Neustädter Mitteilungsblatt

Meinungsaustausch mit Jan Schalauske (Die Linke)

Ende Februar 2018 kamen Bürgermeister Thomas Groll und Jan Schalauske zu einem Meinungsaustausch im Neustädter Rathaus zusammen. Der Marburger ist seit 2014 Landesvorsitzender der Partei „Die Linke“ und gehört seit vergangenem Jahr auch dem Hessischen Landtag an. Im Mittelpunkt der Unterredung standen die Flüchtlingsunterbringung in der örtlichen Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) und die Kommunalfinanzen. Der Bürgermeister erläuterte dem Landtagsabgeordneten die aktuelle Situation in Neustadt und betonte, dass sich die Kommune der „Herausforderung EAE“ erfolgreich gestellt habe. Wichtig sei gewesen, offen und objektiv zu informieren und auch Fehlverhalten einzelner gegenüber den verantwortlichen Stellen anzusprechen. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Mehrere Erlen müssen „höheren Zielen“ weichen

Umwelt- und Naturschutzgruppe unterstützte den Landkreis bei Gehölzschnitt am Otterbach
Am Otterbach im FFH-Ge- biet „Maculinea-Schutz- gebiet“ wurden Ufergehölze zurückgeschnitten, um die Lebensbedingungen für seltene und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu verbessern.
Neustadt. Das Gemeinschaftsprojekt der Stadt Neustadt und des Landkreises Marburg-Biedenkopf umfasst einen rund i50 Meter langen Gewässerabschnitt am Otterbach. Dort wurde etwa die Hälfte der Erlen entfernt und zu Hackschnitzeln verarbeitet, die dann in den Bioenergiedörfern des Landkreises als regenerativer Brennstoff dienen sollen. „Damit werden auch regionale Kreisläufe in der Energieversorgung mit unterstützt“, teilt der Landkreis mit. Die Arbeiten hatte ein Forstunternehmen mit tatkräftiger Unterstützung durch die Umwelt- und Naturschutzgruppe Momberg ausgeführt. „Mehrere Erlen müssen „höheren Zielen“ weichen“ weiterlesen

Reichlich Platz für heißes Wasser

Schwertransporte brachten zwei Pufferspeicher für Nahwärmenetz von Leipzig bis nach Mengsberg
Sie sehen aus wie Zigarrenhüllen im Riesenformat. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kamen zwei überdimensionale Pufferspeicher in Mengsberg an.
von Michael Rinde
Mengsberg. Sie sind ein Kernelement für Mengsbergs künftige Wärmequelle, die Solarthermieanlage. Am Freitag erreichten die Schwertransporter mit beiden Pufferspeichern den Neustädter Stadtteil. Gegen 2 Uhr in der Nacht waren sie am Ziel, für 1.30 Uhr waren sie angekündigt. Alles war bis auf die Minute genau geplant. „Das war eine Punktlandung“, freut sich Karlheinz Kurz, seines Zeichens Mitglied im Vorstand der Bioenergiegenossenschaft und Ortsvorsteher von Mengsberg. „Reichlich Platz für heißes Wasser“ weiterlesen

Die Dorfentwicklung kann kommen

Am 14. März findet die Auftaktveranstaltung statt • Land Hessen stellt Stadtteilen Geldmittel zur Verfügung
Mit ihrem Engagement bei „Unser Dorf hat Zukunft“ haben die Bürger von Momberg, Mengsberg und Speckswinkel eine gute Grundlage für das Programm „Dorfentwicklung“ geschaffen.
Neustadt. Seit Herbst des vergangenen Jahres wissen die Mengsberger, Speckswinkler und Momberger, dass sie ihre Heimatorte mit der Unterstützung durch Landesmittel für die Zukunft fitmachen können. Damals kam die frohe Kunde von Staatsministerin Priska Hinz, dass Neustadts Stadtteile in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen werden. Nun geht es langsam los.
Anfang Januar entschied der Magistrat nach Rücksprache mit einer Lenkungsgruppe, dass das Kasseler Büro für Regionalentwicklung und Stadtplanung „akp“ die Erarbeitung des für die Teilnahme am Programm notwendigen „Integrierten Entwicklungskonzeptes“ übernehmen soll. Das Büro betreut in Neustadt bereits das Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ und ist mit der konzeptionellen Weiterentwicklung der Seniorenarbeit befasst. Dies, so Bürgermeister Thomas Groll, sei eine gute Voraussetzung für die weitere Arbeit. Es sei schließlich notwendig, das Dorfentwicklungsprogramm mit verschiedenen anderen bereits laufenden Vorhaben zu verknüpfen. „Wir werden nur dann Erfolg haben, wenn wir alle Prozesse miteinander verbinden und nicht jede Entwicklung separat für sich betrachten“, betonte Groll. „Die Dorfentwicklung kann kommen“ weiterlesen

„Vom Grimmschen Tod und Teufel“

Lese-Theater begeistert 100 Besucher im katholischen Pfarrheim Bereits zum vierten Male waren die Brüder Grimm in Neustadt zu Gast. Jacob (Carlo Ghiradelli) und Wilhelm (Stefan Becker) haben inzwischen in der Region eine feste Anhängerschar und so kamen die Gäste nicht nur aus der Junker-Hansen-Stadt, sondern auch
aus benachbarten Städten und Gemeinden. Bürgermeister Thomas Groll brach in seiner Begrüßung eine Lanze für regelmäßige kulturelle Angebote im ländlichen Raum und freute sich, dass 100 Besucher den Weg in das katholische Pfarrheim gefunden hatten. Grundlage für das Lese-Theater von Ghiradelli und Becker sind nicht nur bekannte und auch unbekannte Märchen der Brüder Grimm, sondern auch rund 30.000 Briefe, welche die beiden im Laufe ihres Lebens verfassten. Kunstvolle Rezitation und handfeste Hintergrundinformationen durch die beiden erfahrenen Schauspieler sorgten auch diesmal für einen vergnüglichen Abend. Selbst regelmäßige Besucher erfahren immer wieder Neues über „die“ deutschen Märchensammler. „“ weiterlesen

Neuer Verein will Mombergs Kirmes retten

„Ranzemannschaft“ springt als Ausrichter für den Männergesangverein ein und sucht noch „Mittstreiter“ – Treffen am 4. März
„Das ist unser Kirchweihfest. Eine Tradition und keine kleine Spaßveranstaltung, bei der es nicht so schlimm wäre, wenn sie alle drei Jahre mal ausfällt“, betont Daniela Schmittdiel.
von Florian Lerchbacher
Momberg. In Momberg waren bisher drei Gruppen im Wechsel für die Ausrichtung der Kirmes zuständig: die Borussia, der Schützenverein und der Männergesangverein. Letzterer hat diese Verantwortung nun abgegeben, weil das Durchschnittsalter stetig steigt und schlicht nicht mehr genügend Mitglieder für die Vielzahl an Aufgaben zur Verfügung stehen. „Die Vorbereitung, die ganzen Dienste – da kommt schon einiges zusammen“, stellt Schriftführer Stefan Schmittdiel heraus und ergänzt: „Mit nur einer Handvoll Helfern lässt sich das nicht mehr bewältigen. Aus diesem Grund haben wir gesagt: Das können wir nicht mehr machen.“ Rund 150 bis 160 „Dienste“, die übernommen werden müssten, seien schlicht zu viel.
Der Aufschrei im Dorf war natürlich ebenso groß wie die Sorge, dass alle drei Jahre keine Kirmes stattfinden könnte. So auch in der Speckswinkler Straße – der sogenannten Jakobsstraße – deren Bewohner einmal im Jahr Zusammenkommen, um zu grillen. Und bei eben jener Veranstaltung kam die Idee auf: Die Kirmes lässt sich retten, wenn alle drei Jahre Momberger gemeinsam anpacken und die
Organisation und Ausrichtung übernehmen. „Aus dem Dorf, für das Dorf“, gibt Karola Lotter als Motto aus, während ihr Mann Steffen hinzufügt: „Fällt eine solche Veranstaltung einmal aus, ist die Gefahr groß, dass sie mangels Interesse irgendwann gar nicht mehr stattfindet.“ „Neuer Verein will Mombergs Kirmes retten“ weiterlesen

Fraktionen stellen keinen Kandidaten

Derzeit deutet alles darauf hin, dass Thomas Groll (CDU) bei der Bürgermeisterwahl allein ins Rennen geht

Am 28. Oktober treten die Neustädter an die Urnen, um ihren Bürgermeister zu wählen. Momentan sieht es so aus, als könnten sie sich dann nur zwischen Ja oder Nein zum Amtsinhaber entscheiden.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Die Kommunalpolitiker in Neustadt sind zufrieden mit der Arbeit von Amtsinhaber Thomas Groll: Das geht sogar so weit, dass weder die SPD – die bei den vergangenen Jahren jeweils Georg Metz ins Rennen geschickt hatte – noch die FWG einen Grund sehen, einen eigenen Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl Ende Oktober zu stellen. „Der Bürgermeister macht im Moment gute Arbeit und belegt alle Themen“, lobt SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Gerhard Gatzweiler und ergänzt: „Wir haben überlegt, ob es etwas gibt, wo die Stadt anders aufgestellt sein müsste – aber nichts gefunden.“ Ähnlich sieht das Karsten Gehmlich (FWG): „Thomas Groll hat das Projekt 2025 ausgerufen und wir haben viele gemeinsame Projekte auf den Weg gebracht. Er soll die Möglichkeit bekommen, das zu Ende zu bringen, was er angefangen hat.“ „Fraktionen stellen keinen Kandidaten“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Gehölz schnitt soll seltene Tiere und Pflanzen schützen

Rückschnitt von Ufergehölzen im FFH-Gebiet am Otterbach in Neustadt zum Erhalt von Orchideen und seltenen Schmetterlingen

Bis Ende Februar werden am Otterbach im FFH-Gebiet „Macofinea Schutzgebiet bei Neustadt“ Ufergehölze zurückgeschnitten. Damit sollen die Lebensbedingungen für seltene und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten erhalten und verbessert werden. Das Gemeinschaftsprojekt von der Stadt Neustadt und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf mit dem Fachbereich Ländlicher Raum und Verbraucherschutz umfasst einen kurzen rund 150 Meter langen Gewässerabschnitt am Otterbach in Neustadt. Hier wird etwa die Hälfte der Erlen entfernt und zu Hackschnitzeln verarbeitet, die dann in den Bioenergiedörfern des Landkreises als regenerativer Brennstoff dienen sollen. Damit werden auch regionale Kreisläufe in der Energieversorgung mit unterstützt. Die Arbeiten werden von einem Forstuntemehmen durchgeführt, wobei die kleineren Entbuschungsmaßnahmen auf der angrenzenden Brachfläche von der Umwelt- und Naturschutzgruppe Momberg übernommen werden. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Verkehrs-Gau? Aber nicht doch

Ministerium reagiert gelassen auf erneute Resolution zum Ausbau der Bundesstraße 454 in Stadtallendorf
von Michael Rinde
Bundesstraße 454 Forderungen an Land und Bund gestellt. Im Verkehrsministerium teilt man die Ängste nicht.
Stadtallendorf. Das Szenario ist bekannt: Bis Ende 2021 wird der Autobahnabschnitt von Bischhausen bis Schwalmstadt fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben sein. Immer vorausgesetzt, alles käme wie erwartet, so werden die anderen beiden A-49-Abschnitte bis Gemünden (Felda) bis zum Jahr 2025 oder 2026 gebaut.
In Stadtallendorf steht der dritte Ausbauabschnitt der Bundesstraße 454 aus, Baurecht gibt es, die Finanzierung steht. Jetzt laufen die Vorbereitungen für das Großprojekt. Angesichts dieser Situation hatten sich die Stadtparlamente aus Stadtallendorf und Neustadt unabhängig voneinander abermals zu einer Resolution entschieden (die OP berichtete). In Stadtallendorf ging der Impuls von der SPD- Fraktion aus, in Neustadt wurde der Antrag von Beginn an von allen Fraktionen und dem Magistrat getragen. Im Kern geht es darum, dass das Land alles dafür tun soll, dass der dritte Bauabschnitt der Bundesstraße 454 schneller angegangen wird. Es geht um den Umbau der Kreuzung Bundesstraße 454/Bahnhofstraße/Hauptstraße. Das ist verbunden mit der Tieferlegung der Bundesstraße, analog wie beim zweiten Bauabschnitt. In der Debatte im Stadtparlament hatte die SPD außerdem darauf hingewiesen, dass die Großbaustelle an der Bundesstraße außerdem mit dem Baustellenverkehr für die weiteren beiden A-49-Abschnitte kollidieren wird. Das könne die Stadt nicht verkraften. ln der Resolution begrüßt das Parlament trotz alledem, dass es nunmehr Baurecht für alle A-49-Abschnitte gibt. Bei diesem gesondert aufgelisteten Punkt des Beschlusses enthielt sich der Grünen- Stadtverordnete Michael Feldpausch. Ansonsten billigte das Parlament die Resolution. „Verkehrs-Gau? Aber nicht doch“ weiterlesen

Kompakt-Karneval statt Totalausfall?

Narren ziehen Übergangslösung in Erwägung • Kreis würde Halle der Waldschule zur Verfügung stellen
Der Abgesang auf den Karneval 2019 zog sich in Neustadt wie ein roter Faden durch die Kampagne. Doch so langsam wird den Narren klar: Eine Notlösung ist besser, als ein oder gar zwei Jahre lang gar nichts zu feiern.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Zweieinhalb Wochen lang herrschte in Neustadt Ausnahmezustand. Wie eigentlich jedes Jahr in der närrischen Zeit. Mit einer Rathauserstürmung am Rosenmontag, die so gut wie lange nicht besucht war. Die Junker-Hansen-Stadt, die unbestrittene Karnevalshochburg des Landkreises, ohne Narretei? Eigentlich unvorstellbar – aber dennoch ist seit weit über einem Jahr zu hören: ohne Haus der Begegnung kein Karneval! Dabei hatte Bürgermeister Thomas Groll immer wieder Alternativen für die Zeit der Neugestaltung (beziehungsweise einst der Renovierung) in die Diskussion gebracht.
Und nun scheint den Narren langsam bewusst zu werden, dass Abriss und Neubau keine Luftschlösser sind, sondern bevorstehende Realität – auch wenn die Pläne und Vorbereitungen noch lange nicht abgeschlossen sind. Wie eine Recherche dieser Zeitung zeigt, sind die karnevalstreibenden Vereine so weit, dass sie über Alternativ oder Notlösungen nachzudenken bereit sind.
„Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Neubau innerhalb eines Jahres fertiggestellt wird. Deswegen gehe ich davon aus, dass wir mindestens zwei Jahre lang auf das Haus der Begegnung als Veranstaltungsort für den Karneval verzichten müssen“, sagt VfL-Sitzungspräsident Michael Launer und ergänzt: „Für die Garden wäre das fatal – insbesondere für den Nachwuchs. Wenn zwei Jahre lang nichts passiert, verlieren die Kinder und Jugendlichen das Interesse und schließen sich eventuell woanders an.“ „Kompakt-Karneval statt Totalausfall?“ weiterlesen