Neustädter fürchten eine zusätzliche Verkehrsbelastung, sehen die Autobahn aber auch als Chance an
„Wir müssen Zusehen, dass wir schlagkräftige Grundstücke zusammenbekommen“, sagt Bürgermeister Thomas Groll über die Entwicklung des Gewerbegebiets in Vorbereitung auf den A-49-Bau.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Seit vielen Jahren beschäftigt der anstehende Weiterbau der A 49 die Menschen in der Region. Das Projekt ist mit Sorgen und Bedenken verbunden, aber natürlich auch mit vielen Hoffnungen „Wir glauben, dass durch die Autobahnanschlüsse in der Nähe auch unser Gewerbegebiet ,Am Gelicht‘ interessanter wird“, erklärt Bürgermeister Thomas Groll. Entsprechend sei die Stadt bestrebt, die Vermarktungsaktivitäten zu verstärken. Allerdings sind dazu einige Vorarbeiten notwendig, denn nur ein Teil der Flächen (aus Richtung Neustadt kommend rechts der Bundesstraße) befindet sich im Besitz der Stadt. Das meiste gehört der Hessischen Landesgesellschaft oder Bürgern. Es gelte allerdings, „schlagkräftige“ Grundstücke zu bekommen. Sprich: Die Stadt strebt an, Flächen zusammenzulegen, um sich Bedürfnissen der Interessenten anpassen zu können. Am besten wäre es, zu kooperieren, ei-‚ ne gemeinsame Strategie zu entwickeln und zu sehen, wie sich auch eine schnelle Verfügbarkeit der Flächen umsetzen lasse. Aus diesem Grund will die Stadt das Gespräch mit den Eigentümern suchen, um später quasi als Verhandlungsführer fungieren zu können. „Für Investoren ist es schließlich hinderlich, sich mit einer Vielzahl von Eigentümern auseinandersetzen zu müssen“, erläutert der Rathauschef seine Bestrebungen, während Thomas Dickhaut, der Leiter des Fachbereichs Bauen, von „bedarfsorientiertem Vorgehen“ spricht.
Infoveranstaltung zur A 49 für 17. September geplant
Das Gewerbegebiet gibt es seit Mitte der 1990er-Jahre. Immer wieder bemühte sich die Stadt, die Vermarktung voranzutreiben. Derzeit gibt es laut Stadt ein verstärktes Interesse von Investoren – beispielsweise auch daran, dort eine Tankstelle zu bauen (was dann die Dritte im Bereich der Marburger Straße wäre).
In Sachen Gewerbegebiet ist der A-49-Bau für die Stadt also positiv behängen, in Sachen Verkehrsbelastung eher negativ. „Ich bin schon etwas besorgt darüber, was uns an zusätzlichem Verkehr erwartet, der sich dann durch die Stadt schlängelt“, gibt Groll zu, entsprechend sei es für die Kommune eminent wichtig, über die Zeitplanung realistische Informationen zu bekommen – vor allem auch vor dem Hintergrund des geplanten Umbaus der Bundesstraße 454 in Stadtallendorf.
Insofern freue er sich, dass es am 17. September eine Infoveranstaltung – wie sie in Stadtallendorf bereits stattfand – im Dorfgemeinschaftshaus Momberg gebe. Dann soll Eugen Reichwein, der Regionalbeauftragte Westhessen bei Hessen Mobil, gemeinsam mit Bernhard Blümel, dem zuständigen Referenten für das Projekt bei der „Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Bau GmbH“, über den Sachstand referieren und die Pläne vorstellen.