Neustädter reden über ihre Zukunft

Bürger sind eingeladen/für die Entwicklung ihrer Stadt Vorschläge zu machen
Im Mai wird der Startschuss zum „SILEK – Integriertes ländliches Entwicklungskonzept mit räumlichen und thematischen Schwerpunkt“ mit einem Workshop gegeben. Jetzt gilt es für die Bürger, die Zukunft ihrer Stadt mitzugestalten.
von Karin Waldhüter
Neustadt. Bereits in August des vergangen Jahres beschloss die Neustädter Stadtverordnetenversammlung einstimmig, beim Hessischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft die Förderung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzept mit räumlichen und thematischen Schwerpunkt zu beantragen,. Dieses Instrument zur Entwicklung ländlicher Räume ist bisher nur von wenigen hessischen Kommunen auf den Weg gebracht worden und ist im Vorfeld von Flurbereinigungsverfahren möglich.
Da in Neustadt ein solches Verfahren für den Weiterbau der Autobahn 49 notwendig wird, sah Bürgermeister Thomas Groll die Chance, ein „SILEK“ für Neustadt zu beantragen. Auf diese Weise könne Neustadt im Zusammenspiel von Bürgern, Stadtverordneten und Magistrat Konzepte für die zukünftige Entwicklung der Stadt entwickeln.
Seit 2009 gibt es ein Stadtentwicklungsgutachten für Neustadt, das den Focus auf das Zentrum der Kernstadt und die Ortskerne der Stadtteile richtet. „Mit einem SILEK richten wir den Blick auf die Entwicklung in unserer Kommune als Bestandteil des ländlichen Raumes“, erklärte Groll. Nach Absprache mit dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation beschloss die Stadtverordnetenversammlung im Oktober drei thematische Schwerpunkte. Die Themenbereiche „Agrarstruktur“, „regenerative Energien“ und „Natur als Erholungsraum“ stehen nun auf der Agenda des „SILEK“. Für das Projekt fallen Kosten in Höhe von 50 000 Euro an, wobei die Förderquote des Landes 75 Prozent beträgt. „Der Erfolg eines solchen Prozesses hängt entscheidend davon ab, Bürgerinnen und Bürger zur Mitarbeit zu gewinnen“, betont Diplom-Ingenieur Harald Wedel vom Planungsbüro Grontmij Gfl aus Koblenz. Zur Mitarbeit aufgerufen seien Kommunalpolitiker, Landwirte, Naturschützer, aber auch andere Interessierte, die sich in den drei Themenbereichen wieder fänden, so Wedel. Auf einen für Mai geplanten vorbereitenden Workshop folgt im Juni eine öffentliche Auftaktveranstaltung. „In den folgenden Wochen sollen Arbeitsgruppen gebildet werden, die dann nach der Sommerpause die Arbeit aufnehmen können“, benennt Groll den weiteren Ablauf. Für Anfang 2012 ist die Vorlage eines Abschlussberichts mit Handlungsempfehlungen geplant.