmerers aus.
Der Fachbereichsleiter Bauen, Planen & Umwelt, Thomas Dickhaut, stellte nach Ein­gangsbemerkungen von Bür­germeister Groll das Bauvor­haben Engelhain/Schuleichen an Hand der Planungsunter­lagen näher vor. Baubeginn könnte dort im Juli 2023 sein. Auf der Straße soll Tempo 30 herrschen, eine Vorgabe von Hessen-Mobil zum Schutz der Radfahrer. Von der Hoch­landstraße kommend wird der Bürgersteig ein kurzes Stück beidseitig sein und dann ent­lang der Wohnbebauung einseitig verlaufen. Die Breite beträgt aufgrund der Vorgaben 2,50 Meter. Hieraus, so der Bürgermeis­ter, erwüchsen für die Mengsberger Grundstückseigentümer aber keine Mehrkosten, da der Bereich ohnehin befestigt werden müsste. Auf Höhe der Schule wechselt der Gehweg dann auf die andere Seite. Eine Befestigung der bisher geschotterten Park­flächen ist auch zukünftig aus Kostengründen nicht vorgesehen.
Auf Nachfrage von Jan von Holten sagte der Bürgermeister zu, die Beleuchtungssituation beim Freizeitzentrum im Rahmen des Straßenbaus zu verbessern. Ende Februar sollen die direkten An­lieger informiert werden. Im Bereich Hochbehälter wird es einen Wendehammer für Busse geben. Die Kosten belaufen sich hier auf rund 70.000 Euro, also etwa 0,5 Prozent der Bausumme.
Ortsbeirat Momberg Außenbereich beim multifunktionalen Zentrum steht noch an
Jedes Jahr im Dezember bringt Bürgermeister Thomas Groll den städtischen Haushalt für das kommende Jahr ein und stell ihn zunächst den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung vor. Anschließend folgt dann im Januar die „Tournee“ durch die drei Ortsbeiräte, schließlich ist auch diesen nach der Vorgabe dej Hessischen Gemeindeordnung der Haushalt zu erläutern. Neber allgemeinen Ausführungen stehen hier die Haushaltsansätze in Mittelpunkt, die den jeweiligen Ortsbezirk betreffen.
Im Beisein des Ersten Stadtrats Wolfram Ellenberg und der ört­lichen Magistratsmitglieder Stephani Schmitt, Karl-Eugen Ramt und Walter Schmitt sprach der Bürgermeister am 17. Januar 2023 in Momberg zunächst zum Haushalt 2023. Den Vorsitz in dei Ortsbeiratssitzung hatte Timo Stark inne, da Ortsvorsteher Jörg Grasse sich momentan von einer medizinischen Behandlung er­holt. Ihm galten daher die guten Wünsche der Anwesenden.
Thomas Groll stellte in seinen Ausführungen heraus, dass die Fi­nanzen der Stadt Neustadt (Hessen) nach wie vor „solide und wohl geordnet“ seien.
Der Ergebnishaushalt weise einen kleinen Überschuss aus. Über 4 Millionen Euro würden in die Zukunft der Kommune investiert. Eine Kreditaufnahme sei abermals nicht nötig, stattdessen könn­ten wieder 400.000 Euro Altschulden abgebaut werden. Erfreulich auch, dass nach wie vor eine Rücklage für „schlechte Zeiten“ vor­handen sei.
Gegenwärtig, so der Bürgermeister, lebe man in „herausfordern­den Zeiten“. Er gehe aber davon aus. dass die Kommune ohne grö­ßere Blessuren durch diese hindurchkommen werde.
Passend dazu habe der das Motto ..Reden wir nicht über Proble­me, sondern lösen diese“ (frei nach Johann Wolfgang von Goethe) gewählt.
Nach diesem kurzen Gesamtüberblick befasste sich der Bürger­meister mit den für den größten Stadtteil Momberg vorgesehenen Investitionen:
Für die Wasserversorgung muss aufgrund der Vorgabe des Ge­sundheitsamtes eine Entsäuerungsanlage angeschafft werden, um die Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten. Hierfür rechnet man mit Ausgaben von bis zu 200.000 Euro.
In den kommenden Monaten soll dann noch das Umfeld des Dorf­gemeinschaftshauses und des multifunktionalen Zentrums ge­staltet werden. Hier ist unter anderem vorgesehen, den hinteren Bereich wieder zu asphaltieren und den Zaun zum Nachbarn zu erneuern. Für den Umbau des alten Kindergartens rechnet Groll mit Kosten von etwa 750.000 Euro, wobei es 500.000 Euro an Zu­schüssen aus dem Dorfentwicklungsprogramm gibt.
Die Eröffnung mit Landrat Jens Womelsdorf soll am 25. März 2023 stattfinden. Beraten wird derzeit auch über die Gründung eines Trägervereines für das multifunktionale Haus. Das Dorfcafe trägt zukünftig den Namen „Cafe Amandina“ um an eine ehema­lige Nonne zu erinnern, die im kirchlichen Kindergarten arbeitete. Am Gebäude wurde inzwischen auch ein Defibrillator angebracht. Für das DGH ist zudem eine neue Hebenanlage vorgesehen (16.500 Euro).
Umgesetzt werden sollen noch – weitgehend in Eigenleistung – Arbeiten an der Grillhütte. Hier stehen aus dem letzten Jahr noch 15.000 Euro zur Verfügung.
2023 soll auch die Sanierung der Leichenhalle (140.000 Euro, fi­nanziert zu 90 Prozent aus der „Hessenkasse“) umgesetzt werden.
Auch in der mittelfristigen Finanzplanung sind für Momberg ver­schiedene Maßnahmen vorgesehen, beispielsweise die grundhafte Sanierung von Neue Straße und Querstraße (Planung 2024/Bau 2025f.) nebst notwendigen Arbeiten an der dortigen Wasserlei­tung und Sanierungsarbeiten im großen Saal des DGH (2024). Die Straßenbaumaßnahme wird dann erstmals über Wiederkehrende Straßenbeiträge finanziert. Überlegt werden soll hier, einen Teil der Waldstraße miteinzubeziehen.
Insgesamt, so Bürgermeister Thomas Groll, werde deutlich, dass die Kommune nicht nur in der Kernstadt investiere, sondern auch in den Stadtteilen Momberg, Mengsberg und Speckswinkel Schwerpunkte setze.
Der Ortsbeirat Momberg stimmte dieser Sichtweise zu und sprach sich einstimmig für den Haushaltsentwurf aus.
Thema im Ortsbeirat war auch wieder einmal die Verkehrssitua­tion auf den Kreisstraßen. Der Bürgermeister berichtete darüber, dass beispielsweise die Straße nach Speckswinkel zu einer kom­munalen Straße abgestuft werde. Dies stieß auf Unverständnis, da hier nach Erwartung des Ortsbeirates doch auch nach Freigabe der A 49 überregionaler Verkehr fahren würde. Groll machte we­nig Hoffnung auf Änderung, will aber mit Hessen-Mobil und dem Landkreis darüber sprechen.
Die Verwaltung geht davon aus, dass die Nachfrage nach Brenn­holz aus dem Stadtteil Momberg „weitgehend“ erfüllt werden kann, allerdings würden die Lose grundsätzlich nur 5 Festmeter aufweisen und nicht – wie vielfach gewünscht – 10 Festmeter. Dazu hat man sich entschlossen, um die Wünsche möglichst vieler Interessenten erfüllen zu können.

WIR für UNS!
Bürgerverein Neustadt (Hessen) e.V.
Neues Jahr, neue Idee – Unser Versuchsballon ist golden

Wir sitzen ja vom Vor­stand von WIR für UNS! des Öfteren zu­sammen, schmieden neue Pläne und entwi­ckeln neue Ideen. So ge­schehen auch mit unse­rem letzten „Projekt“. Während eines Treffens kam eigentlich nebenbei das Gespräch auf eine
gemeinsame Feier für die Vereinsmitglieder. In ganz kurzer Zeit nahm die Idee immer mehr Gestalt an und unser Plan eines Neu­jahrsempfanges war geboren. Das war kurz vor Weihnachten. Da der Empfang ja für das kurz bevorstehende Jahr 2023 sein sollte, blieb uns nur wenig Zeit für die Organisation.
Nach vielen Telefonaten hatten wir schließlich einen Termin und eine Räumlichkeit gefunden. Der Neu­jahrsempfang sollte am 20. Januar 2023 im Dorfgemeinschaftshaus in Momberg stattfinden. Also ging es an die Feinplanung. Einladungen wurden verschickt, Dekoration gekauft, aber zu einem Neujahrs­empfang gehört selbstverständlich auch Essen und etwas Musik. Das leckere Essen war über den Party­service Preisendörfer sehr schnell gefunden und wir danken an dieser Stelle nochmal für die Leckereien. Unser Plan mit der Musik gestalte­te sich schon etwas schwieriger, da der Termin so kurz bevorstand. Mit Milena Buck aus Schrecksbach ha­ben wir schließlich eine tolle junge Sängerin aus der Region gefunden, die mit einem breiten Repertoire und einer tollen Stimme begeistern konnte.
Wie fast alles, was WIR für UNS! macht oder plant, war auch der Neujahrsempfang eine Art „Versuchsballon“. Wir alle hatten so eine Veranstaltung noch nie gemacht und keiner von uns wusste, wie die Einladung angenommen werden würde. Nachdem der Saal vorbereitet und dekoriert war, blieb uns nur noch, gespannt abzu­warten, wie viele Gäste den Weg zu uns finden würden.
Natürlich wollten wir auch unsere verschiedenen Abteilungen in den Ablauf mit einbinden. Für den Weg nach Momberg stand des­halb für unsere Gäste der BürgerBus zur Verfügung, mit dem sie auch sicher wieder bis an die Haustür zurückgebracht wurden. Eine Gruppe unserer Pfadfinder – gekleidet in ihrer traditionellen
Kluft – übernahm mit ihren Betreuern Leonard und Raupe den Empfang der Gäste und die Bewirtung an der Theke. So wurden die Gäste schon im Foyer von kleinen Pfadfinderinnen erwartet, die eifrig die Jacken in Empfang nahmen und einen Begrüßungs­sekt anboten.
Und tatsächlich, zu Beginn der Veranstaltung um 16.30 Uhr wa­ren die Plätze fast komplett belegt. Noch bevor der 1. Vorsitzende Dieter Trümpert mit seiner Rede beginnen konnte, begrüßten die Pfadfinder die Anwesenden spontan mit einem Pfadfinderlied – vielen Dank für die spontane Aktion.
Dieter Trümpert begrüßte daraufhin alle anwesenden Vereins­mitglieder sowie die geladenen Gäste aus der Kommunalpolitik. Anwesend waren Bürgermeister Thomas Groll, 1. Stadtrat Wolf­ram Ellenberg, Franz W. Michels, Hans-Dieter und Elena Georgi. Besonders gefreut haben wir uns, dass auch Dirk Bamberger, Ab­geordneter des Hessischen Landtages, der Einladung gefolgt ist.
Neben einem kurzen Rückblick verwies Dieter Trümpert auf den Ausspruch „Panta rhei“ (Alles fließt“) von Heraklit. Das ganze Leben ist im Fluss, wie auch unser Vereinsleben. Es entstehen im­mer neue Ideen, manche mussten durch Corona erst einmal wie­der auf Eis gelegt werden, andere wurden erst durch Corona ge­boren. Außerdem nahm er den Neujahrsempfang zum Anlass, sich bei Eva Hartmann, der Koordinatorin der Bürgerhilfe, für ihre geleistete Arbeit zu bedanken, da Frau Hartmann den Bürgerver­ein aus beruflichen Gründen zum 28.2.23 verlassen wird. Gleich­
zeitig konnte Dieter Trümpert die zukünftige Koordinatorin Sa­bine Schmerberg begrüßen, die die Chance nutzte, sich gleich mit einigen Vereinsmitgliedern bekanntzumachen.
Bürgermeister Groll lobte in seiner Rede das Engagement und die Aktivitäten des Vereins und verglich die einzelnen Abteilungen mit Blütenblättern an einer Blume. Obwohl der Verein aus vielen Abteilungen besteht, sei er doch keine Abteilung der Stadtverwal­tung. Der Verein soll, kann und darf eigene Ideen entwickeln und kann dabei selbstverständlich auch weiterhin auf die Unterstüt­zung der Stadtverwaltung hoffen.
In lockerer Atmosphäre wurde erzählt, gegessen und getrunken, alte und neue Kontakte vertieft und natürlich das neue Jahr be­grüßt. Wir danken allen für ihr Kommen und ein besonderer Dank geht an Andreas Stepanek, der uns beim Aufräumen noch tatkräftig unterstützt hat.
Für uns war dieser „Neujahrsempfang-Testballon“ eine gelungene Veranstaltung und ein voller Erfolg. Wir hoffen, die anwesenden Gäste hatten genauso viel Spaß wie wir als Vorstand von WIR für UNS! und wünschen allen auf diesem Wege noch einmal ein glück­liches und gesundes neues Jahr und hoffen Sie auf einer unserer nächsten Veranstaltungen wiederzusehen.