Neustädter Mitteilungsblatt

30. Neustädter Frühlingsmarkt

Ein kleines Jubiläum, das durch zahlreiche Besucher belohnt wurde. Zum Glück spielte das Wetter mit. Ein bisschen Sonne, kein Regen, zwar etwas viel Wind, aber warm genug, so dass man sich den ganzen Tag in unserer Innenstadt gemütlich auf­halten konnte.
Am Anfang der Marktstraße gestaltete „Rent your tour“ die Kreuzung mit ihren imposanten Fahrzeugen und lud wie im letzten Jahr zum Verweilen ein. Wer dann entlang der Markt­straße spazierte, konnte viele bekannte und einige neue Marktbetreiber entde­cken. Hierunter waren Händler, die aus einem Umkreis von bis zu 50 km an­gereist waren, um ihre verschiede­nen Handwerks­produkte und leckeren Spei­sen anzubieten.
Den Kern bil­deten natürlich die ortsansässi­gen Geschäfte mit ihren verschiedenen Aktionen und Ange­boten. Auch die Neu­städter Vereine haben viel zu einem bunten Markt­geschehen beigetragen. So konn­te man sich neben dem zentralen Marktplatz auch am Ende der Straße nochmal gemütlich aufhalten. Die Frauen konnten sich bei einem Cocktail entspannen, um ihren Kindern auf der Hüpf­burg oder beim Schminken und ihren Männern beim Arbeiten auf dem Bagger zuzuschauen. Wobei… die Rollen vertauschten sich durchaus auch: Kinder hatten mit Hilfe der Erwachsenen Spaß auf dem Baggerspielplatz, während die Erwachsenen nach dem ein oder anderen Getränk aus dem „Weizenbrunnen“ das Kinderschminken aufsuchten.
Wer ein bisschen mehr über den Junker-Hansen-Turm oder die katholische Kirche erfahren wollte, konnte das Angebot der Neustädter Gästeführer nutzen. Auch für die Kleinen gab es eine exrra kindgerechte Führung, die sich das Team überlegt hatte.
Eine schöne Bereicherung des Marktes. ।
„Der lange Hinnerck“ überwachte das Marktgeschehen von oben. Mit seiner lustigen und schlagfertigen Art sprach er die Menschen direkt an und konnte Groß und Klein zum Schmunzeln bringen. Seine zu­sätzliche Show, die er später auf dem Marktplatz aufführte, holte ihn kurzzeitig mit Feuerfackeln und ähnlichen Gegenständen wieder auf den Boden zurück, bevor es wieder hoch hinaus, dieses Mal auf einem Einrad, ging.
Ein schöner Tag und Auftakt der „Ver­anstaltungen im Freien“ ging am frühen Abend gemütlich zu Ende!

520. Trinitatis-Kirmes
Festplatz in der Lehmkaute 2024 bestens bestückt!

Vom 23.-27. Mai 2024 wird in Neustadt (Hessen) zur Erinnerung an die Weihe der Stadtpfarrkirche im Jahre 1504 die 520. Trinita­tis-Kirmes gefeiert.
Kürzlich kam der Generalpächter des Festplatzes Konrad Rup­pert ins Rathaus, um Bürgermeister Thomas Groll und Rene Spat­zier von der Stadtverwaltung seine Planungen für das traditionelle Heimatfest der Junker-Hansen-Stadt näher vorzustellen.
Dabei wurde deutlich, dass der langjährige Vorsitzende des Schau­stellerverbandes Kassel-Göttingen auch diesmal wieder gute Ar­beit geleistet hat und die „Lehmkaute“ 2024 bestens bestückt sein wird.
Die kleinen Kirmesbesucher können sich natürlich auf ein Kin­derkarussell freuen, aber auch der „Baby-Flug“ und Bungee-Jumping-Trampoline sind vor Ort.
In diesem Jahr wird wieder einmal ein Riesenrad seine Runden in der „Lehmkaute“ drehen und aus 24 m Höhe können dann dessen Fahrgäste auf Neustadt blicken.
Beliebt bei der ganzen Familie ist alljährlich der „Scirocco“, ein Fahrgeschäft für Jung und Alt.
Mit den „Heißen Rädern“ gibt es wieder eine rasante Berg- und Talbahn und selbstverständlich ist auch ein Autoscooter dabei.
Erst 2023 feierte das Karussell „Air Power“ Weltpremiere. Hier­bei handelt es sich um eine drehende Schaukel, die sich bis zu 120 Grad aufrichten kann – und das in 21 m Höhe.
Mit „Ghost“ gibt es auch wieder ein Laufgeschäft.
„Wie man sieht, ist in diesem Jahr wirklich für jeden etwas dabei. Die Besucher werden auf ihre Kosten kommen. Es lohnt sich, den Weg auf den Festplatz zur Trinitatis-Kirmes zu finden“, so Bür­germeister Thomas Groll zufrieden.
Daneben gibt es natürlich auch wieder diverse Ausspielungsge­schäfte mit verschiedenen Gewinnmöglichkeiten. Auch wenn kei­ne Losbude dabei ist, so gibt es auch hier ein breites Angebot.
„Leckermäulchen“ können sich auf u.a. auf Eis, Crepes, Mandeln und diverse weitere Süßwaren freuen.
Die Familien Ahlendorf und Asmuß bauen auch diesmal wieder ihre Biergärten auf und sorgen für verschiedene Speisen. Daneben werden aber auch noch Pizza, Langos, Kartoffelspieße und Asia Food angeboten.
„Konrad Ruppert ist es trotz des zeitgleich stattfindenden Hessen­tags in Fritzlar gelungen, viele seiner Berufskollegen für die Trinitatis-Kirmes zu gewinnen. Das ist heute keine Selbstverständ­lichkeit mehr. Die Schausteller überlegen genau, welche Plätze sie anfahren. Es war eine richtige Entscheidung mit einem Profi wie Ruppert zusammenzuarbeiten“, betont Bürgermeister Groll.
Am Montag ist in der Lehmkaute übrigens wieder Familientag und bei den Fahrgeschäften gibt es 25 % Ermäßigung.

200 Jahre Künstlerkolonie Willingshausen
Wanderung an Himmelfahrt von Neustadt nach Willingshausen

1824, vor 200 Jahren wurde die Künstlerkolonie Willinghausen ge­gründet:
„Es war ein glücklicher Zufall, aber auch zugleich ein persönlicher Unglücksfall, dass in Willingshausen eine Künstlerkolonie gegrün­det wurde. Gerhardt Wilhelm von Reutern, der als russischer Offi­zier an der Völkerschlacht bei Leipzig vom 13. bis zum 16. Oktober 1813 teilgenommen hatte, hatte 1814 infolge einer Verwundung an der rechten Schulter den rechten Arm amputiert bekommen. Er kam zur Genesung und Rekonvaleszenz zu den Schwiegereltern seines Bruders in das Schwertzellsche Haus in Willingshausen.
Im Sommer 1814 machte er erstmals Bekanntschaft mit Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Goethe erkannte von Reuterns künstlerisches Talent und regte ihn zum Malen und Zeichnen an. Bei zwei weiteren Besuchen in Willingshausen 1815 und 1818 be­gann er schließlich autodidaktisch, Willingshäuser Bauern, Mäg­de und die Schwälmer Tracht abzubilden. Er lernte in Willings­hausen seine spätere Frau Charlotte von Schwertzell kennen und heiratete sie 1820.
Gerhardt Wilhelm von Reutern wurde in Willingshausen zunächst sesshaft und begann für die kaiserlich-russische Familie zu zeich­nen und zu malen. Er bezog ein Ehrengehalt der kaiserlich-russi­schen Familie, das ihm nunmehr seine finanzielle Unabhängigkeit ermöglichte.
Als erster erkannte Gerhardt von Reutern den kunsthistorischen Wert der Schwälmer Trachten, die er in zahlreichen Abbildungen als Motiv aufgriff. Viele seiner Werke befinden sich seither in der Petersburger Eremitage. 1824 kam der Kasseler Professor der Kunstakademie, Ludwig Emil Grimm, der jüngere Bruder der Brüder Grimm, zu Landschaftsstudien nach Willingshausen. Das Zusammentreffen und Austauschen dieser beiden Künstler im Schwertzellschen Schloss gilt als Gründungsjahr der Willingshäuser Malerkolonie und war zugleich der Anfang der Freiluftmalerei in der Kunstgeschichte.
Es folgten weitere Aufenthalte Ludwig Emil Grimms in Willings­hausen 1826 und 1827. Gerhardt Wilhelm von Reutern schuf 1829 die Federzeichnung Hute-Eichen, die er seinem Gönner Johann Wolfgang von Goethe schenkte. Die Zeichnung befindet sich heu­te im Weimarer Goethehaus.“
Mit zahlreichen Veranstaltungen begeht die älteste Malerkolonie das Jubiläumsjahr.
An Himmelfahrt, dem 9. Mai 2024, findet eine Wanderung vom Neustädter Bahnhof nach Willingshausen statt. Start ist um 10.30 Uhr. Der Ausgangspunkt wurde bewusst gewählt, denn ab den 1850er Jahren kamen die Künstler zumeist mit dem Zug zunächst nach Neustadt und wurden dann mit einer Kutsche nach Willings­hausen gebracht.
Bürgermeister Thomas Groll wird die Wanderer begrüßen. Auf dem Weg in den Nachbarort gibt es historische Informationen am „Dreiherrenstein“.
Nachmittags ist für Getränke und Speisen an der Kunsthalle Wil­lingshausen gesorgt.
Interessierte aus Neustadt sind herzlich zu einer Teilnahme ein­geladen.

Gästeführer aus Neustadt besuchen Wetzlar

Neustadt, 23. April 2024: Der jährliche Ausflug der Gästeführer Neustadt (Hessen) führte in diesem Jahr nach Wetzlar. Um 8.15 Uhr ging es vom Schlossplatz in Neustadt bei Schneeregen und ungemütlichen Temperaturen los. Um 10 Uhr begann die Stadt­führung zum Thema „Fachwerk“ in Wetzlar vor dem Dom. Pas­send zum Thema trug die Stadtführerin eine Zimmermannskluft – allerdings witterungsbedingt tauschte sie den Stock gegen einen Regenschirm. Zunächst erfuhren die Gästeführer einiges über die Geschichte von Wetzlar, die Entstehung, die Bedeutung der Stadt, sowie Aufstieg und Niedergang. Im Anschluss wurde der Dom besichtigt, der nie wirklich vollständig fertiggestellt wurde. Bei genauem Betrachten ist zu erkennen, dass hinter dem gotischen Baustil, die ursprüngliche spätromanische Basilika teilweise noch erhalten ist. Eine weitere Besonderheit ist, dass im Dom zu Wetz­lar nacheinander sowohl katholische als auch evangelische Gottes­dienste stattfinden. Die Kirchenbänke sind für die wechselseitige Nutzung so gestaltet, dass die Rückenlehnen umgeklappt werden können, sodass die Gottesdienstbesucher immer in die gewünsch­te Richtung schauen können.
Durch verwinkelte Gassen ging es an verschiedenen Fachwerk­häusern vorbei. Die Stadtführerin wies auf Besonderheiten der Bauweise und auf einzelne Bewohner hin. Es ging am ältesten Fachwerkhaus Wetzlars, das in 1356 erbaut wurde, vorbei. Dieses Haus wurde 1986 grundlegend restauriert. Deutlich zu erkennen ist die Überbauung ab dem ersten Geschoss, was sich damit er­klären lässt, dass früher der Grund besteuert wurde, auf dem die Grundmauern standen. Ein weiteres Schmuckstück ist das Haus „Zum Reichsapfel“ aus 1607, das reichhaltig verziert ist und vorne Abbildungen einer Sonne und des Reichsapfels zeigt.
Interessant waren die Einblicke in das Leben und Wirken eines Zimmermannes sowie die Bedeutung der Zünfte, die das Leben von der Wiege bis zur Bahre regelten. Lieferte ein Zimmermann „Pfusch“ ab, so wurde ihm sein Ohrgehänge ausgerissen und er wurde „Schlitzohr“ genannt. Außerdem hatte seinerzeit jeder Handwerker einen Löffel, mit dem er die angebotene Suppe oder den Brei essen konnte. Wenn er folglich seinen „Löffel abgibt“, dann benötigt er kein Essen mehr. Ein Kerbholz wurde als „Zähl­liste für Forderungen“ benutzt. Es wurden Kerben in ein Stück Holz geritzt, dieses wird dann gespalten und geteilt. Am Zahltag wurden beide Stücke zusammengelegt und die Schulden bezahlt. „Etwas auf dem Kerbholz haben“ bedeutete folglich Schulden zu haben.
Brände in den vergangenen Zeiten richteten großen Schaden an den Gebäuden an. Beim Neubau der Gebäude wurden Andreas­kreuze oder auch „Feuerböcke“ angebracht, um die Bewohner vor Feuer zu schützen. Die sogenannten „Neidköpfe“ sollten Unheil und Böses abwenden.
Vor dem Lottehaus erfuhren die Gästeführer Einzelheiten über die Entstehungsgeschichte von Goethes Werther und bestaunten ein Graffiti, das bei näherem Betrachten eine Geschichte erzählt. August Bebel wohnte in jungen Jahren ebenfalls in Wetzlar, in einem noch heute erhaltenen Fachwerkhaus.
Ein letzter Fotostopp wurde am Eisenmarkt eingelegt, wo 1913/1914 mit der Ur-Leica ein Foto von einem Fachwerkhaus erstellt wurde. – Der eine oder andere Gästeführer erstellte von genau diesem Punkt ein aktuelles Foto von dem Fachwerkhaus. Nach dem sehr informativen und lehrreichen Stadtrundgang war ein gutes Mittagessen zur Stärkung und zum Aufwärmen ange­sagt, da es mit maximal 6 Grad ohne Sonne ziemlich frisch war. Mit einem Besuch des Keltengehöftes am Dünsberg, in dem die Besiedlung des Dünsbergs vom 8. Jhd. vor Chr. bis zur Zeit Christi Geburt dargestellt wird, wurde der Heimweg unterbrochen.
Gegen 16 Uhr waren die Gästeführer mit vielen neuen Eindrücken und Informationen über Fachwerk wieder zurück in Neustadt.

Vielfalt, Toleranz und Demokratie
Kommune und Martin-von-Tours-Schule veranstalten „Tag der Demokratie“

Am 8. Mai 1945 endete in Europa der II. Weltkrieg und damit zugleich die seit 1933 währende NS-Gewaltherrschaft in Deutsch­land.
Nur vier Jahre später, am 23. Mai 1949, wurde in Bonn das Grund­gesetz für die Bundesrepublik Deutschland verkündet, unsere Verfassung. Dies war vor 75 Jahren die Geburtsstunde unseres demokratischen Staates.
Am 9. Juni 2024 findet die Europawahl statt, ein Urnengang, bei dem erstmals bereits 16-jährige wählen dürfen und wo es darum geht, eine hohe Wahlbeteiligung zu erreichen.
In den letzten Wochen gingen deutschlandweit viele Menschen in Deutschland, auch in Neustadt, auf die Straße und Plätze der Städte und Gemeinden, um sich zu Demokratie, Vielfalt und To­leranz zu bekennen.
Hieran wollen die Stadt Neustadt (Hessen) und die Martin-von- Tours-Schule nun am 8. Mai 2024 mit einem „Tag der Demokra­tie“ anknüpfen.
In der Cafeteria der Schule werden die Gedenkstätte Trutzhain, das Dokumentations- und Informationszentrum Stadtallendorf und das EU-Informationszentrum beim RP Gießen Info-Stände aufbauen und über ihre Arbeit informieren.
Die stellvertretende Landtagspräsidentin Angela Dorn wird im Laufe des Vormittags mit einer Klasse der MvT-Schule über das Thema „Demokratie“ diskutieren und in der Schule finden ver­schiedene weitere Aktionen statt.
Alle interessierten Einwohnerinnen und Einwohner der Kom­mune laden Bürgermeister Thomas Groll und Schulleiter Volker Schmidt zu einem Besuch der Info-Stände und der Eröffnung des „Tages der Demokratie“, die gegen 9 Uhr stattfindet, in der Mar­tin-von-Tours-Schule herzlich ein.

Rad- und Fußwegeverkehrskonzept Neustadt (Hessen)

Nach der Auftaktveranstaltung im März 2024 bestand für Interes­sierte die Möglichkeit, auch online Verbesserungsvorschläge und Kritik zu den örtlichen Rad- und Fußwegen in Neustadt (Hessen) vorzutragen. Hiervon, so Bürgermeister Thomas Groll, wurde erfreulicherweise sehr rege Gebrauch gemacht. Rund 170 Rück­meldungen seien eingegangen. „Dies zeigt, dass das Thema von großem Interesse für die Bürgerschaft ist. Bisher hatten wir noch nie eine solche Zahl von Rückmeldungen“, so der Bürgermeister.
Diese seien vom beauftragten Büro insgesamt als qualitativ wert­voll eingeordnet worden und würden daher in den weiteren Pla­nungsschritten Eingang finden.
Der Magistrat hat kürzlich auch einen zehnköpfigen Arbeitskreis mit Mitgliedern aus der Kernstadt und den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel benannt, die den weiteren Prozess aktiv begleiten werden.

Brandruine im Hattenrod entfernt

In diesen Tagen wurde erfreulicherweise die Brandruine im „Hat­tenrod“ ehemals Landhandel Knapp endlich entfernt.
Eine Maßnahme, die seitens der Kommune begrüßt wird. Im Vor­feld gab es zahlreiche Kontakte des Bürgermeisters zur Deutschen Bahn, um das Unternehmen zu diesem Schritt zu bewegen.
Nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll wäre die Kom­mune grundsätzlich an einem Flächenerwerb interessiert, um über Gelände für eine spätere Park-&Ride-Anlage zu verfügen.
Leider hat die Bahn kurzfristig mitgeteilt, dass das Unternehmen die Fläche zumindest bis 2028 als Lagerstätte für diverse Baumaß­nahmen benötigt. Eine Aussage, die der Bürgermeister bedauert und sicher nochmals den Kontakt zum Unternehmen suchen wird.

Stadtverordnetenversammlung
Zügige & einstimmige Beratungen

Am 23. April 2024 kam die Neustädter Stadtverordnetenver­sammlung unter dem Vorsitz von Franz-W. Michels (CDU) zu einer Sitzung im Kultur- und Bürgerzentrum zusammen.
Die Schriftführung hatte an diesem Abend stellvertretend Olga Mock, da Gitta Kurz nach fast zehn Jah­ren das Amt der Schriftführerin niedergelegt hat, um sich auf ihre anderen Aufgaben konzentrieren zu können. Bürgermeister Thomas Groll hob ihre engagierte Arbeit lobend hervor und dankte ihr für die hervorragende Vorbereitung der Sitzungen in den letzten Jah­ren. Über ihre Nachfolge wird in der nächsten Zusammenkunft der Stadtverordnetenversammlung ab­gestimmt.
Bürgermeister Thomas Groll berichtete davon, dass sich auf seine Initiative hin in Kürze mehrere Bürgermeister aus Kommunen mit einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Neustadt tref­fen werden, um gemeinsame Forderungen gegenüber dem Land Hessen zu erarbeiten.
Weiterhin wies er daraufhin, dass die Martin-von-Tours-Schule und die Stadt Neustadt (Hessen) am 8. Mai 2024 zu einem „Tag der Demokratie“ in das Schulgebäude in der Querallee einladen. Hierzu seien alle Interessierten willkommen.
Dies gelte auch für die Veranstaltung „50 Jahre Gebietsreform“, die am Abend des 8. Mai im Kultur- und Bürgerzentrum statt­finde.
Mitte Mai 2024 tagt erneut der Vorstand der Teilnehmergemein­schaft im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens A 49. Hierbei wird es unter anderem um die Starkregenproblematik im Heiden­tal gehen. Da das Amt für Bodenmanagement angekündigt habe, dass die Planungen für die eigentliche Flurbereinigung erst nach 2030 stattfinden sollen hat sich Bürgermeister Groll vehement gegenüber der Behördenleitung dafür eingesetzt den Bereich Hei­dental vorzuziehen, was Erfolg zu haben scheint.
Außerdem teilte der Bürgermeister mit, dass sich der Magistrat Ende Mai über das Medizinische Versorgungszentrum in Schwar­zenborn informieren will und er weiterhin einen Gesprächstermin mit der Direktorin des Asklepios-Klinikums Ziegenhain verein­bart habe. Der Magistrat möchte sich breit über Möglichkeiten der hausärztlichen Versorgung unterrichten.
Hans-Dieter Georgi trug anschließend ausführlich aus zwei Verbandsversammlungen des Zweckverbandes Mittelhessische Abwasserwerke vor. Unter anderem berichtete er von der Ver­abschiedung des Wirtschaftsplanes 2024 und der Prüfung der wirtschaftlichen Aktivitäten des Verbandes.
Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) wollte im Rahmen der Frage­stunde wissen, ob es etwas Neues in Sachen „Radfahren auf der Autobahn“ im Vorfeld der Verkehrsfreigabe der A 49 gebe. Vor etwa zwei Jahren hatte die SPD einen entsprechenden Antrag ge­stellt. Bürgermeister Thomas Groll verwies darauf, dass die Auto­bahngesellschaft des Bundes als zuständige Stelle schon damals mitgeteilt habe, nicht vor dem Sommer 2024 hierüber zu entschei­den. Er sagte zu, nochmals nachzufragen.
Dr. Björn Metzger (FWG) begrün­dete kurz den Antrag seiner Frak­tion, Videomitschnitte von wich­tigen politischen und kulturellen Veranstaltungen in der Kommune anzufertigen und bei YouTube ein­zustellen.
Hans-Dieter Georgi (CDU) stimm­te dem Vorschlag grundsätzlich zu, verwies aber auf die möglichen Kos­ten für die nötige Ausrüstung und das Thema „Professionalität der Aufnahmen“.
Die Stadtverordnetenversammlung nahm den Prüfauftrag an den Magistrat einstimmig an.
Einstimmig wählte die Stadtverordnetenversammlung Dieter Trümpert aus der Kernstadt für weitere fünf Jahre zum Schieds­mann. Als Stellvertreter erhielt Volker Stark aus Momberg eben­falls ein einstimmiges Votum. Dank galt Thorsten Trieschmann, der dieses Amt bisher bekleidete.
Einstimmig stimmte die Stadtverordnetenversammlung auch der Aufnahme in das Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ zu. Die Kommune erhält hier – bei einem Eigenanteil von 240.000 Euro – 1,335 Millionen Euro Fördermit­tel des Bundes für verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Vor­habens „Grüner Kilometer Neustadt“.
Auch dem Aufstellungsbeschluss für die erste Agri-PV-Anlage in Mittelhessen stimmten die anwesenden Mandatsträger allesamt zu. Bürgermeister Thomas Groll zeigte sich erfreut darüber, dass Neustadt wieder einmal vorne mit dabei sei und das Projekt durch die Energiegenossenschaft Vogelsberg umgesetzt werde. Damit sei, wie einst in einem Grundsatzbeschluss festgelegt, auch die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung gegeben.
Groll verwies darauf, dass es auch für Flächen in Speckswinkel einen Investor gebe. Dieser wolle demnächst im Rathaus Kontakt aufnehmen. Der Bürgermeister machte aber klar, dass die Kom­mune auch hier eine echte Bürgerbeteiligung anstrebe.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Gerhard Gatzweiler begrüßte das Vorhaben ausdrücklich. Er sah Agri-PV-Anlagen als eine wichti­ge Weiterentwicklung an, da diese wohl bis zu 80 Prozent landwirt­schaftlichen Ertrag auf den Flächen zuließen. Damit werde die Akzep­tanz von Photovoltaik auf Acker- und Grünflächen deutlich erhöht.
Auch der Magistratsvorlage zur Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Neustadt (Hessen) stimmten alle Stadtverordneten zu.
Hans-Gerhard Gatzweiler vertrat die Auffassung, dass Mandats­träger und Kommune stolz auf das erarbeitete Papier sein könn­ten. Bei einer SPD-Konferenz sei ihm wieder einmal deutlich ge­worden, wie weit Neustadt doch bei diesen Zukunftsthemen schon sei. Er hob in diesem Zusammenhang positiv hervor, dass alle Fraktionen hinter der Nachhaltigkeitsstrategie stünden. Wichtig, so Gatzweiler, sei nun natürlich, die festgelegten Ziele bis 2030 auch möglichst alle umzusetzen.
Der Bürgermeister kündigte an, dass bereits in der nächsten Fach­ausschusssitzung im Juni ein Umsetzungskonzept für das Jahr 2024 vorgestellt werden soll. Thomas Groll schloss sich ansonsten den Ausführungen Hans-Gerhard Gatzweilers an und sah Neu­stadt als gut aufgestellt an. „Wenn wir uns mit anderen Kommu­nen von der Größe Neustadts vergleichen, dann können wir fest- stellen, vorne dabei zu sein“, so der Bürgermeister.

„Was kostet meine Zukunft?“
Abschlussklassen der Martin-von-Tours-Schule nahmen an Zukunftstag „Finanzen“ teil

„Was kostet meine Zukunft?“ Unter diesem Motto beschäftigten sich die vier Abschlussklassen der Martin-von-Tours-Schule in Neustadt am Mittwoch, dem 17. April, mit alltagsrelevanten Fi­nanz-Schwerpunkten. Der Zukunftstag, der in der Sekundarstufe stattfand, bot einen Crashkurs als Vorbereitung auf das Erwachse­nenleben und holte Experten aus der Praxis in die Klassenzimmer der Jahrgänge 9 und 10. Innerhalb eines Schultages informierten die Referenten der Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung (IWJB) die Gesamtschüler kompakt über Themen, mit denen sich jeder und jede Jugendliche spätestens zu Ausbildungsbeginn be­schäftigen muss, für die aber im Schulalltag oft keine Zeit bleibt. Die Klassen- und Gesellschaftskunde-Lehrkräfte Carmen Schick und Rainer Schremb sowie der Schulleiter Volker Schmidt und die Förder-Lehrkraft Birgit Hammel hatten den Projekttag vorab in der Arbeitsgruppe „Umgang mit Geld“ angedacht und anschlie­ßend mit ihren Schülern im Unterricht und der Lernzeit vorbe­reitet. Carmen Schick hatte anschließend den Kontakt mit der Initiative hergestellt. Der Projekttag, der mittlerweile jedes Jahr an hunderten deutscher Schulen veranstaltet wird, wurde 2019 von Juri Galkin und Lorenzo Wienecke ins Leben gerufen, die mitt­lerweile Autoren des Jugend-Sachbuches „Dein Crashkurs fürs Leben“ sind.
In vier Workshops erhielten die 70 Jugendlichen anhand von Prä­sentationen, Fragerunden und Gesprächen wesentliche Infor­mationen zu den vier Themen Wohnen, Finanzen, Steuern und Krankenversicherung. Helmut Rübsam von der Domus Hausver­waltung & Immobilien erarbeitete mit den Jugendlichen die Kri­terien einer geeigneten, finanzierbaren Wohnung und machte sie mit einem Mietvertrag, Mietrechten und -pflichten sowie Fakto­ren wie den Nebenkosten vertraut. „Wo suche ich überhaupt nach einer Wohnung? Welche Wohnung passt zu mir? Und wie viel Pro­zent meines Gehaltes benötige ich für meine Unterkunft?“, frag­ten die Jugendlichen nicht nur sich, sondern auch den Experten, der stets verständlich und humorvoll antwortete.
Nebenan informierte Sascha Frank von der Deutschen Bank in seinem Finanz-Vortrag über sinnvolle Geldanlage und Altersvor­sorge. Die Neunt- und Zehntklässler erfuhren etwa, was ein Ge­nerationenvertrag ist oder lernten, dass man sich nicht zu spät im Leben mit seinen Finanzen befassen sollte.
Tobias Daume von der AMP Steuerberatung brachte den Jugend­lichen das komplexe deutsche Steuersystem näher und die Schüler lernten etwa – ergänzend zum Unterricht – was eine Einkommens­steuer ist, wann man eine Steuererklärung machen muss und wie man diese in Angriff nimmt.
Über gesetzliche sowie private Krankenversicherungen, Beiträge und Leistungen referierte Joachim Schüler von der IKK Classic. Die Schüler lernten, ab wann man eine eigene Versicherung be­nötigt, nach welchen Kriterien man diese für sich auswählt, wie man eine Mitgliedserklärung ausfüllt oder seine Versicherung wechselt.
Der Zukunftstag endete am Nachmittag mit einer Evaluations­runde, bei der sich die Jugendlichen positiv zu den Workshops äußerten. „Manches wird bald wichtig für uns werden, anderes wirkt noch weit weg“. erklärten Lea Stark und Leni Faber aus der Klasse 9a. „Aber es war sehr interessant zu lernen, was da noch auf uns zukommt.“