Zustimmung – mit Forderungen

Stadtverordnete segnen Haushaltsplan ab / Fraktionsvorsitzende fordern finanzielle Entlastung von Neustadt
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Wir ziehen nicht nur an einem Strang, sondern auch in eine Richtung“, freute sich Bürgermeister Thomas Groll, nachdem die Stadtverordneten zum wiederholten Mal seinen Haushaltsplanentwurf einstimmig abgesegnet hatten – seit 2014 gab es keine Gegenstimme. „Kleinere“ Investitionen hatte er im Zuge der Beratungen noch eingepflegt, allem voran 35.000 aus Fördermitteln stammende Euro für die Erstellung eines Radverkehrskonzepts.

Vier Millionen Euro für die Weiterentwicklung der Stadt

Zudem ging der Kämmerer auch noch einmal auf den angedachten Kauf des Bahnhofsgebäudes ein: „Die Emotion sagt ja, die Vernunft eher nein.“ Der Kaufpreis sei das eine – vor allem, nachdem im Gebäude jüngst einige Schäden aufgetreten waren. Eine Millioneninvestition und ein notwendiges Nutzungskonzept das andere. Über den weiteren Weg solle die Stadtverordnetenversammlung entscheiden, erklärte er und berichtete, dass das jüngste Verkaufsangebot des Investors schon besser, aber immer noch nicht akzeptabel sei. Zuvor hatten die Fraktionsvorsitzenden ihre Haushaltsreden gehalten. Hans-Dieter Georgi (CDU) freute sich, dass rund vier Millionen Euro in die Weiterentwicklung der Kommune fließen und gleichzeitig 427.000 Euro an Schulden abgebaut werden. Ein wichtiges Thema war ihm aber auch die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge: Ebenso wie der Bürgermeister sei die CDU der Auffassung, dass eine Belegung mit mehr als 1.000 Personen auf Dauer nicht haltbar ist: „Gut ist, dass wir temporär einen Sicherheitsdienst einsetzen wollen und sich die personelle Besetzung der Polizeistation in Stadtallendorf verbessern soll.“

Ebenfalls Lob verteilte er dafür, dass der Bürgerbeteiligung in den vergangenen Jahren breiter Raum eingeräumt wurde und dieser Ansatz fortgeführt wird. „Zum Thema Bürgerbus ist es wünschenswert, die Fahrzeiten zu erweitern“, sagte Georgi und widmete sich der Energiewende. Er appellierte ans Land: „Im Rahmen der Energiewende ist es wichtig, die geplanten Windräder in unserer Kommune endlich zu bauen.“ Außerdem forderte er eine stärkere finanzielle Beteiligung des Landes an den Kosten für Kitas, die eine gr0ße Herausforderung für Kommunen seien.

Fraktionsvorsitzende fordern höheres Tempo

Ein Ansatz, den auch Karsten Gehmlich (FWG) unterstrich: Er fordert kostenfreie Plätze für alle Kinder – und weitete seinen Ansatz aus: Auch die Betreuung von Kindern an Schulen nach dem Unterricht solle kostenfrei sein. Kinder seien die Zukunft der Gesellschaft, daher müsse es selbstverständlich sein, dass diese maximal gefördert und Familien entlastet werden. Außerdem freute sich Gehmlich über die geplante Erstellung eines Radverkehrskonzepts. „Ich hätte mir für meine Tochter einen praktikablen und sicheren Radweg zur Schule gewünscht“, sagte er und bedauerte, dass es wohl lange dauere, bis das Konzept vorliege – es sei aber gut, dass es kommen solle.

Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) widmete sich insbesondere dem Klimaschutz. Er stellte heraus, dass die Stadt in den kommenden zwei Jahren in diesem Sektor rund eine Million Euro ausgeben wird. Er lobte den Ausbau der Photovoltaik-Freiflächenanlagen – bei 20 Hektar sei trotzdem aber noch viel Luft nach oben. Apropos Energie: „ Ich möchte die Einwohner von Speckswinkel und Momberg auch nochmals aufrufen, sich Gedanken über ein Bioenergiedorf zu machen. Dies wäre ein gewaltiger Schritt“, sagte Gatzweiler und ergänzte: „Die Nahwärmekonzepte für die Kernstadt sind interessant, wir sind schon ganz gespannt, welche Umsetzungsvorschläge die Planer entwickeln.“

Ungeduldig sei er bei der Carsharing-Frage. Die Umsetzung sollte ein Leuchtturmprojekt in der neuen Leader-Förderperiode werden, nun habe sich aber herausgestellt, dass erst eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden solle: „Dies halte ich für eine Zeit- und Finanzverschwendung. Es liegen genügend Erkenntnisse dazu in unserem Kreis und überregional vor.“

Neustädter Mitteilungsblatt

71 Jahre Kolping Karneval 2023
Schön wars.

71 Jahre Kolpingkarneval und nach der Co­rona Pause erstmals im neuen Kultur- und Bürgerzentrum, kurz KuBüZ genannt. Oder in diesen Zeiten auch Haus des Karnevals. Im voll besetzten Saal freuten sich alle auf einen schönen Abend und sie sollten auch nicht enttäuscht werden.
Der Elferrat marschierte pünktlich um 19:33 Uhr zu der Me­lodie „Die alte Dampfeisenbahn“ ein. Zumindest der Teil der Älteren des Elferrates, für die die gemütliche Musik auch pass­te. Und dann kam Stimmung in den Saal, als die Jüngeren des Elferrates zur passenden Musik auf die Bühne tanzten. Zu­sammen standen dann 27 Elferräter zwischen 20 und 70 Jahren auf der Bühne. Ein schönes Bild, wenn die Bühne mit so vielen Weißjacken, so wird der Elferrat der Kolpingsfamilie genannt, besetzt ist.
In seiner Eröffnungsrede versprach Andreas Gnau einen unter­haltsamen Abend, der spätestens mit dem Sonnenaufgang am Sonntag enden würde.
Und dann ging es los. Aber anders, als es das Publikum erwar­tet hatte: Im Schnelldurchlauf kamen alle Büttenredner und Tanzgruppen mit einem sehr kurzen Auftritt nacheinander auf die Bühne. Nach 10 Minuten waren alle durch, Andreas Gnau bedankte sich beim Publikum, bat darum, den Saal einmal quer zu lüften, wünschte einen guten Nachhause Weg und das Licht ging aus.
So hätte nach seinen Worten eine Sitzung auch in Zeiten von Corona durchgeführt werden können, wenn man schneller ist als das Virus sagte er, bevor er die Kolpinggarde mit ihrem Garde­tanz ankündigte. Wie immer schön anzusehen tanzte die Gar­de in ihren weißgelben Kostümen elegant und synchron zu den Klängen der Musik und verdiente sich damit zurecht die erste Rakete des Abends.
Ein fester Programmpunkt jedes Jahr: Die Ehrung der Prin­zenpaare von VfL und dem Neustädter Blasorchester, die den Kinderfasching am kommenden Sonntag durchführen. Mit Prinzessin Yvonne (Reperowicz) zusammen mit Prinz Angelo (Müller) und Prinzessin Emilie (Schäfer) zusammen mit Prinz Tom (Schultheiß) als Kinderprinzenpaar standen die Honoratio­ren des Neustädter Karnevals vor ihrem Volk.
Die Herzen werden beben versprach der Sitzungspräsident, be­vor die Kolpingsternchen als lauter kleine Herzchen über die Bühne wirbelten. Marlene Gnau und Jessica Gehmlich-Rust hatten mit den 5- bis 8-Jährigen einen tollen Tanz eingeübt. Erst nach einer Zugabe durften die Herzen von der Bühne. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Kunst inmitten der Kommune

„Galerie auf Zeit“ in Neustadt bietet neuen Raum für Kultur, Bildung, Kreativität und Spiele / Weitere Planungen angedacht
Neustadt. Kultur braucht Raum und Leerstand braucht Nutzung. Die Schnittmenge daraus ist zumindest bis zum Jahresende die „Galerie auf Zeit“ in der Neustädter Marktstraße 11. Mit Unterstützung des Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ hat der Marburger Verein zur Förderung bewegungs- und sportorientierter Jugendsozialarbeit (bsj) ein leerstehendes Ladenlokal angemietet.

Annika Wärncke vom Planungsbüro für Regionalentwicklung und Stadtplanung „akp“ in Kassel und Annika Schlüter (bsj) ließen mit Unterstützung des städtischen Bauhofes einen Raum für Kultur, Bildung, Kreativität und Spiele entstehen. Neben Ausstellungen sollen die Räumlichkeiten auch für Vorträge, soziale Aktivitäten und zum Basteln genutzt werden.

Zur Eröffnung hatte Sonja Stark von der Stadtverwaltung mit Hilfe der Kita-Leitungen Claudia Orth („Regenbogen“), Carmen Schneider („Sonnenschein“) und Miriam Nauß (Waldkindergarten) eine Vernissage vorbereitet. Ausgestellt werden Kunstwerke der Vorschülerinnen und Vorschüler der drei Einrichtungen. Bürgermeister Thomas Groll und der Erste Stadtrat Wolfram Ellenberg nutzten bei der Eröffnung die Gelegenheit, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Sie erfuhren dabei Näheres über die Bilder – unter anderem gab es Traktoren, Tiere, Blumen oder Swimming-Pools zu sehen. Groll verwies darauf, dass neben dem „Begegnungstreff“ und dem „Neustadtladen“ bereits ein dritter Leerstand für öffentliche Zwecke genutzt werde. „Kunst inmitten der Kommune“ weiterlesen

„Es ist der absolute Horror“

Reiseführer Fatih Abi riskiert als Helfer immer wieder sein Leben / Neustädter organisiert Spendenaktion
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Viele Freunde und Bekannte von mir und meiner Familie liegen tot unter den Trümmern. Wie könnte ich da stillsitzen?“ Seit Montag engagiert sich Fatih Abi in der Millionenstadt Adana als Retter, sucht in den Trümmern nach Verschütteten und Vermissten, hilft den Menschen, wo er nur kann. Seine Familie hat er – eigentlich Reiseführer in der Türkei – seit Montagmorgen nicht gesehen, selber kaum geschlafen. Doch Ausruhen oder Aufgeben kommt für ihn nicht in Frage – auch nicht, nachdem er selber während eines Nachbebens beim Helfen um ein Haar von Trümmern begraben worden wäre: „Ich muss helfen. Wir müssen uns helfen“, sagt er und berichtet, dass insbesondere in den Großstädten die Rettungsaktionen auf Hochtouren laufen und die Hilfsbereitschaft untereinander groß sei. In den ländlichen Regionen sei das leider anders. Dort seien die Betroffenen größtenteils auf sich alleine gestellt. Helfende Hände gebe es dort kaum – und vor allem fehle auch das Material, beispielsweise gebe es kaum Krankenwagen, um die Verletzten von den Unglücksorten wegzutransportieren.

„Es ist der absolute Horror. Es ist ein Desaster. Alles ist zusammengestürzt – mit Worten lässt sich das kaum beschreiben“, berichtet Abi voller Entsetzen. Er befürchtet, dass Unzählige Menschen ihr Leben verloren haben, denn betroffen sei ein Gebiet, in dem 15 bis 20 Millionen Menschen leben: „Die offiziellen Zahlen treffen keinesfalls zu. Hier liegt alles in Schutt und Asche. Nichts ist mehr normal.“ „„Es ist der absolute Horror““ weiterlesen

Eine Dauerausstellung im Junker-Hansen-Turm?

Neustadt will Wahrzeichen der Öffentlichkeit vermehrt zugänglich machen
Neustadt. 2021 besuchte Angela Dorn, hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, den Junker-Hansen-Turm, der im Eigentum des Landes steht und von Schlösser und Gärten Hessen (SG) betreut wird. Die Schirmherrin des Stadtjubiläums „Neustadt 750“ war vom größten Fachwerkrundbau der Welt und insbesondere dem imposanten Turmhelm begeistert und zeigte sich offen dafür, dass Neustädter Wahrzeichen mehr in den Blickpunkt zu rücken. Ein Gedanke, der Bürgermeister Thomas Groll natürlich gut gefiel.

Bei SG ist Dr. Katarina Pappajanni unter anderem für den Junker-Hansen-Turm zuständig. Sie berichtete dem Bürgermeister von der von ihr konzipierten Ausstellung „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen“ in der Zehntscheune des Klosters Lorsch.

Seit 2021, dem 30. Jahr der Verleihung des UNESCO-Welterbetitels an das Kloster Lorsch, bringt eine Jubiläumsausstellung einmalige Funde aus einem alten Brunnen zum Vorschein. Die multimediale Schau zeigt dem Publikum erstmals einen seltenen „Atzmann“. Die Skulptur aus dem 13. Jahrhundert ist ein steinerner Pultträger, der sich jetzt in die kleine Zahl erhaltener Exemplare dieses Typus einreiht: Nur 19 weitere waren bisher bekannt. Der „Atzmann“ und viele andere spektakuläre Architektur- und Figuren-Werkstücke waren in der Wandung eines barocken Brunnens verbaut. Sie stammen aus der zerstörten Lorscher Nazarius-Basilika, von der nur noch ein Baufragment existiert. Sie war einst als „Wunder an Pracht und Schönheit“ gerühmt worden. Die Neuentdeckungen lassen auf eine Blütezeit klösterlicher (Bau-)Kunst auch in nachkarolingischer Zeit schließen. „Eine Dauerausstellung im Junker-Hansen-Turm?“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Yvonne I. und Angelo I. das neue Prinzenpaar des VFL
Auftaktveranstaltung war voller Erfolg

Nach der zweijährigen Zwangspau­se für den Neustädter Karneval, er­schallte am Samstagabend mit etwas Verspätung um 19.52 Uhr endlich wieder der Narrhallamarsch durch die Musikgruppe „Coronas“ und Sit­zungspräsident Michael Launer eröffnete die 63. Kampagne des VfL Neustadt im neuen Kultur- und Bür­gerzentrum.
Zu Beginn seiner Ansprache wies er die Besucher, galant wie immer, in die neuen Sicherheitsbestimmungen des Hauses ein und berichtete, dass das Komitee in der Ausfallphase zwar nicht jünger geworden ist, was man an dem einen oder anderen grau­en Haar erkennen kann, aber trotzdem auf der Bühne moderne Technik Einzug gefunden hat. Stolz präsentierte Launer sein Tablet, mit dem er doch etwas mühsam in der Handhabung, durch das Programm führte. Weiterhin stellte er seinen neuen Vizepräsidenten Nico Scheidt vor.
Nun nahm die Spannung im Saal große Fahrt auf, denn das noch amtierende Prinzenpaar Henry I. und Bettina I., die we­gen Corona das Amt seit drei Jahren innehatten, betraten die Bühne. Der Sitzungspräsident Launer bedankte sich bei den beiden und gratulierte Prinz Henry sowie Bernd Reinhard zu ihrer 11-jährigen Komitee-Mitgliedschaft.
Und dann war es soweit. Der Einzug des Prinzenpaares der Kampagne 2023/24 wurde angekündigt. Mit dem Narrhalla­marsch und einem riesigen Applaus betrat das neue Prinzen­paar den Saal. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Olga Fesenko 25 Jahre als Erzieherin bei der Stadt Neustadt (Hessen) tätig

Ende 1997 begann Olga Fesenko zunächst als Aushil­fe in der heutigen Kindertagesstätte „Sonnenschein“, um wenige Wochen später einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Nun konnte Bürgermeister Thomas Groll‘ der beliebten Erzieherin zum 25-jährigen Dienstjubiläum bei der Kommune gratulieren.
Geboren in Kasachstan kam Fesenko 1993 als Spät­aussiedlerin nach Deutschland. In der ehemaligen UdSSR war sie als Grundschullehrerin tätig. Diese Ausbildung wurde später der staatlich anerkannten Erzieherin gleichgesetzt.
Nach einer kurzfristigen Beschäftigung in Kirchhain und einem nachfolgenden Erziehungsurlaub trat sie in die Dienste der Kommune. Zunächst wurde sie abwechselnd in beiden Kindergärten der Kernstadt eingesetzt, seit zwei Jahrzehnten ist sie dauerhaft im „Regenbogen“. Heute betreut sie gemeinsam mit einer Kollegin die Kinder in der altersgemischten „Häschengruppe“.
Alle Gruppen der KiTa hatten gemeinsam mit ihren Erzieherinnen einen Sprechgesang einstudiert und überraschten die Jubilarin mit Rosen und kleinen Geschenken. Zu der Melodie von „Anton aus Tirol“ sangen auch die Kolleginnen ein Ständchen in dem es u. a. hieß „Bist ein Wusel jeder Zeit, hast das Bastel­zeug bereit… Du hast Power, das steht fest…. Ja Du gibst Gas und das macht Spaß“. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Wiederbelebung der „grünen Lunge“ Neustadts

Die OP gibt einen Überblick über die geplanten Aktivitäten im Bürgerpark
Von Klaus Böttcher
Neustadt. Der Sommerfahrplan zur Belebung der „grünen Lunge“ Neustadts wurde jetzt durch den Förderverein Bürgerpark festgelegt.

Noch bevor der Veranstaltungsreigen im Park beginnt, lädt der Vorstand des Vereins alle Mitglieder für den 7. März zur Jahreshauptversammlung ein. Es gibt zwar in diesem Jahr keine Vorstandsneuwahlen, sondern es ist lediglich ein Kassenprüfer neu zu wählen, aber trotzdem lohnt sich der Besuch der Versammlung.

Der Vorsitzende Alexander Milewski wird über die Aktivitäten und Veränderungen und die geplanten Vorhaben im Park berichten.

Interessant ist sicherlich auch, was Neustadts Bürgermeister Thomas Groll dazu zu sagen hat, der sein Kommen zugesagt hat. Zudem sind alle Mitglieder aufgerufen, einmal vor der Versammlung mit offenen Augen durch den Park zu gehen und eventuelle Ideen zur Parkgestaltung, Veränderungen oder Verbesserungen bei der Versammlung einzubringen. Der Vorstand bittet die fast 100 Mitglieder des Vereins um Mithilfe zur Mitgliedergewinnung. Der beliebte Flohmarkt im Park, der weit über die Stadtgrenzen bei Anbietern und Käufern sehr beliebt ist, soll nach dem sprichwörtlichen Reinfall durch Regen im vergangenen September nunmehr am 6. Mai stattfinden. Wie üblich ist ein zweiter Flohmarkt für den 2. September geplant. „Wiederbelebung der „grünen Lunge“ Neustadts“ weiterlesen

Spätaussiedlerin erzieht Neustädter seit 25 Jahren

Olga Fesenko feiert Dienstjubiläum in der Kindertagesstätte „Regenbogen“
Neustadt. Olga Fesenko ist seit 25 Jahren als Erzieherin bei der Stadt Neustadt tätig. Ende 1997 begann Olga Fesenko zunächst als Aushilfe in der heutigen Kindertagesstätte „Sonnenschein“, um wenige Wochen später einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben. Nun hat Bürgermeister Thomas Groll der beliebten Erzieherin zum 25-jährigen Dienstjubiläum bei der Kommune gratuliert.

Geboren in Kasachstan kam Fesenko 1993 als Spätaussiedlerin nach Deutschland. In der ehemaligen UdSSR war sie als Grundschullehrerin tätig. Diese Ausbildung wurde später der staatlich anerkannten Erzieherin gleichgesetzt.Nach einer kurzfristigen Beschäftigung in Kirchhain und einem nachfolgenden Erziehungsurlaub trat sie in die Dienste der Kommune. Zunächst wurde sie abwechselnd in beiden Kindergärten der Kernstadt eingesetzt, seit zwei Jahrzehnten ist sie dauerhaft im „Regenbogen“. Heute betreut sie gemeinsam mit einer Kollegin die Kinder in der altersgemischten „Häschengruppe“.

Alle Gruppen der KiTa hatten mit ihren Erzieherinnen einen Sprechgesang einstudiert und überraschten die Jubilarin mit Rosen. Zu der Melodie von „Anton aus Tirol“ sangen auch die Kolleginnen ein Ständchen, in dem es hieß: „Bist ein Wusel jeder Zeit, hast das Bastelzeug bereit … Du hast Power, das steht fest …. Ja, Du gibst Gas und das macht Spaß“. „Spätaussiedlerin erzieht Neustädter seit 25 Jahren“ weiterlesen

30 Kerzen erinnern an 30 jüdische Schicksale

Gedenkveranstaltungen an mehreren Orten im Kreis / Neustadt plant 2024 Stolpersteine
Von Michael Rinde
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Neustadt. Vier Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse der Martin-von-Tours-Schule übernahmen eine besondere Rolle bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nazi-Terrorregimes. Sie entzündeten Kerzen des Gedenkens am Neustädter Mahnmal, in direkter Nachbarschaft zum Rathaus. Später verlasen sie die Namen von 30 Jüdinnen und Juden aus Neustadt, die deportiert und zum größten Teil in Ghettos und Konzentrationslagern von Nazis ermordet wurden.

Konzentrationslager oder Ghetto in Riga

Zugleich erzählten sie Auszüge aus der Lebensgeschichte der früheren Mitbürger mit dem grauenvollen Schicksal. Diese sind auch im neuen Gedenkbuch enthalten; an dem Buch hatte Dr. Annegret Wenz-Haubfleisch vom Staatsarchiv in Marburg mitgewirkt.

Diese Art des Erinnerns findet seit 2020 statt. Seinerzeit wurde das vom Künstler Hans Schohl geschaffene Mahnmal für die ermordeten Jüdinnen und Juden aus Neustadt und Momberg der Öffentlichkeit übergeben. Auf diesem „Band der Erinnerung“, so der Titel des Mahnmals, wird alljährlich ein neues Gedenkbuch aufgelegt.

Diesmal wird an jene 30 Frauen, Männer und Kinder jüdischen Glaubens erinnert, die 1941/42 zunächst nach Roth und Fronhausen und dann nach Riga, Lublin und Theresienstadt verbracht wurden. Nur neun von ihnen überlebten. „30 Kerzen erinnern an 30 jüdische Schicksale“ weiterlesen