Neustädter Mitteilungsblatt

Stadt Neustadt und EAM gestalten gemeinsam die Energiewende

Die Stadt Neustadt möchte künftig bei der Energiewende eine Vorreiterrolle einnehmen. Dabei wird sie maßgeblich vom regionalen Energiepartner EAM unterstützt. Bürgermeister Thomas Groll hat heute zusammen mit EAM-Geschäftsführer Hans-Hinrich Schriever und EAM Netz-Geschäftsführer Jörg Hartmann eine Vereinbarung zum Start eines entsprechenden Pilotprojekts unterzeichnet.
„Wir möchten als Kommune vorangehen und werden uns im Rahmen des langfristig angeleg¬ten Projekts ambitionierte Klimaschutzziele setzen, die wir mit konkret zu bestimmenden Maßnahmen erreichen wollen. Die EAM ist für uns dabei der ideale Partner“, sagt Bürgermeister Groll. Auch Hans-Hinrich Schriever freut sich auf die Zusammenarbeit: „Die EAM hat sich als Treiber der Energiewende in der Region konsequent nachhaltig positioniert. Damit passt das Vorhaben der Stadt sehr gut zu unserer strategischen Ausrichtung. Mit dem Projekt in Neustadt erproben wir einen ganzheitlichen Ansatz mit einer klaren Ausrichtung auf CO2- Reduktion bzw. CO2-freie Lösungen, bei denen ein breites Spek¬trum individueller Maßnahmen untersucht und erarbeitet werden soll.“
Auf Basis einer umfangreichen Analyse der aktuellen Situation entwickeln die Partner gemeinsam ein maßgeschneidertes Energiewendekonzept. Die EAM wird die Kommune anschließend auch bei der Umsetzung des Konzepts unterstützen. Dazu gehören Maßnahmen aus den Bereichen Photovoltaik, Elektromobilität, Nahwärme und Energiesparsanierung für den kommunalen, aber auch den privaten und gewerblichen Bereich. „Ziel ist, die Ergebnisse und Erfahrungen aus diesem Modellprojekt anschließend auch auf andere Kommunen im Geschäftsgebiet der EAM zu übertragen“, erläutert Jörg Hartmann, „So werden auch weitere Kommunen von dem Pilotprojekt profitieren.“
Foto: Bürgermeister Thomas Groll und Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg für die Kommune und Hans-Hinrich Schriever und Jörg Hartmann für die EAM unterzeichneten den „Letter of intent“

Stadt Neustadt (Hessen) sagt kulturelle Veranstaltungen ab

Aufgrund der aktuellen „Corona-Lage“ hat sich die Stadt Neustadt (Hessen) entschlossen, die für November und Dezember geplanten kulturellen Veranstaltungen abzusagen, teilt Bürgermeister Thomas Groll mit. Dies betrifft das Kino im Kultur- und Bürgerzentrum am 30. November 2021 sowie den Auftritt des Hessischen Landestheaters Marburg am 3. Dezember 2021.
„Wir bedauern diesen Schritt sehr, sehen uns hierzu aber veranlasst und hoffen, dass im neuen Jahr die Situation endlich besser wird, denn schließlich wollen wir dann Stadtjubiläum feiern, so der Bürgermeister.
Wie mit dem Krammarkt am 27. Dezember 2021 verfahren wird, ist noch offen und wird Anfang Dezember unter Berücksichtigung der Gesamtsituation entschieden.

WinterWandelBar-Cafe am 25. November im Bürgerpark

Die Temperaturen sinken, wir treffen uns weiter! Das Team des bsj Marburg lädt am Donnerstag, dem 25. November wieder von 15 bis 17 Uhr zum WinterWandelBar-Cafe ein.
Die WandelBar hat eine Winterausstattung bekommen und steht seit Anfang November im Bürgerpark beim Pavillon. So kann sie auch bei den kühler werdenden Temperaturen als Treffpunkt für Neustadt bestehen bleiben. Es gibt wie immer kostenfreie Heißgetränke, Gebäck, Infos über aktuelle Veranstaltungen in Neustadt und natürlich interessante, inspirierende und nette Gespräche.
Für die Zeit des Cafe-Betriebs stehen die sanitären Einrichtungen im nahe gelegenen Haus der Vereine zur Verfügung.
Kommt vorbei auf einen Tee oder Kaffee und einen Schwatz!
Das WinterwandelBar-Cafe wird wieder von misch mit! im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben gefördert, für die Unterstützung bedanken wir uns herzlich!
Kontakt und Info
Gemeinwesenarbeit Neustadt
E-Mail: schlueter@bsj-marburg.de
Tel.: 06692 9691157

„Handy-Sprechstunde“ an der WandelBar am 25. November

Handys und andere elektronische Geräte gehören für die meisten von uns mittlerweile zum Leben und erleichtern uns den Alltag. Doch was tun, wenn mal etwas nicht so funktioniert, wie es soll, oder erst kompliziert eingerichtet werden muss?
In der „Handy-Sprechstunde“ können sich alle, die mit ihrem Handy oder einem anderen elektronischen Gerät ein Problem haben, etwas neu einrichten bzw. eine neue Funktion ausprobieren wollen oder einfach Fragen zu dem Thema haben, beraten lassen – in gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee oder Tee an der WandelBar – draußen aber überdacht.
Der nächste Termin findet am Donnerstag, dem 25. November von 15 bis 17 Uhr parallel zum WinterWandelBar-Cafe am Pavillon im Bürgerpark statt. Bei kleineren Fragen oder Problemen könnt ihr mit Euren Geräten einfach vorbeikommen. Für eine umfangreichere Beratung bitten wir um Voranmeldung bei Annika Schlüter unter E-Mail: schlueter@bsj-marburg.de
Tel.: 06692 9691157
Mobil: 0151 56965449
Die Handy-Sprechstunde ist kostenfrei, vertraulich und offen für alle!

Meinungsaustausch mit Bürgermeister Dr. Jens Ried (Cölbe)

Vor kurzem trafen die beiden Bürgermeister Dr. Jens Ried (Cölbe) und Thomas Groll zu einem Meinungsaustausch zusammen. Solche Gespräche führt Neustadts Bürgermeister in unregelmäßigen Abständen mit Kollegen aus anderen Städten und Gemeinden des Landkreises Marburg-Biedenkopf, um sich über aktuelle Fragestellungen auszutauschen und sich ein Bild darüber zu verschaffen, was in anderen Kommunen derzeit geschieht und bereits erfolgreich umgesetzt wurde.
„Wir sind gerne bereit von anderen zu lernen und das, was dort gut läuft, auch in unseren Kommunen anzugehen. Zudem wollen wir Fehler die andere gemacht haben, nicht noch einmal begehen“, so Dr. Jens Ried und Thomas Groll übereinstimmend. Die beiden Bürgermeister sprachen bei ihrem Treffen u.a. über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die kommunalen Haushalte. Ein weiteres Thema war die grundhafte Sanierung innerörtlicher Straßen. Sowohl in Cölbe als auch in Neustadt wird die Finanzierung dieser Maßnahmen nun über wiederkehrende Straßenbeiträge sichergestellt. Beide Kommunalpolitiker waren der Ansicht, dass die Kommune diese Aufgabe nicht alleine schultern könne. Solange das Land keinen Ersatz leiste, müsse es hier (leider) eine Beteiligung der Grundstückseigentümer geben.
Die Amtskollegen waren sich darin einig, dass es wichtig sei, dass in diesen herausfordernden Zeiten die Kreis- und Schulumlage seitens des Landkreises Marburg-Biedenkopf stabil für die kreisangehörigen Städte und Gemeinde gehalten werden. Sowohl für Dr. Jens Ried als auch Thomas Groll spielt die Stärkung des ländlichen Rau¬mes durch Förderprogramme von Bund, Land und Kreis eine wichtige Rolle. Für die Entwicklung der Kommunen sei es notwendig, dass diese von den übergeordneten staatlichen Ebenen auch zukünftig Unterstützung erfahren. Auch Themen wie Digitalisierung, Klimaschutz und Elektromobilität wurden behandelt. Hier, so sind sich die beiden Bürgermeister einig, werde es in den nächsten Jahren sicherlich Entwicklungen geben, die man heute noch gar nicht richtig abschätzen könne. Hier werde man oftmals „zeitnah“ reagieren müssen.

Volkstrauertag 2021

Bürgermeister Groll: „Setzen wir uns aktiv für die Demokratie ein.“
Anlässlich des Volkstrauertages fanden am 14. November 2021 Gedenkfeiern an den Ehrenmalen in Neustadt, Mengsberg, Momberg und Speckswinkel statt.
Während in den Stadtteilen die Ortsvorsteher Ansprachen hielten, ergriff in der Kernstadt Bürgermeister Thomas Groll das Wort.
Er dankte den rund 60 Anwesenden für ihr Kommen „in dieser herausfordernden und so viele Fragen aufwerfenden Zeit“. Seit über 100 Jahren, so der Bürgermeister, gebe es den Volkstrauertag nun schon in Deutschland. Ursprünglich sei es seine Funktion gewesen, an die Opfer des I. und II. Weltkrieges zu erinnern. Die Zahl derer, die Vater, Mutter oder Bruder im Krieg verloren hätten, werde aber immer kleiner. Daher müsse man den Gedenktag heute weiterfassen und ihm eine neue Bedeutung zuweisen. „Dieser Tag erinnert uns auch daran, dass Demokratie nicht etwas Selbstverständliches ist, dass man für die Demokratie stets aktiv eintreten muss“, so Groll.
Die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten – letztlich bereits der Ausgangspunkt für den II. Weltkrieg – wäre nach seinen Worten 1933 nicht möglich gewesen, wenn die „Weimarer Republik“ politisch stabil gewesen wäre. „Man spricht hier von einer Demokratie ohne Demokraten. Das darf nicht noch einmal in unserem Land passieren“, betonte der Bürgermeister.
Er bat die Anwesenden, sich aktiv für unser demokratisches Gemeinwesen einzusetzen und sich zu unserem Staat und seinen im Grundgesetz niedergeschriebenen Werten zu bekennen.
An der Feierstunde in Neustadt wirkten Pfarrerin Kerstin Kandziora, Pfarrer Andreas Rhiel, der Männergesangverein, das Neustädter Blasorchester, Fahnenabordnungen der Vereine und Soldaten der 4. Kompanie des 7. Versorgungsbataillons, der Patenkompanie der Kommune, teil.
Nach der Totenehrung legten Bürgermeister Groll und Hauptfeldwebel Schneider zum Gedenken an die Ofer von Krieg, Vertreibung, Gewaltherrschaft und Terrorismus unter den Klängen des Liedes „Vom guten Kameraden“ ein Bukett und einen Kranz am Ehrenmal nieder.

Gedenkfeier zur Pogromnacht in Weimar-Roth Erinnerung an die nach Roth verbrachten Neustädter Juden

Am 8. November 2021 hatte der Arbeitskreis Landsynagoge Roth zu einer Gedenkstunde anlässlich der Pogromnacht vom November 1938 in den Weimarer Ortsteil Roth eingeladen. Hieran nahmen aus Neustadt Bürgermeister Thomas Groll, Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg, Stadträtin Andrea Bauscher, Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels, der Momberger Ortsvorsteher und stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Jörg Grasse und CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Dieter Georgi teil.
Zu Beginn begrüßte Dr. Annegret Wenz-Haubfleisch, Vorsitzende des Arbeitskreises, die rund 50 Anwesenden und erinnerte an das damalige Geschehen.
„Was geschah in der Pogromnacht am 8. November 1938 in Neustadt und Roth? Wie kam es zur Zwangsumsiedlung der Neustädter Juden nach Roth und Fronhausen? Wie war ihr weiteres Schicksal? Unsere Städte und Dörfer hier im nördlichen Hessen bildeten 1938 den schändlichen Testfall für die Pogromnacht. Die Nazis erprobten hier bereits seit dem 7. November wie weit man die Gewalt gegen Synagogen, Geschäfte, Wohnhäuser und jüdische Menschen treiben konnte, ohne einen massiven Protest der Bevölkerung zu riskieren. Da dieser ausblieb, ließ man die Gewalt in der Nacht vom 9. auf den
10. November 1938 dann im gesamten Deutschen Reich eskalieren. Im Raum Kassel wurde am 7. November die Zündschnur gelegt, die dann zu den systematischen explosiven Ausschreitungen am 8. November hier in unserer Region führte, so auch in Roth und in Neustadt, in Kirchhain, in Momberg, in Wetter, in Mardorf, in Fronhausen – überall.
In Roth drangen am Abend des 8. November SA-Leute mit Äxten ausgerüstet in die Synagoge ein, zerschlugen das gesamte Inventar und warfen es auf die Straße. Wegen der eng angrenzenden Bauernhöfe mit ihrem Stroh und Heu in den Scheunen unterblieb die Brandstiftung. Die Synagoge musste 1939 an Anwohner verkauft werden und diente bis in die 1980er Jahre als Getreidespeicher. In Neustadt gingen die SA-Männer ähnlich vor. Auch hier wurde die Synagoge innen völlig demoliert und es soll auch gezündelt worden sein. 1939 veranlasste man den Abriss, verkaufte aber vorher noch brauchbare Ziegel, Balken und Dachrinnen. In Neustadt flogen aber auch Steine gegen Wohnungen und Geschäfte von Juden. In Karl Sterns Haus, Lehmkaute 7, drangen sogar SA-Leute ein, schlugen ihn bewusstlos und fügten ihm eine zentimeterlange Platzwunde am Kopf zu, die genäht werden musste. Aufgrund seiner schweren Verletzungen verbrachte er drei Wochen im jüdischen Krankenhaus in Frankfurt und kehrte erst dann mit seiner Familie nach Neustadt zurück.
Unmittelbar nach den Pogromen nahmen die Nazis in ganz Deutschland, also auch in Roth und in Neustadt, Männer fest und transportierten sie in das KZ Buchenwald, von wo sie nach Wochen und Monaten völlig traumatisiert zurückkehrten. Von nun an zog der NS-Staat den Knoten um die Existenz und das Leben der Juden in Deutschland immer enger zu. Sie mussten ihre Geschäfte aufgeben und unter Wert verkaufen – man sprach von der „Arisierung“. Stattdessen mussten sie Zwangsarbeit leisten: als Waldarbeiter, beim Straßenbau, in der Straßenreinigung, in Ziegel- und Gaswerken.
Selbst ihre Wohnungen und Wohnhäuser wurden ihnen genommen. So wurde Karl Stern veranlasst, sein Haus zu verkaufen, noch während er in Frankfurt im Krankenhaus lag. Anschließend wohnte er im eigenen Haus zur Miete. Der nächste Schritt war die Ghettoisierung der Juden. In größeren Städten wurden sie in sogenannten „Judenhäusern“ zusammengepfercht, etwa in Marburg.
In Neustadt beschritt man diesen Weg im Mai 1941. Zunächst veranlasste man die zur Miete wohnenden Familien, in das ehemalige Haus von Sally Levi, Bogenstraße 1, umzuziehen. Darunter auch Karl Sterns Familie. Einige Tage später erhielten dann alle 31 noch in Neustadt lebenden Juden den Befehl, binnen 48 Stunden nach Roth bzw. Fronhausen um- und bei jüdischen Familien dort einzuziehen. Nur wenig Hab und Gut konnten sie mitnehmen. Unter ihnen waren Greise, Väter, Mütter und Kinder. Die meisten Rother und Neustädter Juden wurden nach wenigen Monaten am 8. Dezember 1941 in das Ghetto Riga in Lettland, die übrigen am 6. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt in der Tschechoslowakei deportiert. Die meisten fanden dort oder in Ausschwitz den Tod.“ Neben der Kreisbeigeordneten Karin Szeder und Weimars Bürger¬meisters Peter Eidam sprach auch Thomas Groll zu den Anwesenden. Er verwies darauf, dass er Jahrgang 1970 sei. Er könne sich kaum vorstellen, dass gerade einmal 29 Jahre zuvor in Deutschland solche Ereignisse passiert seien. In den 70er Jahren hätte sich Deutschland als weltoffenes Land mit den Olympischen Spielen in München oder der Fußballweltmeisterschaft präsentiert und die politische Aussöhnung insbesondere mit den Staaten Osteuropas sei unter Bundeskanzler Willy Brandt vorangeschritten, nach dem die Westintegration bereits in den späten 50er und 60er Jahren unter Konrad Adenauer eingeleitet worden sei. Es sei aus heutiger Sicht völlig unverständlich, wie es dazu kommen konnte, dass 6 Mio. Menschen im deutschen Namen in den Konzentrationslagern ermordet wurden. Es gelte, den Anfängen zu wehren und auch Schmierereien, wie sie kürzlich in Neustadt mit Hakenkreuzen geschehen seien, ernst zu nehmen. Für ihn sei immer das Beispiel Weimar in Thüringen besonders einprägsam. Im 18. Jahrhundert hätte dort deutscher Geist – Goethe, Schiller, Herder – geherrscht. Mit Buchenwald sei in den späten 1930er Jahren deutscher Ungeist eingezogen. Die gemeinsame Aufforderung müsse lauten: Nie wieder!
Die Schülerinnen und Schüler der Martin-von-Tours-Schule, Lennon Noah Dörr, Max Nitschowski, Charlotte Kuty, Angelika Preusker (alle 9b) und Malin Bürgermeister (10 a) waren mit ihrer Lehrerin Grit Adam ebenfalls nach Roth gekommen. Sie lasen dort die Namen der Rother Juden vor, bei denen die Neustädter Juden einquartiert wurden. Sie brachten mit Mitgliedern des Arbeitskreisses Kerzen zu den Gebäuden, wo die Menschen untergebracht waren. Ein Dank gilt Gerald Schenk, der die Schüler kurzfristig mit dem „Bürgerbus“ nach Roth fuhr.
Zum Abschluss der Feierstunde trug Thorsten Schmermund, stellvertretender Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Marburg, zunächst das El Male Rahamin vor, das der Opfer in den Konzentrationslagern gedenkt und dann das Kaddisch, eine Lobpreisung Gottes.

Ortsbeiratssitzung Speckswinkel

Am 9. November 2021 fand die letzte Sitzung des Speckswinkeler Ortsbeirates in diesem Jahr statt. Ortsvorsteher Martin Naumann konnte dazu im „Zollhof“ neben Bürgermeister Thomas Groll und dem Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg auch den in Speckswinkel lebenden Stadtverordneten Dr. Björn Metzger (FWG) begrüßen. Am Beginn der Zusammenkunft stand zunächst ein Bericht des Bürgermeisters. Dieser informierte den Ortsbeirat darüber, dass in der Mittelstraße Reparaturarbeiten stattgefunden haben. Dort war es in der Vergangenheit zu Setzungen gekommen. Durch ein Unternehmen wurde die Decke eingeschnitten, es erfolgte eine Bodenverbesserung durch das Einbringen von grobem Material und einem Vlies. Danach wurden Frostschutz und Asphalt wiederaufgebaut und die Rinne in Beton neu verlegt. Wie Groll ausführte, konnte die Ursache für das Schadensbild trotz Hinzuziehen eines Geologen nicht eindeutig ermittelt werden.
Danach sprach der Bürgermeister die Fördermittel des Landkreises für Vereine an, die demnächst aufgrund der Corona-Pandemie gewährt werden. Er bat den Ortsvorsteher, sich Gedanken darüber zu machen, welche Vereine in Speckswinkel besonders unter der gegenwärtigen Situation gelitten hätten. Auch über das Bauvorhaben „Feuerwehr“ (Umbau „Zollhof“) und die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges wurde wieder gesprochen. Die Maßnahmen werden im kommenden Jahr ausgeführt. Ob das Fahrzeug bereits in 2022 ausgeliefert werden kann, musste der Bürgermeister aufgrund der Auftragslage der Firmen und der bisherigen Erfahrungen mit einem Fragezeichen versehen. Außerdem ging er auf die Neufassung der Wasserversorgungssatzung ein. Dieser Punkt wurde bereits mehrfach im Ortsbeirat und in weiteren städtischen Gremien behandelt. Durch die Neufassung wird eine Veranlagung der Speckswinkeler Grundstückseigentümer für die Erneuerung des Hochbehälters rechtssicher gemacht.
Martin Naumann informierte darüber, dass der städtische Bauhof in Kürze die Fußleisten im „Zollhof“ austauschen werde. Das Verschönerungsbudget dieses Jahres (rund 2.300 Euro) sowie weitere in Aussicht stehende Mittel sollen für eine Teichpumpe Verwendung finden. Hier soll es dann auch eine Fontäne geben. Diese wird nicht nur dazu beitragen, dass die Aufenthaltsqualität am Dorfteich verbessert wird, sondern auch für eine bessere Sauerstoffzufuhr des Ökosystems
sorgen. Ebenso wie in Neustadt beklagte auch der Ortsvorsteher, dass es in Speckswinkel kürzlich zu einem Vandalismus-Schaden gekommen sei. Darüber hinaus informierte er über ein Gespräch mit der Deutschen Glasfaser und ermunterte die Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtteiles, sich ebenfalls für einen Anschluss an das geplante Glasfasernetz zu entscheiden.
Ein weiteres Thema war das Dorfentwicklungsprogramm. Hier wird es in Kürze einen Bescheid für die Planung der „Grünen Mitte Speckswinkels“ geben. Es ist vorgesehen, den Spielplatz in der Dorfmitte deutlich aufzuwerten.
Auch über das geplante Re-Powering der Hessen-Energie wurde nochmals gesprochen. Martin Naumann berichtete aus der Sitzung der letzten Neustädter Stadtverordnetenversammlung. Hier hatte er einen Redebeitrag zu der Angelegenheit abgegeben. Bürgermeister Thomas Groll hob hervor, dass sich der Ortsvorsteher als „An¬
walt der Speckswinkeler Interessen“ klar positioniert habe. Beide gingen aber darauf ein, dass aufgrund der Tatsache, dass das Re-Powering in einem Wind-Vorranggebiet stattfände, die Kommune das Vorhaben nicht verhindern könne. Allerdings seien im Prozess gegenüber der Hessen-Energie deutliche Verbesserungen im städtebaulichen Vertrag erreicht worden. Es finde nunmehr auf alle Fälle – unter Um-ständen freiwillig – ein Beteiligungsverfahren statt. Das Unternehmen habe zugesichert, dass es im Hinblick auf Schattenwurf und Lärm keine Verschlechterungen zum gegenwärtigen Zustand gäbe. Der Bürgermeister versprach die Einnahmen aus dem Re-Powering in Speckswinkel investieren zu wollen.
Die Planungen für Speckswinkels 800-Jahr-Feier im Jahr 2023 nehmen Fahrt auf. Mittlerweile fanden bereits zwei öffentliche Sitzungen statt und eine weitere ist für Ende November geplant. Auch ein Arbeitskreis wurde gebildet. Den Vorsitz hat der Ortsvorsteher übernommen. Verschiedene Arbeitsgruppen arbeiten ihm hier zu. Beispielsweise zu den Grenzgängen, der Chronik, einem Logo und den verschiedenen Veranstaltungen.
Unter dem Punkt Verschiedenes sprach Harald Geisel die Radwegesituation an und fragte, ob hierfür Gelder bereitstünden. Der Bürgermeister führte dazu aus, dass im kommenden Jahr ein Nahmobilitäts-Check erarbeitet werde. Dieser werde sich schwerpunktmäßig auch mit den Radwegeverbindungen in der Kommune und zwischen den einzelnen Stadtteilen und der Kernstadt befassen. Daraus solle dann eine Konzeption entwickelt werden. Mit dieser könne man dann auch Gespräche mit dem Kreis suchen, ob, wann und in welcher Höhe eine Förderung zu erwarten sei.
Andreas Klipp bat darum zu prüfen, ob in Speckswinkel weitere Hundekotbehälter mit Tüten aufgestellt werden können. Dazu sei er von Hundehaltern angesprochen worden.

Ortsbeiratssitzung Mengsberg

Am 9. November 2021 fand auch eine Sitzung des Mengsberger
Ortsbeirates im Schulungsraum Ortsvorsteher Karlheinz Kurz kurzfristig einen Termin im Krankenhaus wahrnehmen musste, übernahm seine Stellvertreterin Susanne Wilhelm die Sitzungsleitung. Sie konnte unter anderem Bürgermeister Thomas Groll, den Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg, Stadtrat Klaus Schwalm, die Stadtverordneten Karl-Heinz Waschkowitz und Bernd Malkus sowie den Vorsitzenden des Heimat- und Verschönerungsereines Helmut Zieße begrüßen.

Unter dem Punkt „Aktuelle Informationen“ sprach der Bürgermeister auch hier die Veränderung der Wasserversorgungssatzung an. Diese kann dazu führen, dass es zukünftig unterschiedliche Wasser-preise in den Stadtteilen gibt. Weiterhin ging er auf die grundhafte Sanierung der in Mengsberg befindlichen Landes- und Kreisstraßen ein. Leider gab es trotz mehrfacher Nachfrage in den letzten Monaten kein weiteres Gespräch mit dem fachlich zuständigen Ersten
Kreisbeigeordneten Marian Zachow. Der Bürgermeister hakte hier immer wieder nach. Er vertrat die Auffassung, dass es Aufgabe des Landkreises sei, die im Zuge des Weiterbaues der A49 umzustufenden Straßen der Kommune in einem sanierten Zustand zu übergeben. Hier wisse er sich mit den Mandatsträgern, der Bürgerinitiative und den Mengsbergerinnen und Mengsbergern einig. Auch die Frage der Ausweisung eines Baugebietes thematisierte Groll. Die zunächst angedachten Flächen im Bereich „Schöne Aussicht“ stünden nach seiner Kenntnis nicht vollständig für eine Bebauung zur Verfügung. Dies werde das Vorhaben an dieser Stelle wohl scheitern lassen. In Gesprächen mit dem Regierungspräsidium Gießen wurden weitere Flächen ins Auge gefasst. Hier ist nun zu prüfen, ob eine Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümer bestünde.
In Vertretung des Ortsvorstehers berichtete Susanne Wilhelm darüber, dass für die Grillhütte 15 Garnituren (Tische und Bänke) beschafft worden seien. Von dem Ortsbeirat noch zur Verfügung stehenden Geldern soll außerdem nun auch noch ein Kühlschrank erworben werden.
Ortsvorsteher Karlheinz Kurz hat Kontakte zu einem Unternehmen aufgenommen, dass unabhängig von der „Deutschen Glasfaser“ den Ausbau einer entsprechenden Netzinfrastruktur in Orten vorantreibe. Hier sollen nun weitere Gespräche stattfinden und eruiert werden, ob und möglicherweise zu welchen Konditionen ein Anschluss Mengsbergs erfolgen könne.
Auch im „Golddorf“ war das Dorfentwicklungsprogramm Thema. Bürgermeister Thomas Groll informierte darüber, dass der Förderbescheid für die Leistungsphasen 2-4, Planung bis zur Baugenehmigung, in Kürze übergeben werde. Dies sei dann das „Startsignal“ für den Bau eines Gemeinschaftshauses. Aufgrund der gemachten Erfahrungen geht er davon aus, dass im Jahr 2022 die Planung stattfinde, damit dann 2023 mit dem Vorhaben begonnen werden könne. Die Kommune plane zunächst einmal mit rund 1,3 Millionen Euro an Kosten. Ob dies allerdings vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Bausituation aufrechterhalten werden könne, müsse allerdings mit einem Fragezeichen versehen werden.
Der Weihnachtsmarkt 2021 in Mengsberg (Archivbild) soll stattfinden. Als Veranstaltungsort soll dafür diesmal der Bereich an der Grillhütte vorgesehen werden.
Unter Punkt Verschiedenes sprach Jan van Holten unter anderem die grundhafte Straßensanierung „Zum Engelhain“ und „Schuleichen“ an. Er erkundigte sich nach dem Sachstand der Planungen. Der Bürgermeister informierte darüber, dass ein Förderantrag nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz gestellt worden sei. Die hieraus zu erwartenden Mittel kämen allerdings nur der Kommune zu Gute. Die Finanzierung erfolge diesmal nach den wiederkehrenden Straßenbeiträgen, sodass nicht nur die direkten Anlieger betroffen seien. Die Planungen seien weitestgehend erarbeitet. Sie können dem Ortsvorsteher und dem Ortsbeirat erläutert werden.

Die Bürgerhilfe mit voller Kraft voraus…!

Es ist schon wirklich eine beachtliche Leistung, die WIR für UNS! zusammen mit seiner Koordinatorin Eva Hartmann in den letzten eineinhalb Jahren vollbracht hat. Unter erschwerten Bedingungen – quasi mitten in der Pandemie – wurde eine Bürgerhilfe an den Start gebracht und mussten unter den teils widrigen Bedingungen Bürgerhelfer*innen ausgebildet werden.
Zur Feier der dritten Zertifikatsübergabe der frisch ausgebildeten Bürgerhelfer* innen lobten der Erste Vorsitzende Dieter Trümpert und Bürgermeister Thomas Groll den Einsatz und das Engagement der Teilnehmer. Selbst als die Schulung nur noch online stattfinden konnte, blieben alle bei der Stange und erarbeiteten sich das nötige Wissen.
Aber der Reihe nach: Während viele theoretische Themen problemlos online geschult werden konnten, mussten andere Themen wie der Besuch des Sanitätshauses und der Erste-Hilfe-Kurs erstmal auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Inzwischen konnten diese Termine, bei denen es natürlich auf die praktische Mitarbeit der angehenden Bürgerhelfer*innen ankommt, nachgeholt werden. Gerade wenn man den Kurs ansonsten komplett online absolvieren musste, trugen diese Termine nicht nur zur Wissensvermittlung, sondern auch zum gegenseitigen Kennenlernen bei. Das gemeinsame Ausprobieren der verschiedenen Hilfsmittel im Sanitätshaus half dabei, auftretende Schwierigkeiten aufzudecken. Natürlich stand das anwesende Fachpersonal mit Erklärungen und Hilfestellung beratend zur Seite.
Auch beim Erste-Hilfe- Kurs konnten die Teilnehmer*innen ihr Wissen theoretisch und auch praktisch erwerben oder auffrischen. Bei vielen liegt der letzte Erste-Hilfe-Kurs oft schon länger zurück. Gemeinsam hatte man viel Spaß beim Üben der stabilen Seitenlage und beim Wiederbeleben der Übungs-puppe.
Aufgelockert wurde die Stimmung während Präsenz- und Online-Schulungen auch durch das ein oder andere Missgeschick, wie Eva Hartmann während ihrer kurzen Ansprache bei
der Zertifikatsübergabe andeutete. So wurden Schulungstermine schon mal verspätet begonnen, weil der Dozent kein Benzin im Tank hatte oder die Online-Veranstaltungen wurden durch Kinder oder Besucher unterbrochen, die plötzlich im Bild auftauchten.

In den letzten Wochen und Monaten hieß es für die Bürgerhelfer*innen aber nicht nur lernen und Hilfenehmer*innen betreuen. Auch die Geselligkeit und der gegenseitige Austausch kam nicht zu kurz. Am 29. September hatte Eva Hartmann alle aktiven Bürgerhelfer*innen zu einem Helfertreffen ins KuBüZ eingeladen. Dank einer großzügigen Spende von Maria Happel war nicht nur für Getränke, sondern auch für leckeren Zwiebelkuchen gesorgt. Beim ungezwungenen Beisammensein konnte Eva Hartmann auch die vielen positiven Rückmeldungen der Hilfenehmer*innen übermitteln. Ein deutliches Zeichen für die gute und wichtige Arbeit der Bürgerhilfe.
Eine weitere Abwechslung im „Bürgerhelferleben“ gab es am 24. Oktober. An diesem Tag hatten die neun Bürgerhilfen des Landkreises zu einem gemeinsamen Kinobesuch im Marburger Cineplex geladen. Die Kosten für die Veranstaltung wurden für „unsere“ Bürgerhelfer*innen vom Verein „WIR für UNS! “ übernommen, als Dank und Anerkennung für ihren Einsatz. Für den Ausflug nach Marburg, an dem 14 Bürgerhelfer*innen teilnahmen, wurden der BürgerBus sowie das Werbemobil der Stadt Neustadt genutzt.
Am 4. November versammelten sich nun insgesamt 19 neue Bürgerhelfer und Bürgerhelferinnen zusammen mit ihrer Koordinatorin im Historischen Rathaus zur Zertifikatsübergabe, welche das Ende der Ausbildung symbolisiert. Begrüßt wurden die Anwesenden vom Vereinsvorsitzenden Dieter Trümpert, der um dem Anlass gerecht zu werden, sogar im Anzug erschienen war. Für ihn ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Leistungen und dem Engagement der Bürgerhelfer*innen. Er hob noch einmal hervor, dass die Bürgerhilfe noch nicht einmal eineinhalb Jahre alt ist und in der wohl schwierigsten Phase der Pandemie gestartet ist. Trotz aller Widrigkeiten haben bereits insgesamt 66 Personen die Schulung zum/r Bürgerhelfer/in absolviert. Obwohl gerade bei sozialen Tätigkeiten das Miteinander im Vordergrund steht, lobte er die Bereitschaft und die Disziplin aller, die bereit waren, die Schulung auch Online zu absolvieren – ein Qualitätsverlust war dadurch nicht erkennbar.
Unbedingt erwähnenswert ist auch das herausragende Verantwortungsbewusstsein – ausnahmslos alle Bürgerhelfer*innen schützen sich und die Hilfenehmer durch die Corona- Schutzimpfungen und strikte Beachtung der Verhaltensregeln (AHA).

Auch im Straßenverkehr übernehmen sie freiwillig Verantwortung. Ein Großteil der Bürgerhelfer*innen nimmt das Angebot wahr, einen kleinen Personenbeförderungsschein zu erwerben. Der damit verbundene obligatorische Gesundheits-Check gibt die Gewissheit, gut vorbereitet und sicher am Straßenverkehr teilzunehmen.
Bürgermeister Thomas Groll betonte, dass WIR für UNS! in der schwierigen Corona-Zeit wirklich Großes auf die Beine gestellt habe. WIR für UNS! stehe mit seinen neun Buchstaben für Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft, die sich für das Zusammenleben in Neustadt und seinen Stadtteilen einsetzen. Die Bürgerhilfe setze sich zusammen aus vielen helfenden Händen, die sich einbringen wollen und ihre jeweiligen Talente nutzen. Viel wichtiger als die Aufwandsentschädigung sei jedoch der Dank der Hilfenehmer*innen. Bürgermeister Groll dankte den Absolventen auch im Namen der Stadt.
Nach der Übergabe der Zertifikate und kleiner Präsente endete die Veranstaltung mit einem kleinen Umtrunk.