Altes Haus weicht – Parkplatz kommt

Fachwerkgebäude in Speckswinkel wird abgerissen Vereine beteiligen sich an Kosten
An die Stelle eines ehemaligen Wohnhauses in Speckswinkel soll ein Besucherparkplatz für den Friedhof entstehen. Der Abriss ist genehmigt, die Gesamtkosten aber noch nicht beziffert.
von Dennis Siepmann
Speckswinkel. „Hier ist leider nichts mehr zu machen“ sagt Ortsvorsteher Karl Stehl beim Blick auf die bröckelnde Fassade des alten Fachwerkhauses. Selbst ein Vertreter der Denkmalschutzbehörde habe nach Besichtigung keine Chance gesehen, das Gebäude sanieren zu können, erläutert Stehl.
Wann genau die Abrissarbeiten in der Straße „Zum Krückeberg“ beginnen werden, ist noch nicht genau terminiert. Fest steht jedoch: das am Anfang des 19. Jahrhundert erbaute Haus wird noch im Herbst dem Erdboden gleich gemacht, „Natürlich ist es nicht schön ein Fachwerkhaus abzureißen, aber im Inneren stürzen bereits die Decken herunter und der Schwamm ist auch schon in den Wänden“, sagt Stehl.
Kommune erwirbt Haus für „symbolischen Betrag“
Genau an der Stelle, an der das ehemalige Wohnhaus jetzt noch steht, soll dann im nächsten Jahr ein Parkplatz für die Besucher des örtlichen Friedhofs entstehen.
Der Neustädter Bürgermeister Thomas Groll begründet das Vorhaben damit, dass es bisher noch keine Parkmöglichkeit gegeben habe. „Derzeit besteht nur die Möglichkeit in einer sehr engen Seitenstraße zu parken und die ist mit einem Auto dann schon voll“, erklärt Groll. Ziel sei es, den Zugang zu den Gräbern für die Angehörigen zu erleichtern, so der Bürgermeister.
Der erste Schritt auf dem Weg zu einem Besucherparkplatz war der Erwerb des ehemaligen Wohnhauses. Dazu habe die Kommune das Gebäude für einem symbolischen Betrag von der Eigentümerin übernommen. Laut Groll habe die Stadt inzwischen 6 000 Euro aus dem Haushalt für das Abriss-Projekt zur Verfügung gestellt. Ortsvorsteher Karl Stehl betont, dass es ein Anliegen vieler Speckswinkler Bürger und Vereine sei, einen Friedhofsparkplatz zu gestalten.
Nach seinen Angaben beteilige sich der Heimat- und Verschönerungsverein mit 3 000 Euro am Projekt. Weitere finanzielle Mittel stammten vom Arbeitskreis Heimatkalender und der Jagdgenossenschaft, die sich jeweils mit 500 Euro beteiligten, so Stehl. Ein privater Spender habe ebenfalls 500 Euro beigesteuert.
Planungen in Absprache mit der Denkmalschutzbehörde
Mit den Geldern sei der Abbruch des Hauses finanziert, so Groll. Die weiteren anstehenden Kosten für den Parkplatz, der auch eine Grünfläche beinhalten soll, werden die Verantwortlichen zusammen mit der Denkmalschutzbehörde klären, so Groll. „Die Behörde wird uns mitteilen, welche Auflagen zu erfüllen sind, sodass wir im Anschluss daran in die weitere Planung für das Projekt gehen können. Welche Kosten dann noch auf die Speckswinkler zukämen, konnte Groll noch nicht beziffern.
Für Stehl ist der Abriss des alten Fachwerkgebäudes äußerst schade, aber auch notwendig, da die Baumasse stark beschädigt ist. Beim Gang um das Haus zeigt er auf die marode Fassade und die Räume, die kaum mehr zu betreten sind, da die Gefahr groß ist, von herabfallenden Deckenteilen getroffen zu werden.
„Der Abbruch wird nicht viel Zeit in Anspruch nehmen“, sagt Stehl und weiter: „Ich gehe von ein bis zwei Tagen aus, bis das komplette Gebäude abgetragen ist.“ Danach werden nur noch ein paar Baustellenschilder an das Gebäude erinnern.