„Ärmel hoch und weiter geht’s“

Amtsinhaber Thomas Groll gibt als einziger Kandidat ein klares Ziel aus: „Wir bauen Neustadt 2025″
50 Prozent plus eine Stimme benötigt Thomas Groll am 28. Oktober, um Bürgermeister von Neustadt zu bleiben. Das sollte drin sein, dennoch gibt er sich bescheiden: „Noch bin ich nur Kandidat.“
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Zweimal trat Thomas Groll (CDU) bisher zur Bürgermeisterwahl an, zweimal setzte er sich gegen Georg August Metz (SPD) durch. Inzwischen hat sich das politische Klima in der östlichsten Gemeinde des Landkreises geändert: In der Stadtverordnetenversammlung arbeiten die Fraktionen gemeinsam für das Wohl der Stadt. Die Kommunalpolitiker gehen aufeinander ein und sind zufrieden, wie sich Neustadt in den vergangenen Jahren entwickelt hat und wie die Planungen für die Zukunft sind. Entsprechend haben die Fraktionen kein Bedürfnis nach Veränderungen – und Groll darf als Amtsinhaber allein ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus gehen. Selbst der ein oder andere aus dem Landkreis stammende Handlungsreisende in Sachen Bürgermeisterwahl hat eingesehen: In Neustadt ist eine Kandidatur sinnlos – nicht einmal als Spaßkandidat würde es sich lohnen.
Diese Entwicklung sieht Groll natürlich gerne: „Dass sich die Fraktionen lobend über mich äußern, freut mich – ich sehe es
aber auch als Ansporn für die Zukunft.“‘ Auf dem bisher geleisteten werde er sich aber keinesfalls ausruhen: „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Positives geleistet – woran ich als Bürgermeister sicherlich auch meinen Anteil habe. Aber man wird nicht für das gewählt, was man in der Vergangenheit getan hat, sondern für das, was man für die Zukunft plant“, erklärt er und betont, noch viele Ideen zu haben. Dass er diese Ansicht auch tatsächlich lebt, lässt sich an seinem Wahl-Flyer erkennen: Auf einer Seite geht es um das Geleistete, auf drei Seiten um die Pläne.
Wie sollen die Neustädter das Haus der Begegnung – dessen Neubau das nächste Großprojekt ist – entwickeln? Wie sollen sie die Gelder aus der Hessenkasse nutzen? Wie geht es mit dem sozialen und kulturellen Leben weiter? In welche Richtung soll sich die Stadt entwickeln? Dies sind nur einige Fragen, die Groll aufwirft. „Wir bauen an Neustadt 2025 – was nicht heißt, dass dann Schluss ist. Aber 2025 sind alle baulichen Großprojekte abgeschlossen und ein wichtiger Schritt ist gegangen“, sagt der 47-Jährige und spricht in Bildern: „Bloß, weil die Grundschule absolviert ist, hat man noch lange nicht das Abitur. Ich sage auf keinen Fall: Ziel erreicht, jetzt Liegestuhl und Sonne.“
Und auch die Tatsache, dass er der einzige Kandidat ist, werde nichts an seiner Vorbereitung auf die Wahl ändern: Der Christdemokrat plant, in jedem Stadtteil einen Infoabend auszurichten, mit einem Faltblatt für sich zu werben und bestimmte Zielgruppen wie Senioren und Jugendliche gesondert anzusprechen: „Ein solches Amt bekommt man nicht im Schlaf.“ Besonders in den vergangenen zwei Jahren seien wichtige Grundlagen gelegt worden: „Jetzt wird angepackt und umgesetzt. Es heißt nun: Ärmel hoch und weiter geht’s – aber natürlich nur, wenn er am 28. Oktober mindestens 50 Prozent plus eine Stimme der Neustädter bekommt.