Aufwertung für den „Stolz der Stadt”

Bürgerpark in Neustadt erhält zwei Boulebahnen, eine Tischtennisplatte und eine Schutzhütte
Der Bürgerpark ist ein Blickfang – idyllisch und gepflegt präsentiert er sich seinen Gästen. Aus der einstigen Sumpflandschaft ist ein Schmuckstück geworden. Doch die Neustädter planen bereits die nächsten Schritte, von Dennis Siepmann
Neustadt. Die ersten silberglänzenden Kugeln rollen bereits über den Rasen. Bürgermeister Thomas Groll übt das Boule-Spiel genau an der Stelle, wo in den kommenden Wochen die Arbeiten für zwei offizielle Spielbahnen beginnen werden.
Nach Fertigstellung werden sich die Freizeitsportler aber nicht mehr über das satte Grün bewegen, sondern auf einer vier Meter breiten und 15 Meter langen Bahn spielen, erklärt Ingenieur Paul Altenbrand, der für den Bürgerparkverein die Bauplanungen übernimmt.
Bürgerverein seit fast 40 Jahren für die Parkanlage
„Das Boule-Spiel wird immer beliebter, wie man auch in einigen Nachbarorten sehen kann. Wir wollen nun auch den Neustädtern die Möglichkeit bieten, auf einem offiziellen Platz spielen zu können“, sagt Werner Gatzweiler. Der Vorsitzende des Bürgerparkvereins in Neustadt ist ein Mann der ersten Stunde. Seit den Anfängen des Vereins hat sich auf dem Gelände hinter dem Junker-Hansen-Turm eine Menge getan. „Anfang der 70er-Jahre war das hier alles noch Sumpfgebiet. Wild wuchernde Pflanzen, wohin man schaute“, erinnert sich Gatzweiler beim Blick über die äußerst gepflegte Parkanlage.
Viele Vorhaben seien bereits umgesetzt worden. Darunter das Befestigen der Wege, eine Wasserfontäne für den zentral gelegenen Teich und mehrere Blumenbeete, für die der Verein noch Paten sucht. „Es ist schön, dass wir so viele helfende Hände in unseren Reihen haben, dennoch sind wir immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern, die sich engagieren möchten“, sagt Gatzweiler. Besonders die jüngeren Generationen wünscht er sich im Vereinsleben. Als Standort für die Boulebahnen hat der Bürgerparkverein den Bereich nahe der Seniorenspielgeräte gewählt. Eine Tischtennisplatte wird das Sportangebot an dieser Stelle ergänzen, berichtet Bürgermeister Thomas Groll.
Zusätzlich planen Stadt und Verein die Errichtung einer Schutzhütte, um den Spielern die Möglichkeit zu geben, sich vor der Sonne zu schützen oder sich auszuruhen. Direkt neben dem Areal verläuft der Deutschlandradweg D4, sodass auch die Radfahrer den Unterstand in Zukunft nutzen können. Die Finanzierung des gesamten Projektes sei sichergestellt, erklärt Groll. Paul Altenbrand geht nach ersten Schätzungen von einem Betrag zwischen 15 000 und 20 000 Euro aus.
Flohmarkt, Konzertabend und „Jam im Bürgerpark“
Nach Angaben von Groll beteiligt sich die Stadt Neustadt mit 5 000 Euro an dem Vorhaben. 3 000 Euro kommen von der Sparkasse Marburg-Biedenkopf. Weitere 3 000 Euro hat Groll als Fördermittel des Demografie-projektes beim Landkreis erworben. Den restlichen Betrag werde der Bürgerparkverein übernehmen, sagt Werner Gatzweiler. Weitere Einnahmen erhofft sich Gatzweiler durch die vielen anstehenden Veranstaltungen im Parkgelände.
Das Angebot reiche in diesem Jahr von einem weiteren Flohmarkt, über ein Konzert des Heeresmusikkorps (siehe Meldung), bis hin zu der Musikveranstaltung „Jam im Bürgerpark“ für eine eher jüngere Zielgruppe.
Die ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder kümmern sich bei den Veranstaltungen um die Organisation und Bewirtung. Die Erlöse fließen zumeist in Projekte, wie die der neuerlichen Aufwertung des Parks durch die Boulebahnen, erklärt Gatzweiler. Erfreut zeigte sich der Vereinsvorsitzende darüber, dass der Vandalismus im Park in den vergangen Jahren stetig abgenommen habe.