Bürgermeister zieht mit dem Ende der 518. Trinitatis-Kirmes ein positives Fazit
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Man hat deutlich gemerkt, wie sehr sich die Menschen freuen, endlich wieder ein Fest besuchen, sich treffen und die Angebote in der Lehmkaute annehmen zu können.“ Bürgermeister Thomas Groll ist rundum zufrieden mit dem Verlauf der 518. Auflage der Trinitatis-Kirmes – bis auf eine Kleinigkeit: „Wir hatten einen sehr schönen und sehr gut besuchten Festumzug am Sonntagmittag. Leider hielten es ein paar Dollbohrer offenbar für nötig, trotzdem mit ihren Autos durch die eigentlich gesperrten Straßen zu fahren.“ Ein Problem, das vor allem in der Ringstraße aufgetreten sei: „Aber das wird uns nächstes Jahr nicht noch einmal passieren.“
Insgesamt sei es ein „sehr rundes Fest“ gewesen, an dem die Gäste „nichts zu meckern“ gehabt hätten. Schon der Donnerstagabend mit Gottesdienst, Fassanstich, Neubürgertrunk und Junker-Hans-Präsentation sei sehr gut angekommen – und er habe die Rückmeldung bekommen, dass die Besucherinnen und Besucher auch gut gefunden hätten, dass dies dieses Mal nicht am Wallgraben-Pavillon, sondern im Kultur- und Bürgerzentrum stattgefunden habe. Und das fehlende Ambiente der historischen Mauern, die diesem Kirmes-Teil sonst einen besonderen Rahmen geben? „Das können wir zum Beispiel durch ein entsprechendes Bühnenbild auffangen“, gibt Groll einen Einblick in seine Gedanken. Ob das Kubüz künftig immer der Ort des Kirmes-Auftaktes werde – darauf will er sich aber noch nicht festlegen.
Am Freitag sei die Kirmes in der Lehmkaute dann etwas schleppend angelaufen, berichtet der Rathauschef. Doch dann kam der Samstag: „Das Feuerwerk war genial. Es waren intensive zehn Minuten.“ Und von den Schaustellern habe die Stadt die Rückmeldung bekommen, dass es der beste Samstag seit über 20 Jahren gewesen sei: „Es freut mich vor allem für sie, dass sie ihre Angebote wieder machen können“, so Groll, der herausstellt, dass auch die zum Festzelt zusätzlichen zwei Biergärten hervorragend von den
Gästen angenommen worden seien. Zur vereinzelt geäußerten Kritik am Bierpreis, der auf 2,50 Euro gestiegen ist, sagt er: „Was die Kirmespreise angeht, bewegen wir uns im unteren Segment. Natürlich befinden wir uns insgesamt auf einem hochpreisigen Niveau – aber man darf nicht vergessen, dass es Gründe
gibt: Ich denke da nur an die gestiegenen Spritpreise, den Mindestlohn – und die Tatsache, dass es eigentlich zwei Jahre lang kein Geschäft gab.“Der Montag sprach dann für sich selbst: Kaum hatte der Frühschoppen begonnen, füllten sich die Reihen im Festzelt und es dauerte nicht lange, dann standen die Besucherinnen und Besucher, tanzten und sangen zur Musik der Band „Die Lechis“ mit – nicht nur einmal schallte ein „Prosit der Gemütlichkeit“ durch die Reihen. „Insgesamt haben wir festgestellt, dass die Menschen keine festen Zeiten mehr haben, sondern sozusagen ohne Terminkalender auf die Kirmes kommen wollen“, resümiert Groll. Wichtig sei, im Festzelt passende Musik zu bieten. Besondere Angebote seien aber nicht mehr notwendig – insofern seien die erwähnten traditionellen Kirmeselemente am Donnerstag gut aufgehoben.
Sein dringlichster Wunsch für die Zukunft lautet, dass sich wieder eine fünfte Kapelle für den Festumzug findet – und dass die Suche insgesamt wieder einfacher wird. „Man hat jedenfalls gemerkt, dass die Menschen Sehnsucht nach der Kirmes hatten.“