Flächen bei der Nellenburg oder in der Nähe der Forstkapelle kämen als Friedwald in Frage
Neustadt. Während der Stadtverordnetenversammlung berichtet Bürgermeister Manfred Hoim, dass das Forstamt und die Nachbarkommune die Errichtung eines Friedwaldes begrüßen.
von Tobias Hirsch
Im April beantragte die CDU-Stadtverordnetenfraktion den Magistrat der Stadt Neustadt mit der Prüfung für die Anlage eines Friedwaldes in der Gemarkung von Neustadt oder seinen Stadteilen (die OP berichtete). Mittlerweile liegen dem Bürgermeister erste Erkenntnisse vor.
Lutz Hofheinz, Leiter des Forstamts Kirchhain, steht einem Friedwald grundsätzlich positiv gegenüber. Aus seiner Sicht käme ein Buchenbestand im Stadtwald in der Nähe der Nellenburg in Frage. Aber auch die Ausweisung einer Bestattungsfläche außerhalb des Stadtwaldes wäre, in Kooperation mit dem betreffenden Waldeigentümer, grundsätzlich vorstellbar. Das teilte der Forstamtsleiter dem Bürgermeister in einem Schreiben mit.
Im Staatswald des Landes Hessen käme ein Waldstück in der Nähe der Forstkapelle in Betracht. Dafür müssten bestimmte Kriterien beachtet werden: Zum Beispiel müsste die Fläche begehbar und mit alten Laubbäumen bestanden sein, sie sollte gut erreichbar und dennoch ruhig und abgeschieden liegen. Auch am Kohlberg hält Hofheinz die Anlage eines Friedwaldes für möglich, sofern die Bundesforstverwaltung dem Vorhaben zustimmen würde.
In Zuge der Zusammenarbeit zwischen den Kommunen begrüßt auch Stadtallendorfs Bürgermeister Manfred Vollmer eine gemeinsame alternative Bestattungsmöglichkeit im Neustädter Stadtwald oder im Herrenwald.
Bei der katholischen wie auch der evangelischen Kirche stößt die alternative Bestattungsform am Füße eines Baumes zunehmend auf Akzeptanz. Kürzlich hat auch das Bistum Fulda seinen Pfarrern gestattet, Friedwald-Bestattungen zu begleiten. Das hat die Diözese in den „Pastoralen Richtlinien für das Bistum Fulda zum Umgang mit Urnenbestattungen im Wald“ bekannt gegeben. Der Richtlinie zufolge muss es jedoch möglich sein, am Ort der Bestattung ein Schild mit dem Namen des Verstorbenen und ein christliches Symbol anzubringen, heißt es im Amtsblatt der Diözese.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hält es ähnlich. Christen, die eine Bestattung in einem Friedwald wünschen, sollten dort auch mit einer christlichen Feier beigesetzt werden können. Dazu gehört nach Ansicht der EKD auch die Verwendung von christlichen Symbolen an der Begräbnisstätte. Des Weiteren sollen Friedwälder kenntlich und für die Öffentlichkeit zugänglich sein.