Stadt ermöglicht ordentliches Parken

Vertrag für „Park & Ride“-Anlage am Bahnhof unterzeichnet Fertigstellung in zwei bis drei Jahren
Neustadt. Das wilde Parken am Neustädter Bahnhof hat bald ein Ende. Stadt und RMV unterzeichneten die Verträge für eine „Park & Ride“-Anlage.
von Tobias Hirsch.
Etwa 100 Autos parken täglich in einem mehr oder weniger wildem Durcheinander am Bahnhof in Neustadt. Seit Jahren ist die Stadt Neustadt schon darum bemüht, diesem Durcheinander Herr zu werden. Erstmals wendete sie sich im Februar 1996 an die Deutsche Bahn. Eine „Park & Ride“-Anlage sollte entstehen.
Im Wartesaal des Neustädter Bahnhofs wurde der Sack jetzt zugeschnürt. Bürgermeister Thomas Groll, Stadtrat Werner Kappel, der Erste Beigeordnete des Landkreises, Dr. Karsten McGovern, und Bernhard Sommerfeld vom Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) unterzeichneten einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Nun kann Diplom-Ingenieur Jörg Tröller mit den Planungen beginnen. Er rechnet damit, dass die Machbarkeitsstudie der 120 Stellplätze umfassenden Anlage in drei bis vier Monaten fertig ist.
Herbert Kranz, Diplom-Geograph in der Abteilung für Planung und Grundsatzaufgaben beim RMV, bezeichnete die Vertragsunterzeichnung als Meilenstein. „Ich hoffe, dass wir die Anlage in zwei bis drei Jahren einweihen können“, sagte er.
Derzeit sieht der Geograph drei Ausbauvarianten der Anlage. Neben den 120 Pkw-Stellplätzen sollen auch so genannte „Kiss & Ride“-Plätze – um jemanden abzuholen oder abzuliefern – Taxi- und Kurzparkerstellplätze sowie ein bis zwei Busstellplätze entstehen.
„Wir haben den ersten Mosaikstein gesetzt. Bis wir das Bild komplettiert haben, wird es noch eine Zeit lang dauern“, sagte Bürgermeister Groll.
Der Bahnhof in Neustadt ist nach Angaben des RMV von besonderer Bedeutung. Er bildet
den nördlichsten Haltepunkt der Main-Weser-Bahnlinie innerhalb des RMV-Verbundgebietes. Aus diesem Grund ist er auch für Berufspendler aus den Nachbarkreisen von besonderem Interesse: Ein Ticket nach Frankfurt ist von Neustadt aus günstiger als von Treysa.
Die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) aus dem Nachbarkreis hat gegenüber der Stadt Neustadt eine finanzielle Unterstützung des Planungsprojektes zugesagt.
Nach Angaben des Planers wird die Machbarkeitsstudie rund 7 500 Euro kosten. Diese teilen sich der RMV, der Regionale Nahverkehrsverbund Marburg-Biedenkopf, die Stadt Neustadt und der VGO.