Sächsische Staatsministerin Petra Köpping besuchte Multifunktionales Haus Momberg
Mancher der regelmäßigen Gäste des Momberger Dorfcafes mag sich sicher über den Auflauf am 15. August gewundert haben.
Ortsvorsteher Jörg Grasse, Bürgermeister Thomas Groll und auch Landrat Jens Womelsdorf waren um 14 Uhr vor Ort und auch einen Polizeiwagen sah man vor dem Dorfgemeinschaftshaus stehen. Dann fuhr eine Limousine vor und auch Sicherheitskräfte waren zu sehen.
Was war da nur los?
Petra Köpping, sächsische Staatsministerin für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt, war an diesem Tag im Landkreis Marburg-Biedenkopf zu Gast und besuchte dabei unter anderem das Multifunktionale Haus in Momberg. Seit Corona ist für Köpping aufgrund von Anfeindungen Personenschutz nötig.
„Ich möchte mir positive Beispiele ansehen und etwas mit in meine Heimat nehmen. Solche Reisen unternehme ich immer wieder einmal, man kann dabei nur lernen“, so die Politikerin, die in ihrer politischen Laufbahn auch bereits Bürgermeisterin ihres Heimatortes, Landrätin des Landkreises Leipzig und Landtagsabgeordnete war. Schwerpunkt ihrer Reise war diesmal ehrenamtliches Engagement und der Umgang mit Leerständen.
Nach einleitenden Worten von Landrat und Bürgermeister führten Anke Stark, Stephanie Schmitt und Sebastian Sack, Vorsitzender des Sozialausschusses auf Kreisebene, die Staatsministerin durch das Gebäude und erklärten ihr dessen Nutzungen. Sack verwies dabei darauf, dass das Multifunktionale Haus Angebote für Jung und Alt bereithalte und ein Ort der Kommunikation im Dorf geworden sei, dass sich aber immer wieder auch Gäste aus der gesamten Kommune einfänden.
Anschließend erläuterte Ulrich Buddemeier vom Fachdienst Kreisentwicklung und Klimaschutz den Sachstand der Dorfentwicklung in Neustadts Stadtteilen und hob ebenso wie zuvor bereits Landrat Womelsdorf das engagierte Wirken des Bürgermeisters hervor. Dieser dankte dem Kreis für die stete Hilfe und lobte das gute Miteinander in Neustadts politischen Gremien.
Bei leckerem Kuchen der „Momberger Kaffeetanten“ kam man ins Gespräch über verschiedene Themen. Hierbei zeigte sich Petra Köpping sehr interessiert an den Erfahrungen der Kommune mit einer Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete. Die örtlichen Kommunalpolitiker sprachen hierbei offen die Herausforderungen und Chancen an.
Zum Abschluss trug sich der Gast aus Dresden noch in das Goldene Buch der Kommune ein.
Bürgermeister Groll: Konjunkturprogramme für kommunale Infrastruktur nötig
Neustadts Bürgermeister Thomas Groll fordert aufgrund der sich deutlich verschlechternden Konjunkturdaten und der pessimistischen Wirtschaftsprognosen für die kommenden Jahre Konjunkturprogramme von Bund und Land zum Erhalt der kommunalen Infrastruktur.
„Wenn es der deutschen Wirtschaft schlecht geht, schlägt dies über kurz oder lang auf die Haushalte der Städte und Gemeinden durch. Wir werden dann u.a. erhebliche Einbußen bei der Gewerbesteuer und den Einkommenssteueranteilen zu verzeichnen haben. Unsere Handlungsfähigkeit wird in der Folge massiv eingeengt und es fehlt Geld für den Erhalt der Infrastruktur der Kommunen. Ein Sanierungsstau wäre die fatale Folge“, betont der Rathauschef.
In der Vergangenheit hätten Bund und Land in vergleichbaren Situationen besondere Verantwortung gegenüber der kommunalen Familie gezeigt und Konjunkturprogramme aufgelegt.
2008ff. war es das Konjunkturprogramm II, dass die hessische Landesregierung durch ein eigenes Programm unterstützt habe.
2016ff. legten Bund und Länder das Kommunale Investitionsprogramm auf.
Äußerst positiv, so der Bürgermeister, sei auch die vor einigen Jahren vom damaligen hessischen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer initiierte „Hessenkasse“ gewesen. Allein dadurch würden in Neustadt kommunale Investitionen von über 2,5 Mio. Euro möglich.
„Durch diese Mittel waren wir vor Ort in der Lage, wichtige Beiträge zum Erhalt der kommunalen Infrastruktur zu leisten und damit auch den Mittelstand zu stärken. Ein solches Engagement der übergeordneten staatlichen Ebenen ist wieder nötig“, hebt Groll hervor.
Der Bürgermeister sieht in solchen Programmen auch ein deutliches Zeichen gegenüber unzufriedenen Bürgern und damit letztlich einen Beitrag zur Stärkung des demokratischen Gemeinwesens. „Wie oft wird beklagt, dass Gebäude, Straßen oder Brücken verfallen? Wie oft wird moniert, dass hier Geld für Wichtiges fehle? Eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund, Land und natürlich auch den Kommunen wäre hier ein deutliches Zeichen. Ein Zeichen des Aufbruchs“, erklärt Thomas Groll.
Auftaktveranstaltung fand statt – Begehungen starten
Für die Quartiere Galgenberg und Hochstruth fand im Juli eine gemeinsame Auftaktveranstaltung im Kultur- und Bürgerzentrum statt. Bürgermeister Thomas Groll konnte hierzu etwa 60 Interessierte begrüßen. Die EnergyEffizienz GmbH aus Lampertheim erstellt gemeinsam mit der Kommune und den Wünschen und Anregungen der Bürgerinnen ein Konzept mit Handlungsempfehlungen zur Energieversorgung und nachhaltigen Entwicklung. Bausteine des Konzepts sind die Bestandsaufnahme, Analyse und Maßnahmenentwicklung im Quartier, also in einem abgegrenzten Bereich einer Kommune. Die Maßnahmen sollen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Treibhausgase beitragen. Der Fokus liegt dabei auf Strom, Wärme und energetischen Sanierungen sowie Mobilität und Klimaanpassung. Es soll insbesondere auch der Frage nachgegangen werden ob und wie ein Nahwärmenetz in den Quartieren realisiert werden kann. Das Projekt wird gefördert von der KfW und vom Land Hessen. Für die Bürgerinnen entstehen durch das Projekt keine Kosten oder Verpflichtungen.
Im ersten Schritt wurden bereits die Fragebögen an die Gebäudeeigentümerinnen verteilt.
Im Anschluss werden im August/September 2023 die Begehungen für die Quartiere durchgeführt. Die Gebäude der Eigentümerinnen, die bei der Fragebogenaktion mitmachen, werden von außen fotografiert. Es werden keine Grundstücke und Häuser betreten. Die Begehung findet nur von öffentlichem Raum aus statt. Die Fotos werden zum einen für die Einschätzung des energetischen Zustands des Gebäudes und zum anderen für den individuellen Gebäudesteckbrief genutzt. Auch wird bei der Begehung eine Bestandsaufnahme der Mobilitätssituation und der Klimaanpassung in den Quartieren gemacht.
Im nächsten Schritt werden ca. im Oktober/November und Februar Themenabende stattfinden zu Gebäudesanierung, Energieversorgung, Mobilität und Klimaanpassung.
„Als Dankeschön für das Ausfüllen und Abgeben des Fragebogens erhalten Sie am Ende des Projekts einen individuellen Gebäudesteckbrief, der sinnvolle Sanierungsmöglichkeiten für Ihr Gebäude vorschlägt“, erklärt Steffen Molitor, Projektingenieur, und zeigt ein Musterbeispiel. „Der Steckbrief ersetzt keinen Energieausweis, aber er dient Ihnen als erste Orientierung für mögliche energetische Sanierungen.“ Das Musterbeispiel des Gebäudesteckbriefes wird in den kommenden Tagen auch auf der Internetseite der Stadt hochgeladen.
Bei Fragen steht Ihnen Herr Steffen Molitor von der EnergyEffizienz GmbH zur Verfügung. Tel.: 06206 5809392, E-Mail: s.molitor@e-eff.de
Bürgermeister Groll: „Bahnhof ist ein Trauerspiel!“
Die Zustände im Neustädter Bahnhof hat Neustadts Bürgermeister Thomas Groll als „Trauerspiel“ bezeichnet.
Nach dem Erwerb des Gebäudes habe die Investorengruppe behauptet, „Bahnhof zu können“ und u. a. der Stadtverordnetenversammlung Pläne für eine Nutzung des Einzelkulturdenkmals präsentiert. „Dies klang damals überzeugend, passiert ist aber bis heute nichts. Corona vermag hier nicht mehr als Entschuldigung herzuhalten“, so Groll ernüchtert.
Die neuen Eigentümer ließen das Gebäude verfallen. Auf die Schäden im Inneren werde seit Monaten nicht reagiert. Die Sicherungsmaßnahmen hätte die Bahn vornehmen müssen.
„Mehrfach habe ich die Erwerber angeschrieben, auf den schlimmen Zustand hingewiesen, aber nie eine Antwort bekommen. Den vermeintlichen Investoren gehören Dutzende Bahnhöfe in Deutschland. Vielfach scheint es ein Trauerspiel zu sein“, stellt der Bürgermeister fest, der nicht nur mit der Deutschen Bahn im Austausch steht, sondern sich auch an die Bauaufsicht gewandt hat.
Neben den erheblichen baulichen Mängeln sind aber auch die weiteren Zustände im Gebäude für Neustadts Bürgermeister „ein Trauerspiel“.
Er hat sich daher in diesen Tagen wieder an das zuständige Bahnhofsmanagement gewandt und um vermehrte Reinigung gebeten.
„Mir ist nicht verständlich, warum Menschen in der Unterführung ihre Notdurft verrichten müssen“, beklagt Groll.
Nach seinem Urlaub will er die Thematik im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft mit Polizei und Bahnpolizei erneut besprechen und sich auch an die Leitung der Erstaufnahmeeinrichtung wenden. „Vielfach höre ich, dass man sich im Bahnhof nicht wohlfühlt und habe das auch selbst erlebt. Wir nehmen als Kommune diese Beschwerden ernst. Wir haben nicht die Mittel dies abzustellen, aber wir werden es weiter offensiv thematisieren und mit den anderen Beteiligten versuchen, schrittweise Verbesserungen zu erreichen“, erklärt Thomas Groll.
Goldener Biber 2023
Farbenfrohe Aras zeigen ihr Können
Die Vorführung von Papageien ist derzeit in vielen führenden Circus-Unternehmen „in“. Auch in den Manegen von „Krone“ und „Knie“, den beiden besten europäischen Circussen, waren solche Nummern bereits zu sehen und begeisterten das Publikum.
Erfreulicherweise ist es gelungen, für das Neustädter Circus-Festival „Goldener Biber“ mit Benjamin Pfeiffer aus Berlin einen der bekanntesten Vorführer dieser gelehrigen Vögel zu gewinnen.
Der Tierlehrer und seine Aras interagieren in spielerischer Weise miteinander. Besonders beeindruckend sind immer wieder die weiten und lautlosen Flüge über dem Zuschauerraum, zu denen sich die Tiere aufschwingen.
Benjamin Pfeiffer war mit seiner Nummer bereits in zahlreichen bekannten Circus-Unternehmen in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Dänemark, Schweden, Polen, Irland und Russland engagiert. Erfolge feierte er u.a. auch beim Dresdener Weihnachtscircus. Weiterhin war er bereits in den bekanntesten deutschen Varietes und bei mehreren Fernsehsendern zu sehen. Mit ihm kommt also ein Star der Circus-Welt nach Neustadt.
Der „Goldene Biber“ findet in diesem Jahr am 21. (19 Uhr) und 22. Oktober (14.30 Uhr) statt. Der Vorverkauf für diese zwischen Kassel und Frankfurt a.M. einzigartigen Veranstaltung beginnt ab 11. September 2023 im NeuSTADTLADEN.
Kreis fördert Investitionen für Jugendarbeit mit 25.000 Euro
Jugendverbände und -vereine können Förderanträge bis 30. September stellen
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf stellt insgesamt 25.000 Euro zur Verfügung, um Jugendverbände und -vereine bei nötigen Investitionen zu unterstützen. Die Förderung beträgt maximal 1.500 Euro pro Maßnahme, Anträge sind bis 30. September 2023 beim Kreis möglich.
Eine Förderung ist für sogenannte Erweiterungs- und Ersatzbeschaffungen im direkten Umfeld der Vereins- oder Verbandsarbeit möglich. Beispiele dafür sind die Ergänzung oder der Austausch von Mobiliar, Renovierungsarbeiten oder auch neue Geräte. Die Anschaffung von Verbrauchsmaterial, beispielsweise Farben oder Stifte, wird hingegen nicht bezuschusst. Gefördert werden außerdem nur zusätzliche Maßnahmen, die nicht bereits durch andere Programme gefördert werden oder die durch schon bereits vorhandene Mittel abgesichert sind.
Die Förderung bietet der Kreis im Rahmen des „Zweiten Zukunfts-Paketes zur Überwindung der Corona-Pandemie“ an, die der Kreistag im November 2021 verabschiedet hatte. Mit dem Zukunftspaket wurde auch der Kreistagsbeschluss „Die Jugend beim Weg zurück in die Normalität der Verbandsarbeit“ umgesetzt. Das Corona-Zukunftspaket des Landkreises hat bereits viele zusätzliche Angebote für Kinder und Jugendliche gefördert.
„Wir haben damit einen wesentlichen Anteil zur Wiederaufnahme der Jugendarbeit geleistet“, betont Landrat Jens Womelsdorf.- „Die in der Jugendarbeit unverzichtbaren Gruppenangebote finden wieder statt. Wir möchten sie weiter unterstützen“, so Womelsdorf.
In einem zweiten Schritt und als Ergänzung zu den bereits geförderten Maßnahmen bietet der Landkreis nun Fördergeld für Investitionen an, auch weil er hierfür Bedarf seitens der Jugendvereine und -verbände gesehen hat.
Antragsformular auf der Homepage des Kreises
Das Antragsformular sowie Informationen zur Förderung lassen sich über die Homepage des Landkreises unter www.marburg-biedenkopf.de/fim herunterladen. Die Anträge können bis zum 30. September 2023 per E-Mail an Berichtswe- sen-FJS@marburg-biedenkopf.de eingereicht werden. Unter dieser Mail-Adresse ist der Kreis auch bei Fragen erreichbar.
Neustadt (Hessen), den 17.08.2023
Der Magistrat, Thomas Groll, Bürgermeister