Neustadt stellt in Marktstraße Metallpfosten auf und sucht einen neuen Hilfspolizisten
Das wilde Parken in der Marktstraße war der Stadt Neustadt schon lange ein Dorn im Auge. Doch was sie auch unternimmt: Die Autofahrer lassen sich nicht irritieren.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Ein halbes Jahr ist es her, dass Robert Schneider in der Marktstraße „den Hauch des Todes spürte“: Ein Autofahrer hatte sein Fahrzeug mitten im Halteverbot abgestellt. Ein Bus musste ausweichen und hätte den Neustädter dabei beinahe angefahren.
Bürgermeister Thomas Groll berichtete damals, dass die Stadt das Aufstellen‘ von Metallpfosten an einer Straßenseite plane, um das wilde Parken in der Marktstraße einzudämmen. Diese Hindernisse stehen nun auf einer Länge von 70 Metern – was die Autofahrer allerdings nicht wirklich aus der Ruhe bringt: Nun stellen sie ihre Fahrzeuge eben auf der anderen Seite ab. Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Klaus Groll freuen sich, dass die Zahl der Wildparker zumindest tagsüber gesunken sei. Besonders für die Nachtstunden appellieren sie jedoch an ihre Mitbürger, die zahlreichen kostenlosen Parkplätze der Innenstadt zu nutzen: Auf dem Markt-, dem Rathaus- und dem Rabenauplatz sowie in der Ritterstraße und dem hinteren Teil der Marktstraße gebe es genügend Parkflächen: „Dann muss man halt mal 50 Meter laufen“, wirft Klaus Groll ein und hofft, dass Autofahrer diese „Last“ auf sich nehmen – auch, wenn sie nur ganz kurz in eines der Geschäfte reinspringen.
Als Schneider vor einem halben Jahr der Stadt von seinem Schreckensmoment in der Marktstraße berichtet hatte, berichtete Thomas Groll, dass Neustadts Hilfspolizist fast täglich in der Marktstraße kontrolliere – gleichzeitig rief der Rathauschef die Bürger auf, Parksünder der Stadt zu melden. Nun plant die Stadt im „geringfügigen Beschäftigungsverhältnis“ einen weiteren Hilfspolizisten einzustellen.
Dafür lässt sie, wie im Haushaltskonsolidierungskonzept angedacht, nach dem 31. Dezember den Freiwilligen Polizeidienst ruhen, wie Thomas Groll erläutert. Rund 3 500 Euro spart die Stadt auf diese Art und Weise. Noch dazu ist der Freiwillige Polizeidienst ohnehin nicht dafür zuständig, den ruhenden Verkehr zu überwachen. „Wir waren mit den beiden Damen zufrieden, aber wir müssen schauen, von welchen freiwilligen Leistungen wir uns lösen können“, betont der Bürgermeister – auf den gleich die nächsten Kritikpunkte einprasseln: Der Ortsbeirat würde sich wünschen, dass auf einer Seite der Bahnhofstraße künftig Parkverbot herrscht. Die Stadt möchte das wechselseitige Parkverbot beibehalten.
Einig sind sich Klaus und Thomas Groll jedenfalls, dass die Verkehrsproblematik an dieser Stelle weiter zunehmen werde: In der Bahnhofstraße habe schließlich ein zweiter Arzt eine Praxis eröffnet. Noch dazu gibt es in unmittelbarer Nähe in der Marktstraße einen neuen Metzger. Anziehungspunkte sind also da— bleibt zu hoffen, dass die Bürger die kostenlosen Parkplätze nutzen und die überflüssigen Behinderungen durch wildes Parken weniger werden.