Zum dritten Mal brennt es in einem Wohnhaus

Polizei geht von Brandstiftung aus / Feuerwehr brachte drei Menschen in Sicherheit
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Bereits zum dritten Mal hat es in einem Wohnhaus in der Neustädter Goethestraße gebrannt – und das ausgerechnet am vergangenen Mittwoch, dem sogenannten „Murmeltiertag“: In einer ähnlichen Zeitschleife wie im Spielfilm „Und täglich grüßt das Murmeltier“ fühlten sich nämlich auch die Brandschützer, teilt Pressesprecher Alexander Stein mit. So traurig es auch sei, dass es zum dritten Mal im gleichen Haus gebrannt habe: „Immerhin wissen wir jetzt ganz genau, wo welches Fahrzeug am besten steht“, ergänzt Stadtbrandinspektor Frank Bielert.

Gegen 19 Uhr mussten Einsatzkräfte aus Neustadt, Momberg und von der Drehleiter der Stadtallendorfer Feuerwehr in Richtung Goethestraße ausrücken. Als sie vor Ort eintrafen, drang Rauch aus dem Keller und breitete sich im Treppenhaus aus. Drei Menschen befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch im Gebäude. „Sie aus dem Haus rauszubringen hatte erst mal Priorität“, berichtet Bielert. Wobei die Brandschützer als allererstes die Kellertür schlossen, um ein weiteres Ausbreiten des Rauchs zu verhindern.

Als alle Bewohnerinnen und Bewohner in Sicherheit waren, nahmen zwei Trupps unter Atemschutz den Keller unter die Lupe. Sie begannen mit den Löscharbeiten und reichten ihren Kameraden einige brennende Gegenstände durch Kellerfenster nach draußen, um diese dort abzulöschen. Danach ging’s ans Belüften des Hauses – das die Feuerwehrleute als vorerst unbewohnbar erklärten. Einige Wohnungen stehen nach den vergangenen Bränden auch schon leer, da sie sanierungsbedürftig sind, wie Bielert erläutert.

„Die Kriminalbeamten vor Ort stellten Hinweise fest, die auf eine Brandstiftung deuten“, ergänzt Polizeisprecherin Yasmine Hirsch: „Ein erster Tatverdacht richtet sich gegen eine Bewohnerin des Hauses, die sich inzwischen aufgrund psychischer Auffälligkeiten in einer Klinik befindet.“

Die Ermittlungen dauern an „und beinhalten auch die Überprüfung möglicher Zusammenhänge zu weiteren Bränden in dem Haus“, so die Sprecherin. Eine Anwohnerin sei leicht verletzt wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gekommen. Den entstandenen Schaden schätzen die Ermittler auf mehrere Tausend Euro. Im Einsatz bei dem Feuer waren rund 50 Feuerwehrleute sowie Rettungsdienst und Polizei. Die Rettungsarbeiten dauerten rund anderthalb Stunden.