Neustädter Mitteilungsblatt

„100 Wilde Bäche für Hessen“

Die Aufgabe: Hessischen Fließgewässern ihre natürliche Struktur zurückgeben.
Die Lösung: Das Programm unterstützt die Kommunen bei der Erfüllung dieser Aufgabe an 100 ausgewählten Bächen.
Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie läuft in Hessen auf Hochtouren. Bis 2027 sollen möglichst viele Gewässer im Rahmen der EU-Vorgaben in einen guten ökologischen Zustand gebracht werden. Um die Verwirklichung des Ziels weiter voranzutreiben, wurde das Programm „100 Wilde Bäche für Hessen“ ins Leben gerufen. Im Zuge des Programmes werden gezielt 100 hessische Bäche ausgewählt und modellhaft renaturiert. Für die Teilnahme am Programm konnten sich die Kommunen im vergangenen Jahr bewerben. Das Besondere ist, dass den Kommunen bei der Planung und Umsetzung der Renaturierung ein großer Teil der Arbeit abgenommen wird. Sie erhalten nämlich durch die Hessische Landgesellschaft im Auftrag des Hessischen Umweltministeriums umfangreiche Unterstützung von den ersten Planungsschritten bis hin zur Umsetzung der Renaturierungsmaßnahme. Diese kann – je nach Finanzkraft der Kommune – mit bis zu 95% gefördert werden.
Die Städte Neustadt (Hessen) und Schwalmstadt sowie die Gemeinde Gilserberg haben sich gemeinsam mit dem „Hardtwasser“, das in allen drei Gemarkungen verläuft, für das Programm beworben. Da diese Bewerbung erfolgreich war, fand Anfang Juli 2020 ein erstes Abstimmungsgespräch zwischen den Bürgermeistern Thomas Groll, Stefan Pinhard und Rainer Barth, ihren zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Hessischen Landgesellschaft im Neustädter Rathaus statt. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Trocken – aber alles andere als trocken

Ewald Mann und Eckhard Sommer sind seit 25 Jahre Ortsgerichtsschöffen
Von Florian Lerchbacher

Ostkreis. Ehrungen am Kirchhainer Amtsgericht sind etwas Besonderes. Das liegt nicht etwa an der derzeit stattfindenden Umgestaltung des Gebäudes, das barrierearm werden soll, sondern an Direktorin Andrea Hülshorst und Stephanie Samsa, der stellvertretenden Geschäftsstellenleiterin, die mit viel Empathie und Witz die Termine angehen – und nicht nur übers Fachliche sprechen, sondern durchaus auch aus dem Nähkästchen plaudern. So ließen sie zum Beispiel während der Ehrung des Speckswinklers Eckhard Sommer (seines Zeichens Bayern-Fan) durchsickern, dass sie Anhänger verfeindeter Fußballmannschaften sind: Samsas Herz schlägt für Borussia Dortmund, während Hülshorst mit Schalke 04 sympathisiert. Aber genau solche Dinge kommen bei den Menschen gut an: „Ich dachte, jetzt kommt ein grummeliger, schwarz gekleideter Herr um die Ecke und mich erwartet eine trockene Veranstaltung“, berichtete der Mardorfer Ewald Mann und ergänzte: „Und da sind diese zwei netten Frauen, die sich fröhlich mit mir unterhielten. Wir sprachen beispielsweise darüber, dass Frau Hülshorst mit meiner Tochter Monika an der Stiftsschule in einem Jahrgang war – und ich merkte nicht einmal, wann’s vom inoffiziellen Teil in den offiziellen Teil der Veranstaltung wechselte.“ Ein wenig trocken sei es dann aber doch noch geworden, kommentierte der in seinem Heimatdorf als humoristischer Lautsprecher bekannte Mann und erklärte, aufgrund der coronabedingten Einschränkungen habe es während oder nach der Ehrung keinen Sekt gegeben. „Das war ein bisschen schade, aber verständlich. Es hat mir auch ohne Sekt sehr gut gefallen.“ „Trocken – aber alles andere als trocken“ weiterlesen

Hilfsangebote sind bis 2024 gesichert

Neustadt bekommt 409 000 Euro Förderung für die Fortsetzung der Gemeinwesenarbeit vom Land Hessen
Von Michael Rinde

Neustadt. Dieser Förderbescheid ist für die Stadt Neustadt in mehrfacher Hinsicht eine gute Nachricht: Bis zum Jahr 2024 erhält die Stadt vom Land 409 000 Euro für die Fortsetzung der Gemeinwesenarbeit. Erstmals besteht damit auch Planungssicherheit über mehrere Jahre, was Bürgermeister Thomas Groll (CDU) besonders freut. Bisher musste die Stadt jährlich einen neuen Antrag stellen, was langfristiges Arbeiten naturgemäß erschwert.
Seit 2015 gibt es die Gemeinwesenarbeit in Neustadt, seinerzeit entstanden aus der Tatsache, dass die Kommune Standort für eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge ist. Hinter der Gemeinwesenarbeit steht der Verein „bsj“ aus Marburg. Bernd Methfessel und Annika Schlüter sind die zwei Gesichter der Gemeinwesenarbeit. Beide arbeiten mit festen Stundenkontingenten in Neustadt. Anlaufpunkt für alle ist der Begegnungstreff in der Marktstraße, ein Ladengeschäft. Bisher lag der Fokus eindeutig auf der Flüchtlingsarbeit. Die Gemeinwesenarbeit reicht von Beratung über individuelle Begleitung bis zu Veranstaltungen gemeinsam mit Neustädter Bürgern. Wobei der Verein „bsj“ an vielen anderen Stellen in Neustadt ebenfalls eingebunden ist: bei der Jugendarbeit, beim Quartiersmanagement im Programm Soziale Stadt oder beim Waldkindergarten zum Beispiel. Das hat aus Sicht der Kommune viele Vorteile, da manches Angebot in das andere greift. „Hilfsangebote sind bis 2024 gesichert“ weiterlesen

Ellenberg wirkt in Neustadt-Arbeitsgemeinschaft mit

Bürgermeister verschiedener Neustadts wählten ihn in den Koordinierungsausschuss
Wolfram© Wolfram Ellenberg.Archivfoto: Florian Lerchbacher

Neustadt. Wolfram Ellenberg ist eines von drei Mitgliedern des Koordinierungsausschusses der Arbeitsgemeinschaft „Neustadt in Europa“. Dies war das Ergebnis einer Videokonferenz, an der die Bürgermeister der zahlreichen Neustadts teilnahmen, die in der Arbeitsgemeinschaft vertreten sind.

Das für den 3. bis 5. Juli in Neustadt an der Aisch geplante „Neustadt-Treffen“ fiel, wie so viele Veranstaltungen auch, der Corona-Pandemie zum Opfer. Dafür setzten sich die Bürgermeister dann eben virtuell zusammen, um sich unter anderem mit den Terminen der nächsten Neustadt-Treffen zu beschäftigen. Sie legten fest, dass das Treffen im Jahr 2021 vom 25. bis zum 27. Juni in Neustadt/Holstein stattfindet. Die Veranstaltung im Jahr 2022 planten sie für die Zeit vom 9. bis 11. September in Neustadt/Harz ein.

Außerdem standen Wahlen des Vorstandes und des Koordinierungsausschusses auf der Tagesordnung. Als Vorsitzende bestätigten sie Petra Bieber aus Bad Neustadt an der Saale im Amt. Ihr Stellvertreter ist Peter Mühle aus Neustadt in Sachsen. Als eines von drei Mitgliedern des Koordinierungsausschusses wurde Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg gewählt. „Ellenberg wirkt in Neustadt-Arbeitsgemeinschaft mit“ weiterlesen

Optimistischer Blick ins Jahr 2022

Neustadt. Im Jahr 2022 blickt Neustadt auf 750 Jahre beurkundete Stadtrechte zurück. Dazu wurde bereits vor rund einem Jahr ein umfangreiches Festprogramm im Grundsatz erarbeitet, welches sich über das ganze Jubiläumsjahr erstrecken soll. Das teilt die Stadtverwaltung mit.

Höhepunkte sollen demnach unter anderem der Festakt am 5. Mai, ein Auftritt der größten Hochseilgruppe Europas, „Der Geschwister Weisheit“, am Himmelfahrtstag, ein Bürgerfest Mitte Juli, der Tag der hessischen Landesgeschichte im September und ein Konzert des Landespolizeiorchesters Hessen im November 2022 sein.

In die bisherigen Planungen seien die örtlichen Vereine miteinbezogen worden und es habe bereits zwei Informationsveranstaltungen gegeben, teilt die Stadt mit. Die Kommune geht davon aus, dass sich zahlreiche Gruppierungen aus der Kernstadt und auch den Stadtteilen insbesondere für die Bewirtung am geplanten Bürgerfest beteiligen werden. „Optimistischer Blick ins Jahr 2022“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Rathausplatz wieder zum Parken freigegeben

Die barrierefreie Sanierung und städtebauliche Aufwertung des Neustädter Rathausplatzes sind zu großen Teilen abgeschlossen. Zwischenzeitlich kann die Fläche daher wieder beparkt werden.
Die noch ausstehenden Pflanzarbeiten werden im Herbst 2020 durchgeführt. Pflasterarbeiten im Bereich des Jugendheimes und des Junker-Hansen-Turmes können erst nach Abbau des Gerüstes am größten Fachwerkrundbau der Welt durchgeführt werden.
Auf dem Rathausplatz soll in der Folge auch noch ein Denkmal für die während der NS-Zwangsherrschaft ermordeten jüdischen Mitbürger aus Neustadt und Momberg errichtet werden.
Die Maßnahme – ohne das angesprochene Denkmal – war im städtischen Haushalt mit 490.000 Euro veranschlagt. Es dürfte zu einer Kostensteigerung von rund 5 % kommen. 400.000 Euro an Förderung erhält die Kommune aus dem Kommunal-Investitionsprogramm des Bundes.
Nach Fertigstellung der Pflanz- und Pflasterarbeiten soll der „neue“ Platz auch offiziell eingeweiht werden. Bürgermeister Thomas Groll möchte dann auch daran erinnern, dass es sich genaugenommen um den „Schlossplatz“ handelt, denn das heutige Rathaus war um 1500 herum das Schloss der Herren von Dörnberg, zu deren Besitz die Stadt damals gehörte.
Der Bürgermeister hofft zudem, dass alsbald wieder größere Veranstaltungen möglich sind, denn auch dafür bietet sich der neugestaltete Platz an. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Altes kommt weg für die Alten

Das Gießener Unternehmen Depant baut in Neustadt für rund 12,5 Millionen Euro ein neues Seniorenpflegezentrum
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Lange Zeit passierte nichts auf dem Gelände unterhalb der ehemaligen Ziegelei in der Marburger Straße in Neustadt, nun sind Mitarbeiter des Erdbauunternehmens Hainmüller mit dem Abriss eines maroden Gebäudes beschäftigt. „Im Hintergrund liegen in den vergangenen Wochen intensive Vorbereitungen“, teilt die Firma Depant Bauträger GmbH & Co. KG aus Gießen mit, die dort ein Pflegezentrum mit 70 Pflegeappartements, 20 Tagespflegeplätzen sowie 10 Wohnungen für betreutes Wohnen errichten will.

Schon vor Monaten hatte das Unternehmen Neustadts Stadtverordneten die Projektidee vorgestellt und im März dann auch den Bauantrag für die zwei Gebäude eingereicht. Seit Kurzem liege die Teilbaugenehmigung vor, teilt Depant mit, das die Zustimmung für das Gesamtprojekt ebenfalls in Kürze erwartet.

Depant kümmert sich um die Projektentwicklung und die Realisierung des Vorhabens – das alles andere als das Erste in der Firmengeschichte ist: In den vergangenen rund 50 Jahren setzte das mittelhessische Unternehmen mehr als 3 000 Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 800 Millionen Euro um. In Neustadt investiert die Firma rund 12,5 Millionen Euro. Mieter und Betreiber wird die Menatis GmbH aus Bergheim bei Köln, die in Niedersachsen, Hessen, dem Saarland und in Baden-Württemberg Einrichtungen dieser Art betreibt. „Altes kommt weg für die Alten“ weiterlesen

Parken auf dem Rathausplatz

ist in Neustadt wieder erlaubt
Bürgermeister hofft, dass dort bald auch Veranstaltungen möglich sind
Rathausplatz Neustadt© Der Rathausplatz in Neustadt wird saniert und dabei aufgewertet. Foto: Stadt Neustadt

Neustadt. Die barrierefreie Sanierung und städtebauliche Aufwertung des Neustädter Rathausplatzes sind zu großen Teilen abgeschlossen. Zwischenzeitlich kann auf der Fläche daher wieder geparkt werden, wie die Stadtverwaltung mitteilte.

Die noch ausstehenden Pflanzarbeiten sollen demnach im Herbst erfolgen. Pflasterarbeiten im Bereich des Jugendheimes und des Junker-Hansen-Turmes können erst nach Abbau des Gerüstes am größten Fachwerkrundbau der Welt durchgeführt werden, erklärte die Stadt.

Auf dem Rathausplatz soll in der Folge auch noch ein Denkmal für die während der NS-Zwangsherrschaft ermordeten jüdischen Mitbürger aus Neustadt und Momberg errichtet werden.

Die Arbeiten am Rathausplatz – ohne das geplante Denkmal – waren im städtischen Haushalt mit 490 000 Euro veranschlagt. Es dürfte laut Stadt zu einer Kostensteigerung von rund 5 Prozent kommen. 400 000 Euro an Förderung erhält die Kommune aus dem Kommunal-Investitionsprogramm des Bundes. „Parken auf dem Rathausplatz“ weiterlesen

Spielplatz wird umgestaltet

Neustadt. Der Spielplatz beim Siedlerheim in der Hochstruth soll unter Beteiligung von Kindern, Eltern und Großeltern des Wohnquartiers unter fachkundiger Anleitung der Pädagogen und Handwerkern des Spielplatzbau-Spezialisten ALEA umgestaltet werden. Das sollte eigentlich schon im April geschehen, dann kam aber die Corona-Krise dazwischen. Deswegen soll das Projekt nun vom 10. bis zum 14. August umgesetzt werden – unter Beachtung der Hygieneregeln. „Die Kinder freuen sich schon lange auf ihren neuen Spielplatz. Wir wollen sie nicht enttäuschen. ALEA hat in den letzten Spielplätzen bereits zwei Anlagen unter Corona-Bedingungen gebaut“, erläuterte Bürgermeister Thomas Groll laut Mitteilung bei einem Vorbereitungstreffen.

Nachbarn bauen Sitzgruppe in Neustadt auf

Anwohnerin und Quartiersmanagement setzen Idee gemeinsam um / Geld aus Verfügungsfonds

Neustadt. Bewohnerinnen und Bewohner der Leipziger Straße haben gemeinsam eine Tisch-Bank-Gruppe aufgebaut. Die Initiative dazu war von Suzan Urgandokur ausgegangen, wie das Quartiersmanagement des Vereins BSJ mitteilte. Urgandokur hatte ältere Menschen beobachtet, die sich in der Leipziger Straße und der Königsberger Straße trafen, um zu plaudern und ihre Rollatoren als provisorische Sitzgelegenheiten nutzten. Sie erfuhr bei einem Plausch mit ihnen, dass sie sich eine Sitzgelegenheit wünschen. So entstand die Idee einer Tisch-Bank-Gruppe. Diese Idee trug sie an die BSJ-Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg heran, die sie über die Förderfähigkeit des Projektes über den Verfügungsfonds informierte.
Denn wer Ideen hat, um Neustadt schöner zu gestalten, bekommt Geld von Stadt, Bund und Land. Über den Verfügungsfonds können Projekte mit bis zu 100 Prozent bei Projektkosten bis zu 5 000 Euro gefördert werden.
Nerenberg unterstützte Urgandokur bei der Antragstellung, bei der Organisation, wie auch bei der Durchführung der Idee. Die Stadt holte vom Eigentümer die Genehmigung ein.
Suzan Urgandokur bat einige Nachbarn um Mithilfe beim Einbau der Sitzgelegenheit, Martin Methfessel (BSJ Gemeinwesenarbeit) übernahm die Bauleitung, Svetlana Nerenberg koordinierte den Ablauf. Der städtische Bauhof lieferte die Ausrüstung und mähte den Rasen. Suzan Urgandokur versorgte die Arbeitenden mit Getränken, Svetlana Nerenberg verteilte Wassermelonen. Das Ergebnis kommt bei den Anwohnern sehr gut an.