Bürgermeisterwahl in Neustadt: Sozialdemokraten stellen keinen eigenen Kandidaten auf
Von Katharina Kaufmann-Hirsch
Neustadt.
Wer wird im nächsten Jahr Bürgermeister in Neustadt? Am 19. Januar 2025 sind die Bürger dort zur Wahl ihres Stadtoberhauptes aufgerufen, bislang gibt es zwei Kandidaten: den amtierenden Bürgermeister Thomas Groll (CDU) und Heinrich Ulmer aus Mengsberg, der sich nach eigenen Angaben ebenfalls zur Wahl stellt.
Groll ist bereits seit Juli 2007 Bürgermeister von Neustadt. Bei der Wahl am 19. Januar 2025 will er noch einmal für weitere sechs Jahre gewählt werden. „Dieses Amt bereitet mir Freude. Solange ich mich noch über Unkraut auf dem Friedhof ärgere, noch Dinge anpacken und voranbringen möchte für die Stadt, möchte ich weitermachen“, sagte der 53-Jährige der OP bei der Bekanntgabe seiner erneuten Kandidatur. Er habe eine gute Bilanz seiner Arbeit vorzulegen und wolle bei seiner Wiederwahl Themen anpacken, die für die Stadt wichtig für die Zukunft seien.
Das scheint die SPD genauso zu sehen und unterstützt die Kandidatur, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt. „Gibt es einen Grund, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen, welche Inhalte sollte diese Person vertreten und wie werden die Wahlchancen gesehen?“ – diese Fragen hatten sich die Neustädter Ortsvereine in den vergangenen Monaten gestellt. Mit dem einhelligen Ergebnis: Es ist nicht sinnvoll. Sinnvoller sei es vielmehr, so die Meinung der Sozialdemokraten, den amtierenden Bürgermeister Thomas Groll zu einem Gespräch einzuladen und zu klären, ob man dessen Kandidatur unterstützen könne.
Gesagt, getan. Groll stellte den Sozialdemokraten sein im Entwurf befindliches 20-Punkte-Programm zu den inhaltlichen Schwerpunkten für die kommenden Jahre vor. „Bei vielen Punkten fanden sich weitgehende inhaltliche Übereinstimmungen zu den Sichtweisen der SPD. Bei einigen Punkten bot der Bürgermeister an, aufgrund der Hinweise der Fraktionsmitglieder noch Anpassungen und Ergänzungen vorzunehmen“, berichtet der Fraktionsvorsitzende Hans-Gerhard Gatzweiler.
Einigkeit bestehe etwa darin, dass die ärztliche Versorgung das wichtigste Thema für die nächsten Jahre sein wird. Wie kann die Stadt dabei unterstützen? Was kann aktiv unternommen werden und welche infrastrukturellen Voraussetzungen kann Neustadt schaffen, damit die Ansiedlung erleichtert werden kann? Muss Neustadt notfalls ein eigenes Medizinisches Versorgungszentrum betreiben? Solide Finanzen, das Ausschöpfen von Fördertöpfen, die Weiterentwicklung der Marktstraße, die Neuorganisation der Jugend- und Gemeinwesenarbeit sowie des Familienzentrums waren weitere Themen, die Groll und auch der SPD wichtig sind. Auch bei der kommunalen Wärmeplanung, dem Ausbau der erneuerbaren Energien, der Sanierung des Bahnhofs und den Herausforderungen in den Stadtteilen ist man sich laut Mitteilung einig.
Keine Zusammenarbeit mit der AfD
„Der Bürgermeister informiert die SPD immer frühzeitig und umfassend, er nimmt Ideen und Anregungen aktiv auf und verschweigt auch nicht, wenn eine gute Idee von der SPD stammte“, hebt Gatzweiler hervor. Neustadt gehöre im Landkreis zu den agilsten und fortschrittlichsten Kommunen, besetze alle wichtigen Themen frühzeitig und arbeite aktiv an der Weiterentwicklung zum Vorteil der Bevölkerung.
Diskutiert wurde auch, wie man sich verhalten wird, wenn aufgrund einer geänderten Zusammensetzung des Stadtparlaments nach der nächsten Kommunalwahl eine Zusammenarbeit der Parteien gefährdet sein sollte. „Bezüglich der AfD ist für mich klar, dass es keine Zusammenarbeit geben darf“, positioniert sich der Bürgermeister. Dies sei auch für die SPD eine wichtige Aussage in Bezug auf die künftige Zusammenarbeit in der Stadtverordnetenversammlung, so der Fraktionsvorsitzende.