Neustädter Mitteilungsblatt

Yvonne I. und Angelo I. das neue Prinzenpaar des VFL
Auftaktveranstaltung war voller Erfolg

Nach der zweijährigen Zwangspau­se für den Neustädter Karneval, er­schallte am Samstagabend mit etwas Verspätung um 19.52 Uhr endlich wieder der Narrhallamarsch durch die Musikgruppe „Coronas“ und Sit­zungspräsident Michael Launer eröffnete die 63. Kampagne des VfL Neustadt im neuen Kultur- und Bür­gerzentrum.
Zu Beginn seiner Ansprache wies er die Besucher, galant wie immer, in die neuen Sicherheitsbestimmungen des Hauses ein und berichtete, dass das Komitee in der Ausfallphase zwar nicht jünger geworden ist, was man an dem einen oder anderen grau­en Haar erkennen kann, aber trotzdem auf der Bühne moderne Technik Einzug gefunden hat. Stolz präsentierte Launer sein Tablet, mit dem er doch etwas mühsam in der Handhabung, durch das Programm führte. Weiterhin stellte er seinen neuen Vizepräsidenten Nico Scheidt vor.
Nun nahm die Spannung im Saal große Fahrt auf, denn das noch amtierende Prinzenpaar Henry I. und Bettina I., die we­gen Corona das Amt seit drei Jahren innehatten, betraten die Bühne. Der Sitzungspräsident Launer bedankte sich bei den beiden und gratulierte Prinz Henry sowie Bernd Reinhard zu ihrer 11-jährigen Komitee-Mitgliedschaft.
Und dann war es soweit. Der Einzug des Prinzenpaares der Kampagne 2023/24 wurde angekündigt. Mit dem Narrhalla­marsch und einem riesigen Applaus betrat das neue Prinzen­paar den Saal.
Prinz Angelo I. (mit bürgerlichem Namen Angelo Müller) und Prinzessin Yvonne I. (mit bürgerlichen Namen Yvonne Reperowicz) erhielten das Zepter und nahmen ihre Plätze auf der Bühne ein. Die 37jährige Bankkauffrau und der 38jährige Leh­rer sind beide aktive Karnevalisten und lernten sich bereits bei den damaligen Feuerfunken kennen. Die erste Amtshandlung des neuen Prinzen war die Aufforderung „Prinzengarde tanz“.
Mit einem schwungvollen Gardetanz der Prinzengarde des VfL (Trainerinnen: Daniela Keßler-Lebendig und Alexandra Geuß) wurde die erste Rakete des Abends gestartet.
In der nun folgenden Prinzenrede bedankte sich das Prinzen­paar bei dem Neustädter Fördertopfkönig Bürgermeister Tho­mas Groll, dass es ihm gelungen ist, dieses schöne Haus zu errichten, damit in Neustadt wieder Karneval gefeiert werden kann. Sie freuten sich auch, dass es viele schöne Veranstaltungen im Rahmen der 750 Jahrfeier gegeben hat und wünschten sich, dass auch in Zukunft in Neustadt so weitergefeiert wird. Beklagt wurde von beiden der schlechte Zustand der Marktstraße und dem Neustädter Bahnhof und sie forderten die Denkmalbehörde auf, hier und da vielleicht mal ein Auge zuzudrücken.
Traditionell betrat der „Knappe vom Junker Hans“ alias Volker Keßler die Bühne. Zunächst wunderte er sich darüber, dass die Musiker im Saal anwesend waren, denn Corona gibt es ja nicht mehr. Gekonnt wusste er über die Geschehnisse in Neustadt im letzten Jahr zu berichten. Zunächst jedoch beklagte er sich über die noch ausbaufähige Technik im Kultur- und Bürgerzentrum und der „Kneipenschwindsucht“ in der Stadt. Mit dem Spruch „Willst du guten Fußball sehen, musst du zum VfL Neustadt ge­hen“ nahm er Bezug auf das Ausscheiden der Nationalmannschaft. Weiter­hin gab er den Hinweis an die Besucher, bei ihrer nächs­ten Wanderung zum Dreiherrnstein die Au­gen offen zu halten, da bestimmt ein Licher-Bäumchen am Wegesrand wächst, dass von dem Feu­erwehrkameraden Thomas H. nach dem kleinen Bier­unfall am 3. Okto­ber entstanden ist.

Ein weiterer Augenschmaus war der Auf­tritt der Kleinen Garde vom VfL, deren jüngstes Gardemädchen gerade mal . vier Jahre alt ist (Trainerinnen: Sandra j Quittschau, Nina und Emily Schönfeld). Nach der Vorstellung der Ehrengäste ging es gleich tänzerisch weiter. Zum ersten Mal auf der Bühne war die neue Tanzgarde des VfL. Die Mädchen im Alter zwischen 7 und 15 Jahren stellten ihr Können in den neuen Gardekostü­men unter Beweis (Trainerinnen: Maja Stepanek, Sophia Keßler und Selina Müller).
Eine weitere Rakete wurde an diesem Abend gestartet, als Sabine und Michael Launer dem Publikum live vorführten, wie es im Hause Launer beim Frühstücken zugeht. Michael im Bademantel versuchte seine Ehefrau Sabine, die noch etwas müde war. mit sexy Hüftschwung und Rose im Mund bei dem Lied „Amore“ zu verführen. Nach dem dann folgenden Kniefall fiel ihm aber ein, dass er ja „Rücken“ hat. Der große Wunsch von Sabine, in den Urlaub fahren zu wollen, wur­de durch Michael kategorisch ab­gelehnt. Seine Erinnerungen an die letzten gemeinsamen Urlaube waren ein Albtraum. Nicht zuletzt das Lied „Du hast den Farbfilm vergessen“ sagte alles aus. Fazit der Beiden war, dass sie in die Berge fahren werden „Momberg, Mengsberg, Wasenberg und wenn es sein muss, dann auch noch Gilserberg“.
Das Tanzmariechen Maja Quittschau, gerade mal 6 Jahre alt, zog das Publikum in ihren Bann (Trainerinnen: Je Sophia Keßler S und Sandra Quittschau).
Die Voll-Stars (Volker Keßler, Michael Schmidt, Ramona Metz). Mit ordentlich Akkupower wirbelten die Tänze­rinnen über die Bühne.

Frank und Moritz Bening, Patrick Schmidt, Heiko Börner, Bernd Reinhard) brachten die Stimmung im Saal zum Kochen. Mit einer sexy Show bei Schwarzlicht ließen sie die Hüllen fallen.
In neuer Formation kam dann das Tanzpaar des VfL (Angelo Müller und Marcel Schmittdiel) auf die Bühne, deren Auftritt im leichten Fiasko endete.
Mystisch ging es beim Auftritt des Zauberers und Wahrsagers „Schluckdolf der Blaue“ alias Thomas Vietor zu. Er verzauberte das Publikum mit Erzählungen von Missverständnissen zwischen Mann und Frau sowie den Erlebnissen des Komitees in der Sau­na. Mit weisen Sprüchen wie „Die Steigerung von Fahr zur Hölle ist: Fahr Busse und Bahn“ und „Lacht ihr, und die Welt lacht mit; schnarcht ihr und ihr schlaft alleine“ erhielt auch er eine Rakete.
„Technologie“ war das Motto des Showtanzes der Roten Garde des Frauenvereines 1958 e.V. (Trainerinnen: Stefanie Pieper und
Der Börner des Abends kam kurz vor Schluss auf die Bühne. „Sachsen Heiko“ alias Heiko Börner forderte in seiner charman­ten sächsischen Art das Publikum auf, die Füße vom Boden zu heben, da das Niveau nun steigen würde. Er berichtete kurz von seiner schweren Kindheit und machte nebenbei noch Werbung für Putzmittel.
Vor dem großen Finale stand noch der moderne Tanz der Prinzen­garde auf dem Programm. In Sträflingskostümen heizten sie dem Publikum noch einmal ordentlich ein, bevor der Sitzungspräsident Michael Launer singend „Wenn nicht jetzt, wann dann“ die Sit­zung für dieses Jahr beendete.
Komitee vom VfL

Eine Dauerausstellung zu Turm und Junker Hans?

2021 besuchte Angela Dorn, hessische Ministerin für Wissen­schaft und Kunst, den Junker-Hansen-Turm, der im Eigentum des Landes steht und von Schlösser und Gärten Hessen (SG) betreut wird. Die Schirmherrin des Stadtjubiläums „Neustadt 750“ war vom größten Fachwerkrundbau der Welt und insbesondere dem imposanten Turmhelm begeistert und zeigte sich offen dafür, das Neustädter Wahrzeichen mehr in den Blickpunkt zu rücken. Ein Gedanke, der Bürgermeister Thomas Groll natürlich gut gefiel.
Bei SG ist Dr. Katarina Pappajanni u. a. für den Junker-Hansen- Turm zuständig. Sie berichtete dem Bürgermeister von der von ihr konzipierten Ausstellung „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen“ in der Zehntscheune des Klosters Lorsch.
Seit 2021, dem 30. Jahr der Verleihung des UNESCO Welterbe­titels an das Kloster Lorsch bringt eine Jubiläumsausstellung einmalige Funde aus einem alten Brunnen zum Vorschein. Die multimediale Schau zeigt dem Publikum erstmals einen seltenen „Atzmann“. Die Skulptur aus dem 13. Jahrhundert ist ein steiner­ner Pultträger, der sich jetzt in die kleine Zahl erhaltener Exem­plare dieses Typus einreiht: Nur 19 weitere waren bisher bekannt. Der „Atzmann“ und viele andere spektakuläre Architektur- und Figuren-Werkstücke waren in der Wandung eines barocken Brun­nens verbaut. Sie stammen aus der zerstörten Forscher Nazarius- Basilika, von der nur noch ein Baufragment existiert. Sie war einst als „Wunder an Pracht und Schönheit“ gerühmt worden. Die Neu­entdeckungen lassen auf eine Blütezeit klösterlicher (Bau)Kunst auch in nachkarolingischer Zeit schließen.
Dr. Katarina Pappajanni führte kürzlich Bürgermeister Thomas Groll sowie Andrea Sollorz und Holger Michel von den Neustädter Gästeführern mit großem Engagement durch die beeindruckende Dauerausstellung, sowie die Königshalle des ehemaligen Klosters. Sie könne sich eine Ausstellung zur Baugeschichte des Neustäd­ter Wahrzeichens mit Bezügen zu Leben und Zeit des Hans von Dörnberg sowie weiteren bedeutenden Bauten des Hans-Jakob von Ettlingen durchaus vorstellen, so die Historikerin, die insbe­sondere zur Geschichte des Klosters Lorsch und der dortigen Kö­nigshalle forschte und mit einem Thema über den Regensburger Dom promovierte.
Eine Aussage, die Bürgermeister Thomas Groll gerne aufnahm und sich bereits an die Direktorin von SG Kirsten Worms wandte.
„Lassen sie uns gemeinsam darüber nachdenken, ob und wie eine solche Dauerausstellung im Junker-Hansen-Turm realisiert wer­den könnte. Der 500. Geburtstag des Hans von Dörnberg im Jahre 2026 wäre ein hervorragender Zeitpunkt für deren Einweihung“, so der Bürgermeister in seinem Schreiben an die Direktorin.
Gegenwärtig, so Groll, befasse man sich mit der Stärkung des regi­onalen Tourismus. Beispielsweise führe man Gespräche mit Cor­nelia Dörr, der Geschäftsführerin von Marburg Stadt und Land Tourismus und den anderen Bürgermeistern im Ostkreis.
„Für Neustadt steht der runde Turm. Er ist einzigartig. Ihn müs­sen wir mehr herausstellen und der Öffentlichkeit vermehrt zu­gänglich machen. Daran wollen wir Schritt für Schritt arbeiten“, betont Thomas Groll.
Passend dazu lässt die Kommune mit Mitteln des Städtebauför­derungsprogramms Sozialer Zusammenhalt aktuell von einem renommierten Büro eine Machbarkeitsstudie für Turm und Turm­umfeld erstellen.
„Wir wollen offen über vieles nachdenken, um letztlich einen guten Weg zu finden“, stellt Neustadts Bürgermeister fest.

27. Januar 2023- Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Am 27. Januar 2023 wurde das neue Gedenkbuch für das von Hans Schohl geschaffene Mahnmal für die deportierten und er­mordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Neustadt und Momberg der Öffentlichkeit übergeben.
Die Gedenkstunde anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begann um 11 Uhr auf dem Neu­städter Schlossplatz (Rathausplatz). Daran nahmen rund 30 Bür­gerinnen und Bürger aus Neustadt, darunter Stadtverordnetenvor­steher Franz-W. Michels, Erster Stadtrat Wolfram Ellenberg und der Direktor der Martin-von-Tours-Schule Volker Schmidt mit seiner Stellvertreterin Carmen Fütterer teil.
Am Anfang hielt Bürgermeister Thomas Groll eine Ansprache, in der er betonte, dass das Mahnmal zum Nachdenken aufrufe und solche Gedenktage uns auffordern, sich aktiv mit der Vergangen­heit zu beschäftigen.
Wir, die heutigen Generationen, seien keine Täter. Aber es sei an uns, Lehren aus den Geschehnissen der Jahre 1933 bis 1945 zu ziehen. Zudem verwies Herr Groll noch darauf, dass wir uns des Wertes der Demokratie und der Freiheit bewusst und bereit sein müssten, dafür aktiv einzutreten und zwar im Kleinen und im Großen.
Zum Schluss seiner Ansprache zitierte der Bürgermeister ein jü­disches Sprichwort „Das Geheimnis der Versöhnung ist die Er­innerung“ und dies, so Groll, müsse aktiv gelebt werden. Deshalb
regte er an, ab 2024 auch in Neustadt die bundesweit bekannten Stolpersteine zu verlegen, um die Erinnerungen an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aufrecht zu erhalten.
Nach der Ansprache des Bürgermeisters wurden Schülerinnen und Schüler der Martin-von-Tours Schule in die Gedenkstunde einbezogen. Emily Huppenberger, Lucas Schwarzburg, Sedra Drijou und Leonie Ratschlag verlasen die Namen von 30 jüdischen Frauen, Männern und Kindern, die Opfer des Nationalsozialistischen-Staates wurden und zündeten für jeden eine Kerze an. 1941/42 wurden 30 Frauen, Männer und Kinder aus Neustadt zu­nächst nach Roth und Fronhausen zwangsumgesiedelt und dann in Viehwaggons nach Riga, Lublin und Theresienstadt transportiert. Nur neun von ihnen überlebten Ghetto oder Konzentrationslager, Ein Dank gilt Dr. Annegret Wenz-Haubfleisch vom Staatsarchiv Marburg/Lahn, die für das neue Gedenkbuch die kurze Lebens­geschichte der 30 Personen bereitstellte.
Verfasst von Selina Renn, Jahrespraktikantin bei der Stadtverwaltung Neustadt (Hessen)

Wir feiern noch ein bisschen weiter!

Seit April letzten Jahres feiern wir unser Stadtjubiläum: Neustadt 750. In den vergangenen zehn Monaten gab es viele gelungene Veranstaltungen, an denen mehrere tausend Besucherinnen und Besucher teilnahmen. In guter Erinnerung sind uns beispiels­weise der Festakt auf dem Rathausplatz, die Gottesdienste mit Bischöfin Prof. Dr. Hoffmann und Bischof Dr. Michael Gerber, das Musical „Nova Civitas“, der Auftritt der Hochseiltruppe „Geschwister Weisheit“, das Ritterturnier, „Neustadt leuchtet“ oder das Artistenfestival „Goldener Biber“ mit Weltklasseclown Tony Alexis geblieben.
Da ein Jubiläumsjahr aber aus zwölf Monaten besteht, feiern wir noch ein bisschen weiter und laden Sie hierzu herzlich ein.
Dienstag, 28. Februar 2023,14.30 Uhr
Ein Nachmittag für „Menschen ab 60“ im Kultur- und Bürger­zentrum mit der bekannten Sängerin Ulla Keller aus Marburg, die Schlager und Evergreens präsentieren wird. W»IR für UNS! – Bürgerverein Neustadt (Hessen) e.V. versorgt die Besucher mit Kaffee und Kuchen. Der Unkostenbeitrag beläuft sich auf 7,50 Euro. Karten für diese Veranstaltung gibt es ab 10.02.2023 im NeuSTADTLAEN, Marktstraße 9, Bei Hills, Marktstraße 17 und im Rewe-Markt Richber, Am Kaufpark.
Freitag, 17. März 2023,19.00 Uhr
Bestsellerautorin Elke Pistor & Friends präsentieren im Kultur- und Bürgerzentrum die Neustädter Krimi-Nacht „Ich lach dich tot“. Krimi kann auch lustig! Was ist unterhaltsamer als ein lus­tiger Krimiautor? Gleich vier davon. Hinterlistig moderiert von Mike Altwicker geben Isabella Archan, Ralf Kramp, Tatjana Kruse und Elke Pistor ihr Bestes, um das Zwerchfell des Pub­likums zum Beben zu bringen. Mit schwarzem Humor und ein bisschen Crime-Comedy mordet es sich doch gleich viel heite­rer. Das Programm dauert rund 2,5 Stunden. Der Frauenverein 1958 e.V. wird die Gäste mit Cocktails und kleinen Leckereien
passend zum Krimiabend versorgen. Der Eintritt beträgt 15,— Euro. Der Vorverkauf startet am 17.02.2023. Karten sind erhältlich im NeuSTADTLADEN, Marktstraße 9, Bei Hills, Marktstraße 11 und im Rewe-Markt Richber, Am Kaufpark.

Fachausschuss I
Einstimmige Empfehlung für Haushalt 2023

Am 1. Februar kam der Fachausschuss I – Grundsatzangelegen­heiten und Finanzen – unter dem Vorsitz von Joachim Rausch (CDU-Fraktion) zu einer weiteren Sitzung zusammen.
„Reine Formsache“ war die abschließende Beratung über den von Bürgermeister Thomas Groll am 19. Dezember 2022 eingebrach­ten Haushaltsplanentwurf 2023.
Nach Beratung in Fraktionen, Ortsbeiräten und Ausschüssen gab das Gremium eine einstimmige Beschlussempfehlung für die Stadtverordnetenversammlung ab.
Seit 2014 wurden übrigens alle von Bürgermeister und Stadtver­waltung erarbeiteten Haushaltspläne einstimmig durch die Stadt­verordnetenversammlung verabschiedet. Mit einem solchen Vo­tum ist am 6. Februar sicherlich erneut zu rechnen.
Nach dem hessischen Gesetz über Brandschutz, die allgemei­ne Hilfe und den Katastrophenschutz haben die Städte und Ge­meinden zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Brandschutz und in der allgemeinen Hilfe in Abstimmung mit den Landkreisen eine Be­darfs- und Entwicklungsplanung zu erarbeiten und dann alle fünf Jahre fortzuschreiben. Ziel ist es, eine leistungsfähige Freiwillige Feuerwehr vor Ort aufzustellen, diese mit notwendigen baulichen Anlagen und Einrichtungen sowie technischer Ausrüstung auszu­statten und zu unterhalten.
In Neustadt stehen Fahrzeugbeschaffungen für die Wehr in Speckswinkel (2023) und der Kernstadt (2025) an. Gegenwärtig wird in Speckswinkel das Untergeschoss des „Zollhofes“ als Um­kleidebereich für die Feuerwehr umgebaut und auch in Mengsberg steht eine Verbesserung der Raumsituation an. Bei seiner Haus­haltsrede hatte Bürgermeister Thomas Groll außerdem davon be­richtet, dass auch über die Zukunft des Feuerwehrhauses in der Kernstadt nachgedacht werden müsse. Dies ist 40 Jahre alt, an sei­ner Kapazitätsgrenze angekommen und weist an einigen Stellen Sanierungsbedarf auf.
Stadtbrandinspektor Frank Bielert (rechts) gab gemeinsam mit sei­nem ersten Stellvertreter Tobias Lotter den Ausschussmitgliedern nähere Erläuterungen zur Neufassung des Bedarfs- und Entwick­lungsplanes, der in den letzten Monaten erarbeitet worden war. Hierbei waren alle vier Wehren miteinbezogen worden. Von der Verwaltungsseite arbeiteten Holger Michel und Rene Spatzier zu. Zukünftig ist nach Mitteilung des Kreisbrandinspektors ein beson­derer Fokus auf die Löschwasserversorgung zu legen. Kirchhain hat beispielsweise bereits ein Löschwasserkataster aufgestellt. In Neustadt wird hier sicher auch mittelfristig Handlungsbedarf ent­stehen. Der Bürgermeister setzt hier auf eine interkommunale Zu­sammenarbeit. Susanne Wilhelm wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Löschwasserbehälter in Mengsberg bei län­geren Trockenperioden keinen ausreichenden Wasserspiegel mehr aufweise. Frank Bielert bestätigte dass dieses Reservoir eigentlich immer ausreichend gefüllt sein müsse.
Der Stadtbrandinspektor informierte auch über die momentan gute Personallage der Neustädter Feuerwehren. Aktuell seien in den vier Wehren der Kommune 145 Frauen und Männer aktiv. Zu den Jugendfeuerwehren gehörten 39 Mädchen und Jungen und in den Kinderfeuerwehren Neustadt und Speckswinkel würden 35 Kinder an die Feuerwehraufgaben herangeführt. Personell sei man also insgesamt gut aufgestellt, so Bielert, Sorgen bereite aber die Tagesalarmbereitschaft, denn viele Aktive arbei­teten in Schichten und darüber hinaus auch nicht in Neustadt. Allerdings bekomme man es im Zusammenspiel der vier Wehren immer hin, genügend Einsatzkräfte zu stellen.
Ob die örtlichen Feuerwehren auch für bestimmte Streckenab­schnitte der neuen A 49 Trasse zuständig seien konnte Frank Bielert noch nicht beantworten. Das zuständige Regierungspräsi­dium Gießen habe hier noch keine verbindlichen Entscheidungen getroffen.
Vorsitzender Joachim Rausch dankte den beiden Feuerwehrleu­ten für den informativen Vortrag und schloss nach 45 Minuten die Sitzung.