Ein Wechsel an zentraler Stelle

Nach vier Jahrzehnten im Vorzimmer des Bürgermeisters geht Elke Trieschmann in den Ruhestand
Elke Trieschmann ist seit 40 Jahren die rechte Hand der Neustädter Bürgermeister. In ein paar Tagen wird sie ihr Arbeitsleben beenden. Ihre Nachfolgerin ist Susanne Wettlaufer.
von Klaus Böttcher
Neustadt. Elke Trieschmann saß schon im Vorzimmer, als Fritz Mütze noch Bürgermeister war. Sie begleitete Manfred Hoim während seiner 18-jährigen Amtszeit als Rathauschef, und jetzt arbeitet sie seit 2007 Thomas Groll zu. Zu ihrem Arbeitsbereich gehören unter anderen die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Städtepartnerschaften. Ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister beinhaltet die gesamten Tätigkeiten einer Sekretärin, wie beispielsweise Terminverwaltung, die Vorbereitung von Jubiläen und Sitzungen – und da Neustadt eine verhältnismäßig kleine Verwaltung hat, auch die Poststelle und das Telefonieren.
Als Elke Weitzel wurde sie in Burgholz geboren und wuchs dort auf. Nach der Schulzeit absolvierte sie eine Lehre zur Rechtsanwalt- und Notargehilfin. In dem Bereich arbeitete sie, bis sie 1975 bei Hessen Mobil in den öffentlichen Dienst wechselte. 1979 heiratete sie den Speckswinkler Ernst-Helmut Trieschmann und wechselte dann in die Stadtverwaltung nach Neustadt.
Der Spruch, dass sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge geht, trifft bei Elke ‚Trieschmann genau zu. „Ich war
gerne im Rathaus“, sagt sie und wird die Arbeit sicherlich vermissen. Vermissen wird sie auch die Fahrt von Speckswinkel nach Neustadt. „Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, habe ich einen herrlichen Blick auf Neustadt“, schwärmt die 63-Jährige.
Aber sie hat sich auch schon auf die Zeit nach ihrem 49-jährigen Arbeitsleben eingestellt. „Zu Hause bin ich auch im Büro, denn mein Mann hat eine Tischlerei und ich erledige die Büroarbeit.“ Sie freut sich, dass sie Haus und Garten mehr genießen kann. In den vergangenen Jahren betreute sie Freunde und Verwandte. Das wird sie ebenso fortführen, wenn es nötig ist, wie im Speckswinkler Gartencafe zu helfen. Elke Trieschmann möchte ihre Freundschaften mehr pflegen und gerne mit ihrem Mann die eine oder andere Kurzreise unternehmen. Außerdem singt sie weiter im Gemischten Chor Speckswinkel. „Wenn der Ortsvorsteher ruft, dann komme ich“, sagt sie zu ihrem ehrenamtlichen Engagement, bei dem sie sich gerne in
das Dorfleben einbringen wird.
Seit 1. März ist Elke Trieschmanns Nachfolgerin Susanne Wettlaufer in der Neustädter Stadtverwaltung. „Ich bin ein waschechtes Neustädter Mädchen“, sagt sie von sich. Auch sie ist gelernte Rechtsanwalt- und Notargehilfin. In dem Beruf hat sie in Marburg und Kirchhain gearbeitet, bis sie 1987 zur Kreissparkasse wechselte und dort in der Hauptstelle in Marburg in verschiedenen Abteilungen eingesetzt war. Susanne Wettlaufer, eine geborene Baum, ist mit Ludwig Wettlaufer verheiratet, und das Paar hat einen Sohn. Sie engagiert sich im Vereinsleben in Neustadt und erzählt: „Ich freue mich, dass ich hier bin und sehe den runden Turm.“
„Mein Traum war immer im Rathaus zu arbeiten“, sagt die 53-jährige und freut sich, dass sie nicht mehr nach Marburg fahren muss. „Ich muss nur drei Minuten laufen, dann bin ich da.“ Zu der Umstellung für den Bürgermeister sagt sie: „Der Bürgermeister bleibt bei blond.“