Die heimischen „Dörnbergs Recken“ hätten im kommenden Jahr gerne einen Mittelaltermarkt veranstaltet
Nachdem der bisherige Veranstalter eines Mittelaltermarkts abgesprungen ist, hat sich die Stadt Neustadt sehr zur Enttäuschung von „Dörnbergs Recken“ für das Jahr 2014 erneut für einen externen Anbieter entschieden.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Unser Ziel war es, die Mittelaltervereine aus der Umgebung zusammenzuführen und einen familiengerechten Markt zu veranstalten“, sagt Andreas Mann von der Ritterschaft „Dörnbergs Recken“ und ergänzt enttäuscht: „Leider hat der Kommerz wieder gesiegt.“
Zwei externe Veranstalter hatte es bei den vier mittelalterlichen Märkten in den vergangenen sieben Jahren gegeben. Der letzte habe „sicher nicht die Besucherzahlen erreicht, die er sich gewünscht hat“, wie Bürgermeister Thomas Groll sagt. Dies habe sicherlich auch mit den Preisen zu tun gehabt:
„Aber da ließen sie sich nicht reinreden“, ergänzt er und betont, die Stadt habe den Veranstalter darauf hingewiesen, dass neun Euro Eintritt zu viel seien: „Aber sie sagten, das sei, was sie brauchten, um ihre Unkosten zu decken.“
Als „Dörnbergs Recken“ die Nachricht hörten, dass der Veranstalter abgesprungen sei, hätten sie sich mit Ritterschaften aus dem Umland sowie Gauklern und Händlern aus dem Kreis Marburg in Verbindung gesetzt, um selbst einen Markt auf die Beine zu stellen, wie Mann berichtet. Die Stadt rufe doch schließlich immer dazu auf, etwas für die Heimat zu machen, ergänzt er.
Groll hofft, dass „Recken“ sich trotzdem einbringen
Die „Recken“ reichten ihr Angebot bei der Stadtverwaltung ein. Allerdings habe Ortsbeiratsmitglied Eckhard Bieker -der sich seit Jahren in Sachen Mittelaltermärkte in Neustadt verdient macht – zu diesem Zeitpunkt bereits einen anderen Anbieter an der Hand gehabt, erklärt Groll. Die neu gegründete „Historica Vagantis“ ist ein Ableger von „Phantasia Historica“, die seit vielen Jahren Mittelalter-Spektakel ausrichtet. „Wir wollen für den Markt eine gewisse Größe haben“, kommentiert der Bürgermeister die Entscheidung für den externen Anbieter. Dem Angebot von „Historica Vagangtis“ mit rund 50 Ständen mit Ritterschaften, Spielen, Essen und Aktionen hätten „Dörnbergs Recken“ im Gegensatz „nur“ mit 6 bis 8 Ritterschaften und 16 Ständen samt Unterhaltungsprogramm aufwarten können. „Wir glauben, dass wir bei einem Markt in der von uns erwünschten Größe bei einem professionellen Anbieter besser aufgehoben sind“, fügt Groll hinzu.
„So viel zu den Chancen, als Neustädter einen Markt in Neustadt zu organisieren“, zeigt sich Mann enttäuscht. Groll hofft indes, dass sich „Dörnbergs Recken“ nicht entmutigen lassen: „Ich erkenne ihre Bemühungen an und freue mich über ihre Bestrebungen. Sie haben sich in der Vergangenheit bei den mittelalterlichen Veranstaltungen auch eingebracht – und ich bin mir sicher, dass sie dies auch wieder tun können. Wenn sie ordentliche Ständen anbieten können, kann ich mir nicht vorstellen, dass der neue Veranstalter sie außen vor lässt.“
Bei der Frage des Eintrittspreises habe „Historica Vagantis“ zumindest schon mitgeteilt, dass dieser geringer als in den vergangenen Jahren sein werde.