Schild „Standesamt Neustadt“ ist weg
von Tobias Hirsch
Neustadt. Bereits zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen brachen Unbekannte in den Junker-Hansen-Turm in Neustadt ein und entwendeten Ausstellungsgegenstände.
Bei dem jüngsten Fall, der sich nach Angaben der Polizei in der Nacht zum Dienstag ereignete, entwendeten die Diebe ein aus dem Dritten Reich stammendes Blechschild mit der Aufschrift „Standesamt Neustadt“. Zwölf Tage zuvor wurden mehrere Orden, eine Gasmaske, ein Stahlhelm und ein Porzellanbecher mit der Aufschrift „Arbeitsdienst“ entwendet – ebenfalls aus dem Dritten Reich. Beide Male hebelten die Einbrecher die schwere Haupteingangstür auf.
„Auf das Schild haben sie es wahrscheinlich schon beim ersten Mal abgesehen“, vermutet Bürgermeister Thomas Groll. Die Vitrine, in dem sich das Ausstellungsstück befand, wurde damals schon einmal aufgebrochen. Das Schild war aber angeschraubt.
Die Polizei hat derzeit noch keine Hinweise auf den oder die Täter. „Ob es die selben Täter sind, ist reine Spekulation“, sagte Polizeisprecher Martin Ahlich auf Nachfrage der OP.
Bürgermeister Groll hat wenig Hoffnung, dass die Einbrecher gefunden werden. „Im Turm gibt es haufenweise Fingerabdrücke. Da brauchten wir schon Kommissar Zufall“.
Kommissar Zufall wird heute zwar nicht an dem Neustädter Wahrzeichen sein, aber dafür ein Mitarbeiter des Staatsbauamtes in Marburg mit einem Schreiner. „Sie wollen Möglichkeiten überprüfen, wie die Tür sicherer gemacht werden kann“, erklärte Groll.
Die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte, zu der die entwendeten Gegenstände aus dem Dritten Reich zählten, ist seit fünf Jahren in dem Turm untergebracht.