Bürgermeister Groll: Kommune wird Sicherheitsdienst im Bereich der „Struth“ einsetzen
Ende 2014 beschloss das Land Hessen in großen Teilen der leerstehenden Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Neustadt eine Außenstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete (HEAE) zu schaffen. Dies geschah entgegen mancher immer wiederkehrender Behauptungen ohne aktives Zutun der Kommune, sondern war einzig in der Tatsache begründet, dass hier eine geeignete öffentliche Liegenschaft kurzfristig zur Verfügung stand.
Nachdem mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen wurde, hat der Bürgermeister bei der Landesregierung immer wieder betont, dass Neustadt eine herausfordernde Aufgabe für das gesamte Bundesland wahrnehme und dafür permanente Unterstützung eingefordert.
Daraufhin wurden der Kommune in den letzten Jahren regelmäßig finanzielle Hilfen bzw. die Aufnahme in Förderprogramme gewährt, ohne die zahlreiche infrastrukturelle Maßnahmen der Vergangenheit nicht möglich gewesen wären.
Bereits heute äußert Bürgermeister Groll gegenüber dem Land die Erwartung, dass die Kommune nach Auslaufen des aktuellen Städtebauförderungsprogrammes wieder in eine vergleichbare Förderung aufgenommen wird, denn die HEAE wird über 2025 hinaus Bestand haben.
Gegenwärtig ist die örtliche HEAE sehr stark belegt. Dies hängt damit zusammen, dass nach Deutschland gegenwärtig Flüchtlinge in einer Zahl wie 2015 kommen und die meisten Landkreise aktuell zu wenig Unterbringungsmöglichkeiten haben.
„Auch wenn ich daher die Belegungspraxis für Erstaufnahmeeinrichtungen durchaus nachvollziehen kann, muss ich feststellen, dass Neustadt einfach bald eine Verschnaufpause braucht. Dies gilt für Anlieger, Verkaufspersonal und auch die Mitarbeitenden der Verwaltung. Bei der Belegung der Einrichtung muss zwingend die Größe der Kommune berücksichtigt werden. Ich habe dies in den letzten Tagen gegenüber den Verantwortlichen mehrfach deutlich gemacht. Die seinerzeitige Richtgröße von maximal 600 Personen sollte bald wieder erreicht werden“, so Thomas Groll.
Kürzlich kam es im Zusammenhang mit Bewohnern der HEAE zu einem Körperverletzungsdelikt. Dafür, so der Bürgermeister, fehle im jedes Verständnis. „Hier kann ich nur meine Worte von Ende August wiederholen: Wer sich als Gast so verhält, sollte bestraft und rasch abgeschoben werden“, betont Groll.
Er habe mit der Polizeidirektion Marburg/L. über die Thematik gesprochen und dabei erfahren, dass es aufgrund der gegenwärtigen Belegung der HEAE vermehrt Streifentätigkeit geben soll. Dies kann durch eine vor knapp sechs Wochen umgesetzte Erhöhung der Wachstärke der Polizeistation Stadtallendorf umgesetzt werden. Als Ausfluss aus dem Sicherheitspaket III des hessischen Innenministeriums hat die Polizeistation Stadtallendorf, in deren Zuständigkeitsbezirk auch Neustadt liegt, dauerhaft mehr Personal zugewiesen bekommen und verfügt so mit permanent über eine zusätzliche Polizeistreife. Darüber hinaus erhält die Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf regelmäßig Unterstützung von der Bereitschaftspolizei, die auch in Neustadt für geplante Maßnahmen gezielt eingesetzt wird.
„Aber auch wir als Kommune werden einen Betrag zur Stärkung des Sicherheitsgefühls unserer Einwohnerinnen und Einwohner leisten. Gerade im Bereich der „Struth“ ist dies nötig. Die Kommune wird ab dem 20. September 2023 an mehreren Tagen in der Woche in Abstimmung mit der Polizei in den Abendstunden einen Sicherheitsdienst in diesem Bereich für einige Stunden einsetzen“, erläutert der Bürgermeister.
Schutz vor zu starker Sonne und Regen KiTa „Sonnenschein“ erhält Pergola
Vor einigen Jahren erhielt die Kindertagesstätte „Regenbogen“ in der Allee eine Pergola mit ausfahrbarem Sonnenrollo. Nun folgt die KiTa „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße.
Durch diese Investition wird ein Schutz vor zu starker Sonne und Regen geschaffen und für die Kinder eine geschützte Spielfläche geschaffen.
Darüber freuen sich natürlich die über 100 Kinder der Einrichtung und das Team der Erzieherinnen mit der kommissarischen Leitung Carmen Schneider.
Die Kosten in Höhe von rund 17.000 Euro werden mit 90 % aus der „Hessenkasse“ gefördert. Notwendige Vor- und Nacharbeiten leisteten Mitarbeiter des städtischen Bauhofes.
Bürgermeister Thomas Groll bezeichnete die vom damaligen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer erdachte „Hessenkasse“ als ein wichtiges Instrument zum Erhalt bzw. Ausbau der kommunalen Infrastruktur. Durch die Pergola leiste man zudem einen Beitrag zum Schutz vor zu starker UV-Strahlung. Einem Thema, dem sich die Kommune aufgrund eines Antrages aus der Stadtverordnetenversammlung zukünftig vermehrt widmen möchte.
Pfarrer Wilhelm Gerlach verstorben
Am 11. September 2023 verstarb im 86. Lebensjahr der langjährige Momberger Pfarrer Wilhelm Gerlach.
Geboren wurde der Geistliche am 8. März 1938 im heutigen Amöneburger Stadtteil Erfurtshausen, dem er zeitlebens verbunden blieb und in den er nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zurückkehrte.
Von 1950-1956 besuchte der Verstorbene die Stiftschule St. Johann in Amöneburg und anschließend bis 1959 das Fuldaer Domgymnasium. Nach Ablegung des Abiturs war Gerlach bis 1965 Alumne des dortigen Priesterseminars und wurde am 10. April 1965 im Hohen Dom durch Bischof Adolf Bolte zum Priester geweiht.
Es folgten Kaplanstellen in Bad Soden, Großauheim und Hofbieber bevor Wilhelm Gerlach 1974 in der Nachfolge Hermann Mühls Pfarrer von Momberg wurde.
Der wegen seiner Bescheidenheit allgemein geschätzte Geistliche brachte sich vielfältig in das dörfliche Geschehen ein. Sein großes Hobby waren die Brieftauben, von denen er etliche „verstreute“ viele Jahre im Pfarrhaus pflegte und hegte.
In einer Schrift über Wilhelm Gerlach schrieb einst Werner Schmitt, dass Grenzsteine, Sandstein, Quellen, Lindenzüchtung und -pflanzung sowie Heimatgeschichte seine weiteren „Steckenpferde“ seien.
Viele Zeichen seines diesbezüglichen Wirkens sind in Momberg vorzufinden. Stellvertretend sei nur der Klauseborn genannt.
Auch die Statue des Hl. Christophorus, 1982 vom Bischof Prof. Dr. Eduard Schick geweiht, oder die Sanierung der Bonifatiusstatue sind auf Wilhelm Gerlach zurückzuführen.
Der Verstorbene zeichnete sich durch einen verschmitzten Humor aus und fand immer wieder Wege, seine Vorhaben umzusetzen. Besonders am Herzen lag ihm auch die Gestaltung des Friedhofes und die Pflege der Kirchenmusik. So gab er ein „Momberger Gesangbuch“ heraus und war Gründungsvater der Blaskapelle 1974. Wilhelm Gerlach verstand es stets helfende Hände für seine Projekte zu finden. Gern gelesen wurden immer seine Jahresrückblicke in den Weihnachtspfarrbriefen.
In über drei Jahrzehnten hat er die Momberger Pfarrgemeinde St. Johannes d. T. geprägt und hatte beispielsweise immer ein gutes Verhältnis zur örtlichen Frauengemeinschaft, wovon sein Mitwirken im Karneval und bei der Kirmes zeugt.
Mit der Kommune arbeitete er eng zusammen, erwies sich aber manchmal auch als „Dickkopf“, wobei es dennoch stets zu guten Lösungen kam.
Aufgrund seiner Verdienste ernannte Bischof Heinz-Josef Algermissen Wilhelm Gerlach 2007 zum Geistlichen Rat.
Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Jörg Grasse würdigten den Verstorbenen als einen engagierten Priester, dessen Wirken auch Einfluss auf das lokale Geschehen hatte. „Wilhelm Gerlach hat sich Verdienste um Momberg erworben. Wir werden seiner stets mit Dankbarkeit gedenken“, so die beiden Kommunalpolitiken
Aus alt wird (fast) neu Sanierung der „Hohen Treppe“
Aufgrund mehrerer gravierender Schäden und der daraus erwachsenden Verkehrssicherungspflicht der Kommune war die sich unmittelbar nach der Bahnhofsbrücke befindliche „Hohe Treppe“ seit mehreren Monaten gesperrt.
Nachdem zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner des anliegenden Wohngebietes um eine Sanierung gebeten hatten, versprach Bürgermeister Thomas Groll diese für den Herbst 2023.
Im August begannen die vorbereitenden Arbeiten. Stufen und Wangen wurden gesäubert, grundiert und mit einem Putz versehen. In der Folge werden auf die alten Stufen neue aufgesetzt. Die Sanierung, die vollständig vom städtischen Bauhof durchgeführt wurde, macht aus alt (fast) wieder neu. Im Laufe der Zeit wird das Geländer noch einen neuen Anstrich erhalten.
Bürgermeister Thomas Groll lobte die gute Arbeit der Bauhofmitarbeiter. „Wir sind hier gut aufgestellt und verfügen auch über das notwendige Gerät. Das Leistungsspektrum unseres Bauhofes ist vielfältig von der Wasserversorgung in den Stadtteilen über die Grünpflege und diverse Unterhaltungsmaßnahmen bis hin zur Projektarbeit und der Unterstützung kultureller Veranstaltungen“, betont Groll.
Für die Sanierung der „Hohen Treppe“ fallen Kosten von rund 25.000 Euro an.
Ab 2025: Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf übernimmt Abfuhr im Verbandsgebiet
Zukünftig wird der Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf (MZV) die Müllabfuhr in seinem Verbandsgebiet eigenständig durchführen.
Darüber entschieden am Donnerstagabend, 07.09.2023, die Mitglieder der Verbandsversammlung in ihrer Sitzung im Bürgerhaus Breidenbach. Zuvor war in der Sitzung ein umfangreiches Konzept vorgestellt worden.
Hieraus geht hervor, dass ab dem 01.01.2025 die Abfuhren der Fraktionen Bioabfall, Altpapier und Restmüll in den Städten und Gemeinden des Verbandes nicht mehr durch ein beauftragtes Unternehmen, sondern durch den Verband selbst durchgeführt werden. Weiterhin wird auch die Sperrmüll-Abholung ab diesem Zeitpunkt Aufgabe des MZV sein. Altglas sowie die Gelbe Tonne bzw. Verpackungsabfälle werden auch weiterhin durch das von den Dualen Systemen Deutschland beauftragte Unternehmen abgefahren.
Unter anderem durch gestiegene Rohstoff- und Personalkosten wird eine allgemeine Erhöhung der Einsammlungskosten für die kommenden Jahre prognostiziert. Auch bei der angestrebten Abfuhr in Eigenleistung des Verbandes wird dies unumgänglich sein. Die Steigerung wird sich aber im ähnlichen Bereich bewegen, als ob der MZV die Leistungen neu ausgeschrieben hätte.
Um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, wird zum Januar 2025 eine entsprechende Fahrzeugflotte aufgebaut sowie das hierfür benötigte weitere Fachpersonal eingestellt. Auch über einen zentraleren Standort mit eigenem Betriebshof wird derzeit debattiert.
Fachausschuss I
Kurz & bündig & einstimmig
Kaum länger als zehn Minuten dauerte die Sitzung des Fachausschusses I – Grundsatzangelegenheiten und Finanzen – der Stadtverordnetenversammlung am 14. September 2023.
Unter dem Vorsitz von Joachim Rausch (CDU-Fraktion) waren lediglich zwei Magistratsvorlagen zu behandeln.
Das Stammkapital der Kommunalen Energie aus der Mitte GmbH (KEAM), einem Tochterunternehmen der EAM, soll erhöht werden, um mehr Landkreisen und Kommunen den Bezug von Strom und Erdgas über diese Gesellschaft im Wege der Inhouse-Vergabe (Vergabe eines öffentlichen Auftrages ohne öffentliche Ausschreibung) zu ermöglichen. Neustadt ist bereits seit längerem Gesellschafter und profitierte seit der Ukraine-Krise und den deutlich gestiegenen Energiekosten davon.
Bei der Montage der PV-Anlage auf dem Dach des Kindergartens in der Allee kam es 2011 zu Schäden, die bei der Dacheindeckung des Anbaues im letzten Jahr auffielen. Befestigungsklammern der PV-Anlage wurden fehlerhaft angebracht und beschädigten das Stehfalzdach. Nachdem die PV-Anlage inzwischen abgenommen ist, erkannte der Gutachter mehr Schäden als vermutet. Zur Behebung werden nun nicht 90.000, sondern rund 160.000 Euro benötigt. Der Gutachter geht davon aus, dass die Versicherung des Eigentümers der PV-Anlage die Kosten weitestgehend übernehmen wird. Aufgrund allgemeinen Verschleißes dürfte ein kleiner Teil davon bei der Kommune verbleiben.
Einvernehmlich wurde der Betreibervertrag für die städtischen Bäder zum September 2023 gekündigt. Das Hallenbad wird ab Ende Oktober mit den bisherigen Mitarbeitenden der Kommune betrieben. Für die kommende Freibadsaison 2024 sucht die Verwaltung derzeit nach Lösungen.
Fachausschuss II
Informationen über aktuelle und geplante Bauvorhaben der Kommune
Am 14. September 2024 tagte unter dem Vorsitz von Anke Stark (SPD-Fraktion) der Fachausschuss II – Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz – im Sitzungssaal des Rathauses.
Auch wenn hier diesmal keine Vorlagen und Anträge zu beraten waren, dauerte die Sitzung etwa eine Stunde. Bürgermeister Thomas Groll nutzte die Zusammenkunft nämlich, um die anwesenden Mandatsträger ausführlich über aktuelle und geplante Bauvorhaben der Kommune zu informieren. Er erinnerte daran, dass er dies auch bei den letzten „Leuchtturmprojekten“ Kultur- und Bürgerzentrum, Freibad und Bürgerpark getan habe, um alle Stadtverordneten „mitzunehmen“. „Mir ist wichtig, dass sie die
Die Sanierung der „Hohen Treppe“ hinter der Bahnhofsbrücke schreitet voran. Der kommunale Bauhof übernimmt die Arbeiten. Für das Vorhaben fallen rund 25.000 Euro an Kosten an. Die Rückmeldungen aus der Bürgerschaft, so Groll, seien positiv.
Die Eigentümergesellschaft des Bahnhofes ist in Insolvenz gefallen. Über den neuen Eigentümer liegen der Kommune keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die vorhandenen
Schäden an Zwischendecke und Dach des Gebäudes wurden der Denkmalbehörde gemeldet. Diese hat eine Beseitigung eingefordert.
Eine abermalige Prüfung hat ergeben, dass beim Dorfteich Momberg aus Gründen der Verkehrssicherheit ein Teil des Schutzgitters ergänzt werden muss. Bei den anderen relevanten Teichen wird es teilweise kleinere Aufschüttungen im Uferbereich oder zusätzliche Bepflanzungen geben, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Das gemeinsame Klimaschutzmanagement „Klimaschutz im Ostkreis“ soll von den Kommunen Kirchhain, Neustadt, Amöneburg, Rauschenberg und Wohratal nach Vorstellung der fünf Bürgermeister auch über die Förderperiode 2022-2025 hinaus fortgesetzt werden. „Klimaschutz ist eine Daueraufgabe und kann nicht nach drei Jahren enden“, so Thomas Groll, der dafür Zustimmung aus den Fraktionen erfuhr. „Wir leiten jetzt viele Dinge konzeptionell, ein, die Umsetzung wird Zeit in Anspruch nehmen und bedarf der fachkundigen Begleitung, gerade auch beim Stellen von Förderanträgen“, ergänzte der Bürgermeister.
Für die Quartierskonzepte „Struth“ und „Galgenberg“ schreiten die Arbeiten des Fachbüros voran. Im November ist eine weitere Informationsveranstaltung geplant. Eine noch stärkere Beteiligung der Hauseigentümer aus den beiden Bereichen wäre hierbei wünschenswert, geht es doch letztlich um deren Energieversorgung der Zukunft. „Die Kommune kann hier Anstöße geben, für die Umsetzung sind Partner oder genossenschaftliche Strukturen wie in Mengsberg nötig“, betonte Groll.
Förderanträge für die Umrüstung der restlichen Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen und die Installation von PV-Anlagen auf kommunale Dächer sind seit einiger Zeit gestellt, allerdings ist das ganze Verfahren nach den Worten des Bürgermeisters „eher zäh“.
Für das geplante Rad- und Fußgängerkonzept für die Gesamtkommune erwartet die Kommune in Kürze den Förderbescheid des Landes. Die Erstellung soll 2024 unter Bürgerbeteiligung stattfinden.
Im Frühjahr war die Auftragsvergabe für die Sanierung des „Waldstadions“ aufgrund der Kostenexplosion gestoppt worden. Jetzt soll die Vergabe im Dezember 2023 stattfinden. Der Beginn der Arbeiten wird für März 2024 und die Fertigstellung für den kommenden Herbst angestrebt. Nach Einschätzung des beauftragten Planungsbüros, so der Bürgermeister, dürften die Preise merklich fallen. „Wenn dem so wäre, dann haben wir mit der Verschiebung der Maßnahme alles richtig gemacht“, so Groll.
Thomas Groll hatte im Vorfeld einen ausführlichen schriftlichen Bericht über den Sachstand „Neubau Kindergarten und Feuerwehrhaus“ in der Kernstadt verfasst.
Es besteht aufgrund der Entwicklungen und Nachfragen die Notwendigkeit, in Neustadt einen weiteren dreigruppigen Kindergarten zu errichten. Zudem ist geplant, dass der Waldkindergarten als „Naturkindergarten“ an diese Einrichtung angegliedert wird. Dies brächte für diesen bei Personalsicherheit, Mittagsversorgung und Nachmittagsbetreuung vielfältige Vorteile.
Als geeigneter Standort wurde der ehemalige Hartplatz der Bundeswehr identifiziert. Die Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über einen kostengünstigen Erwerb im Rahmen des sogenannten kommunalen Erstzugriffsrechtes haben begonnen.
Die Zeitplanung – erfolgreiche Verhandlungen vorausgesetzt – sieht so aus, dass im Laufe des I. Quartals 2025 im Rahmen der notwendigen europaweiten Ausschreibung die Planer feststehen sollen. Für das III. Quartal kommenden Jahres sind dann infrastruktureile Maßnahmen – Wasser und Abwasser, Strom, Zuwegung – geplant. Mit dem eigentlichen Bau könnte dann im I. Quartal 2025 begonnen werden und der Betrieb bei gutem Verlauf im Herbst 2026 starten.
Zwischenzeitlich haben Besichtigungen neu erbauter Kindergärten stattgefunden. „Obwohl die Kindertagesstätte in der Allee erst 2011 eingeweiht wurde, erkennt man, dass sich die pädagogischen Konzepte stark weiterentwickelt haben, was auch zu größeren Gebäuden führt“, berichtete Thomas Groll.
Für den Neubau rechnet man gegenwärtig mit Kosten von rund 3,5 Millionen Euro. Für die Infrastruktur dürften nochmals über 500.000 Euro anfallen. Gegenwärtig gibt es in Hessen kein Zuschussprogramm für den Neubau von Kindergärten. Der Bürgermeister ist aber optimistisch, dass es ein solches wieder geben wird. Dann könnte die Kommune – angelehnt an das bisherige Programm – mit etwa 800.000 Euro Unterstützung rechnen.
Schwieriger gestaltet sich die Suche nach einem Standort für ein neues Feuerwehrhaus.
Der Bestandsbau in der Lehmkaute entspricht in vielen Punkten nicht mehr den Vorschriften. Unfallkasse, Technischer Prüfdienst und Brandschutzaufsicht haben sich für einen Neubau ausgesprochen, da am bisherigen Standort nicht genügend Fahrzeugboxen und Parkplätze, keine „schwarz-weiß“-Trennung, unzureichende Lüftungen, keine Geschlechtertrennung usw. vorhanden sind. Für ein normgerechtes Gebäude mit Parkplätzen werden zumindest 4.000 qm gebraucht. Das bisherige Grundstück in der Lehmkaute weist aber nur knapp 2.000 qm auf. Eine Vergrößerung ist dort aufgrund der umgebenden Bebauung nicht möglich.
Auf der Hand liegen zunächst zwei Standorte: Hartplatz Bundeswehr und Festplatz Lehmkaute. Die anwesenden Fraktionsvertreter waren sich darin einig, den Festplatz grundsätzlich nicht zubebauen, um ihn für die Trinitatis-Kirmes und andere Veranstaltungen zu erhalten.
Die Bauaufsicht rät der Kommune dringend davon ab, über eine Verlagerung des Festplatzes in die Struth nachzudenken. Dies wäre aufgrund der Lärmimmissionen höchst problematisch. In der Lehmkaute würde der Festplatz hingegen Bestandsschutz genießen. Gegenwärtig berät man, so Bürgermeister Thomas Groll, intensiv mit Kreis- und Stadtbrandinspektor sowie der Wehrführung der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt-Mitte über die Thematik. Klar sei, dass jede Lösung den Brandschutz in der Kommune gewährleisten müsse. „Wir müssen unter Umständen nach verantwortbaren Kompromissen suchen. Sollten sich diese in der ersten Runde nicht ergeben, müssen wir gemeinsam weitersuchen. Hier haben wir noch etwas Zeit. Mit dem Vorhaben soll erst 2027 begonnen werden“, erläuterte der Bürgermeister.
Die Baukosten werden hier auf 5 Millionen Euro taxiert. Die Zuschüsse könnten sich auf rund 400.000 Euro belaufen.
„Uns stehen in den kommenden Jahren hohe Investitionskosten bevor. Wir bauen für Generationen daher wäre eine Kreditaufnahme, quasi eine generationsübergreifende Finanzierung, verantwortbar. In diesem Zusammenhang ist natürlich die momentane Zinsentwicklung nicht so gut. Was die Sparer freut, belastet die Bauherren“, so Groll.
Beim „Haus für alle“, dem zukünftigen Mengsberger Dorfgemeinschaftshaus, gehen die Rohbauarbeiten planmäßig voran. Zahlreiche Gewerke wurden bereits vergeben. Gegenwärtig belaufen sich die Mehrkosten auf 12 Prozent, sprich 300.000 Euro. Da der Betrieb des Gebäudes zumindest teilweise einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb darstellen wird, erhält die Kommune einen Teil der für das Projekt anfallenden Mehrwertsteuer von rund 400.000 Euro zurück, sodass die Preissteigerung nach den Worten des Bürgermeisters verkraftbar und im Vergleich mit Bauvorhaben anderer Kommunen eher unterdurchschnittlich sei. Die Einweihung soll im Herbst 2024 erfolgen.
In Mengsberg soll nach Aussage von Ortsvorsteher Karlheinz Kurz eine Sanierung der Trauerhalle zunächst zurückgestellt werden. Ein dringender Handlungsbedarf liege nicht vor.
Etwas anders sieht es in Momberg aus. Hier war aufgrund vorhandener und sichtbarer Mängel eine Teilsanierung für etwa 160.000 Euro geplant. Bei näheren Untersuchungen wurde die Schadensliste immer länger und summierte sich letztlich auf über 350.000 Euro.
Jetzt solle mit dem Ortsbeirat über das weitere Vorgehen beraten werden. „Bei dieser Summe muss man zwingend über einen bedarfsgerechten Neubau nachdenken“, so der Bürgermeister. Hierbei gehe es um einen Zweckbau und nicht um ein „künstlerisches Meisterwerk“. In der Folge seien die weiteren investiven Projekte in Momberg zu priorisieren. „Die finanziellen Mittel werden in den kommenden Jahren bescheidener, dem müssen wir auch als Kommune Rechnung tragen“, betonte der Bürgermeister.