Tom Streichert, Mona Henkel und Anna Mix repräsentieren ein Jahr lang die Stadt
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Ein Jahr lang repräsentieren Tom Streichert (20), Mona Henkel und Anna Mix (beide 19) als Junker Hans und seine Burgfräulein bei offiziellen Terminen die Stadt Neustadt. „Mir gefällt die Tradition“, erklärt der junge Mann, warum er die historische Figur mimen wollte, und ergänzt: „Ich finde, man sollte sich einbringen. Man kann schließlich nicht eine schöne Kirmes fordern, dann aber nichts dazu beitragen.“ Einen Höhepunkt der Amtszeit hat das Trio mit dem Festumzug schon hinter sich gebracht – und dabei auch gemerkt, wie wichtig den Menschen in der Stadt der Junker Hans und seine Burgfräulein sind.
„Wir haben so viel Applaus bekommen. Das war Wahnsinn. Mir war gar nicht klar, wie groß die Sache ist“, erklärt Anna Mix – die eigentlich ebenso wie Mona Henkel tobenden Beifall großer Mengen gewohnt ist, tanzen die beiden doch beim Karneval in der Kolpinggarde mit und stehen alljährlich im Rampenlicht.
Streichert absolviert derzeit ein duales Studium im Bauingenieurwesen, arbeitet für die Firma Balzer (Buchenau) im Garten- und Landschaftsbau und fungiert als Bauleiter bei Arbeiten im Neustädter Bürgerpark: „Ich bin im vierten Semester – und man bekommt schnell viel Verantwortung übertragen. Das finde ich gut. Man lernt dabei viel“, sagt er und stellt heraus, das Projekt der Fischtreppe umgesetzt zu haben.
Er ist ein Enkel von Klaus Groll, der die Kirmes über Jahrzehnte mitprägte und nun besonders stolz ist, freut sich der 20-Jährige und berichtet, nach einer Zeit als passives Mitglied nun auch als aktives Mitglied der Bürgerwehr aufgenommen worden zu sein. Zudem habe er einen Antrag auf Aufnahme in den Elferrat der Kolpingfamilie gestellt – im Karneval wirkt er schon seit einigen Jahren als Bühnenrücker mit.
Des Weiteren spielt er Handball und hat gerade seine erste Saison als Kreisläufer der ersten Mannschaft in der Bezirksoberliga hinter sich gebracht.
Noch dazu gehört er dem „Containerstammtisch“ an – einer Gruppe Junker Männer, von denen viele in den vergangenen Jahren den Junker Hans gaben, sich einen Container umbauten und dort eine Art „Verein zur Unterhaltung der Wirtschaft“ pflegen, wie er schmunzelnd erläutert.
Mona Henkel bereitet sich an der Alfred-Wegener-Schule auf ihr Abitur vor (Leistungskurse Bio und Religion) und will anschließend ein soziales Jahr beim Rettungsdienst absolvieren. Als kleines Kind zog sie zwar mit ihrer Familie nach Wohra: „Der Kontakt riss aber nie ab“, sagt sie und betont, im Herzen noch Neustädterin zu sein.
Bei der Kolpingfamilie durchlief sie – ebenso wie Anna Mix – alle Garden. Lange Zeit ließ sie sich von ihren Eltern ins Training fahren, ehe sie dann zur leidenschaftlichen Moped-Fahrerin wurde – um jetzt langsam aber sicher aufs Auto auszuweichen. Und wenn sie nicht gerade tanzt oder in die Schule geht, hilft sie als Kellnerin in einem Lokal in Sebbeterode aus.
Mix bereitet sich ebenfalls aufs Abi vor, allerdings an der Stiftsschule und mit den Hauptfächern Kunst und Englisch. Danach macht sie eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Schwalmstadt. Für sie geht als Burgfräulein ein Traum in Erfüllung: Die tollen Kleider habe sie schon als Kind immer bewundert. Und eine solche Aufgabe als Repräsentant der Stadt bekomme man nur einmal im Leben, ergänzt sie.
Enge Freundschaft seit der Kindheit
Die drei sind seit ihrer Kindheit befreundet – ebenso wie ihre Mütter. „Wir sind ein tolles Trio. Ich freue mich auf viele schöne Termine, die ich in netter Gesellschaft begleiten darf“, sagt Henkel, während sich Streichert mit Verweis auf das Jubiläum „750 Jahre Stadt Neustadt“ sicher ist: „Das wird ein schönes Jahr.“