Pläne für fünf Windräder sind weiterhin aktuell

Energiegenossenschaft Vogelsberg setzt zudem auf Photovoltaik

Seit dem Jahr 2014 gibt es bei der Energiegenossenschaft Vogelsberg das Ansinnen, am Dreiherrenstein bis zu vier Windräder sowie am Trillrodt ein Windrad zu errichten, von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Es gab ungewöhnlich viele Änderungen am Erneuerbare-Energien-Gesetz“, erklärt Günter Mest, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Energiegenossenschaft Vogelsberg (EVG) die lange Wartezeit seit der ersten Vorstellung der Windkraft-Pläne. Zudem habe es diverse Nachfragen und -forderungen zu Gutachten gegeben – doch gestrichen hat die Energiegenossenschaft ihre Vorhaben keineswegs: Im vierten Quartal des Jahres soll das Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung für die bis zu vier Windkraftanlagen beginnen, die am Dreiherrenstein auf kommunalen Waldflächen entstehen sollen. Die ersten Rodungen sollen im ersten Quartal 2021 erfolgen.
Am Trillrodt zwischen Neustadt und Speckswinkel will die EVG ein Windrad aufstellen. Dort rechnet die Genossenschaft damit, dass das Genehmigungsverfahren im ersten Quartal 2020 startet. Der Baubeginn ist für Anfang 2021 vorgesehen. Auf einer angrenzenden Fläche will die Stadt Stadtallendorf mit der EAM ebenfalls Windräder aufstellen. „Wir hatten uns eine Vernetzung gewünscht, aber die Kollegen kochen ihr eigenes Süppchen“, kommentierte Mest.
Die EVG – zu deren Aufsichtsratsmitgliedern Bürgermeister Thomas Groll und SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Gerhard Gatzweiler gehören – setzt weiterhin auf Enercon-Anlagen und bietet weiterhin eine Bürgerbeteiligung an. „Neue Mitglieder sind willkommen“, sagte Mest und kündigte an, Infoveränstaltungen für die Neustädter auf den Weg zu bringen.
Doch die EVG hat noch weitere Pläne für das Stadtgebiet. Auf dem Dach des Bauhofes 11 in der ehemaligen Kaserne hat sie eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 150 Kilowattpeak eingerichtet. Zudem hat sie Interesse, auf weiteren Flächen des ehemaligen militärischen Geländes Photovoltaikanlagen zu bauen. In diesem Zusammenhang führt die EVG gemeinsam mit der Kommune Gespräche mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Weitere angedachte Stellen sind die ehemalige Deponiefläche auf dem Lotterberg, ein Teil der Jungviehweide Richtung Arnshain sowie eine Privatfläche an der Hainmühle. Diese Anlagen wären zwischen 80 und 220 Zentimeter hoch. Darunter sollen Schafe sich um die Beweidung kümmern. Aber zuvor sind noch weitere Gespräche und Prüfungen notwendig, so Günter Mest.