Neustädter Mitteilungsblatt

Givebox in Neustadt

Die Idee für eine Givebox in Neustadt äußerte Anita Ochs bereits Ende letzten Jahres und bat die Jugendpflege des bsj e.V. um Hil­fe bei der Umsetzung dieser Projektidee.

Aufgrund zahlreicher anderer Projekte wurde das Projekt in den „warmen“ Juni verschoben und schließlich in Kooperation mit der 9. Hauptschulklasse der Martin-von-Tours-Schule und deren Klas­senlehrerin Astrid Becker umgesetzt.

Die Jugendpflege des bsj e.V. (Anika Mund & Sebastian Habura) leitete das Projekt an und übergab der Klasse die Verantwortung für die Planung, Beschaffung des Materials und natürlich den Bau der Givebox während des 5-tägigen Projektes. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Familienzentrum bekommt Homepage geschenkt

Nur für die Einrichtung der Internetadresse und die Bereitstellung von Speicherplatz fallen Kosten an

Auszubildende des För­dervereins für regionale Entwicklung entwickelten die neue Internetpräsenz des Familienzentrums „Regenbogen“ in Neu­stadt.

Neustadt. Um ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit besser präsentieren zu können, ent­schloss sich die Leitung des Fa­milienzentrums, ihre Internet­präsenz komplett überarbeiten zu lassen. Über die geförderten „Azubi-Projekte“ des Förderver­eins für regionale Entwicklung aus Potsdam erstellten Aus­zubildende die neue Internet­seite der Kindertagesstätte, die unter www.kita-neustadt-hessen. de zu finden ist. „Familienzentrum bekommt Homepage geschenkt“ weiterlesen

Es ist Besserung in Sicht

Hessen Mobil plant die Sanierung der Hindenburgstraße

Gute Nachricht für Neu­stadt: Laut einer Mittei­lung von Hessen Mobil an die Stadt ist die Sanierung der Bundesstraße 454 in der Ortslage für die kom­menden Jahre vorgese­hen.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Die Stadt Neustadt verzeichnete in den vergan­genen Monaten vermehrt Be­schwerden von Anliegern über den Zustand der Bundesstraße 454 in der Ortslage, insbeson­dere in der Hindenburgstraße. Der Ortsbeirat sprach das The­ma ebenfalls an, woraufhin sich Bürgermeister Thomas Groll an Hessen Mobil wandte. „Es ist Besserung in Sicht“ weiterlesen

Geben und Nehmen auf einfache Art

Im Familienzentrum steht eine „Givebox“ • Schüler setzten Anregung von Anita Ochs und Jugendpflege um

Ein gelesenes Buch ver­schwindet oft im Schrank und verlässt diesen Platz höchstens noch zum Ab­stauben während des Frühjahrsputzes – es könn­te aber auch noch Men­schen glücklich machen.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Anita Ochs findet keine Verwendung mehr für ein paar Schuhe und eine Hand­tasche. Der Zustand dieser Din­ge ist noch gut, entsprechend kommt Wegwerfen nicht in Fra­ge, und der Verkauf auf dem Flohmarkt ist auch keine Option. Sie möchte etwas Gutes damit tun, schließlich findet vielleicht jemand anderes Gefallen an den Schuhen, der Tasche oder an an­deren Sachen, die sie nicht mehr nutzt. Aus diesem Grund trieb die Speckswinklerin ein Projekt voran, das den Austausch för­dert: Im Familienzentrum steht nun eine „Givebox“, in die Bür­ger gebrauchte aber noch nutz­bare Dinge stellen, die sich ande­re wiederum nehmen können. „Geben und Nehmen auf einfache Art“ weiterlesen

Sachliche Anfrage oder Stolperfalle?

SPD lieferte sich mit dem Bürgermeister einen Schlagabtausch über Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes

Viele Jahre lang gab es so gut wie keine hitzigen De­batten in der Neustädter Stadtverordnetenversammlung. Seit der Bür­germeisterwahl im Januar ist dies anders.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. In der vorvergan­genen Stadtverordnetenver­sammlung bekamen sich Sozi­al- und Christdemokraten beim Thema „Bürgerhaushalt“ in die Haare, diesmal kam es aufgrund der Umgestaltung des Bahn­hofsvorplatzes zum verbalen Schlagabtausch.

Die SPD-Fraktion hatte in ei­ner großen Anfrage fast ein Dut­zend Rückfragen zur Umgestal­tung des Bahnhofsumfeldes ge­stellt. Bürgermeister Thomas Groll beantwortete diese auf zwei DIN-A4-Seiten. „Sachliche Anfrage oder Stolperfalle?“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Erneuerbare Energien: Motor für Neustadt

Interessenten für Vorbereitung einer Energie­genossenschaft gesucht

Im Frühjahr informierten sich zahlreiche Neustädter in Momberg über die Chancen und Möglichkeiten von Energiegenossenschaf­ten. Anschaulich informierte eine Referent der Agrokraft, wie es auch in kleinen Orten gelingen kann, enorme Geldsummen zusam­men zu bekommen und so die Beteiligung möglichst vieler Men­schen aus dem Ort zu erreichen und die Energiewende voran zu bringen.

Beim aufgezeigten Modell profitierten die Grundstückseigentü­mer, die Genossenschaftsmitglieder, die Darlehnsgeber aus dem Ort und die Kommune und nicht nur ein Investor. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Fördertopf bleibt dicht

Bürgermeister bezeichnet aufgelegtes Programm als unfair

Thomas Groll, der gerade seine zweite Amtszeit als Bürgermeister von Neu­stadt angetreten hat, ist verärgert: Das hessische Innenministerium zieht seinen Zorn mit einem Förderprogramm auf sich.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Viele Jahre waren Holger Michel, Fachbereichslei­ter Finanzen der Stadt Neustadt, und seine Kollegen damit be­schäftigt, eine Eröffnungsbilanz zum Jahr 2009 zu erstellen. Das heißt, sie mussten unter ande­rem 30 Jahre alte Rechnungen prüfen, Vermögen und Schul­den der Stadt auflisten und qua­si eine vollständige Inventur der Besitztümer von Straßen über Feldwege bis hin zu Grundstü­cken machen. Grund dafür war der Wechsel von der Kameralis­tik hin zur doppischen Buch­führung. „Fördertopf bleibt dicht“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Mengsberg wird Bundessieger und gewinnt eine Goldmedaille!

Am 26. Juni 2013 gegen 14.00 Uhr erhielt Ortsvorsteher Karlheinz Kurz eine E-Mail aus dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und brauchte erst einmal Zeit, um die sensationelle Nachricht aufzunehmen: Mengsberg ist Bundessieger und gewinnt eine Goldmedaille!

Danach ging dann alles ganz schnell. Ortsvorsteher Kurz gab mit Erlaubnis von Pfarrer Christoph Müller Küsterin Ellen Staufenberg Bescheid und die Glocken verkündeten ganz Mengsberg diesen Er­folg.

„Geburtstagskind“ Klaus Schwalm fuhr dann mit dem Ortsvorsteher durch das Dorf und per Lautsprecher informierte man die Bürger­schaft. Junge und alte Mengsberger kamen auf den Straßen zusam­men und gratulierten sich gegenseitig zu „ihrem“ Sieg. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Grünes Licht für Blaulicht

Stadtverordnete stimmten Investition für Mombergs Wehr zu

Die Sanierungsarbeiten am Momberger Feuer­wehrhaus befinden sich in der Endphase. Passend da­zu gaben die Stadtverord­neten Daumen hoch für den Kauf eines neuen Löschgruppenfahrzeuges.

von Florian Lerchbacher

Momberg. Seit rund einem Jahr ist die Sanierung des Feuer­wehrhauses Momberg in vollem Gang. Die Kameraden steuern mit Eigenleistung einen großen Teil dazu bei, ihre Unterkunft fit für die Zukunft zu machen. Da­zu gehört auch die Fahrzeughal­le umzugestalten und Platz zu schaffen für ein neues Katastrophenschutzfahrzeug. Die Neu­städter hatten diese Investition bereits als zentralen Punkt im Bedarfs- und Entwicklungsplan festgehalten. Nun stimmten die Stadtverordneten dem Kauf of­fiziell zu. „Grünes Licht für Blaulicht“ weiterlesen

Ein Stück Dorf leben geht verloren

Dunja Vogt schließt Speckswinkels Lebensmittelgeschäft aus wirtschaftlichen Gründen • Appelle halfen nicht

Heute verliert Speckswin­kel ein weiteres Stück In­frastruktur: Das Ende des Dorfladens trifft beson­ders die älteren Bewohner des kleinsten Neustädter Stadtteils hart.

von Florian Lerchbacher

Speckswinkel. Maria Kaisinger transportiert auf ihrem Rollator ein letztes Mal einen Sack Kar­toffeln aus dem Dorfladen. „So habe ich wenigstens noch einen kleinen Vorrat“, sagt die Senio­rin, in deren Stimme ein wenig Wehmut mitschwingt. „Beson­ders für uns Alte ist es schlimm, dass das Geschäft schließt“, be­tont die Speckswinklerin, die nun auf ihre Kinder angewie­sen ist. Im Ort kann sie ab heu­te keine Lebensmittel mehr ein­kaufen: „Ich muss künftig alles planen und immer genau auf­schreiben, was ich brauche.“ Kurz noch einmal ins Lädchen gehen, um zu besorgen, was fehlt, ist nicht mehr möglich.

„Ein Stück Lebensqualität geht verloren. Das ist sehr traurig. Der Laden gehörte doch zum Dorf“, pflichtet Karin Oeste der Seniorin bei und spricht Karl Stehl aus der Seele. „Wir verlie­ren ein Stück Dorfleben – und ein Stück Kommunikation. Das Geschäft war immer Treffpunkt, um sich über Neuigkeiten aus­zutauschen“, sagt der Ortsvor­steher und zeigt volles Verständ­nis für Dunja Vogt, die aus wirt­schaftlichen Gründen aufgibt. „Es ist immer dasselbe Prinzip: Ohne Kinder keine Grundschu­le; ohne Kunden kein Geschäft“, fügt er hinzu und bedauert den zweiten herben Schlag inner­halb eines Jahres. Schließlich ist es noch nicht lange her, dass die Grundschule geschlossen wurde – und auch die Zukunft des Kindergartens steht auf der Kippe: dank des Einfallsreich­tums der Stadt Neustadt muss Speckswinkel immerhin erst ab Sommer 2014 und nicht schon früher bangen.

Dunja Vogt jedenfalls sah kei­ne andere Möglichkeit mehr, als aufzugeben: „Ich kann mich für die Menschen ja nicht rui­nieren.“ Das Geschäft sei nicht mehr wirtschaftlich gewesen, daher habe sie den Entschluss treffen müssen: „Mir sind vie­le Kunden weggefallen, weil sie starben oder wegzogen. Es waren die vorwiegend älteren

Stammkunden, durch die ich das Geschäft aufrecht erhalten konnte. Die jüngeren Bürger ha­ben sich nicht beteiligt.“

Jeder Haushalt hätte wöchent­lich für rund 15 Euro bei ihr einkaufen müssen, dann wäre es wei­tergegangen, rechnet sie vor. „Ortsvorste­her und Pfarrer haben die Men­schen durch Briefe oder in der Kirche angesprochen – aber das hat nicht gewirkt“, erklärt sie traurig.

„Hier lebe ich, hier kaufe ich“, steht in großen Buchstaben an

dem Dorfladen – ein Motto, dem zu wenige Bürger nachkamen. Den Speckswinklern geht ein weiteres Stück Infrastruktur ver­loren. Dunja Vogt hat wenigs­tens schon eine neue Ar­beitsstelle gefunden: „Ich habe ge­mischte Ge­fühle: Zum einen fällt Last von mir ab – auf der anderen Seite tut es mir für die älteren Leute leid, die jetzt auf Hilfe an­gewiesen sind.“

„Wir müssen trotzdem zuver­sichtlich in die Zukunft schau­en“, sagt Stehl. Seine Hoffnungen ruhen auf dem Anliegen der Stadt, zum Jahr 2015 ins Dorfentwicklungsprogramm auf­genommen zu werden – aber auch auf der Ortsmitte. Seit ei­nigen Jahren laufen die Bemü­hungen, die Leerstände wieder zu füllen: „Das geht nur, wenn wir die Sache in Speckswinkel gemeinsam angehen“, betont er. In diesem Zusammenhang wäre es zum Beispiel wichtig, die Quadratmeterpreise der Realität anzupassen: „Wohn­raum muss billig sein. Ich kann nur hoffen, dass wir die Ortsmit­te wieder zum Leben erwecken, junge Familien herziehen und wir wieder einen Bevölkerungs­zuwachs verzeichnen können.“