Die Ratgeberinnen

Marieke Knabe und Juliane Liebelt sind als Klimaschutzmanagerinnen für fünf Ostkreis-Kommunen zuständig
Von Florian Lerchbacher
Kirchhain. Juliane Liebelt und Marieke Knabe sind die Gesichter eines Projektes, das bisher einmalig in den Ostkreis-Kommunen ist – aber richtungsweisend sein könnte: Mit Kirchhain, Neustadt, Amöneburg, Rauschenberg und Wohratal kooperieren über Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ) gleich fünf Städte und Gemeinden erstmalig gemeinsam. Und das bei einem Thema, das aktueller kaum sein könnte: dem Klimaschutzmanagement. Ursprünglich war angedacht, dass eine Person diese Aufgabe übernehmen soll – als die Kommunen aber merkten, wie vielfältig die Aufgaben sind und wie weit der Weg zur Energiewende ist, entschieden sie sich für zwei Stellen. In den kommenden zwei Jahren gibt es dafür vom Bundesumweltministerium über die Nationale Klimaschutzinitiative Zuschüsse.

Mobilität auf dem Land steht im im Focus

Und so kümmern sich nun Liebelt und Knabe ums Klimaschutzmanagement – und zwar von Kirchhain aus. Ein Hauptaugenmerk werden die beiden Frauen auf die Frage der Mobilität im ländlichen Raum richten, sagt Liebelt und nennt Schlagwörter wie Carsharing, E-Mobilität (mit der dazugehörigen Ladesäulen-Infrastruktur) oder Lastenfahrräder. Aber gerade durch den Angriffskrieg in der Ukraine rückten natürlich die Möglichkeiten der Energieeinsparung und -effizienz sowie die Fragen der Wärmeversorgung immer mehr in den Fokus – sowohl für Städte und Gemeinden als auch die Bürgerinnen und Bürger. Die weitere Prioritätensetzung werde dann im Zuge der Abstimmung mit den einzelnen Kommunen erfolgen, ergänzt sie: In einer kleinen Gemeinde wie Wohratal gebe es schließlich andere Bedürfnisse als in einer Stadt wie Kirchhain.

Vor allem aber wollen die beiden Frauen Ansprechpartnerinnen für die Menschen in den fünf Kommunen sein – und zwar so, dass entweder sie mit Fachwissen weiterhelfen können oder die Ratsuchenden eben an die passenden Stellen für ihre Fragen weitervermitteln. „Wir möchten Hilfe zur Selbsthilfe geben“, sagt Knabe und kündigt in diesem Zusammenhang auch Webinare an, die sich beispielsweise um Möglichkeiten der Energieeinsparung oder das Akquirieren von Fördermitteln für Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen drehen sollen. Außerdem haben die beiden vor, in allen an der IKZ beteiligten Kommunen regelmäßige Sprechstunden anzubieten. Es sei eben auch notwendig, sich bei den Bürgerinnen und Bürgern überhaupt erst einmal bekannt zu machen. „Wir haben aber schon jetzt gut zu tun. Unserem Eindruck nach haben die Menschen lange darauf gewartet, dass wir kommen“, freut sich Liebelt über die große Resonanz: „Der Beratungsbedarf ist angesichts explodierender Energiepreise so hoch wie noch nie.“

„Wichtig ist uns, dass wir Ökologie mit Ökonomie in Einklang bringen und nachhaltige Klimaschutzprojekte auf den Weg bringen, von denen die Bürgerinnen und Bürger profitieren können“, resümiert Liebelt, die sich gemeinsam mit Knabe während einer Auftaktveranstaltung am 1. November (19.30 Uhr, Kultur- und Bürgerzentrum Neustadt) den politischen Vertreterinnen und Vertretern vorstellen wird.