Basketball-Anlage im Bürgerpark kommt nicht Stadt will im nächsten Jahr Korb am Jugendraum aufstellen
Der Förderverein Bürgerpark muss zurückrudern: 70 000 Euro würde ein Basketball-Court kosten -ein Betrag, den sich die Neustädter nicht leisten können.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Es klang einfach zu perfekt, um wahr zu sein: Neustadts Nachwuchs hatte sich während des Jugendgipfels einen Basketball-Court gewünscht und ein Mitglied des Bürgerpark-Vereins sogleich verkündet, dass ihr Verein eine solche Anlage für den Bürgerpark plane. Nun steht jedoch fest, dass das Projekt mit 70 000 Euro zu teuer ist: „Das können wir uns leider nicht leisten“, bedauert Werner Gatzweiler, der Vorsitzende des Vereins, die Angelegenheit. Nichtsdestotrotz sollen die ausgearbeiteten Pläne für ein „Multifunktionsfeld“ nicht in der Schublade verschwinden: Die Freunde des Bürgerparks wollen sie der Stadt, den Jugendlichen, der Jugendpflege und dem VfL Neustadt zur Verfügung stellen und nach der Kirmes einen „Runden Tisch“ zwecks Absprache einberufen.
Bloß, weil der Verein das Projekt nicht umsetzen kann, muss es schließlich nicht sterben: Wolfram Ellenberg, der Vorsitzende des VfL, hatte den Jugendlichen während ihres „Gipfels“ versprochen, sie zu unterstützen selbst auch an dem Projekt beteiligen. Und auch die Stadt will dem Wunsch nach einem Basketball-Korb nachkommen – allerdings in abgespeckter Form.
In den vergangenen Tagen hatten Mitarbeiter der Stadt am Jugendraum das Gelände des ehemaligen Abenteuer-Spielplatzes eingeebnet. Jugendliche hatten die Stelle als geeigneten Standort für einen Basketballkorb auserkoren. „Die Einebnung geschah unabhängig vom Jugendgipfel und war schon lange geplant -die Geräte wurden schon vor Jahren abgebaut, und das Mähen der Anlage war für den Bauhof viel zu zeitintensiv“, erklärt Bürgermeister Thomas Groll. Dies solle aber nicht heißen, dass die Stadt den Wünschen der Jugendlichen nicht nachkommen will. Ganz im Gegenteil: Das Stadtoberhaupt geht davon aus, dass die Kommune im kommenden Jahr an dieser Stelle einen Basketballkorb aufstellt – aber nur, wenn der Wunsch nach der Diskussion am „Runden Tisch“ weiterhin besteht.
70 000 Euro kann jedoch auch die Stadt nicht aufbringen, einen Betrag im vierstelligen Bereich wäre sie aber zu investieren bereit- allerdings nicht in diesem Jahr, da keine Mittel im Haushalt zur Verfügung stehen, noch dazu ist der Bauhof im Mai und Juni mit Mengsberg und den Vorbereitungen auf den Landesentscheid von „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgelastet. Der Bürgermeister hat eine Befestigung der Anlage aus Platten oder Pflaster im Sinn: „Es sei denn, wir finden einen Sponsoren“, hofft er auf Unterstützung.
Im gleichen Atemzug hebt er noch einmal hervor, dass sich die Jugendlichen an der Planung und der Gestaltung der Anlage beteiligen sollen. Es sei natürlich möglich, noch anderen Interessen gerecht zu werden – Anika Leineweber von der Jugendpflege wünscht sich zum Beispiel, dass auf dem Gelände Bänke aufgestellt werden und ein Grillplatz eingerichtet wird.
Dem Bürgerpark-Verein sind außerhalb seines Zuständigkeitsbereichs die Hände gebunden, wie Gatzweiler betont. Dabei hatten sich die Mitglieder ausgiebig mit einem Multifunktionsfeld auseinandergesetzt und sich über solche Anlagen in anderen Ortschaften genauestens informiert. „Zumindest unsere Pläne sollten genutzt werden“, hofft Gatzweiler, der dennoch eine gute Nachricht verbreiten kann: Für 4 500 Euro will der Verein am Kinder- und Seniorenspielplatz zwei Boule-Bahnen bauen. Angedacht sind außerdem eine Freiluft-Tischtennisplatte und eine Anlage für Federball.