Neustädter Mitteilungsblatt

71 Jahre Kolping Karneval 2023
Schön wars.

71 Jahre Kolpingkarneval und nach der Co­rona Pause erstmals im neuen Kultur- und Bürgerzentrum, kurz KuBüZ genannt. Oder in diesen Zeiten auch Haus des Karnevals. Im voll besetzten Saal freuten sich alle auf einen schönen Abend und sie sollten auch nicht enttäuscht werden.
Der Elferrat marschierte pünktlich um 19:33 Uhr zu der Me­lodie „Die alte Dampfeisenbahn“ ein. Zumindest der Teil der Älteren des Elferrates, für die die gemütliche Musik auch pass­te. Und dann kam Stimmung in den Saal, als die Jüngeren des Elferrates zur passenden Musik auf die Bühne tanzten. Zu­sammen standen dann 27 Elferräter zwischen 20 und 70 Jahren auf der Bühne. Ein schönes Bild, wenn die Bühne mit so vielen Weißjacken, so wird der Elferrat der Kolpingsfamilie genannt, besetzt ist.
In seiner Eröffnungsrede versprach Andreas Gnau einen unter­haltsamen Abend, der spätestens mit dem Sonnenaufgang am Sonntag enden würde.
Und dann ging es los. Aber anders, als es das Publikum erwar­tet hatte: Im Schnelldurchlauf kamen alle Büttenredner und Tanzgruppen mit einem sehr kurzen Auftritt nacheinander auf die Bühne. Nach 10 Minuten waren alle durch, Andreas Gnau bedankte sich beim Publikum, bat darum, den Saal einmal quer zu lüften, wünschte einen guten Nachhause Weg und das Licht ging aus.
So hätte nach seinen Worten eine Sitzung auch in Zeiten von Corona durchgeführt werden können, wenn man schneller ist als das Virus sagte er, bevor er die Kolpinggarde mit ihrem Garde­tanz ankündigte. Wie immer schön anzusehen tanzte die Gar­de in ihren weißgelben Kostümen elegant und synchron zu den Klängen der Musik und verdiente sich damit zurecht die erste Rakete des Abends.
Ein fester Programmpunkt jedes Jahr: Die Ehrung der Prin­zenpaare von VfL und dem Neustädter Blasorchester, die den Kinderfasching am kommenden Sonntag durchführen. Mit Prinzessin Yvonne (Reperowicz) zusammen mit Prinz Angelo (Müller) und Prinzessin Emilie (Schäfer) zusammen mit Prinz Tom (Schultheiß) als Kinderprinzenpaar standen die Honoratio­ren des Neustädter Karnevals vor ihrem Volk.
Die Herzen werden beben versprach der Sitzungspräsident, be­vor die Kolpingsternchen als lauter kleine Herzchen über die Bühne wirbelten. Marlene Gnau und Jessica Gehmlich-Rust hatten mit den 5- bis 8-Jährigen einen tollen Tanz eingeübt. Erst nach einer Zugabe durften die Herzen von der Bühne.
Auch immer ein Highlight: Die Late Night Show mit Hen­kel und Larry alias Sebastian Henkel und Frank Bielert, die selbst von der Maskenpflicht der vergangenen Jahre nicht zum Schweigen zu bringen sind. „Früher war mehr Applaus“ sagte Sebastian Henkel am Anfang, als das Publikum erwartungsvoll den Worten der beiden lauschte. In einem Streifzug durch die letzten beiden Jahre wussten sie unter anderem von der Kirmes als Super Spreader Event, in dem Corona im Ausschank war, als auch von der Vorhersage von Ralf Gies über die Herkunft von Corona mit seinen Worten „Wu han mer dos wohl her“ zu berichten. Auch dass der Sitzungspräsident vom VfL Michael Launer ebenso wie Andreas Gnau jeweils an einem Kinderbuch schreiben: „Vom Schoppe Launer zum Sitzungspräsident“ und „Bumbum der kleine Präsident“ sollten die Titel sein. Gender­gerecht beendeten sie ihren Vortrag mit den Worten „Liebe Närr*innen und -außen, denken sie daran: Passiert – Notiert“ Auch immer schön anzusehen: Die Hipp de Bipps von St. Ma­ria, die das Publikum als Astronauten verkleidet auf eine Reise durch das Universum mitnahmen.
Jochen Schratz als „Nörgler“ bereitet seine Büttenrede immer mit einem ordentlichen Schuss Obstler im morgendlichen Müs­li vor, das erleichtert das Schreiben. Die Klimakleber kann er nicht verstehen, aber der Kleber wäre prima, den könnte er auch
gebrauchen, denn sein Kleber hält nie. Auch fährt er gerne mit dem Fahrrad an die Arbeit, bekommt es aber nur schlecht in den Koffer­raum. Und mit dem KuBüZ hat er sich auch schon angefreundet. In den Umkleidekabinen riecht es schon wie im alten HdB so schön nach Füßen.
60 Jahre „Neistärrer Gassejonge“ stand als nächstes im Programm. Und so betraten die Gassejonge als Stars wie Elvis Presley oder Scooter verkleidet die Bühne. Als erstes bedankten sie sich in einem Lied für die Treue der Fans und des Publikums für die vergangenen 60 Jahre bevor sie in einem musikalischen Rückblick die gelungenen und von allen Karnevalsvereinen aus Neustadt getragenen Veran­staltungen in der Waldschule unter dem Motte „5 Mann in einem Boot“ lobten und alle 5 Vereine mit einzelnen Liedern und passen­den Texten bedachten. Ein Potpourrie über Neustadts nicht mehr vorhandene Kneipenwelt oder auch den Fördertopfkönig und seine Baumaßnahmen rundete ihren gelungen Auftritt ab.
Als Tanzmariechen betrat Alice Stolz die Bühne und zeigte ihr Können mit akrobatischen Figuren und einem hinreißenden Tanz.
Alexander Stein als „Atz vom Elferrat“ erzählte Begebenheiten aus seinem Leben und seinen Problemen mit dem Rücken. So berichtete er von seinen Erfahrungen mit einer Thai Massage und einem Miet­wagen im Urlaub auf Gran Canaria, in dem die Vormieter das Navi auf Russisch programmiert hatten und er damit zurechtkommen
musste. Als er sich dann aus Protest für die Wiedereröffnung der Straße nach Momberg an der Bütt festgeklebt hatte, wurde er von den Bühnenrückern von der Bühne geschoben.
Nicht wegzudenken die Neustädter Suppentanten, die als ehren­amtliche Müllwerker verkleidet ihr elektrisch betriebenes Müllau­to im Saal anschließen wollten und damit den Strom in Neustadt zum Erliegen brachten. Mit ihrem Spruch „Deckel uff und rin“ ließen sie so manches Problem in der Mülltonne verschwinden und belehrten alle mit den Vorgaben der Mülltrennung anhand eines gefundenen Teebeutels, bei dem der Faden auch für die sonntäg­lichen Rouladen verwendet werden könnte.
Die Bühne bebte, als die Tänzer des Elefantenballetts als indische Tempeltänzerinnen verkleidet zu orientalischen Klängen bauch­frei einen glitzernden und mitreißenden Tanz hinlegten. Unglaub­lich, was die beiden Trainerinnen Marissa Moschet und Valeria Merker aus den Tänzern, die eigentlich aus den tänzerisch besse­ren aber trotzdem noch schwerfälligen Elferrätern bestehen, noch herausholen konnten. Ohne Zugabe kam auch diese Gruppe nicht von der Bühne.
Immer wieder spannend, den Gnauers, bestehend aus Anja und Andreas Gnau zuzuhören, wenn sie aus ihrem Zusammensein be­richten. Wenn Andreas nach der Aussage „Schau mal, das schöne Hotel macht mich sprachlos“ gleich 3 Wochen bucht oder Anja
über Wäschekörbe auf der Treppe und die akrobatischen Ver­suche von Andreas, darüber hinwegzusteigen berichtet. Auch dass sie ihre Kinder jetzt in eigene Wohnbereiche „ausgewildert“ haben, war sehr interessant und lehrreich. Mit dem alten Wirts­hauslied „Wenn zwei verliebt sind“ verabschiedeten sie sich unter Applaus und einer Rakete von der Bühne bevor die Kolpinggarde mit ihrem modernen Tanz das Finale einläutete. Mit viel Rhyth­mus und akrobatischen Figuren, die unter der Leitung von Valeria Merker und Christine Quint einstudiert wurden, rissen sie das Pu­blikum noch einmal von den Stühlen.
Andreas Gnau lud anschließend alle Mitwirkenden des Abends noch einmal auf die Bühne ein, bedankte sich beim Publikum mit einem Lied und verließ mit allen mit einer Polonaise die Bühne.
Unter den Klängen der Kapelle Silver Boys, die nach der Veran­staltung mit ihrer Sängerin verstärkt waren, wurde bis in die frü­hen Morgenstunden getanzt.

Spendensammlung für Erdbebenopfer in der Türkei

Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien mit tausen­den von Toten und Verletzten hat auch in Deutschland eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst.
Oguz Yilmaz, der Betreiber der örtlichen Postfiliale, hat in Ab­sprache mit dem Generalkonsulat seines Heimatlandes in Frank­furt a. M. eine Hilfsaktion für vom Erdbeben betroffene Lands­leute gestartet.
Die Spenden werden von ihm persönlich in die Türkei gebracht.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Oguz Yilmaz.
Neustadts Bürgermeister Thomas Groll unterstützt die Hilfsak­tion ebenfalls und übergab dem Initiator eine Geldspende der Kommune.

Neustädter Waldstadion:
2023 startet grundlegende Sanierung

In der Junker-Hansen-Stadt Neustadt (Hessen) startet im Verlauf des II. Quartals eine weitere Großbaumaßnahme: die grundlegen­de Sanierung und Attraktivierung des rund 60 Jahre alten „Wald­stadions“.
Im Entwurf des städtischen Haushaltes sind hierfür gegenwärtig 1,7 Mio. Euro vorgesehen. Rund 1 Mio. Euro stammt hierbei aus dem Bundesprogramm „Investitionspakt Sportstätten“, weitere 525.000 Euro sind aus dem Städtebauförderungsprogramm „So­zialer Zusammenhalt“ vorgesehen. Der Eigenanteil der Kommu­ne beläuft sich also bei „planmäßigem Verlauf“ auf 275.000 Euro. Das Vorhaben, das sich laut Bürgermeister Thomas Groll in die Vorhaben Kultur- und Bürgerzentrum, Freibad und Bürgerpark einreiht dient ebenfalls dazu, Neustadt als attraktive Wohnstadt weiterzuentwickeln.
In diesem Zusammenhang ist dem Bürgermeister aber der Hin­weis wichtig, dass die Kommune nicht nur in der Kernstadt inves­tiert, sondern auch in den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel. Wobei natürlich die infrastrukturellen Einrichtun­gen prinzipiell allen Einwohnerinnen und Einwohnern zur Ver­fügung stehen.
So geht in Momberg der Umbau des alten Kindergartens zum Mul­tifunktionalen Haus zu Ende, in Speckswinkel werden der Spiel­platz in der Dorfmitte und das Umfeld des Teiches umgestaltet
und in Mengsberg ein „Haus für alle“ (Dorfgemeinschaftshaus) errichtet.
„Als strukturell finanzschwächere Kommune können wir uns dies nur durch gute Planungen und das Einwerben von entsprechenden Fördermitteln leisten“, betont Groll.
Bei den Planungen für die Arbeiten im „Waldstadion“ bezieht die Kommune den VfL Neustadt als Pächter, den Landkreis als Schul­träger, die örtliche Martin-von-Tours-Schule und den Sportkreis Marburg-Biedenkopf mit ein.
Sportkreisvorsitzender Stefan Backhaus freute sich bei einer Be­sprechung, dass ein solches Vorhaben umgesetzt wird und die künftigen Nutzer Anregungen äußern können. Dies werde sicher zur Akzeptanz der Einrichtung beitragen.
Ziel der Sanierung, deren Planungen in diesen Tagen zur Bau­antragsreife gebracht werden, ist ein attraktiver Rasenplatz, eine Verbesserung des Leichtathletik-Angebotes für Schul-, Vereins- und Breitensport und Freizeitangebote für Kinder und Jugend­liche.
Im Januar sollen noch der Bauantrag beim Landkreis und die nö­tige baufachliche Prüfung bei der Wirtschafts- und Infrastruktur­bank Hessen auf den Weg gebracht werden.
Der Rasenplatz wird komplett erneuert, ein Gutachten sieht dies u.a. aufgrund des Unterbaues als notwendig an, zudem werden Flutlichtmasten errichtet. Aktuell wird noch geprüft, ob und wie eine Sportplatzbewässerung über einen Brunnen im Bedarfsfall gewährleistet werden kann.
Für die Fußballer wird es zudem einen mit Kunstrasen belegten Aufwärm-/Trainingsbereich geben.
Die Laufbahn wird mit Tartan ausgestaltet. Sie wird aus gestal­terischen und finanziellen Gründen zukünftig 375 m lang sein. „Dies ist aber kein Problem für den Sport, bei 400 m läuft man einfach 25 m weiter. Unser Stadion soll nicht Gastgeber für Meis­terschaften sein, sondern der Bewegung der Bevölkerung dienen“, erklärt der Bürgermeister.
Für den Sprint – 50, 75 und 100 m – sind vier Bahnen vorgesehen, für Mittel- und Langstrecke wird die Bahn etwas schmaler. Damit trage man, so Groll, den Nutzungsintensitäten Rechnung.
Vorgesehen sind weiterhin 2 Weitsprungbahnen sowie Anlagen für Hochsprung und Kugelstoßen.
Im Eingangsbereich des Stadions – und möglichst separat zugäng­lich – wird es einen Bereich für den Freizeitsport mit Boulder- wand, Streetball und Outdoor-Fitness-Geräten geben.
Über den genauen Start und das Ende der Umsetzung sind noch keine verbindlichen Angaben möglich. Dies hängt von den an­gesprochenen Prüfungen durch Dritte und den Verlauf der Aus­schreibung ab. Angestrebt wird ein Start im Mai/Juni 2023.

Zukunft Innenstadt „Galerie auf Zeit“ in der Markstraße eröffnet

Kultur braucht Raum und Leerstand braucht Nutzung. Die Schnittmenge daraus ist zumindest bis zum Jahresende die „Gale­rie auf Zeit“ in der Neustädter Marktstraße 11.
Mit Unterstützung des Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ hat der bsj Marburg ein leerstehendes Ladenlokal angemietet. An­nika Wärncke (Planungsbüro akp) und Annika Schlüter (bsj) lie­ßen hier mit Unterstützung des städtischen Bauhofes einen Raum für Kultur, Bildung, Kreativsein und Spielen entstehen.
Neben Ausstellungen sollen die Räumlichkeiten auch für Vorträ­ge, soziale Aktivitäten und Basteln genutzt werden.
Die Eröffnung fand am 7. Februar 2023 statt. Sonja Stark von der Stadtverwaltung hatte mit Hilfe der KiTa-Leitungen Claudia Orth („Regenbogen“), Carmen Schneider („Sonnenschein) und Miriam Nauß (Waldkindergarten) eine Vernissage vorbereitet.
Ausgestellt werden farbenfrohe Kunstwerke der Vorschülerinnen und Vorschüler der drei Einrichtungen.
Die kleinen Künstlerinnen und Künstler – viele von ihnen waren bei der Eröffnung mit Eltern und teilweise auch Großeltern zuge­gen – hatten sich viel Mühe gegeben und auf kleinen Leinwänden tolle Bilder entstehen lassen.
Mit einem Glas Kindersekt wurde auf die gelungenen Werke an­gestoßen.
Innenstadt“ sei noch weiteres geplant. Der Marktplatz solle eine Aufwertung erfahren, ein Markt auf dem Schloßplatz gestartet werden und ein Pop-Up-Laden zum Ausprobieren von Geschäfts­ideen sei angedacht.
Die Galerie auf Zeit ist regelmäßig mittwochs von 16.00 – 18.00 Uhr zum Betrachten von Ausstellungen geöffnet.
Der bsj Marburg bietet alle zwei Wochen montags (13.02.2023) von 14-16 Uhr ein „offenes Treffen“ für Kinder, Eltern, Oma, Onkel …. an. Hierbei kann beispielsweise gespielt oder gebastelt werden.
Kinder sind jeden Donnerstag von 15-17 Uhr eingeladen.
Bürgermeister Thomas Groll und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg nutzten die Gelegenheit, mit den Kindern ins Ge­spräch zu kommen. Sie erfuhren dabei Näheres über deren Bilder. Hier gab es Traktoren, Tiere, Blumen oder Swim- ming-Pools zu sehen.
Bürgermeister Thomas Groll verwies da­rauf, dass neben dem „Begegnungstreff“ von Gemeinwesenarbeit und Quartier­management und dem NeuSTADTLADEN nun bereits ein dritter Leerstand für öffentliche Zwecke genutzt werde. Dies könne kein Allheilmittel sein, trage aber schon ein Stück weit zu einer leben­digeren Innenstadt bei. Der Bürgermeis­ter begrüßte, dass nun Kunst in Mitten der Kommune präsentiert werden könne. Im Rahmen des Programms „Zukunft

Stadtverordnetenversammlung

Die am 6. Februar 2023 unter der Sitzungsleitung von Franz-W. Michels im Dorfgemeinschaftshaus Momberg tagende Stadtver­ordnetenversammlung stimmte folgenden Magistratsvorlagen ein­stimmig zu:
• 18. Änderung des Flächennutzungsplanes für die Stadt Neu­stadt (Hessen)
• Bebauungsplan Nr. 31 „Wohnen auf dem Stückertriesch“
• Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Freiwilligen Feuerweh­ren
• Anreizprogramm für private Eigentümerinnen und Eigentümer im Rahmen des Förderprogrammes Sozialer Zusammenhalt
Auch dem SPD-Antrag „Tag des Rades“ auf dem voraussichtlich im Herbst 2024 zur Freigabe anstehenden Teilstück der A 49 von Treysa bis zum Anschluss an die A 5 wurde ebenfalls einstimmig zugestimmt.
Bürgermeister Thomas Groll konnte mitteilen, dass er in der An­gelegenheit bereits im Austausch mit seiner Kollegin Simke Ried (Bürgermeisterin von Homberg/Ohm) stand, die ebenfalls über ein solches Event nachdächte.
Ebenso wie die Magistratsvorlagen wurde der Antrag in den Fach­ausschüssen ausführlich beraten. Das „Mitteilungsblatt“ berichte­te hierüber.
Die Stadtverordnete Anke Stark (SPD) erkundigte sich mittels einer schriftlichen Anfrage nach dem Stand der Realisierung der PV-Freiflächenanlage „Lotterberg“ und dem Übergang derselben auf die Energiegenossenschaft Vogelsberg. Hierzu antwortete der Bürgermeister:
„Die Fa. ENERPARC und die Energiegesellschaft Vogelsberg (EGV) befinden sich seit längerem in Verhandlungen zu einer Übernahme der PV-Freiflächenanlage „Lotterberg“ durch die EGV nach deren Errichtung durch ENERPARC. Dabei werden verschiedene Modelle diskutiert (Gesamtübernahme oder teil­weise Übernahme). Mit einem zeitnahen Vertragsabschluss wird seitens der Kommune gerechnet (Beispielfoto). (Foto 9799)
Gegenwärtig laufen noch intensive Gespräche von ENERPARC mit der Oberen Naturschutzbehörde (ONB) zur Verlegung einer Ausgleichsfläche im Zusammenhang mit der A 49, die im geplan­ten Baufeld der Anlage steht. Bisher angebotene Ersatzflächen fanden nicht die Zustimmung der ONB. Nach Klärung dieser Fra­ge wird der Bauantrag eingereicht. Kurzfristig wurde von ENER­PARC mitgeteilt, dass mit einem Baubeginn für April/Mai 2022 gerechnet werde.“
Anke Stark erkundigte sich ebenfalls nach der Umsetzung des im Spätsommer 2021 von der Stadtverordnetenversammlung be­schossenen Pflegekonzeptes für kommunale Flächen und Feldrai­ne. Hierzu erklärte der Bürgermeister:
„Die Agentur für Naturentwicklung Marburg-Biedenkopf hat im Auftrag der Kommune ein Konzept für „Eh da-Flächen“ in Neu­stadt (Hessen) erstellt. Diese Ausarbeitung wurde in der Sitzung des Fachausschusses II am 30. März 2022 erläutert sowie in einer öffentlichen Veranstaltung, leider unter äußerst geringer Teilnah­me der Bürgerschaft, vorgestellt. Das Konzept, welches für den Magistrat einen Handlungsauftrag darstellt, besteht aus fünf Mo­dulen:
1. Allgemeine Pflegeextensivierung innerstädtischer Flächen
2. Innerstädtische Blühwiesen
3. L(i)ebenswerte Oasen der Ruhe und biologischen Vielfalt
4. Wegränder und Säume in der freien Landschaft
5. Ufersäume / Gewässerrenaturierung
Auf infrage kommenden kommunalen Flächen ist oder wird eine Umstellung des Mahdregimes (vorrangig Mahd Mitte-Ende Juni / Mulchen im Herbst) erfolgt/erfolgen.
Hier handelt es sich
– um einen etwa 8 m breiten Streifen entlang der Wiera im Bür­gerpark,
– um eine weitere Fläche zwischen KuBüZ und Wehr,
– um Hangflächen wie am Ruschelberg, entlang der Wiera in der Aue oder im „Waldstadion sowie in Mengsberg (Ortsausgang Richtung Wiera),
– Flächen um den Spielplatz an der Grillhütte Speckswinkel,
– um einen Streifen zwischen Sportplatz und Festplatz in Speckswinkel,
– um eine Fläche entlang der Tränkbach in Momberg (Höhe Blä­serheim),
– um den hinteren Teil des Freibades,
– um Flächen entlang des Grabens zwischen Freibad und Kunst­rasenplatz,
– um Flächen oberhalb des Kohlscheider Weges, Nellenburgstr./ Ecke Leipziger Straße,
– um Flächen in Speckwinkel, oberer Krückeberg,
– um Flächen in Speckswinkel am Teich.
Aufgrund der Nutzungszeiten kommen die Festplätze für ein sol­ches Mahdregime ebenso wenig in Betracht wie Kleinstflächen. Diese Art der Pflege kommunaler Flächen hat bereits zu Nach­fragen geführt („Ungepflegt“, „Unordentlich“, „Vergessen?“ …) und wird dies weiterhin tun. Im Bereich Mengsberg käme auch der Lindenplatz in Frage, hier ist allerdings im Vorfeld das Gespräch mit dem Ortsbeirat zu suchen.
Die Blühflächen wurden 2022 bereits nennenswert vergrößert. 2023 sollen die bisherigen Standorte beibehalten bzw. – wo mög­lich – erweitert werden.
Auf dem Friedhof in der Kernstadt erfolgte am Herbst 2022 die Pflanzung von etwa 600 Stauden und ähnliches. Bei einer anste­henden Neukonzeption soll das Thema Biodiversität weiter behan­delt werden.
Von der Kommune zu pflegende Wegränder werden zukünftig einmal im Jahr und zwar nicht vor Mitte Juni gemäht. Hierbei wird auch nicht der komplette Bereich gemäht, sondern nur eine „Ausweichbreite“. Dies ist gerade für Radfahrer und Spaziergän­ger wichtig.
Die Landwirte sollen bezüglich der von ihnen gepflegten Bereiche verstärkt sensibilisiert werden.
Es ist zu überlegen, inwieweit Erkenntnisse aus dem Modellpro­jekt Momberg (Einsaat eines Feldrains) auf andere Stadtteile übertragbar sind.
Es ist davon auszugehen, dass auch in den hiesigen Gemarkungen Wege und Wegeränder überackert worden sind. Eklatante Verstö­ße wurden und werden thematisiert.
Die Renaturierungsmaßnahmen Bürgerpark und Plätschborn wurden umgesetzt, hinsichtlich der „100 Wilden Bäche“ – Hardt­wasser – befindet sich die HLG noch in der Planung.
Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) bat darum, die Öffentlichkeits­arbeit zu diesem Thema noch zu verstärken und das Thema Feld­raine nicht aus dem Auge zu verlieren.
Timo Stark (CDU) erkundigte sich nach den zwei Setzungen beim Lärmschutzwall in der Marburger Straße der Kernstadt. Der Bür­germeister berichtete davon, dass bereits ein Geologe tätig war. Eine akute Gefahr sei nicht gegeben. Der Fachmann habe eine Sicherung durch die Anpflanzung von Bodendeckern empfohlen. Dies solle nun geprüft werden.
Bürgermeister Groll berichtete zudem kurz in vier Abschnitten über das Sorgenkind „Bahnhof“.
Bahnhof I: Im ehemaligen Schalterraum ist ein Teil der Decke „heruntergekommen“. Aufgrund des undichten Daches dürfte es dort zu einer Durchfeuchtung gekommen sein. Diese Entwicklung lässt den Bürgermeister einen möglichen Erwerb des Gebäudes zunehmend kritischer sehen.
Bahnhof II: Die Eigentümer haben der Kommune ein neues Kauf­angebot unterbreitet. Nach Grolls Worten seien die Zahlen „bes­ser“ als die letzten, aber immer noch zu hoch, gerade auch vor dem Hintergrund von „Bahnhof I“. Die Eigentümer könnten sich wohl auch vorstellen, den Bahnhof bei einer Auktion anzubieten. Dem sieht der Bürgermeister „mit Interesse“ entgegen.
Bahnhof III: Der Standort und die Anzahl der beiden Radabstell­anlagen wurden der Kommune von der Bahn und dem Förderge­ber Bund nach intensiver Prüfung vorgegeben.
Bahnhof IV: Entlang der Bahnhofsmauer und der angrenzenden Brücke finden gerade im Auftrag der Deutschen Glasfaser Ka­belverlegungsarbeiten statt. Die Baustelle war am letzten Freitag unzureichend abgesichert, was zu einer Stilllegung derselben und Nachbesserungen führte.

Stadtverordnetenversammlung Haushalt 2023 einstimmig verabschiedet

Im Mittelpunkt der Stadtverordnetenversammlung am 6. Febru­ar stand die abschließende Beratung über den Haushalt der Stadt Neustadt (Hessen) für das Jahr 2023.
Nach der Einbringung durch Bürgermeister Thomas Groll am 19. Dezember letzten Jahres hatten sich zunächst die Fraktionen, dann die Fachausschüsse und Ortsbeiräte mit dem umfangreichen Zahlenwerk befasst.
Dabei ergab sich das seit Jahren gewohnte Bild: gute Vorberei­tung und ein vertrauensvolles Miteinander von Fraktionen, Ma­gistrat, Ortsvorstehern und Bürgermeister über das Jahr hinweg lassen die Haushaltsberatungen ohne größere Rückfragen und Diskussionen über die Bühne gehen.
Alle im Vorfeld mit dem Zahlenwerk befassten Gremien empfah­len daher einstimmig die Annahme durch die Stadtverordneten­versammlung.
Bei der unter dem Vorsitz von Stadtverordnetenvorsteher Fran-W. Michels im Dorfgemeinschaftshaus Momberg tagenden Stadtver­ordnetenversammlung gaben die Vorsitzenden der Fraktionen von CDU, SPD und FWG ihre Erklärungen zum Haushalt ab.
Für die CDU-Fraktion sprach deren Vorsitzender Hans-Dieter Georgi.
Zu Beginn ging er auf die Ge­schehnisse „im Großen“ ein und nannte als besondere Herausfor­derungen Corona und den Ukra­ine-Krieg, die sich natürlich auch „im Kleinen“, also auch in Neu­stadt bemerkbar machen würden. Trotz allem, so der Christdemo­krat, sei auch 2022 wieder viel vor Ort geleistet worden. Als ein Beispiel nannte er die Fertigstel­lung des Freibades. Gleichzeitig
erwähnte er die vielfältigen Veranstaltungen zum Stadtjubiläum „Neustadt 750“ und hob den Einsatz der in der Kernstadt und den Stadtteilen engagierten Ehrenamtlichen hervor. Ihre Arbeit sei wichtig für ein funktionierendes Gemeinwesen.
Georgi dankte dem Bürgermeister und allen Mitarbeitenden der Verwaltung, insbesondere der zuständigen Fachbereichsleiterin Gitta Kurz (was später auch die Sprecher von SPD und FWG taten), für die Umsetzung des Haushaltsplanes 2022 und die Er­arbeitung des Entwurfes für das laufende Jahr.
„Unsere Finanzen sind geordnet. Überschüsse werden erzielt und Schulden abgebaut. Dies alles ist die Grundvoraussetzung für wichtige Investitionen. Dazu ist das Fördermittelmanagement breit aufgestellt“, betonte er.
Er hob die Tatkraft von Thomas Groll hervor und stellte fest, dass die Kommunalpolitik vor Ort seit vielen Jahren einer roten Linie folge. „Neustadt nimmt eine positive Entwicklung. Daran wirken viele mit, an vorderster Stelle der Bürgermeister“, so Georgi.
Auch wenn in vielen Bereichen mit höheren Ausgaben/u rechnen sei, könne man die Finanzsituation der Kommune als geordnet be­zeichnen, was der CDU-Fraktion wichtig sei, um Möglichkeiten für Investitionen oder soziale Vorhaben zu besitzen.
Hans-Dieter Georgi setzte sich im Verlauf seiner Ausführungen auch mit den Themen Mobilität, erneuerbare Energien, Klima­schutz und Digitalisierung auseinander. „Überall sind wir dabei und entwickeln Aktivitäten. Dies kann nur Schritt für Schritt ge­schehen, denn die Arbeit muss geleistet und die Vorhaben finan­ziert werden“, so der Vorsitzende der stärksten Fraktion.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende befasste sich auch mit der Erst­aufnahmeeinrichtung in der ehemaligen Kaserne und deren po­sitiven wie negativen Auswirkungen. Ebenso wie Bürgermeister Groll bei seiner Haushaltsrede fand er hier klare Worte und be­grüßte die vorgesehenen Maßnahmen zur Stärkung des subjekti­ven Sicherheitsgefühls.
Der Christdemokrat sprach sich für eine bedarfsgerechte Kinder­betreuung aus, was unter Umständen auch die Schaffung einer neuen Kindertagesstätte umfassen könne.
Die CDU trage die Erweiterungen im Stellenplan für Verwaltung, Bauhof und Kindergärten mit, denn diese seien notwendig, um er­folgreiche Arbeit zu leisten.
„Wir arbeiten vor Ort nicht dogmatisch, sondern pragmatisch. Wir wollen schließlich vorwärtskommen“, so Georgi, der seine Ausführungen mit den Worten schloss: „Unsere „Neustädter Verhält­nisse“ tun der Kommunalpolitik gut und uns als CDU-Fraktion ist daran gelegen, die gute Zusammenarbeit zum Wohle unseres Neustadts mit den beiden anderen Fraktionen weiter fort zu füh­ren. Wir stimmen dem Haushalt 2023 uneingeschränkt zu.“
Für die SPD-Fraktion bewertete deren Vorsitzender Hans-Gerhard Gatzweiler das Zahlenwerk. Auch er begann mit einem Rückblick auf die Ereignisse des Jahres 2022 und ging auf die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges auf den kom­munalen Haushalt ein. „Un­sicherheiten, Energiekrise und Preissteigerungen bekommen wir privat und als Kommune zu spüren“, so Gatzweiler. Erfreu­licherweise gerate der städtische Haushalt aber augenscheinlich nicht in Schieflage.
Er stellte fest, dass der Haushaltsentwurf des Bürgermeisters vie­le Punkte enthalte, die auch der SPD wichtig seien. „Wir hatten daher wenig Fragen und sehen im Ergebnis keinen Änderungs- bedarf“, betonte der Sozialdemokrat.
Hans-Gerhard Gatzweiler verwies darauf, dass viele Investitionen der letzten Jahre ohne die Schaffung einer Erstaufnahmeeinrich­tung nicht möglich gewesen wären. Deren Belegung trüge unter anderem auch zu niedrigen Grundsteuern bei. Während man die­se in Neustadt stabil halten könne, gebe es momentan in vielen anderen Kommunen Erhöhungen.
Äußerst positiv fand der Sozialdemokrat, dass die Kommune im Haushalt fast eine Million Euro für Klimaschutzprojekte einge­stellt habe. „Damit liegen wir im Landkreis Marburg-Biedenkopf wieder einmal vorne. Wir sind hier vielfältig unterwegs und nutzen Förderprogramme, um vorwärts zu kommen“, so Gatzweiler. Als Beispiele nannte er die Umstellung der restlichen Straßenbeleuch­tung auf LED oder die geplanten PV-Anlagen auf den Dächern kommunaler Liegenschaften.
Für wünschenswert hielt er die Gründung von örtlichen Energie­genossenschaften in Momberg und Speckswinkel und regte ent­sprechende Informationsveranstaltungen an. Diesbezüglich sei Mengsberg sicher ein Vorbild.
Mahnend hob der SPD-Fraktionsvorsitzende hervor, dass alle die­se örtlichen Aktivitäten aber nicht ausreichen werden, um die Kli­maziele zu erreichen. Hier werde die Gesellschaft noch viel mehr tun müssen.
Im Hinblick auf die Mobilität der Zukunft wünscht er sich Car- Sharing auch in Neustadt.
Nach Vorstellung der Sozialdemokraten sollte nach Freigabe der A 49 eine Verkehrsberuhigung in der Markt- und Bahnhofstraße stattfinden.
Bezüglich eines möglichen Kindergartenneubaus zeigte sich Gatzweiler zurückhaltend. Hier müsse zunächst versucht werden, den zukünftigen Bedarf möglichst genau zu ermitteln.
Hans-Gerhard Gatzweiler bezeichnete den Haushalt 2023 als ein gutes und solides Zahlenwerk, mit dem man arbeiten könne, des­halb trage die SPD den Haushalt mit.
Für die FWG-Fraktion sprach de­ren Vorsitzender Karsten Gehm­lich. Er verwies eingangs darauf, dass seine Vorredner bereits We­sentliches gesagt hätten, was auch die Zustimmung der Freien Wäh­ler fände. Er wolle daher nicht alles wiederholen, sondern sich auf einige wesentliche Punkte be­schränken.
Gehmlich hob so beispielsweise hervor, dass der Haushalt trotz schwieriger Rahmenbedingungen abermals ausgeglichen sei und ohne Kredite auskomme. Dies sei keine Selbstverständlichkeit.
Er lobte in diesem Zusammenhang die Verwaltung und dankte auch dem Bauhof und insbesondere den Erzieherinnen der städti­schen Kindergärten für ihre engagierte Arbeit.
Wie bereits die beiden anderen Fraktionsvorsitzenden bezeich­nete er das vorliegende Organisationsgutachten und die darauf basierenden Veränderungen in der Verwaltung als richtig und er­klärte die Zustimmung der FWG.
„In den letzten Jahren wurde viel für Neustadt erreicht. Diesen Weg wollen wir weitergehen. Auch zukünftig muss in die Zukunft der Kommune investiert werden“, so Karsten Gehmlich.
Als Themen für die kommenden Jahre nannte er die Digitalisie­rung, den Klimaschutz, den Bau von Radwegen und die Kinder­betreuung.
An das Land appellierte Gehmlich, den Besuch des Kindergar­tens vollständig kostenfrei zu machen und die Städte und Gemein­den bei Investitionen zu unterstützen.
Er kündigte an, dass die Freien Wähler in manchen Bereichen durchaus ungeduldig sein könnten. Wichtig sei, dass man konkrete Ergebnisse von konzeptionellen Überlegungen sehe.
Karsten Gehmlich stellte fest, dass der Slogan der FWG zur Kom­munalwahl 2021 „Neustadt neu denken“ sich im Haushalt 2023 wiederfände. Daher stimme seine Fraktion diesem zu.
Abschließend ergriff traditionsge­mäß Bürgermeister Thomas Groll noch einmal das Wort und dankte den Fraktionen und Ortsbeiräten für die zügige und konstruktive Beratung des von ihm zu verant­wortenden Haushaltsentwurfes.
Er freute sich darüber, dass seit 2014 alle Haushalte die einstim­mige Zustimmung der Stadtver­ordnetenversammlung fanden. „Dies ist eine wesentliche Voraus­setzung für unsere gute Entwick­lung in den letzten Jahren. Wir ziehen nicht nur an einem Strang, sondern auch in eine Richtung“, so der Kämmerer.
Groll zeigte Verständnis dafür, dass sich mancher bei der Be­wältigung der Zukunftsthemen Klimaschutz, Mobilität und Di­gitalisierung ein noch rascheres Tempo wünsche, dies sei aber in seinen Augen kaum möglich. „Wir können die Aufgaben nur so bewältigen, wie wir auch Klöße essen, nämlich nach und nach“, so das Stadtoberhaupt. Zudem brauche man Zeit, um Förderkulissen aufbauen.
Der Bürgermeister mahnte, neben diesen großen Aufgaben nicht das Pflichtprogramm einer Kommune zu vergessen, denn auch hier gebe es immer wieder Handlungsbedarf.
„2023 wird ein Jahr der Grundlagenschaffung. Wir müssen beant­worten, wo wir in der Kinderbetreuung, beim Feuerwehrhaus in der Kernstadt, mit dem Bahnhof, dem Jugendheim und dem Zwi­schenbau des Hauses der Vereine hinwollen, um dann Prioritäten zu bilden“, betonte Groll.
Bereits an diesem Abend nahm er eine Reihung aus seiner Sicht vor.
„Das Jugendheim ist sicher ein Kürprojekt. Hier stoßen wir eine Machbarkeitsstudie an aber etwas Konkretes zur Umsetzung steht hier sicher weder heute noch morgen an.
Beim Zwischenbau des Hauses der Vereine setze ich darauf, dass Kreis, Kommunen und Partner aus der Wirtschaft einen gemein­samen Lösungsweg für Leerstände finden.
Aus städtebaulicher Sicht ist der Bahnhof bedeutsam. In der Frage eines Erwerbes bin ich hin- und hergerissen. Die Emotion sagt Ja. die Vernunft eher nein, zumal nach den aufgetretenen Schäden. Der Kaufpreis ist das eine, eine Millioneninvestition und ein Nutzungskonzept das andere. Über den weiteren Weg sollte die Stadt­verordnetenversammlung entscheiden.
Beim Feuerwehrhaus in der Kernstadt gibt es Handlungsbedarf. Wir wollen darüber zunächst mit der Unfallkasse Hessen spre­chen und fragen, was im Bestand möglich ist.
Oberste Priorität hat für mich das Thema Kinderbetreuung. Ich sehe die Notwendigkeit, weitere Betreuungsplätze zu schaffen. Die Kinder, die die Einrichtungen besuchen, werden immer jün­ger. Wir müssen klären, ob Anmietung oder Neubau der richtige Weg sind. Hierbei gilt es auch die Frage eines möglichen Außenge­ländes zu betrachten“, stellte Thomas Groll seine Sichtweise dar.
Im Hinblick auf die anstehenden Vorhaben der kommenden Jah­re, besser der Zeit bis 2030, schloss er vor dem Hintergrund der anstehenden Projekte eine Kreditaufnahme nicht aus.
Der Haushalt 2023 wurde von den Fraktionen von CDU, SPD und
FWG einstimmig verabschiedet.