Kindergartenanbau soll 240000 Euro kosten Stadt Neustadt zahlt davon zehn Prozent
Neustadt. Der Kindergarten „Sonnenschein“ in Neustadt soll um eine Gruppe für Kleinkinder erweitert werden. Der Bauantrag wurde bereits auf den Weg gebracht.
von Tobias Hirsch
Bundestag und Bundesrat haben im vergangenen Jahr beschlossen, dass bis zum Jahre 2013 für mindestens 35 Prozent der unter dreijährigen Kinder ein Betreuungsplatz bereit stehen soll. Der Magistrat der Stadt Neustadt vertritt die Auffassung, dass bereits jetzt das Betreuungsangebot von Kleinkindern erweitert werden sollte. Aus diesem Grund wurde in der vergangenen Woche ein Bauantrag für die Erweiterung des Kindergartens „Sonnenschein“ auf den Weg gebracht.
Geplant ist ein Anbau von rund 90 Quadratmetern Größe, der optisch an das bestehende Gebäude angepasst werden soll. In ihm soll neben dem Flur, einem Ruheraum und einer Toilettenanlage ein etwa 40 Quadratmeter großer Gruppenraum entstehen.
„Auch wenn heute noch keine Aussage über den tatsächlichen Bedarf im Jahre 2013 getroffen werden kann, so ist doch absehbar, dass das momentan vorhandene Angebot von Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren nicht ausreichen dürfte – auch nicht unter Berücksichtigung des demografischen Wandels“, begründet Bürgermeister Thomas Groll den Anbau. Der Rathauschef sieht in einer ausreichenden Zahl von Kindergartenplätzen, vor allem auch für Kinder unter drei Jahren, einen Standortvorteil, den es auszubauen gilt. „Mit dem geplanten Anbau erkennt der Magistrat die veränderte Lebenswirklichkeit von Familien und Alleinerziehenden an“, sagt Groll und betont, dass dies auch dem Kerngedanken Rechnung trage, Neustadt als kinder- und familienfreundliche Stadt weiterzuentwickeln.
Derzeit stehen in den kommunalen Kindergärten der Junker-Hansen-Stadt 15 Plätze für unter Dreijährige zur Verfügung – zuzüglich fünf Plätze im kirchlichen Kindergarten in Momberg.
Nach Angaben von Groll ist die Nachfrage für diese Plätze vorhanden. „Nicht alle Wünsche können erfüllt werden, deshalb gibt es eine Warteliste“, sagt er.
Die Kosten für Bau und Gruppeneinrichtung wird sich voraussichtlich auf 240000 Euro belaufen. Aufgrund des Investitionsprogramms „Kinderbetreuungsfinanzierung 2008 bis 2013″ kann Neustadt mit Landeszuwendungen von 90 Prozent der Kosten rechnen. „Unser Eigenanteil beliefe sich damit auf 24000 Euro“, sagt Groll.
Groll geht davon aus, dass sich andere hessische Kommunen ebenfalls um eine Förderung bemühen werden. „Daher war es dem Magistrat wichtig, frühzeitig die Initiative zu ergreifen“, erklärt er.