Rad- und Fußverkehrskonzept für die Stadt Neustadt (Hessen)
2022 ließ die Stadt Neustadt (Hessen) mit Fördermitteln des Landes Hessen einen sogenannten „Nahmobilitäts-Check“ erstellen. Hierbei wurde deutlich, dass es im Bereich des Rad- und Fußverkehres Optimierungsbedarf und Defizite gibt. Seinerzeit wurde der Kommune angeraten, ein gesondertes Konzept für diese Bereiche zu erstellen. Daraufhin warb Bürgermeister Thomas Groll entsprechende Fördermittel beim Land Hessen nach dem Nahmobilitätsförderungsgesetz sowie beim Landkreis Marburg-Biedenkopf nach dessen Radverkehrsrichtlinie ein.
Die Auftaktveranstaltung zur Bürgerbeteiligung und zur Erstellung des Rad- und Fußverkehrskonzeptes für die gesamte Kommune fand am 18. März 2024 im Kultur- und Bürgerzentrum statt. Erfreulicherweise konnten hierzu über 50 Interessierte aus der Kernstadt, Mengsberg, Momberg und Speckswinkel begrüßt werden.
Eingangs fasste der Bürgermeister die aktuelle Situation aus seiner Sicht zusammen. „Wir haben in den letzten Jahren in Neustadt viel getan, aber es gibt zweifellos auch noch viel zu tun. Ein Beispiel hierfür ist der Rad- und Fußverkehr. Beispielsweise habe man Geld in eine moderne Abstellanlage am Bahnhof investiert und auch Boxen für Lastenräder aufgestellt. Entlang der B 454 gäbe es aufgrund der Initiative der Bundesrepublik Deutschland als Straßenbaulastträger einen Radweg, der aber dann „ins Feld“ münde. Die Verbindung zwischen den Stadtteilen Momberg und Mengsberg sei keinesfalls ideal. Hier rechne man in den nächsten Wochen endlich mit dem Bau des ersten Teilstückes für den bereits seit längerem durch den Landkreis Marburg-Biedenkopf versprochenen Radweg. Auch die Verbindung nach Wiera durch das „Frauenrodt“ solle gestärkt werden. Ein entsprechender Förderantrag der Nachbarstädte Schwalmstadt und Neustadt sowie der beiden Landkreise sei gestellt. Man warte hier allerdings immer noch auf einen Bescheid“, so der Bürgermeister.
Er stellte die Notwendigkeit einer planerischen Grundlage für das weitere Vorgehen voraus. Diese werde auch vom Fördergeber regelmäßig eingefordert. Nach seinen Worten gehe es nun darum, Ideen zu sammeln, grobe Kosten zu ermitteln und dann Priorisierungen vorzunehmen. Das Ganze solle unter Bürgerbeteiligung und natürlich Einbezug der städtischen Gremien vonstattengehen. „Allerdings müssen wir mit Ehrlichkeit ans Werk gehen. Dieses Vorgehen wird Geld kosten. Ohne Fördermittel werden wir hier nicht vorwärtskommen. Auch wird nicht alles gehen, was wünschenswert wäre“, so der Bürgermeister. In diesem Zusammenhang nannte er beispielsweise die Bahnhofstraße. Auch nach der nun für 2025 ins Auge gefassten grundhaften Sanierung sei hier für den Radverkehr sicherlich keine optimale Lösung zu finden, sondern es werde nur um Kompromisse gehen.
Dennoch warb der Bürgermeister ausdrücklich dafür, nun Ideen einzubringen, Kritikpunkte zu benennen und gemeinsam ein Konzept zu erstellen, welches dann für die nächsten zehn Jahre zur Umsetzung anstünde.
In der Folge stellten sich dann die Mitarbeiter von RV-K Planungsgesellschaft aus Jena vor. Das Büro wurde 2014 gegründet.
Es verfügt in den Niederlassungen Frankfurt am Main und Jena über insgesamt 18 Mitarbeitende. Themenschwerpunkte sind der Rad- und Fußverkehr sowie die Nahmobilität. Das Büro hat bereits zahlreiche solcher Konzepte erstellt. Nach den Worten von RV-K Planungsgesellschaft gehe es darum, den Bedarf für den Rad- und Fußverkehr für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre festzulegen und eine Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung zur Verteilung von Ressourcen und für die Bereitstellung von Haushaltsmitteln zu schaffen. Es würden hierbei die Empfehlungen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen ebenso einbezogen wie die Vorgaben des Landes Hessen und neue Forschungserkenntnisse.
Ziel sei die Identifikation von Bereichen und Verbindungen, die eine zentrale Bedeutung für den Fußverkehr haben. Die Entwicklung eines Radverkehrsnetzes zur Vernetzung aller Stadtteile und Ziele (Ausbildung, Einkäufen, Freizeit usw.) und auch die Verbindungen zu angrenzenden Kommunen. Weiterhin Empfehlungen von Maßnahmen zur Steigerung von Verkehrssicherheit, Attraktivität, Direktheit und Barrierefreiheit.
Ausführlich wurde das methodische Vorgehen erläutert. Zunächst gehe es darum, das Konzept vorzubereiten und hierfür eine Grundlagenermittlung zu tätigen. Zweiter Schritt sei dann eine Netzplanung für die Zukunft. Hier gehe es um die Anbindung von Wohngebieten, Nachbarkommunen, dem Bahnhof, den Schulen, Freizeit- und Sporteinrichtungen sowie Versorgungsmöglichkeiten. Schritt 3 sei dann eine Maßnahmenempfehlung. Vierter und abschließender Schritt seien Dokumentation der vorherigen Schritte sowie Umsetzungsempfehlungen.
Bereits an dem Abend bestand die Möglichkeit, an zwei „Arbeitstischen“ Vorschläge an vorhandenen Karten einzutragen und Ideen/Kritikpunkte zu benennen. In der Folge soll nun noch ein projektbegleitender Arbeitskreis gegründet werden, der voraussichtlich dreimal tagen wird. Hier sollen dann Netz- und Maßnahmenentwürfe diskutiert werden. Interessenten aus der Bürgerschaft für diesen Arbeitskreis können sich bis zum 5.4.2024 bei Stephan Henrich, Tel. 06692/89-25 oder henrich@neustadt-hessen.de anmelden. Im Herbst 2024 ist noch eine Abschlussveranstaltung geplant.
Bürgermeister Thomas Groll dankte dem Büro sowie allen Anwesenden für die aktive Mitarbeit am Abend.
Aber auch diejenigen, die nicht zugegen waren, können sich noch aktiv einbringen. Vom 18.3.2024 bis 14.4.2024 besteht die Möglichkeit, unterwww.radfahren-neustadt.de sich Karten anzuschauen und Ideen und Anregungen vorzubringen. Es ist die Hoffnung, dass sich hieran viele beteiligen.
Je mehr mitmachen, umso besser würde die Grundlage für die Erarbeitung eines Rad- und Fußverkehrskonzeptes.
Eisernes Priesterjubiläum von Geistlichem Rat Pfarrer i.R. Josef Schlitt
Am 18. März 2024 feierte Geistlicher Rat Pfarrer i.R. Josef Schlitt in Eiterfeld (Landkreis Fulda) sein Eisernes Priesterjubiläum. Der Jubilar wurde vor 65 Jahren, am 14. März 1959, von Bischof Adolf Bolte im Hohen Dom in Fulda zum Priester geweiht.
Geboren wurde Josef Schlitt am 8. Februar 1932 in Neustadt.
Nach der Weihe war er zunächst Kaplan in Oberndorf (Jossgrund) und später in Eiterfeld. Philippsthal war seine erste Stelle als eigenverantwortlicher Pfarrer. Es folgten Heringen und später dann für lange Jahre Eiterfeld.
Im August 2006 trat der Jubilar in den Ruhestand. Im Laufe der Zeit war er stellvertretender Dechant des damaligen Dekanates Eiterfeld und Bezirkspräses der Kolpings-Fami- lie des Bezirksverbandes Hünfeld. Erzbischof Dr. Johannes Dyba ernannte ihn bereits 1986 zum Geistlichen Rat. Bis heute versieht der 92-jährige die Sonntags- und Feiertagsgottesdienste in Haselstein.
Den Festgottesdienst feierten mit Josef Schlitt die Pfarrer Markus Blüml, Pater Binesh Mangalan und Monsignore Reinhold Kircher. In einer, so die lokale Presse, „leidenschaftlichen Predigt“ brachte Dechant Blüml den Dank der Gläubigen sowie des Bistums für ein erfüll
tes Priesterleben zum Ausdruck. Bürgermeister Hermann-Josef Scheich, Vertreter der Kirchengemeinde und der Kolpings-Familie trugen ebenfalls Dankesworte vor. Beeindruckend waren insbesondere die Worte der frisch gewählten Landtagsabgeordneten Stefanie Klee, die den Jubilar seit Kindheitstagen kennt. Pfarrer Schlitt habe als erster katholischer Priester in Eiterfeld ohne Bedenken die Frauen in die Gemeindearbeit bei der Vorbereitung von Erstkommunion und Firmung mit eingebunden und ihre Arbeit sehr geschätzt. Erstmals habe es bei ihm auch Messdienerinnen gegeben. Messdiener durften damals dann auch Lesungen und Fürbitten vortragen. Pfarrer Schlitt sei in ihrer Wahrnehmung stets ein „moderner Priester“ gewesen.
Bürgermeister Thomas Groll wandte sich schriftlich an den gebürtigen Neustädter und übermittelte ihm die besten Glück- und Segenswünsche seiner Heimatkommune und wünschte für die kommende Zeit alles Gute.
Photo.Spectrum.Marburg
Bereits zum sechsten Male findet im März und April 2024 die Photo.Spectrum.Marburg statt, die große Fotoausstellung in vielen Städten und Gemeinden des Landkreises Marburg-Biedenkopf und der Universitätsstadt Marburg. Insgesamt gibt es 44 Einzelveranstaltungen.
Die Stadt Neustadt (Hessen) nimmt bereits zum vierten Male hieran teil und macht das Rathaus dabei zu einer „Galerie auf Zeit“.
Diesmal stellt der Neustädter Hobbyfotograf Stefan Thiel unter dem Motto „In und um Neustadt …“ aus und präsentiert rund 30 großformatige Fotografien.
Anlässlich der Vernissage am 18. März hieß Bürgermeister Thomas Groll Stefan Thiel, seine Ehefrau Carola und etwa 30 Interessierte willkommen.
Er sprach eingangs über die Bedeutung von Kultur im ländlichen Raum und betonte deren Wichtigkeit auch in kleineren Kommunen.
Dann richtete er den Blick auf die Fotografien von Stefan Thiel und bezeichnete diese als gelungen.
Ein Fotograf sei auch oftmals ein Chronist, stellte Groll heraus und führte die Bilder im Zusammenhang mit dem Stadtjubiläum „Neustadt 750“ in 2022 an.
Ein Fotograf, so der Bürgermeister weiter, müsse mit seiner Kamera zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Als Beleg verwies er auf die Katze vor dem St. Martin-Brunnen.
Ein Fotograf könne aber, ähnlich einem Maler, auch gestalten oder täuschen. Passend zu dieser Aussage hat Stefan Thiel ein Foto mit Junker-Hansen-Turm, Rathaus und katholischer Kirche zusammengestellt, das es so gar nicht gibt.
Stefan Thiel bedankte sich, dass er in seiner Heimatstadt zum ersten Mal überhaupt ausstellen dürfe. Er beschrieb seinen Werdegang und seine Freude am Fotografieren. Vorbild sei hier sein Vater.
Thiel ging auf einige der Bilder näher ein und gab Erläuterungen zu deren Entstehung. „Manchmal ist es wichtig, dass ein Ast im Bild ist, der macht das Foto interessanter. Das habe ich von meinem Vater gelernt. Heute muss meine Ehefrau manchmal Äste ins Bild biegen“, so Stefan Thiel mit einem Lachen.
Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2024 während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung zu sehen.
75 Jahre Grundgesetz Ministerpräsident a.D. Kurt Beck kommt nach Neustadt
2024 steht ein herausragendes Jubiläum im Mittelpunkt der zeitgeschichtlichen Veranstaltungsreihe der Stadt Neustadt (Hessen): die Verkündung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland am 23.Mai 1949, also vor 75 Jahren.
Zum Auftakt sprach am 16. März Bundestagspräsidentin Bärbel Bas im Kultur- und Bürgerzentrum. Am 16. April, 16.00 Uhr, folgt ihr Ministerpräsident a.D. Kurt Beck.
Der 1949 geborene Sozialdemokrat war von 1994-2013 Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz und von 2006-2008 Bundesvorsitzender der SPD. In dieser Zeit war er auch Vizepräsident der Sozialistischen Internationale.
Nach seinem Rückzug aus der aktiven Politik amtierte Kurt Beck von 2013-2020 als Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung. Der volksnahe Politiker wird sich in seiner Rede mit einem der „Gründerväter“ der Bundesrepublik befassen: dem legendären SPD-Politiker Herbert Wehner. „Onkel Herbert“ war im Laufe der Jahrzehnte u.a. Bundesminister und Fraktionsvorsitzender im Bundestag. Er war bekannt für seine Reden und scharfzüngigen Zwischenrufe. Herausragend sicher sein Einsatz für das „Godesberger Programm“ der SPD, dass nach Ansicht vieler Historiker der Partei den Weg in die Große Koalition ebnete.
Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung bis zum 10. April 2024 unter Tel. 06692/89-11 (Frau Wettlaufer) oder wettlaufer@neustadt-hessen.de gebeten.
CDU-Kreisparteitag
Hans-Dieter Georgi und Michael Dippel gewählt
Am 16. März 2024 kamen über 140 Delegierte aus den Stadt- und Gemeindeverbänden der CDU Marburg-Biedenkopf, darunter auch sechs aus Neustadt, zum Kreisparteitag in Wehrda zusammen.
Der Kreisvorsitzende Stefan Heck hieß eingangs die Anwesenden willkommen und hob dabei hervor, dass die Christdemokraten durch aktive Bürgermeister wie Thomas Groll in den Kommunen verankert seien.
Im Verlauf des Parteitages wurde der Bundestagsabgeordnete mit über 95 % Zustimmung als Kreisvorsitzender bestätigt. Auch die CDU Neustadt ist in den kommenden beiden Jahren wieder gut im Vorstand vertreten. Hans-
Dieter Georgi und Michael Dippel wurden mit guten Ergebnissen als Beisitzer bestätigt. Für beide ist es die zweite Periode in dem. Gremium.
Dr. Stefan Heck dankte Franz-W. Michels für seine Arbeit an der Spitze der Kreis-Seniorenunion, die er 14 Jahre mit großem Engagement ausübte und überreichte ein Präsent.
Senioren-Union
Bürgermeister Groll sprach beim Stammtisch
Seit geraumer Zeit findet der Stammtisch der Senioren-Union Neustadt einmal im Monat im Momberger Dorfcafe „Amandina“ statt.
Die Christdemokraten „mit Erfahrung“ fühlen sich dort gut aufgehoben und schätzen den leckeren Kuchen der Momberger „Kaffetanten“. Im März besuchte erstmals Bürgermeister Thomas Groll den Stammtisch.
Er sprach zu den Anwesenden zunächst über die Entwicklung der Kommune seit der Gebietsreform 1974. „In diesen 50 Jahren hat sich viel Positives in Neustadt, Mengsberg, Momberg und Speckswinkel getan. Millionen wurden in die Infrastruktur investiert. Das hätten die heutigen Stadtteile nie geschafft. Wir sind aber auch froh, dass sich die drei Dörfer ihre Besonderheiten bewahrt haben“, so Groll.
Weiterhin blickte der Bürgermeister auf seine Amtszeit seit Juni 2007 zurück und nannte zahlreiche der getätigten Investitionen „in Steine und Menschen“, dabei ging er auch auf Bereiche wie Soziales und Kultur ein. „Wir haben viel geschafft, aber es gibt auch noch einiges zu tun. Ich denke hier u.a. an den Neubau eines Kindergartens und eines Feuerwehrhauses“, so Groll.
Der Bürgermeister sprach auch über das Thema „Fördertöpfe“, was ihm spontanen Beifall einbrachte, und befasste sich „mit den beiden Seiten der Erstaufnahmeeinrichtung“. Er nannte hier die finanziellen Möglichkeiten, sprach aber auch offen die Schwierigkeiten an. „Wir erwarten, dass man sich benimmt und an Recht und Gesetz hält“, dies so Thomas Groll müsse man offen ansprechen dürfen.
Abschließend betonte er auch die Notwendigkeit des Ehrenamtes und ermuntert dazu, sich hier einzubringen. Dies gelte natürlich weniger für die Senioren-Union als für Jüngere.
Vorsitzender Franz-W. Michels dankte Bürgermeister Thomas Groll im Namen aller Anwesenden für seine informativen Ausführungen und bezeichnete ihn als einen Erfolgsfaktor für die Entwicklung der Kommune.