Neustädter Mitteilungsblatt

„Die Gelbe Couch“ im Gespräch mit Bürgermeister Thomas Groll

Seit mehreren Jahren gibt es in Marburg bereits „Die Gelbe Couch – der Wirtschaftspodcast aus Mittelhessen“. Über 170 Folgen haben die Ma­cher um Steffen Schmidt bereits produziert.
Dabei interviewt man aber nicht nur Menschen aus der heimischen Wirtschaft, sondern durch­aus auch Politiker oder Kulturtreibende, so auch kürzlich Bürgermeister Thomas Groll.
„Wie entwickelt man eine Kleinstadt nachhaltig weiter? Welche Herausforderungen gibt es in einer Kommune mit rund 10.000 Einwohnern? Und warum ist das Amt des Bürgermeisters heu­te mehr denn je Bindeglied zwischen Verwaltung und den Menschen vor Ort? …
Themen sind außerdem kommunale Sozialpoli­tik, Ehrenamt und der Spagat zwischen Tradition und Zukunft.“ (Aus der Ankündigung „Der Gel­ben Couch“)
Interessierte finden den Podcast
u.a. www.gelbecouch.de
Unter Podcast versteht man eine Serie von Au­dio- und/oder Videofilmen, die im Internet ver­fügbar sind.

Zeitgeschichtliche Veranstaltungsreihe
Norbert F. Pötzl und Gerda Hasselfeldt kommen im Herbst nach Neustadt

Die Stadt Neustadt (Hessen) führt auch 2025 ihre zeitge­schichtliche Veranstaltungsreihe zu bedeutsamen Ereignissen und Persönlichkeiten der deutschen Geschichte fort.
Bisher standen für dieses Jahr die Besuche des emeritierten Bamberger Erzbischofs Prof. Dr. Ludwig Schick (3.4. – 20. Todestag Papst Johannes Paul II.), von Bundespräsident a.D. Christian Wulff (16.5. – 80 Jahre Kriegsende), Ministerpräsi­dentin a.D. Hannelore Kraft (28.5. – 100. Todestag Friedrich Ebert) und Gregor Gysi (15.10. – 35 Deutsche Einheit) fest.
Für den Herbst 2025 konnte Bürgermeister Thomas Groll nun zwei zusätzliche Termine vereinbaren.
Am 15. September wird der Autor und Journalist Norbert F. Pötzl aus seinem neuesten Buch „Das Schattenreich des Alex­ander Schalck-Golodkowski – Vom Entstehen und Verschwin­den der DDR-Milliarden“ lesen, dass er gerade auf der Leip­ziger Buchmesse vorgestellt hat. Schalck-Golodkowski war Staatssekretär im DDR-Außenhandelsministerium, Mitglied im Zentralkomitee der SED, pflegte beste Kontakte zu West­politikern wie Franz-Josef Strauß und Wolfgang Schäuble, war
einer der wichtigsten Männer im Wirtschaftsleben der DDR und flüchtete nach dem Mauerfall in die Bundesrepublik. Er verstarb 2015. Die von Norbert F. Pötzl behandelte Thematik, so Bürger­meister Groll, passe bestens zum Thema „35 Jahre Wiederver­einigung“.
Der Autor ist mit der gebürtigen Neustädterin Petra Schlitt ver­heiratet. Von 1972-2013 war er in unterschiedlichen Funktionen für das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ tätig, u.a. als Leiter des Büros in Berlin. Ende der 1980er Jahre wirkte er an der Aufdeckung der Barschel-Affäre mit, verfasste Biogra­fien über Erich Honecker, Otto von Bismarck und Bertold Beitz und führte Interviews mit Joachim Gauck, Gregor Gysi oder Erich Mielke. „Norbert F. Pötzl ist ein exzellenter Kenner der deutsch-deutschen Geschichte und der Entwicklung im wieder­vereinigten Deutschlands. Es freut mich, dass er einen Besuch in Neustadt mit einer Lesung verbinden wird“, so Thomas Groll. Am 13.11. wird Gerda Hasselfeldt nach Neustadt kommen und über ihr Erleben der Wiedervereinigung und des Zusammen­wachsens von alten und neuen Ländern berichten.
Für die CSU saß sie von 1987-2017 im Deutschen Bundestag, des­sen Vizepräsidenten sie von 2005-2011 war. Von 1989-1992 gehör­te sie der Bundesregierung als Bau- und Gesundheitsministerin an und versah von 2011-2017 das wichtige Amt der Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag. Seit 2017 ist Ger­da Hasselfeldt Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes und seit 2024 zudem Vorsitzende des Fernsehrates des ZDF.

A 49
Autobahn freigegeben – weniger Verkehr und Fragen nach Lärmschutz

Am 21. März 2025 wurde die A 49 im Bereich Schwalmstadt – Ohmtaldreieck für den Verkehr freigegeben.
Bereits in den ersten Tagen ist eine deutliche Abnahme des Lkw- Verkehrs in der Kernstadt Neustadt festzustellen.
Für den Pkw-Verkehr ist es gegenwärtig noch zu früh, Feststellun­gen zu treffen. Hier braucht es einen längeren Zeitraum.
Wie Bürgermeister Thomas Groll mitteilt, wird die Kommune vo­raussichtlich im Mai/Juni 2025 eine professionelle Verkehrszäh­lung an bis zu zehn Stellen in der Kernstadt durchführen lassen, um aussagekräftige Zahlen für einen eventuellen Diskurs mit den zuständigen Stellen bzw. verkehrsberuhigende Maßnahmen zu erhalten. Dies gelte insbesondere für den Bereich Lehmkaute als Zu- und Abfahrt der A 49.
Inzwischen liegen auch einige Beschwerden/Nachfragen wegen des Lärmschutzes vor. Nach den Worten des Bürgermeisters ha­ben die beauftragten Bauunternehmen umgesetzt, was planfestge­stellt wurde. Nach den Informationen der Kommune gibt es wohl im gesamten freigegebenen Bereich der A 49 keinen technischen Lärmschutz.
„Auch aufgrund eines Antrages der CDU-Fraktion in der Stadt­verordnetenversammlung sind wir für diese Thematik sensibi­lisiert. Wir haben der Autobahngesellschaft bereits zu Beginn des Jahres 2025 mitgeteilt, dass wir nach einem „Gewöhnungs­zeitraum“ durchaus Messungen verlangen werden. Zudem haben wir uns mit den Bürgermeistern aus dem benachbarten Schwalm- Eder-Kreis vernetzt, die bereits seit längerem Lärmschutzmaß­nahmen fordern“, so Groll.
Im Übrigen hat die Kommune Mitte März eine Beweisaufnahme an den Straßenteilstücken durchführen lassen, die mit der Frei­gabe der A 49 an die Kommune übergegangen sind.
„Für Schäden, die bereits vor dem 21.3.2025 vorhanden waren, wollen wir nicht aufkommen. Ich befürchte, dass dies noch Dis­kussionen mit den bisherigen Trägern der Straßenbaulast geben dürfte.
Dem Ersten Kreisbeigeordneten Peter Neidel habe ich die Position der Kommune schriftlich dargelegt“, betonte der Bürgermeister.

Rad- und Fußwegekonzept
2025 sollen erste Maßnahmen auf den Weg gebracht werden

2024 wurde ein kombiniertes Rad- und Fußwege-Konzept für die Stadt Neustadt (Hessen) erstellt, dass rund 100 Maßnahmenvor­schläge enthält. An der Erarbeitung des Konzeptes waren sach­kundige Bürger aus der Kernstadt und den Stadtteilen Momberg, Mengsberg und Speckswinkel beteiligt.
Mitte März kam diese Gruppe ergänzt um Kommunalpoliti­ker aus der Stadtverordnetenversammlung, Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und dem Team Nahmobilität & Radverkehr des Landkreises Marburg-Biedenkopf unter dem Vorsitz von Bürger­meister Thomas Groll zu einer weiteren Arbeitsgruppensitzung zusammen.
„Dieses Konzept soll uns aufzeigen wo Handlungsbedarf besteht. Um möglichst viel davon umzusetzen, bedarf es einen langen Atem und genügend Geld. Aber ich sage auch klar, dass wir in 2025 mit ersten Vorhaben an den Start gehen wollen. Das Konzept ist nicht für die Schublade entstanden“, so Thomas Groll.
2025 und 2026 sind jeweils 150.000 Euro für die Umsetzung des Rad- und Fußwegekonzeptes sowie die Herstellung barrierefreier Fußgängerüberwege vorgesehen. Hierfür sind Planungen und An­tragsstellungen erforderlich.
Nach den Worten des Bürgermeisters sollen auch 2027 und 2028 je 150.000 Euro bereitgestellt werden. Ob dies gelinge, hänge natür­lich von der Finanzsituation der Kommune ab.
Für den Herbst 2025 kündigte Thomas Groll Verkehrszählun­gen in der Marktstraße, der Lehmkaute, der Ringstraße und dem Schalkert an. „Wenn die A 49-Freigabe allgemein bekannt ist und
die Autobahn genutzt wird, wollen wir im Vorgriff auf den ange­kündigten Verkehrsversuch für die Innenstadt Zahlengrundlagen erheben. Im Anschluss daran soll dann der Verkehrsversuch vor­bereitet und durchgeführt werden.
Zahlreiche von Bürgern angeregte Straßenüberquerungen sollen nun mit den Fachbehörden besprochen werden. Allerdings verwies der Bürgermeister darauf, dass hier nicht alles gehen werde.
Die angekündigte grundhafte Sanierung von Bahnhofstraße und einem Teil der Kasseler Str. wird sich 2025 nicht realisieren lassen. Es gibt Differenzen mit Hessen-Mobil und dem Landkreis bezüg­lich des Fußgängerüberweges. Eine Beibehaltung des Status Quo lehnen die Fachbehörden ab.
Im Konzept werden für einige Bereiche Fahrradstraßen angeregt. Hier soll in einen Prüfungsprozess eingestiegen werden.
Nach den Worten der Kreisvertreter wird mit dem Bau des II. und III. Abschnittes des Radweges Momberg-Mengsberg nicht vor No­vember 2026 begonnen.
2025 schlägt das Gremium die Realisierung folgender Radwege vor: Verbindungsweg Wasenberger Str./Willingshäuser Str. – Äm Schalkert Weg entlang der Eisenbahn parallel zur Bismarckstr (hinter Druckerei Henrich)
Beide Vorhaben dienen der Verkehrssicherheit gerade für Jüngere. Hier sollen nun die Planungen angegangen werden.
In den kommenden Monaten sollen dann auch der Weg Atzelhe- cke – Momberg, der Weg im Anschluss an das Heidental durch den Wald Richtung Speckswinkel und Weg Eichendorffstraße – Grill­hütte von der Unteren Naturschutzbehörde auf ihre Realisierbar­keit geprüft werden.
„Wir haben so einiges vor. Gehen wir es an“, so Bürgermeister Thomas Groll.

„Es ist erschütternd, was Menschen Menschen antun“

Zu Ehren der Familie Stern fand in Neustadt erstmals eine Stolpersteinverlegung statt
Von Florian Lerchbacher
Neustadt.
„Es ist gut, wenn sich junge Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen – auch wenn es auch einigen älteren guttäte, dies zu tun, ohne Geschichtsklitterung zu machen“, sagte Kreisbeigeordneter Klaus Weber während der ersten Stolpersteinverlegung in der Stadt Neustadt.
Ähnlich hatte sich kurz zuvor Bürgermeister Thomas Groll geäußert, der zwar nicht von Verleugnung der deutschen Geschichte durch einige Menschen sprach, wohl aber von der Gefahr, dass sich in der derzeitigen politischen Situation und in der „aufgewühlten“ Gesellschaft Geschichte durchaus wiederholen könne. Entsprechend sei es wichtig, die Zeit des Nationalsozialismus und die Gräueltaten nicht zu vergessen und der Opfer zu gedenken. Zum Gedenken an die Familie Stern verlegte Künstler Gunter Demnig vor mehr als 100 Gästen am Montagmittag sechs Stolpersteine vor dem Haus in der Lehmkaute 7. Dort hatte die Familie vor ihrer Zwangsumsiedlung gelebt. Den Anstoß für die Gedenkaktion hatten Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse der Martin-von-Tours-Schule um Lehrer Roman Mehler gegeben. Kira Eichler, Chantal Spies, Lea Marozsaan, Phillip Thierau, Irem Yediler und Lea Stark (am Montag erkrankt) recherchierten mit Unterstützung von Stadtarchivarin Andrea Freisberg die Schicksale von Karl Stern, seiner Frau Erna, seiner Schwiegermutter Betty Abraham und der Kinder Harry, Ellen und Marion.

Die Sterns waren eigentlich verwurzelt im Neustädter Leben, so war Vater Karl beispielsweise leidenschaftlicher Radfahrer. In der Zeit des Nationalsozialismus änderte sich jedoch die Stimmung in der Stadt. Die Lehmkaute wurde beispielsweise umbenannt in Adolf-Hitler-Straße, weil – so lässt sich in historischen Dokumenten nachlesen – „der Geist Adolf Hitlers durch die Straße von Speckswinkel kommend nach Neustadt einzog“.

Einst hatten 120 jüdische Menschen in Neustadt gelebt

Schon einen Tag vor der Reichskristallnacht kam es in Neustadt zu Übergriffen auf jüdische Menschen. Karl Stern wurde damals mit einem Knüppel bewusstlos geschlagen und so schwer verletzt, dass er drei Wochen lang ins Krankenhaus musste.

Auf Anordnung musste er kurz danach das Haus verkaufen, in dem seine Familie schon ein Jahrhundert gelebt hatte. Er musste Zwangsarbeit leisten, ehe die Familie im Jahr 1941 Neustadt verlassen musste und letztendlich ins Getto Riga deportiert wurde. In einem Brief schrieb er damals von Blut in den Straßen und davon, dass Erhängungen, Erschießungen oder Totschlag an der Tagesordnung waren. Im weiteren Verlauf der Nazi-Zeit kam die Familie in verschiedene Konzentrationslager. Betty Abraham und Marion Stern wurden von den Nazis ermordet, die anderen vier schafften es zu überleben und wanderten letztendlich in die USA aus.

„Es ist immer wieder erschütternd, was Menschen Menschen antun“, resümierte Dieter Trümpert, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine, die sich in Neustadt gegründet hat. Einst hatten 120 jüdische Menschen in der Stadt gelebt. Dies war die zweitgrößte jüdische Gemeinde der Umgebung, erinnerte Groll und betonte, dass 70 der ehemaligen Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Nazizeit einen qualvollen Tod fanden. Nur ein Mann sei nach dem Zweiten Weltkrieg in die Stadt zurückgekehrt.

Der Bürgermeister kündigte an, dass die erste Stolpersteinverlegung – die mit Blumenniederlegungen und Gebeten von Thorsten Schmermund, Gemeinderat der jüdischen Gemeinde Marburg, endete – nicht die letzte gewesen sein solle. Lange war das Gedenkprojekt in Neustadt abgelehnt worden. Nach dem Aufstellen eine „Bank der Erinnerung“ am Rathaus änderte sich die Einstellung aber langsam.

An diesem Dienstag, 1. April, findet ab 9 Uhr in Halsdorf in der Nachbargemeinde Wohratal die nächste Stolpersteinverlegung statt. An folgenden Stellen werden insgesamt 25 Stolpersteine verlegt: Auestraße 15, Heckenweg 6, Hauptstraße 23, Buchenweg 4, Mühlbergstraße 16.

Was würden Liebespaare aus Feldscheunen berichten?

„Galerie auf Zeit“ in Neustadt: Fotograf Jürgen Schmittdiel zeigt im Rathaus seine Werke
Neustadt.
„Feldscheunen-Romantik“ herrscht derzeit an den Wänden des Neustädter Rathauses. Sie ist Teil der siebten Photo.Spectrum.Marburg, bei der Städte und Gemeinden Fotografen die Möglichkeit geben, in kommunalen Räumen ihre Werke zu präsentieren. Zum wiederholten Male ist auch die Stadt Neustadt mit dabei und verwandelt Flure und Foyer des Rathauses in eine „Galerie auf Zeit“.
Es sei erfreulich, so Bürgermeister Thomas Groll bei der Vernissage, dass mit Jürgen Schmittdiel wieder einmal ein örtlicher Fotograf Bilder ausstelle. Dieser hat zahlreiche Bilder unter dem Motto „Feldscheunen-Romantik“ zusammengestellt. Rund 60 Gäste wohnten der Ausstellungseröffnung bei, während Groll fragte: „Wer weiß, was alles Interessantes zutage käme, wenn eine solche Feldscheune aus ihrer vielleicht 100-jährigen Geschichte berichten könnte? Was würden wir etwa über Wilddiebe, den Alltag der Bauern oder auch von Liebespaaren hören?“

Aus seiner Sicht sei der Name Feldscheunen-Romantik gut gewählt: Heute würden diese Gebäude oftmals nicht mehr benötigt, stünden leer oder zerfielen leider. Sie seien somit eine Erinnerung an die oftmals beschworene „gute alte Zeit“, wo vieles, aber auch nicht alles besser gewesen sei. Während Schmittdiel die Vernissage mit Gesang und Gitarrenspiel musikalisch bereicherte, führte Werner Thuleweit von den Fotofreunden aus Neukirchen in die Ausstellung ein und ging dabei auch auf die Person von Jürgen Schmittdiel näher ein. Dieser fotografiert seit 2017 regelmäßig und gewann auf Bundesebene bereits zahlreiche Auszeichnungen.

Die Schwerpunkte des Fotografen liegen auf der Naturfotografie und Porträts. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. April 2025 während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen.

Neustädter Mitteilungsblatt

Photo.Spectrum.Marburg
Ausstellung „Feldscheunen-Romantik von Jürgen Schmittdiel im Rathaus

Bereits zum siebten Male findet aktuell die Photo.Spectrum.Mar­burg statt. Neben der Universitätsstadt Marburg beteiligen sich auch wieder zahlreiche Städte und Gemeinden an dem Vorhaben und geben Fotografen und Fotokünstlern die Möglichkeit, in kom­munalen Räumlichkeiten ihre Werke zu präsentieren.
Zum wiederholten Male ist auch die Stadt Neustadt (Hessen) mit dabei und verwandelt Flure und Foyer des Rathauses in eine „Ga­lerie auf Zeit“.
Es sei erfreulich, so Bürgermeister Thomas Groll bei der Ver­nissage, dass mit Jürgen Schmittdiel wieder einmal ein örtlicher Fotograf Bilder ausstelle. Dieser hat zahlreiche Bilder unter dem Motto „Feldscheunen-Romantik“ zusammengestellt.
Groß war die Resonanz auf die Ausstellungseröffnung, rund 60 Interessierte hatten sich eingefunden.
In seiner kurzen Ansprache erläuterte der Bürgermeister mit Hil­fe der künstlichen Intelligenz seines Smartphones den Begriff der Feldscheune und gab Auskunft zu deren Funktionen in früheren Zeiten.
„Wer weiß, was alles Interessantes zu Tage käme, wenn eine sol­che Feldscheune aus ihrer vielleicht 100-jährigen Geschichte be­richten könnte? Was würden wir etwa über Wilddiebe, den Alltag der Bauern oder auch von Liebespaaren hören? Der Name Feld­scheunen-Romantik scheint mir schon gut gewählt zu sein“, so Groll. Heute würden diese Gebäude oftmals nicht mehr benötigt, stünden leer oder zerfielen leider. Sie sind somit eine Erinnerung an die oftmals beschworene „gute alte Zeit“, wo vieles, aber auch nicht alles besser gewesen sei, betonte der Bürgermeister. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Störung mit weitreichenden Folgen

Telefon lahmgelegt – und somit auch der Hausnotruf / Deutsche Glasfaser in der Kritik
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
„Der Hausnotruf gibt unserer ganzen Familie ein Gefühl der Sicherheit“, sagt Hans-Gerhard Gatzweiler. Seine Mutter lebt mit stolzen 90 Jahren noch alleine, ist allerdings auf einen Rollator angewiesen und leidet auch ansonsten unter der ein oder anderen Einschränkung, die das Alter mit sich bringt. Beispielsweise wird ihr schwindelig, wenn sie sich bückt. Die Gefahr zu stürzen ist also allgegenwärtig.
Trotz Dringlichkeit lässt der Techniker auf sich warten

Zum Glück gibt es den Hausnotruf: einen kleinen Knopf, den sie an einem Armband trägt, und den sie drücken kann, wenn ihr etwas passiert. Dann läuft beim Deutschen Roten Kreuz ein Notruf ein, was die Mitarbeitenden zunächst dazu veranlasst, mittels hinterlegter Telefonnummern ein Familienmitglied von Annegrete Gatzweiler zu kontaktieren. Im äußersten Notfall können sie aber auch jemanden schicken, der sich Zutritt zum Haus verschafft. „Das ist sehr beruhigend, denn wir sind zwar regelmäßig vor Ort und schauen nach, aber es kann ja trotzdem etwas passieren“, sagt Hans-Gerhard Gatzweiler. „Störung mit weitreichenden Folgen“ weiterlesen

Keine Überholspur trotz fruchtbaren Bodens

Neustadt stößt bei Wirtschaftsminister Mansoori auf Wohlwollen, beißt aber auf Granit
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
„Sehe ich die besonderen Herausforderungen der Stadt?“, fragte Kaweh Mansoori bei seinem Besuch in Neustadt und gab selbst die Antwort: „Ja.“ Ob er sehe, was in der Kommune in den vergangenen rund zehn Jahren alles umgesetzt wurde, fragte er sich weiter und gab sich wieder die gleiche Antwort – ebenso wie auf die Frage, ob er das Engagement und die Leidenschaft vor Ort sowohl bei Politikerinnen und Politikern als auch bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Angestellten der Stadt sehe. Und dennoch könne er kein „Lex Erstaufnahmeeinrichtung“ schaffen und Neustadt auch nicht auf eine „Überholspur“ in Richtung Fördertöpfen setzen.
Wichtiges Argument für die EAE-Akzeptanz

Darum hatte Thomas Groll den Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum und stellvertretenden Ministerpräsidenten zuvor gebeten – ebenso wie auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Gerhard Gatzweiler. Die beiden langjährigen Kommunalpolitiker verwiesen mehrfach darauf, dass die Stadt für das Land einen großen Dienst leiste, indem sie die Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) für Geflüchtete und die Menschen beherberge. Es sei im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern stets ein echtes Pfund gewesen, darauf verweisen zu können, dass die Stadt vor allem dank der HEAE massiv Fördermittel für zahlreiche Projekte eingestrichen habe. Projekte, die allen Menschen zugutekämen. Und es sei wichtig, auch in Zukunft mit diesem Pfund wuchern zu können. „Keine Überholspur trotz fruchtbaren Bodens“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

„Bravour – The Show“ am 24. Mai 2025

Comedy, Magic und Cabaret für die ganze Familie im Kultur- und Bürgerzentrum
Varietes wie der „Tigerpalast“ in Frankfurt, der „Wintergarten“ in Berlin oder das „Hansa-Theater“ in Hamburg erfreuen sich gro­ßer Beliebtheit beim Publikum und sind Woche für Woche aus­verkauft.
Das Wort „Variete“ stammt aus dem französischen und bedeutet Abwechselung bzw. bunte Vielfalt. Anders als beim Circus wird das Programm nicht in der Manege, sondern auf einer Bühne prä­sentiert und kommt zumeist ohne Tierdressuren aus. Das Variete lebt von Humor, Illusion und einer perfekt inszenierten Show.
Variete und Circus, so Bürgermeister Thomas Groll, sind daher keine Konkurrenz, sondern ergänzen sich perfekt. Wer die Welt der Manege mag, dem gefällt auch eine Variete-Veranstaltung. Beides richtet sich an die ganze Familie.
Nach vielen Jahren wird es am 24. Mai 2025 wieder einmal in Neustadt Variete im Kultur- und Bürgerzentrum geben. Es ist ge­lungen, „Bravour – The Show“ (www.bravour-show.com) für zwei Auftritte um 16.00 und 19.30 Uhr zu verpflichten. Die erste Vor­stellung ist ein Angebot insbesondere für Familien mit Kindern.
Das Team von „Bravour – The Show“ ist in ganz Europa unter­wegs reist mit eigenen Technikern an, die für tolles Licht, passen­de Musik und Special Effects im KuBüZ sorgen werden. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Land streicht Geld für Kita-Neubauten – Bürgermeister sind empört

Cölbes Dr. Jens Ried und Neustadts Thomas Groll kritisieren das Land Hessen für ihre Förderpolitik
Von Katharina Kaufmann-Hirsch

Neustadt.
„Wir fühlen uns in Sachen Kinderbetreuung allein gelassen“, sagt Dr. Jens Ried, Bürgermeister der Gemeinde Cölbe und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Bürgermeister im Landkreis: „Die Universitäten werden vom Land bezahlt, die Schulen werden gefördert – warum nicht auch die Kindergärten?“, fragt Ried. Bis vor zwei Jahren gab es eine Förderung für die Neubauten von Kitas von rund 30 Prozent der Gesamtkosten. „Das ist jetzt komplett weggefallen“, kritisiert auch Neustadts Bürgermeister Thomas Groll: „Wir bekommen gar nichts mehr an Zuschüssen vom Land, wenn wir einen neuen Kindergarten bauen wollen.“
Investitionsprogramm ist ausgelaufen

Das stellt die Kommunen – und zwar nicht nur Neustadt und Cölbe – vor große finanzielle Herausforderungen und darauf wollen die beiden Bürgermeister im Namen aller Bürgermeister des Landkreises aufmerksam machen. „Die Hauptgründe für die defizitären Haushalte sind die Kindergärten“, erklärt Ried. Weil dort vielerorts hohe Investitionen nötig seien, die nicht weiter aufgeschoben werden könnten. „Das Problem sind die gewaltigen Investitionsstaus bei Kinderbetreuungseinrichtungen im ganzen Landkreis, eigentlich sogar im ganzen Land“, sagt Ried. Rund 13 Milliarden Euro betrage der Investitionsstau bei Kitas bundesweit. Und die Hauptkosten dafür müssten nun durch die Städte und Gemeinden getragen werden, trotz klammer Haushaltskassen. „Land streicht Geld für Kita-Neubauten – Bürgermeister sind empört“ weiterlesen

Neustadt hat ein Maskottchen

„Juno“ soll bei Veranstaltungen für Kinder auftreten und „immer dann, wenn es passt“
Von Florian Lerchbacher

Neustadt.
Er hat überdimensionale Hände, große und freundliche Augen, trägt riesige Schuhe, muss sich bücken, wenn er durch Türen geht, und ist stets gut gelaunt: Juno, das neue Maskottchen der Stadt Neustadt – das jedem Menschen ein Lächeln auf die Lippen zaubert und sich nach seiner Vorstellung mitten im Karneval innerhalb weniger Sekunden zu einem der beliebtesten Fotomotive mauserte. Und das nicht nur bei Kindern: Auch Erwachsene sind begeistert und lassen sich gerne mit der Stoffnachbildung des Junker-Hansen-Turms ablichten.
Der eigentliche Junker-Hansen-Turm, der größte Fachwerkrundbau der Welt, der im Herzen der Stadt Neustadt steht, ist bereits ein absolutes Alleinstellungsmerkmal der Kommune. So etwas gibt es eigentlich kein zweites Mal – was auch für die Nachbildung des Wahrzeichens gilt. Zwar haben insbesondere Vereine in aller Welt ihre Maskottchen, die mit ihrem fröhlichen Wesen immer und überall für Unterhaltung sorgen und auf Milliarden von Fotos festgehalten wurden. Doch ein Bauwerk aus Stoff, das sei einzigartig, berichtet Stefanie Pieper, die Juno bei den ersten Auftritten Leben einhauchte. Die Mitarbeitenden der Firma, die das Maskottchen herstellten, seien ganz begeistert von dem Auftrag gewesen: „Ein Bauwerk aus Stoff nachbasteln – das mussten sie noch nie.“ „Neustadt hat ein Maskottchen“ weiterlesen

Stadt will wissen, was Jugendliche wollen

12- bis 21-Jährige sollen sagen, was sie sich für Neustadt wünschen

Neustadt.
Vor einigen Monaten beschloss die Stadtverordnetenversammlung auf Vorschlag der SPD-Fraktion einstimmig eine Bedarfserhebung zur Jugendbeteiligung in Neustadt. Die Zielgruppe hierbei, so Bürgermeister Thomas Groll, seien Jugendliche von zwölf bis maximal 21 Jahren.
Mit der Erhebung wurde durch den Magistrat der Verein JEF (Junge Entwicklung Fördern) aus Cölbe beauftragt. Jannis Gerling, der Vereinsgründer, habe davon gesprochen, dass es sich bei JEF um ein junges, motiviertes und vielfältiges Team handele, das seit Jahren erfolgreich in der Jugend- und Gemeinwesenarbeit tätig sei, berichtet Groll. Er sieht hierin eine ideale Ergänzung zum Verein bsj Marburg, der seit 2011 die kommunale Jugendarbeit wahrnimmt.

Für die Bedarfserhebung sei es den Verantwortlichen wichtig, dass einmal „ein neuer Blick von außen“ auf die örtlichen Strukturen geworfen wird. Im Rahmen des etwa einjährigen Verfahrens sind drei Präsenztreffen – vor den Sommerferien, im Herbst und im kommenden Frühjahr – vorgesehen. Daneben wird es begleitende Aktivitäten in den sozialen Medien geben. „Stadt will wissen, was Jugendliche wollen“ weiterlesen