Fische kommen schneller voran

Stadt Neustadt verbesserte mit „Rampen“ die Situation in der Wiera
Von Michael Rinde
Neustadt. Am Stadtrand von Neustadt haben es Fische jetzt etwas leichter, durch die Wiera zu gelangen. Gut zwei Wochen lang wurde dort im Bereich des Eisenbahn-Viaduktes gearbeitet. Dort gab es bisher für die Fische ein Wanderhindernis. Sprich: Fische hatten an dieser Stelle große Probleme damit, mit der und gegen die Fließrichtung durch die Wiera zu gelangen. Genau das verbietet die EU-Wasserrahmenrichtlinie unter anderem für alle Gewässer. Sie fordert eine „ungehinderte Durchwanderbarkeit“ ein.

Ein Fachbüro hat sich der Sache angenommen und Lösungen entwickelt. Es ist eine Art Rampe an dieser Stelle entstanden, um den Höhenversatz in der Wiera auf eine natürliche Weise zu verlängern. Wer auf das Gewässer selbst schaut, wird es kaum merken an dieser Stelle.

Im eigentlichen Wasserdurchlass ist auch etwas geschehen. Dort sind besondere Schwellen eingelassen, für die ziehenden Fische auch eine Möglichkeit, zu rasten, wie Bürgermeister Thomas Groll und Neustadts Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg beim Ortstermin erläutern. Ein Teil der Grundflächen gehört der Stadt, ein weiterer Teil einem privaten Eigentümer. „Fische kommen schneller voran“ weiterlesen

Ein Bypass durch die Baustelle

Am Montag ist es so weit. Dann müssen sich Autofahrer, die auf der Kreisstraße 17 zwischen Neustadt und Momberg unterwegs sind, an eine wichtige Änderung halten und gewöhnen.
Da die Brückenbauarbeiten für die Autobahn 49 dort voranschreiten, gilt ab dann eine Vollsperrung in Höhe der Baustelle. Doch keine Bange. Es gibt keine weiträumige Umleitung, sondern eine Bypass-Lösung. Der Verkehr wird über eine etwa 500 Meter lange Baustraße durch die Baustelle geführt werden. Für die Dauer der Bypass-Lösung gilt im Baustellenbereich ein Tempolimit von 50 Stundenkilometern.
Die Bauarbeiten werden bis Ende Juni nächsten Jahres dauern. Das Überführungsbauwerk hat eine Stützweite von 18,50 Metern, wie die A-49-Autobahngesellschaft erläutert.

Ein Segen für die Rathaustür

Sternsinger besuchten Stadtverwaltung / Nur wenige Kinder werden unterwegs sein
Von Michael Rinde und Katharina Kaufmann-Hirsch
Neustadt. Mirja Sack und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter aus dem ganzen Land wollen vor allem eines: „Ich möchte anderen Kindern helfen, damit sie wie wir ein schöneres Leben in ihrem Land haben.“ Das Mädchen gehörte gestern zu der kleinen Sternsinger-Delegation aus Momberg und Neustadt, die den abgekürzten Segensspruch „Christus Mansionem Benedicat“, abgekürzt „C+M+B“, und die Jahreszahl 2022 auf der Rathaustür anbrachten. Der Spruch wird ganz modern mittlerweile aufgeklebt oder mit Kreide aufgeschrieben.

Anders als in vielen anderen katholischen Kirchengemeinden werden die Momberger Sternsinger am Dreikönigs-Wochenende traditionell von Haus zu Haus gehen, aber die Häuser nicht betreten und auf die Mindestabstände achtgeben. Mombergs Sternsinger sind zumeist Kommunionkinder und Ministranten. In Neustadts Kirchengemeinde bekommen die Gläubigen Segenssäckchen in der Kirche. Die Pandemie führt dazu, dass die zweite Sternsingeraktion in Folge anders ablaufen muss, als es die Tradition eigentlich gebietet. Kontaktlos eben. Dabei bringen die Sternsinger nicht nur eine Botschaft und erinnern an die heiligen drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Sie werben auch um Spenden für die Jahresaktion „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“. Partnerländer sind in diesem Jahr der Südsudan, Ghana und Ägypten. Dort fehlt es an der Infrastruktur, damit Kinder überhaupt die Chance haben, gesund aufzuwachsen. Um es mit Mirja Sack zu sagen: „Vielen der Kinder dort fehlt etwas, was wir alle haben, zum Beispiel ein Krankenhaus.“ „Ein Segen für die Rathaustür“ weiterlesen

Ein kleiner Anstoß für die Innenstadt

Stadt Neustadt plant Ladengeschäft / Förderung aus Corona-Paket des Kreises
Von Michael Rinde
Neustadt. Es ist schon von außen sichtbar, dass dort bald wieder Betrieb herrscht: In den Räumen eines früheren Reisebüros in der Marktstraße ist voraussichtlich ab nächstem Februar der „NEUSTADTladen“ anzutreffen. Dort sind dann unter anderem die liebevoll gestalteten Produkte heimischer Bastler zu finden, aber auch, so der Plan, Produkte von Direktvermarktern aus der Region. Bürgermeister Thomas Groll denkt dabei an Waren wie Säfte und Wein. Außerdem finden Interessierte dort künftig dann auch die Eintrittskarten zu städtischen Veranstaltungen und Touristikinformationen für Besucher. Sonja Stark ist Ansprechpartnerin bei der Stadtverwaltung.

3,5 Millionen für Kommunen und soziale Träger

Neustadt profitiert dabei von Fördergeldern. Etwa aus dem Programm „Zukunft Innenstadt“. Aber auch vom Landkreis. Denn der gibt über das Corona-Paket II Gelder aus der Kreisumlage an seine Städte und Gemeinden zurück. Vizelandrat Marian Zachow überreichte den ersten Zuwendungsbescheid an Groll. Neustadt bekommt insgesamt 9 000 Euro aus einem 200 000-Euro-Topf jenes Corona-Paketes II. Die Kreisverwaltung hatte schnell umgesetzt, was der Kreistag erst in seiner November-Sitzung auf den Weg gebracht hatte. Jener Fördertopf soll vor allem den Innenstädten, die eben auch besonders unter der Pandemie zu leiden hatten und haben, zu Gute kommen. „Ein kleiner Anstoß für die Innenstadt“ weiterlesen

Land zeichnet den Bürgerverein aus

„Wir für uns“ Neustadt wird für sein soziales Engagement gewürdigt
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Mit der Landesauszeichnung ‚Soziales Bürgerengagement‘ würdigen wir Hessinnen und Hessen, die sich in unserem Gemeinwesen in besonderer Art und Weise sozial engagieren, Verantwortung übernehmen und sich um die Schwächeren unserer Gesellschaft kümmern“, sagt Kai Klose, der hessische Minister für Soziales und Integration. Acht Einzelpersonen und elf Vereine erhielten in diesem Jahr die seit 2003 verliehene Auszeichnung – darunter der eigentlich noch sehr junge Neustädter Bürgerverein „Wir für uns“, der in seiner verhältnismäßig kurzen Existenz das soziale Leben in der Stadt aber bereits stark geprägt hat. Und das, obwohl die Neustädter ihr Angebot bisher vornehmlich in Pandemiezeiten, also unter stark erschwerten Bedingungen etablieren mussten.

„Mich freut, dass die Arbeit in seiner gesamten Breite honoriert wird. So einen Preis bekommt man vom Land ja nicht alle Tage“, kommentiert Vereinsvorsitzender Dieter Trümpert die Auszeichnung, zu der neben einer Skulptur noch ein „Dankeschön“ in Höhe von 500 Euro gehört. Die Würdigung sei umso schöner, da der Verein noch kaum drei Jahre alt sei, ergänzt er und stellt heraus: „Ich kann mich bei all den Aktiven nur bedanken, denn ohne ihr Engagement wäre das alles nicht möglich. Und dem Vorstandsteam und den Abteilungsleitern möchte ich auch ein großes Lob aussprechen“, so Trümpert. Die Arbeit des Vereins werde immer nachhaltiger und besser. Es gelte aber nun natürlich, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern genau so weiterzumachen. „Land zeichnet den Bürgerverein aus“ weiterlesen