Neustädter Mitteilungsblatt

Bürgermeister Groll: Kommune wird Sicherheits­dienst im Bereich der „Struth“ einsetzen

Ende 2014 beschloss das Land Hessen in großen Teilen der leer­stehenden Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Neustadt eine Außen­stelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete (HEAE) zu schaffen. Dies geschah entgegen mancher immer wie­derkehrender Behauptungen ohne aktives Zutun der Kommune, sondern war einzig in der Tatsache begründet, dass hier eine geeignete öffentliche Liegenschaft kurzfristig zur Verfügung stand.
Nachdem mit der Umsetzung des Vorhabens be­gonnen wurde, hat der Bürgermeister bei der Lan­desregierung immer wieder betont, dass Neustadt eine herausfordernde Aufgabe für das gesamte Bundesland wahrnehme und dafür permanente Unterstützung eingefordert.
Daraufhin wurden der Kommune in den letzten Jahren regelmäßig finanzielle Hilfen bzw. die Auf­nahme in Förderprogramme gewährt, ohne die zahlreiche infrastrukturelle Maßnahmen der Ver­gangenheit nicht möglich gewesen wären.
Bereits heute äußert Bürgermeister Groll gegen­über dem Land die Erwartung, dass die Kommu­ne nach Auslaufen des aktuellen Städtebauförde­rungsprogrammes wieder in eine vergleichbare Förderung aufgenommen wird, denn die HEAE wird über 2025 hinaus Bestand haben.
Gegenwärtig ist die örtliche HEAE sehr stark belegt. Dies hängt damit zusammen, dass nach Deutschland gegenwärtig Flüchtlinge in einer Zahl wie 2015 kommen und die meisten Landkrei­se aktuell zu wenig Unterbringungsmöglichkeiten haben.
„Auch wenn ich daher die Belegungspraxis für Erstaufnahmeeinrichtungen durchaus nachvoll­ziehen kann, muss ich feststellen, dass Neustadt einfach bald eine Verschnaufpause braucht. Dies gilt für Anlieger, Verkaufspersonal und auch die Mitarbeitenden der Verwaltung. Bei der Belegung der Einrichtung muss zwingend die Größe der Kommune berücksichtigt werden. Ich habe dies in den letzten Tagen gegenüber den Verantwortli­chen mehrfach deutlich gemacht. Die seinerzeitige Richtgröße von maximal 600 Personen sollte bald wieder erreicht werden“, so Thomas Groll.
Kürzlich kam es im Zusammenhang mit Bewoh­nern der HEAE zu einem Körperverletzungsde­likt. Dafür, so der Bürgermeister, fehle im jedes Verständnis. „Hier kann ich nur meine Worte von Ende August wiederholen: Wer sich als Gast so verhält, sollte bestraft und rasch abgeschoben wer­den“, betont Groll.
Er habe mit der Polizeidirektion Marburg/L. über die Thematik gesprochen und dabei erfahren, dass es aufgrund der gegenwärtigen Belegung der HEAE vermehrt Streifentätig­keit geben soll. Dies kann durch eine vor knapp sechs Wochen umgesetzte Erhöhung der Wachstärke der Polizeistation Stadt­allendorf umgesetzt werden. Als Ausfluss aus dem Sicherheits­paket III des hessischen Innenministeriums hat die Polizeistation Stadtallendorf, in deren Zuständigkeitsbezirk auch Neustadt liegt, dauerhaft mehr Personal zugewiesen bekommen und verfügt so­ mit permanent über eine zusätzliche Polizeistreife. Darüber hin­aus erhält die Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf regelmäßig Unterstützung von der Bereitschaftspolizei, die auch in Neustadt für geplante Maßnahmen gezielt eingesetzt wird.
„Aber auch wir als Kommune werden einen Betrag zur Stärkung des Sicherheitsgefühls unserer Einwohnerinnen und Einwohner leisten. Gerade im Bereich der „Struth“ ist dies nötig. Die Kom­mune wird ab dem 20. September 2023 an mehreren Tagen in der Woche in Abstimmung mit der Polizei in den Abendstunden einen Sicherheitsdienst in diesem Bereich für einige Stunden einset­zen“, erläutert der Bürgermeister.

Schutz vor zu starker Sonne und Regen KiTa „Sonnenschein“ erhält Pergola

Vor einigen Jahren erhielt die Kindertagesstätte „Regenbogen“ in der Allee eine Pergola mit ausfahrbarem Sonnenrollo. Nun folgt die KiTa „Sonnenschein“ in der Eichsfelder Straße.
Durch diese Investition wird ein Schutz vor zu starker Sonne und Regen geschaffen und für die Kinder eine geschützte Spielfläche geschaffen.
Darüber freuen sich natürlich die über 100 Kinder der Einrich­tung und das Team der Erzieherinnen mit der kommissarischen Leitung Carmen Schneider.
Die Kosten in Höhe von rund 17.000 Euro werden mit 90 % aus der „Hessenkasse“ gefördert. Notwendige Vor- und Nacharbeiten leisteten Mitarbeiter des städtischen Bauhofes.
Bürgermeister Thomas Groll bezeichnete die vom damaligen Fi­nanzminister Dr. Thomas Schäfer erdachte „Hessenkasse“ als ein wichtiges Instrument zum Erhalt bzw. Ausbau der kommunalen Infrastruktur. Durch die Pergola leiste man zudem einen Beitrag zum Schutz vor zu starker UV-Strahlung. Einem Thema, dem sich die Kommune aufgrund eines Antrages aus der Stadtverordnetenversammlung zukünftig vermehrt widmen möchte.

Pfarrer Wilhelm Gerlach verstorben

Am 11. September 2023 verstarb im 86. Lebensjahr der langjähri­ge Momberger Pfarrer Wilhelm Gerlach.
Geboren wurde der Geistliche am 8. März 1938 im heutigen Amö­neburger Stadtteil Erfurtshausen, dem er zeitlebens verbunden blieb und in den er nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zu­rückkehrte.
Von 1950-1956 besuch­te der Verstorbene die Stiftschule St. Johann in Amöneburg und an­schließend bis 1959 das Fuldaer Domgymnasi­um. Nach Ablegung des Abiturs war Gerlach bis 1965 Alumne des dor­tigen Priesterseminars und wurde am 10. April 1965 im Hohen Dom durch Bischof Adolf Bolte zum Priester ge­weiht.
Es folgten Kaplan­stellen in Bad Soden, Großauheim und Hof­bieber bevor Wilhelm Gerlach 1974 in der Nachfolge Hermann Mühls Pfarrer von Momberg wurde.
Der wegen seiner Bescheidenheit allgemein geschätzte Geistliche brachte sich vielfältig in das dörfliche Geschehen ein. Sein großes Hobby waren die Brieftauben, von denen er etliche „verstreute“ viele Jahre im Pfarrhaus pflegte und hegte.
In einer Schrift über Wilhelm Gerlach schrieb einst Werner Schmitt, dass Grenzsteine, Sandstein, Quellen, Lindenzüchtung und -pflanzung sowie Heimatgeschichte seine weiteren „Stecken­pferde“ seien.
Viele Zeichen seines diesbezüglichen Wirkens sind in Momberg vorzufinden. Stellvertretend sei nur der Klauseborn genannt.
Auch die Statue des Hl. Christophorus, 1982 vom Bischof Prof. Dr. Eduard Schick geweiht, oder die Sanierung der Bonifatiusstatue sind auf Wilhelm Gerlach zurückzuführen.
Der Verstorbene zeichnete sich durch einen verschmitzten Humor aus und fand immer wieder Wege, seine Vorhaben umzusetzen. Besonders am Herzen lag ihm auch die Gestaltung des Friedhofes und die Pflege der Kirchenmusik. So gab er ein „Momberger Ge­sangbuch“ heraus und war Gründungsvater der Blaskapelle 1974. Wilhelm Gerlach verstand es stets helfende Hände für seine Pro­jekte zu finden. Gern gelesen wurden immer seine Jahresrückbli­cke in den Weihnachtspfarrbriefen.
In über drei Jahrzehnten hat er die Momberger Pfarrgemeinde St. Johannes d. T. geprägt und hatte beispielsweise immer ein gutes Verhältnis zur örtlichen Frauengemeinschaft, wovon sein Mitwir­ken im Karneval und bei der Kirmes zeugt.
Mit der Kommune arbeitete er eng zusammen, erwies sich aber manchmal auch als „Dickkopf“, wobei es dennoch stets zu guten Lösungen kam.
Aufgrund seiner Verdienste ernannte Bischof Heinz-Josef Alger­missen Wilhelm Gerlach 2007 zum Geistlichen Rat.
Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Jörg Grasse wür­digten den Verstorbenen als einen engagierten Priester, dessen Wirken auch Einfluss auf das lokale Geschehen hatte. „Wilhelm Gerlach hat sich Verdienste um Momberg erworben. Wir werden seiner stets mit Dankbarkeit gedenken“, so die beiden Kommunal­politiken

Aus alt wird (fast) neu Sanierung der „Hohen Treppe“

Aufgrund mehrerer gravierender Schäden und der daraus erwach­senden Verkehrssicherungspflicht der Kommune war die sich un­mittelbar nach der Bahnhofsbrücke befindliche „Hohe Treppe“ seit mehreren Monaten gesperrt.
Nachdem zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner des anlie­genden Wohngebietes um eine Sanierung gebeten hatten, ver­sprach Bürgermeister Thomas Groll diese für den Herbst 2023.
Im August begannen die vorbereitenden Arbeiten. Stufen und Wangen wurden gesäubert, grundiert und mit einem Putz verse­hen. In der Folge werden auf die alten Stufen neue aufgesetzt. Die Sanierung, die vollständig vom städtischen Bauhof durchgeführt wurde, macht aus alt (fast) wieder neu. Im Laufe der Zeit wird das Geländer noch einen neuen Anstrich erhalten.
Bürgermeister Thomas Groll lobte die gute Arbeit der Bauhof­mitarbeiter. „Wir sind hier gut aufgestellt und verfügen auch über das notwendige Gerät. Das Leistungsspektrum unseres Bauhofes ist vielfältig von der Wasserversorgung in den Stadtteilen über die Grünpflege und diverse Unterhaltungsmaßnahmen bis hin zur Projektarbeit und der Unterstützung kultureller Veranstaltun­gen“, betont Groll.
Für die Sanierung der „Hohen Treppe“ fallen Kosten von rund 25.000 Euro an.

Ab 2025: Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf übernimmt Abfuhr im Verbandsgebiet

Zukünftig wird der Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf (MZV) die Müllabfuhr in seinem Verbandsgebiet eigenständig durchfüh­ren.
Darüber entschieden am Donnerstagabend, 07.09.2023, die Mit­glieder der Verbandsversammlung in ihrer Sitzung im Bürgerhaus Breidenbach. Zuvor war in der Sitzung ein umfangreiches Kon­zept vorgestellt worden.
Hieraus geht hervor, dass ab dem 01.01.2025 die Abfuhren der Fraktionen Bioabfall, Altpapier und Restmüll in den Städten und Gemeinden des Verbandes nicht mehr durch ein beauftragtes Unternehmen, sondern durch den Verband selbst durchgeführt werden. Weiterhin wird auch die Sperrmüll-Abholung ab diesem Zeitpunkt Aufgabe des MZV sein. Altglas sowie die Gelbe Ton­ne bzw. Verpackungsabfälle werden auch weiterhin durch das von den Dualen Systemen Deutschland beauftragte Unternehmen ab­gefahren.
Unter anderem durch gestiegene Rohstoff- und Personalkosten wird eine allgemeine Erhöhung der Einsammlungskosten für die kommenden Jahre prognostiziert. Auch bei der angestrebten Ab­fuhr in Eigenleistung des Verbandes wird dies unumgänglich sein. Die Steigerung wird sich aber im ähnlichen Bereich bewegen, als ob der MZV die Leistungen neu ausgeschrieben hätte.
Um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, wird zum Januar 2025 eine entsprechende Fahrzeugflotte aufgebaut sowie das hierfür benötigte weitere Fachpersonal eingestellt. Auch über einen zentraleren Standort mit eigenem Betriebshof wird derzeit debattiert.

Fachausschuss I
Kurz & bündig & einstimmig

Kaum länger als zehn Minuten dauerte die Sitzung des Fachaus­schusses I – Grundsatzangelegenheiten und Finanzen – der Stadt­verordnetenversammlung am 14. September 2023.
Unter dem Vorsitz von Joachim Rausch (CDU-Fraktion) waren lediglich zwei Magistratsvorlagen zu behandeln.
Das Stammkapital der Kommuna­len Energie aus der Mitte GmbH (KEAM), einem Tochterunter­nehmen der EAM, soll erhöht werden, um mehr Landkreisen und Kommunen den Bezug von Strom und Erdgas über diese Gesellschaft im Wege der Inhouse-Vergabe (Vergabe eines öffentlichen Auftrages ohne öffent­liche Ausschreibung) zu ermöglichen. Neustadt ist bereits seit längerem Gesell­schafter und profitierte seit der Ukraine-Krise und den deutlich gestiegenen Energiekosten davon.
Bei der Montage der PV-Anlage auf dem Dach des Kindergartens in der Allee kam es 2011 zu Schäden, die bei der Dacheindeckung des Anbaues im letzten Jahr auffielen. Befestigungsklammern der PV-Anlage wurden fehlerhaft angebracht und beschädigten das Stehfalzdach. Nachdem die PV-Anlage inzwischen abgenommen ist, erkannte der Gutachter mehr Schäden als vermutet. Zur Be­hebung werden nun nicht 90.000, sondern rund 160.000 Euro be­nötigt. Der Gutachter geht davon aus, dass die Versicherung des Eigentümers der PV-Anlage die Kosten weitestgehend überneh­men wird. Aufgrund allgemeinen Verschleißes dürfte ein kleiner Teil davon bei der Kommune verbleiben.
Einvernehmlich wurde der Betreibervertrag für die städtischen Bäder zum September 2023 gekündigt. Das Hallenbad wird ab Ende Oktober mit den bisherigen Mitarbeitenden der Kommune betrieben. Für die kommende Freibadsaison 2024 sucht die Ver­waltung derzeit nach Lösungen.

Fachausschuss II
Informationen über aktuelle und geplante Bauvor­haben der Kommune

Am 14. September 2024 tagte unter dem Vorsitz von Anke Stark (SPD-Fraktion) der Fachausschuss II – Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz – im Sitzungssaal des Rathauses.
Auch wenn hier diesmal keine Vorlagen und Anträge zu bera­ten waren, dauerte die Sitzung etwa eine Stunde. Bürgermeister Thomas Groll nutzte die Zusammenkunft nämlich, um die an­wesenden Mandatsträger ausführlich über aktuelle und geplante Bauvorhaben der Kommune zu informieren. Er erinnerte daran, dass er dies auch bei den letzten „Leuchtturmprojekten“ Kultur- und Bürgerzentrum, Freibad und Bürgerpark getan habe, um alle Stadtverordneten „mitzunehmen“. „Mir ist wichtig, dass sie die
Die Sanierung der „Hohen Treppe“ hinter der Bahnhofs­brücke schreitet voran. Der kom­munale Bau­hof übernimmt die Arbeiten. Für das Vorha­ben fallen rund 25.000 Euro an Kosten an. Die Rückmeldungen aus der Bürger­schaft, so Groll, seien positiv.
Die Eigentümer­gesellschaft des Bahnhofes ist in Insolvenz ge­fallen. Über den neuen Eigentü­mer liegen der Kommune keine gesicherten Er­kenntnisse vor. Die vorhandenen
Schäden an Zwischendecke und Dach des Gebäudes wurden der Denkmalbehörde gemeldet. Diese hat eine Beseitigung eingefor­dert.
Eine abermalige Prüfung hat ergeben, dass beim Dorfteich Mom­berg aus Gründen der Verkehrssicherheit ein Teil des Schutzgit­ters ergänzt werden muss. Bei den anderen relevanten Teichen wird es teilweise kleinere Aufschüttungen im Uferbereich oder zu­sätzliche Bepflanzungen geben, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Das gemeinsame Klimaschutzmanagement „Klimaschutz im Ost­kreis“ soll von den Kommunen Kirchhain, Neustadt, Amöneburg, Rauschenberg und Wohratal nach Vorstellung der fünf Bürger­meister auch über die Förderperiode 2022-2025 hinaus fortgesetzt werden. „Klimaschutz ist eine Daueraufgabe und kann nicht nach drei Jahren enden“, so Thomas Groll, der dafür Zustimmung aus den Fraktionen erfuhr. „Wir leiten jetzt viele Dinge konzeptionell, ein, die Umsetzung wird Zeit in Anspruch nehmen und bedarf der fachkundigen Begleitung, gerade auch beim Stellen von Förder­anträgen“, ergänzte der Bürgermeister.
Für die Quartierskonzepte „Struth“ und „Galgenberg“ schreiten die Arbeiten des Fachbüros voran. Im November ist eine weitere Informationsveranstaltung geplant. Eine noch stärkere Beteili­gung der Hauseigentümer aus den beiden Bereichen wäre hierbei wünschenswert, geht es doch letztlich um deren Energieversor­gung der Zukunft. „Die Kommune kann hier Anstöße geben, für die Umsetzung sind Partner oder genossenschaftliche Strukturen wie in Mengsberg nötig“, betonte Groll.
Förderanträge für die Umrüstung der restlichen Straßenbeleuch­tung auf LED-Lampen und die Installation von PV-Anlagen auf kommunale Dächer sind seit einiger Zeit gestellt, allerdings ist das ganze Verfahren nach den Worten des Bürgermeisters „eher zäh“.
Für das geplante Rad- und Fußgängerkonzept für die Gesamt­kommune erwartet die Kommune in Kürze den Förderbescheid des Landes. Die Erstellung soll 2024 unter Bürgerbeteiligung stattfinden.
Im Frühjahr war die Auftragsvergabe für die Sanierung des „Wald­stadions“ aufgrund der Kostenexplosion gestoppt worden. Jetzt soll die Vergabe im Dezember 2023 stattfinden. Der Beginn der Arbeiten wird für März 2024 und die Fertigstellung für den kom­menden Herbst angestrebt. Nach Einschätzung des beauftragten Planungsbüros, so der Bürgermeister, dürften die Preise merklich fallen. „Wenn dem so wäre, dann haben wir mit der Verschiebung der Maßnahme alles richtig gemacht“, so Groll.
Thomas Groll hatte im Vorfeld einen ausführlichen schriftlichen Bericht über den Sachstand „Neubau Kindergarten und Feuer­wehrhaus“ in der Kernstadt verfasst.
Es besteht aufgrund der Entwicklungen und Nachfragen die Not­wendigkeit, in Neustadt einen weiteren dreigruppigen Kindergar­ten zu errichten. Zudem ist geplant, dass der Waldkindergarten als „Naturkindergarten“ an diese Einrichtung angegliedert wird. Dies brächte für diesen bei Personalsicherheit, Mittagsversorgung und Nachmittagsbetreuung vielfältige Vorteile.
Als geeigneter Standort wurde der ehemalige Hartplatz der Bun­deswehr identifiziert. Die Verhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über einen kostengünstigen Erwerb im Rahmen des sogenannten kommunalen Erstzugriffsrechtes haben begonnen.
Die Zeitplanung – erfolgreiche Verhandlungen vorausgesetzt – sieht so aus, dass im Laufe des I. Quartals 2025 im Rahmen der notwendigen europaweiten Ausschreibung die Planer feststehen sollen. Für das III. Quartal kommenden Jahres sind dann infra­struktureile Maßnahmen – Wasser und Abwasser, Strom, Zuwegung – geplant. Mit dem eigentlichen Bau könnte dann im I. Quar­tal 2025 begonnen werden und der Betrieb bei gutem Verlauf im Herbst 2026 starten.
Zwischenzeitlich haben Besichtigungen neu erbauter Kindergär­ten stattgefunden. „Obwohl die Kindertagesstätte in der Allee erst 2011 eingeweiht wurde, erkennt man, dass sich die pädagogischen Konzepte stark weiterentwickelt haben, was auch zu größeren Ge­bäuden führt“, berichtete Thomas Groll.
Für den Neubau rechnet man gegenwärtig mit Kosten von rund 3,5 Millionen Euro. Für die Infrastruktur dürften nochmals über 500.000 Euro anfallen. Gegenwärtig gibt es in Hessen kein Zu­schussprogramm für den Neubau von Kindergärten. Der Bürger­meister ist aber optimistisch, dass es ein solches wieder geben wird. Dann könnte die Kommune – angelehnt an das bisherige Programm – mit etwa 800.000 Euro Unterstützung rechnen.
Schwieriger gestaltet sich die Suche nach einem Standort für ein neues Feuerwehrhaus.
Der Bestandsbau in der Lehmkaute entspricht in vielen Punkten nicht mehr den Vorschriften. Unfallkasse, Technischer Prüfdienst und Brandschutzaufsicht haben sich für einen Neubau ausgespro­chen, da am bisherigen Standort nicht genügend Fahrzeugboxen und Parkplätze, keine „schwarz-weiß“-Trennung, unzureichende Lüftungen, keine Geschlechtertrennung usw. vorhanden sind. Für ein normgerechtes Gebäude mit Parkplätzen werden zumindest 4.000 qm gebraucht. Das bisherige Grundstück in der Lehmkaute weist aber nur knapp 2.000 qm auf. Eine Vergrößerung ist dort aufgrund der umgebenden Bebauung nicht möglich.
Auf der Hand liegen zunächst zwei Standorte: Hartplatz Bundes­wehr und Festplatz Lehmkaute. Die anwesenden Fraktionsver­treter waren sich darin einig, den Festplatz grundsätzlich nicht zubebauen, um ihn für die Trinitatis-Kirmes und andere Veranstal­tungen zu erhalten.
Die Bauaufsicht rät der Kommune dringend davon ab, über eine Verlagerung des Festplatzes in die Struth nachzudenken. Dies wäre aufgrund der Lärmimmissionen höchst problematisch. In der Lehmkaute würde der Festplatz hingegen Bestandsschutz genießen. Gegenwärtig berät man, so Bürgermeister Thomas Groll, intensiv mit Kreis- und Stadtbrandinspektor sowie der Wehrführung der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt-Mitte über die Thematik. Klar sei, dass jede Lösung den Brandschutz in der Kommune gewähr­leisten müsse. „Wir müssen unter Umständen nach verantwortba­ren Kompromissen suchen. Sollten sich diese in der ersten Runde nicht ergeben, müssen wir gemeinsam weitersuchen. Hier haben wir noch etwas Zeit. Mit dem Vorhaben soll erst 2027 begonnen werden“, erläuterte der Bürgermeister.
Die Baukosten werden hier auf 5 Millionen Euro taxiert. Die Zu­schüsse könnten sich auf rund 400.000 Euro belaufen.
„Uns stehen in den kommenden Jahren hohe Investitionskosten bevor. Wir bauen für Generationen daher wäre eine Kreditauf­nahme, quasi eine generationsübergreifende Finanzierung, ver­antwortbar. In diesem Zusammenhang ist natürlich die momenta­ne Zinsentwicklung nicht so gut. Was die Sparer freut, belastet die Bauherren“, so Groll.
Beim „Haus für alle“, dem zukünftigen Mengsberger Dorfgemein­schaftshaus, gehen die Rohbauarbeiten planmäßig voran. Zahl­reiche Gewerke wurden bereits vergeben. Gegenwärtig belaufen sich die Mehrkosten auf 12 Prozent, sprich 300.000 Euro. Da der Betrieb des Gebäudes zumindest teilweise einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb darstellen wird, erhält die Kommune einen Teil der für das Projekt anfallenden Mehrwertsteuer von rund 400.000 Euro zurück, sodass die Preissteigerung nach den Worten des Bür­germeisters verkraftbar und im Vergleich mit Bauvorhaben ande­rer Kommunen eher unterdurchschnittlich sei. Die Einweihung soll im Herbst 2024 erfolgen.
In Mengsberg soll nach Aussage von Ortsvorsteher Karlheinz Kurz eine Sanierung der Trauerhalle zunächst zurückgestellt wer­den. Ein dringender Handlungsbedarf liege nicht vor.
Etwas anders sieht es in Momberg aus. Hier war aufgrund vorhan­dener und sichtbarer Mängel eine Teilsanierung für etwa 160.000 Euro geplant. Bei näheren Untersuchungen wurde die Schadens­liste immer länger und summierte sich letztlich auf über 350.000 Euro.
Jetzt solle mit dem Ortsbeirat über das weitere Vorgehen beraten werden. „Bei dieser Summe muss man zwingend über einen be­darfsgerechten Neubau nachdenken“, so der Bürgermeister. Hier­bei gehe es um einen Zweckbau und nicht um ein „künstlerisches Meisterwerk“. In der Folge seien die weiteren investiven Projekte in Momberg zu priorisieren. „Die finanziellen Mittel werden in den kommenden Jahren bescheidener, dem müssen wir auch als Kommune Rechnung tragen“, betonte der Bürgermeister.