Neustädter Mitteilungsblatt

Pflanzentauschbörse auf dem Flohmarkt am Tag der Städtebauförderung

Bei schönstem Gartenwetter mit nur wenigen Regentropfen öff­nete die WandelBar am Samstag, dem 4. Mai, auf dem Flohmarkt im Bürgerpark ihre Türen für eine Pflanzentauschbörse. Die Idee: Wer zu viele Tomatenpflänzchen, Kohlrabi oder Gurken auf der Fensterbank vorgezogen hatte, konnte die überzähligen mitbrin­gen und gegen Jungpflanzen tauschen, die bei anderen übrig wa­ren. Dabei gingen fast 100 Pflanzen über den Tisch – klassische Gemüsepflanzen wie Tomaten, Kürbis und Sellerie, aber auch Blumen und Kräuter oder Exoten wie die Spuckpalme wurden ge­tauscht und am Ende war alles weg!
Daneben gab es viel Austausch über Gartenthemen, den Begeg­nungsgarten, der in der Justus-Liebig-Straße entstehen soll, und natürlich wie immer viele nette Begegnungen und Pläusche.
Spontane musikalische Begleitung gab es durch die Musiker Emily Peach, David Stadtrocker und Dennis Merz, die sich mit ihren In­strumenten während eines kurzen Schauers unter dem Vordach der WandelBar untergestellt hatten. Zwei von ihnen wohnen seit letztem Jahr in Neustadt und nutzten die Gelegenheit, sich und ihre Musik in Neustadt vorzustellen und Kontakte zu knüpfen.
Kontakt und Info:
Quartiersbüro | Marktstraße 6
Tel.: 06692 9691159
E-Mail: schlueter@bsj-marburg.de; zabel@bsj-marburg.de

Stadt Neustadt (Hessen) erweitert Fuhrpark des kommunalen Bauhofes

In Vollzug des Haushaltsplanes hat die Stadt Neustadt (Hessen) kürzlich den Fuhrpark des kommunalen Bauhofes um ein Fahr­zeug erweitert und eine weitere Beschaffung steht an.
Bürgermeister Thomas Groll stellte nun gemeinsam mit Mitarbei­tenden den neuen Schlepper vor.
Es handelt sich hierbei um einen Claas AEION 550 CMatis CIS + mit vier Zylindern und 165 PS. Der Schlepper wurde so umgebaut, dass die vorhandenen Anbaugeräte Grabenfräse, Heckenschere und Mulcher weiter genutzt werden können. Es ist vorgesehen, das Fahrzeug auch im Winterdienst einzusetzen.
Die Anschaffungskosten belaufen sich auf 173.000 Euro.
Voraussichtlich in der 22. Kalenderwoche wird dann noch ein Mul­ticar M31 VI-E an die Kommune ausgeliefert. Im Kaufpreis von 188.000 Euro sind eine Kipper-Pritsche, ein Schneeräumschild, ein Salzstreuautomat und ein Abrollkippaufbau zum schnellen Wechsel des Salzstreuautomaten enthalten.
Im Gegenzug zu den Neuanschaffungen wird der bisher genutzte Unimog veräußert.
„Seit Beginn meiner Amtszeit wird Wert daraufgelegt, dass unser Bauhof über moderne und leistungsstarke Fahrzeuge und Geräte verfügt. Die beiden Neuanschaffungen passen sehr gut in diese Vorgabe. Wir werden dadurch flexibler, auch im Winterdienst. Bei den Käufen haben wir auch die Meinungen der Mitarbeitenden miteinbezogen, die über Fachwissen verfügen“, so Bürgermeister Thomas Groll.
Groll nutzte den Termin auch dazu, den neuen Vorarbeiter des städtischen Bauhofes Roman Vogel vorzustellen, der diese Auf­gabe seit Anfang April 2024 übernommen hat.

Tag der Städtebauförderung

Neustadt profitiert(e) von Bundes- und Landesmitteln
Die Städtebauförderung ist eines der wichtigsten Instrumente der Stadtentwicklung – für starke Quartiere, ein attraktives Lebens­umfeld und ein gutes Miteinander in der Nachbarschaft. Anfang Mai 2024 fand wieder der „Tag der Städtebauförderung“ statt. Für Bürgermeister Thomas Groll ein willkommener Ansatz eine Bi­lanz der letzten Jahre zu ziehen.
„Neustadt profitierte in den letzten drei Jahrzehnten enorm von den Programmen „Altstadtsanierung“ und „Sozialer Zusammen­halt“. Alleine seit 2010 konnten u.a. folgende Vorhaben realisiert werden
• Parkplatz Rabenau
• Erneuerung Ritterstraße
• Neuanlage/Umgestaltung Spielplätze Emil-Rössler-Straße, In der Aue, Leipziger Straße
• Attraktivierung Bürgerpark
• Bau Kultur- und Bürgerzentrum
Unsere Heimatstadt hat alleine durch die kommunalen Investitio­nen erheblich profitiert. Dazu kommen aber auch noch zahlrei­che private Vorhaben wie die Sanierung des „Bayerischen Hofes“ (Pizzeria Roma) und der Neubau des „Deutschen Hauses“ durch HEPHATA.
Deutlich über 10 Mio. Euro konnten hier verausgabt werden. Für die städtischen Vorhaben gab es von Bund und Land Zuschüsse von über 75 %.
Hier zeigt sich, dass ein aktives Fördermanagement wichtig für Neustadt ist“, so das Fazit des Bürgermeisters.
Ende 2025 läuft das aktuelle Förderprogramm „Sozialer Zusam­menhalt“ aus. Groll hat als Sanierungsobjekte noch das Jugend­heim neben dem Junker-Hansen-Turm und den Zwischenbau des ehemaligen Schwesternhauses im Blick. Ob sich hier aber alsbald etwas Konkretes realisieren ist, hängt nach seinen Worten von einer Vielzahl von Faktoren ab, welche die Kommune nur bedingt beeinflussen könne.
„Unabhängig hiervon platziere ich gerade gegenüber der Landesre­gierung den Wunsch, dass Standorte einer Erstaufnahmeeinrich­tung für Geflüchtete grundsätzlich dauerhaft von den Möglichkei­ten der Städtebauförderung profitieren sollten. Dieses Anliegen habe ich jetzt auch den Landtagsabgeordneten Dirk Bamberger, Sebastian Sack und Angela Dorn sowie dem Bundestagsabgeord­neten Sören Bartol in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der SPD Hessen vorgetragen“, führte der Bürgermeister weiter aus.
Eine finanzschwache Kommune wie Neustadt brauche auch wei­terhin die Hilfe von Bund und Land. Um dieses Ziel zu erreichen werde er momentan wieder aktiv, erläutert Thomas Groll.
Beruflich oder privat sollen möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, denn Radfahren ist gesund, dient dem Klimaschutz, sorgt für mehr Radförderung und verbessert die Lebensqualität in der Kommune. Innerhalb des Aktionszeit­raums kann jeder mit dem Rad gefahrene Kilometer online unter www.stadtradeln.de eingetragen werden.
„Wir hoffen auf möglichst viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei dieser Veranstaltung für eine gesündere Umwelt und die kör­perliche Fitness“, so Bürgermeister Thomas Groll, der dem Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg dafür dankt, dass dieser erneut die Koordinierung für das „Stadtradeln“ übernommen hat.
Auch in 2024 strebt man an, die Veranstaltung gemeinsam mit der Nachbarkommune Schwalmstadt zu bewerben.
„Es wäre schön, wenn wir in diesem Jahr wieder mehr als 30.000 km erradeln könnten. Natürlich gibt es auch 2024 für die erfolg­reichsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder etwas zu gewinnen“, so Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg.

520. Neustädter Trinitatis-Kirmes vom 23. – 27. Mai 2024

Langsam, aber sicher wirft die tra­ditionelle Neustädter Trinitatis- Kirmes ihre Schatten voraus.
Der Kirmesauftakt mit den tra­ditionellen Bestandteilen Fass­anstich, Neubürgertrunk und Einführung des Junker Hans und seiner Burgfräulein findet am Donnerstagabend, 23. Mai 2024 nach mehrjähriger Pause auf vielfachen Wunsch wieder am Wallgraben-Pavillon statt. „Wir sind uns des Risikos mit dem Wetter durchaus bewusst, aber viele haben uns darauf angesprochen, dass die Atmosphäre und Kulisse an der Stadtmauer einfach viel schöner sei als im Saal des KuBüZ, welches wir bei Regen noch in der Hinterhand haben“, begründet Bürgermeister Thomas Groll diese Entscheidung.
Zuvor findet um 18.30 Uhr bereits an gleicher Stelle ein ökumeni­scher Gottesdienst zum Kirmesauftakt statt.
Ab Freitag steht dann wieder ein moderner und gut bestückter Vergnügungspark – der demnächst noch näher vorgestellt werden wird – in der „Lehmkaute“ für junge und junggebliebene Kirmesbesucher zur Verfügung.
Am Freitagabend wird DJ Matze ab 21 Uhr für Stimmung im Fest­zelt sorgen. Egal ob mit 10 oder mit 10.000 Personen! Er ist genau der richtige Mann für ein solches Event! Seit 2016 ist DJ Matze fester Bestandteil des „Bierkönigs“ auf Mallorca. Regelmäßig tritt er auch am Weißenhäuser Strand oder in Willingen auf.
Für den richtigen Ton sorgen am Samstagabend, ebenfalls ab 21 Uhr „Die Vagabunden“, eine Partyband der Premiumklasse. Die Mannschaft aus jungen und erfahrenen Profi-Musikern aus dem nordbayerischen Raum gehört zur absoluten Top-Liga der Party- und Stimmungsbands. Rock, Pop, aktuelle Titel aus den Charts, Oldies und – was viele nicht mehr können – auch volkstümliches wird den Besuchern geboten. Am Samstagabend wird Stimmung gemacht und zum richtigen Zeitpunkt „brennt die Luft“.
Am Sonntag, dem 26. Mai, findet zunächst um 10.30 Uhr der Fest­gottesdienst auf dem Marktplatz statt und um 14 Uhr startet dann der Festzug durch Neustadts Straßen.
Nach einer Musikshow im Festzelt treten dann ab 18 Uhr die „Dorfbengel“ – ebenfalls eine Partyband aus Franken – auf.
Am Montag findet traditionsgemäß neben einem Gottesdienst in der Friedhofskapelle (9.30 Uhr) und der Totenehrung durch den VfL (10.30 Uhr), ab 11.30 Uhr der Frühschoppen mit den „Le- chis“ statt. Diese werden bis gegen 16.30 Uhr aufspielen und die Besucher bestens unterhalten.
Am Abend wird es erstmals aufgrund deutlich zurückgegangener Resonanz keine Kapelle mehr im Zelt geben.
„Wir gehen bei der Programmgestaltung mit der Zeit und richten uns an den Bedürfnissen der Besucher aus. Wir sind sicher, dass wir auch 2024 wieder ein gelungenes Volksfest feiern können“, so Bürgermeister Thomas Groll.
Noch freut man sich über Anmeldungen für den Festzug. Diese können aus der Neustädter Kernstadt, aus den Stadtteilen, aber auch aus umliegenden Städten und Gemeinden kommen.

Gebietsreform 1974 – 50 Jahre gemeinsam – 50 Jahre eine Stadt
Eine gelungene Jubiläumsfeier am 8. Mai im KuBüZ

In den 1970er Jahren fand in Hessen die Gebietsreform statt. Aus einstmals fast 2.700 selbstständigen Kommunen entstanden auf­grund freiwilliger Zusammenschlüsse bzw. entsprechender Vorga­ben des Landes 423 Städte und Gemeinden.
Zum 1. Januar 1974 traten auch die bis dahin selbstständigen Ge­meinden Mengsberg, Momberg und Speckswinkel aufgrund der zuvor geschlossenen Auseinandersetzungsverträge der Stadt Neu­stadt bei.
Das Ereignis „50 Jahre Ge­bietsreform“ wurde am 8. Mai 2024 mit einer Festver­anstaltung im Kultur- und Bürgerzentrum gewürdigt. Bürgermeister Thomas Groll konnte hierzu knapp 200 Gäste begrüßen. Herzlich hieß er den Landtagsabge­ordneten Dirk Bamberger, den Ersten Kreisbeigeord­neten Marian Zachow, die Nachbarbürgermeister Luca Fritsch (Willingshausen) und Dietmar Krist (Antrifttal), den Ersten Stadtrat der Stadt Stadtallendorf Otmar Bona­cker, Stadtrat Armin Happel aus Schwalmstadt, Stadtver­ordnetenvorsteher Franz- W. Michels und den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg sowie den Junker Hans Nils Pfab und seine Burgfräulein Thea Eckardt und Nina Weißbecker willkommen.
Ein besonderer Gruß galt Landrat a.D. Robert Fischbach, der von 1996-2014 an der Spitze des Landkreises Marburg-Bieden­kopf stand, und an diesem Abend die Festansprache hielt sowie Manfred Hoim, der von 1989-2007 als Bürgermeister der Stadt Neustadt (Hessen) amtierte. Dessen Amtsvorgänger Fritz Mütze konnte alters- und krankheitsbedingt nicht dabei sein.
Die musikalische Ge­staltung des Abends übernahm zunächst die Klasse 5a der Martin- von-Tours-Schule mit einem Liedbeitrag. Es folgte die Klasse 6b mit einem Tanz. Verantwort­lich für beide Auftritte war der neue Musik­lehrer der Schule Silas Schlösser.
Im Verlauf der Veran­staltung trug dann die bekannte Sängerin Ulla Keller aus Marburg ver­schiedene Songs, dar­unter etliche Evergreens, vor und erhielt dafür reichlich Applaus. Die Auswahl hatte sie u.a. an dem Europamonat Mai ausgerichtet, denn die
Veranstaltung zur Gebietsreform war ebenso wie der „Tag der De­mokratie“, der am 8. Mai vormittags von Kommune und Martin- von-Tours-Schule durchgeführt wurde, in die kommunalen Akti­vitäten zum Thema „Europa & Demokratie“ eingebunden. Zum Schluss kam Ulla Keller nicht um eine Zugabe herum.
Zu Beginn bat Bürgermeister Thomas Groll die Ortsvorsteher Karlheinz Kurz, Jörg Grasse und Martin Naumann sowie den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg auf die Bühne. Diese lasen Passagen aus den 50 Jahre alten Neujahrsbotschaften der Bürgermeister Fritz Mütze, Wil­helm Krähling (Mengsberg), Hugo Groß (Momberg) und Heinrich Nau­mann sen. (Speckswinkel) vor.
Wie unterschiedlich die damaligen Er­wartungen an die Gebietsreform doch waren: sie reichten von positiver Er­wartung, über Hoffnung verbunden mit leichter Skepsis bis hin zur radikalen Ablehnung. So schrieb der letzte Spe­ckswinkeler Bürgermeister 1974, dass große Teile der Bevölkerung die Ge­bietsreform nicht als demokratisch an­sähen und diese der Vorbote einer so­zialistischen Diktatur sei.
Aus der Rückschau der letzten fünf Jahrzehnte weiß man, dass es anders ge­kommen ist und gut wurde. Die heutigen Stadtteile Mengsberg, Momberg und Speckswinkel haben sich infrastruktu­rell deutlich weiterentwickelt und auch ihre örtlichen Besonderheiten durchaus bewahrt. Beide Punkte machten die drei Ortsvorsteher in kurzen persönlichen Worten deutlich und hoben das gute Miteinander mit Verwaltung und Bür­germeister hervor.
In seiner dann folgenden Ansprache ging Thomas Groll zunächst beispielhaft auf die großen und klei­nen Veränderungen seit 1974 ein:
„Wer hätte sich beispielsweise 1974 vorstellen können, dass ledig­lich 15 Jahre später die Berliner Mauer fallen würde?
Wer hätte damals daran gedacht, dass es 2002 keine D-Mark mehr geben würde?
1974 war Neustadt ohne die Bundeswehr und die Firmen ERGEE und Will unvorstellbar, längst sind die Unternehmen Geschichte.“ Sodann beleuchtete er die Beweggründe der damaligen Landes­regierung für eine Gebietsreform. Aus seiner Sicht sei es seinerzeit richtig gewesen, größere Einheiten zu bilden, um sich den Auf­gaben der Zukunft besser stellen zu können. Kleine Dörfer hätten dies niemals geschafft und wären auch mit ihren wenigen, zumeist auch noch nebenamtlichen Mitarbeitenden auch mit der zuneh­menden Bürokratie überfordert gewesen.
In einer Randnotiz bedauerte es Groll ein wenig, dass 1974 nicht auch Gleimenhain, Arnshain, Wahlen und Bernsburg, zu denen es doch lange gewachsene Beziehungen gab, zu Neustadt hinzu­gekommen seien.
Auch heute, so der Bürgermeister, gebe es zahlreiche kleine Kom­munen, für die Zusammenschlüsse ratsam wären. Er ging aber davon aus, dass es keine Gebietsreform „von oben“ geben werde, sondern hier eigene Erkenntnis und Freiwilligkeit gefragt seien.
„Unsere Heimatstadt Neustadt ist stark genug, um auch die Zu­kunft erfolgreich zu meistern. Hierfür bedarf es dreierlei:
1. Den Abbau einer überbordenden Bürokratie von Europa, Bund und Land. Wir brauchen vor Ort die Freiheit für eigene Entscheidungen so sehr, wie die Luft zum Atmen.
2. Ausreichende finanzielle Mittel von den übergeordneten Ebe­nen. Schafft die vielen Förderprogramme, deren Beantragung immer schwieriger wird, ab und gebt den Kommunen eine so­lide finanzielle Grundlage. In unserem besonderen Fall darf dabei nicht in Vergessenheit geraten, dass Neustadt als Stand­ort einer Erstaufnahmeeinrichtung besonderen Herausforde­rungen ausgesetzt ist und einen Dienst für das gesamte Land erbringt“, betonte Groll.
3. Engagierte Frauen und Männer, die sich in der Kommunal­politik, den Vereinen und den Kirchengemeinden für unsere Heimatstadt engagieren. Ohne diesen Einsatz wird es nichts werden“,
betonte Groll.
Der Bürgermeister dankte denen, die seit 1974 kommunalpoli­tische Verantwortung für Neustadt und die drei Stadtteile ge­tragen haben, insbesondere natürlich der Gründergeneration“. Hier nannte er stellvertretend Paul Altenbrand, der Stadtverordneter, Stadtrat, Stadtverord­netenvorsteher und Erster Stadtrat war, und Reinhold Lotter, der 25 Jahre als Ortsvorsteher von Momberg amtierte. „Neben dem Ehrenamt bedarf es aber auch des Hauptamtes, um erfolgreich zu wirken. Dabei ist sicher Kontinuität und Miteinander ein hohes Gut.
Von 1972-1989 war Fritz Mütze Bür­germeister unserer Stadt. Er hat bei­spielsweise die Jahre der Gebietsreform gestaltet, die Dorferneuerung nach Mengsberg und die Altstadtsanierung in die Kernstadt geholt. In seiner Amts­zeit wurde u.a. der Kindergarten in der Eichsfelder Straße erbaut und das 500. Jubiläum des Junker-Hansen-Turms ist sicher vielen noch in Erinnerung.
1989 folgte ihm Manfred Hoim, der bis 2007 amtierte. Sein besonderer Blick galt den städtischen Finanzen. Er führte die Altstadtsanierung fort und brachte die Dorferneuerung nach Momberg und Speckswinkel. Nach der Schließung der ERGEE-Werke initiierte er den „Kauf­park“ und stellte die ersten Weichen für die Konversion der Ernst-Moritz- Arndt-Kaserne. In seine Amtszeit fiel die große Festwoche zur 500. Trinitatis- Kirmes.
Beide, Fritz Mütze und Manfred Hoim, haben sich bleibende Verdienste um diese Stadt erworben.
Seit 2007 darf nun ich Bürgermeister meiner Heimatkommune sein. Was in diesen 17 Jahren geschehen ist, haben die meisten von ihnen verfolgt. Mir waren mit dem Neustadt-Treffen 2011 und dem 750. Stadtjubiläum sogar zwei große Feste vergönnt. Für eine weitere Beurteilung meiner Amtszeit ist es aber sicher zu früh, schließlich möchte ich Anfang 2025 noch einmal für das schönste Amt der Welt kandidieren“, führte der Bürgermeister weiter aus.
„Wir haben in und für Neustadt, Mengsberg, Momberg und Specks­winkel wirklich viel geschaffen. Unsere Kommune steht gut da. Dabei investieren wir vor Ort nicht nur in Steine, sondern auch in die Menschen. Unser soziales Netz ist für eine Kommune die­ser Größe durchaus beispielgebend. Ein gesundes Verhältnis zwischen der Individualität der einzelnen Orte und dem Gemein­schaftsgedanken – das macht stark!
Kernstadt und Stadtteile mögen sich auch zukünftig ihre Beson­derheiten bewahren, dabei aber nie verkennen, dass Stadtteil­denken nichts voranbringt, sondern lähmt“, so Thomas Groll ab­
schließend, der auch noch das gute Miteinander in der Neustädter Kommunalpolitik hervorhob.
Anschließend richtete Robert Fischbach das Wort an die Anwe­senden. Er gehörte bereits 1974 dem ersten Kreistag des neuen Landkreises Marburg-Biedenkopf an. 1993 wurde er Erster Kreis­beigeordneter und amtierte von 1996-2014 als Landrat. Von 2009- 1013 war er zudem Präsident des Hessischen Landkreistages.
Zunächst fand Fischbach lobende Worte für das neue Kultur- und Bürgerzentrum. „Das alte Soldatenheim war mir wohlbekannt. In der neuen Halle bin ich nun das erste Mal. Sie ist wirklich gelun­gen, dazu meine Gratulation“, so die Worte des Gastes aus Daut­phetal.
Der ehemalige Landrat blickte auf die frühen 1970er Jahre zurück und schilderte den Weg zur Gebietsreform im Landkreis. Aus den selbständigen Kreisen Biedenkopf und Marburg sowie der kreis­freien Stadt Marburg entstand am 1. Juli 1974 der Landkreis Mar­burg-Biedenkopf.
Robert Fischbach berichtete aus eigener Anschauung auch über die politischen Entwicklungen in jenen Jahren. Hierbei konnte man ihm sehr gut zuhören.
Er erwähnte die Landräte Dr. Siegfried Sorge, Dr. Christean Wag­ner, Prof. Dr. Kurt Kliem, Robert Fischbach und Jens Womelsdorf und die leider zu früh verstorbene Landrätin Kirsten Fründt. Al­len attestierte er, stets mit Engagement für den Landkreis gearbei­tet zu haben. Dabei sei in 50 Jahren viel erreicht worden.
In seinen Augen sei die Gebietsreform aus der Sicht von heute – auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf – ein Erfolgsmodell.
Einzig mit dem Sonderstatus der Universitätsstadt Marburg zeigte sich Robert Fischbach nicht zufrieden. In seinen Augen ist dies
nichts Halbes und nichts Ganzes. Marburg sei nie richtig im Land­kreis angekommen, so seine Sichtweise.
Der ehemalige Landrat wünschte dem Kreis und auch der Stadt Neustadt (Hessen) alles Gute für die kommenden Jahrzehnte. Die Aufgaben der Zukunft seien eine Herausforderung, aber mit En­gagement und Ideenreichtum werde man auch sie bestehen.
Landrat a.D. Robert Fischbach, Bürgermeister Thomas Groll und die Ortsvorsteher Karlheinz Kurz, Jörg Grasse und Martin Nau­mann trugen sich zum Abschluss des offiziellen Teils in das Gol­dene Buch der Kommune ein.
Ein herzliches Dankeschön gilt der Freiwilligen Feuerwehr Neu­stadt-Mitte für die Bewirtung der Gäste und Sonja Stark und Oli­ver Gies für die organisatorische Vorbereitung einer gelungenen Jubiläumsveranstaltung.