Stadt richtet im Haus der Vereine eine provisorische Gruppe ein und plant für die Zukunft
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Gerade einmal acht Jahre ist es her, dass die Stadt Neustadt den eingruppigen Kindergarten aufgrund zu geringer Geburtenzahlen schließen musste. Kurz darauf legte sie in Zusammenarbeit mit der Kirche die Kindergärten Mengsberg und Momberg zusammen. Beides Entscheidungen, die rückblickend immer noch sinnvoll waren, sagt Bürgermeister Thomas Groll und betont, dass sich wenige Jahre später das Bild gewandelt habe: „Standen zunächst Gruppenschließungen an, haben sich die Notwendigkeiten nun wieder entscheidend verändert.“
Im Jahr 2017 gründete die Stadt auf Wunsch von Eltern einen Waldkindergarten, der inzwischen sogar eine zweite Gruppe bekommen hat. Zudem musste sie inzwischen im Kindergarten „Regenbogen“ in der Kernstadt zwei weitere Gruppen unterbringen – dafür baute sie zunächst die ehemalige Bibliothek um und schafft derzeit einen Anbau ans Gebäude. Gründe dafür seien leicht ansteigende Geburtenzahlen, Zuzug und sich vor Ort niederlassende Flüchtlingsfamilien, erklärt Groll und betont, dass zudem auch vermehrt Plätze für Zweijährige nachgefragt würden.
„In Neustadt dauerte es verhältnismäßig lange, bis die Nachfrage nach U-3-Plätzen zunahm“, ergänzt er: „Aber inzwischen bekommen wir auch vermehrt Nachfragen nach Plätzen für Einjährige.“ Es gebe zwar ein solches Angebot in der Krippengruppe der Kita „Sonnenschein“, doch die Handvoll Plätze reiche zukünftig nicht mehr aus: „Ab Herbst können wir nicht mehr alle Elternwünsche erfüllen.“
Aus diesem Grund hebt die Stadt Neustadt nun zunächst eine Zwischenlösung aus der Taufe: Geplant ist, ab September im Gemeinschaftsraum des Hauses der Vereine bis zu zwölf Kinder unter drei Jahren unterzubringen. Die Krabbelgruppe soll organisatorisch zur Kita „Regenbogen“ gehören. „Eine erste Begehung mit dem Fachdienst Frühe Kindheit des Landkreises und dem Kreisbauamt fand bereits statt“, sagt Groll und freut sich, dass das Feedback positiv gewesen sei.
Klar sei aber zum einen, dass dies nur eine Übergangslösung sein könne. Außerdem müsse wohl noch eine zweite Krabbelgruppe geschaffen werden, fügt der Rathauschef hinzu. Für die Umsetzung denkt die Stadt über einen weiteren Anbau an die Kita „Regenbogen“ nach. Es kann aber auch sein, dass in einem ganz anderen Gebäude, in dem bisher noch keine Kinderbetreuung stattfindet, diese Gruppe unterkommt. In einem Gespräch mit dem neuen Besitzer des Anwesens „Kreuzgasse 7“, das in den nächsten Jahren saniert werden soll, hatte Groll diesen Gedanken schon einmal fallen lassen.
Doch damit noch lange nicht genug: Auch im Kindergarten „Arche Noah“ Momberg-Mengsberg stehen Veränderungen an. Da auch dort die Nachfrage nach U-3-Plätzen zumindest im Kindergartenjahr 2022/23 das Angebot überschreitet, wird zumindest temporär im bisherigen „Differenzierungsraum“ eine neue, vierte Gruppe für zehn Kinder ab zwei Jahren eingerichtet.