Neustadts Waldstadion bekommt Laufbahnen, neuen Rasen, eine Boulderwand und mehr
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Viele Jahre lang diskutierten die Stadtallendorfer über die Frage, ob das Herrenwaldstadion im Zuge der Sanierung vier oder sechs Laufbahnen bekommt. Nun ist klar: Dank einer guten Förderkulisse werden es sechs – so denn die Stadtverordneten zustimmen (die OP berichtete). Auch in der Nachbarstadt Neustadt steht die Sanierung des Sportstadions bevor. Dort steht aber schon jetzt fest: Es wird vier Tartanbahnen geben. „Die Voraussetzungen sind aber auch ganz andere: Eintracht Stadtallendorf hat eine große Leichtathletik-Abteilung und will auch große Meisterschaften ausrichten. Die Abteilung beim VfL ist viel kleiner. Uns ist es wichtig, die Voraussetzungen für die Menschen in der Stadt zu verbessern und beispielsweise für Bundesjugendspiele vier gute Bahnen bereitzustellen“, erklärt Bürgermeister Thomas Groll.
Allerdings gibt es eine Abweichung von der Norm: Aus „gestalterischen und finanziellen Gründen“ ist die Stadionrunde in Neustadt künftig 375 Meter lang. „Das ist aber kein Problem: Wer die 400-Meter-Strecke absolvieren will, muss einfach 25 Meter weiter laufen“, sagt der Rathauschef und betont, dass es beim 1.500-Meter-Lauf ja auch kein Problem sei, wenn Sportlerinnen und Sportler nicht jeweils komplette Runden laufen (wobei genau diese Strecke künftig in Neustadt exakt vier Runden entspricht).
Stadion bekommt neue Flutlichtanlage
Neu gemacht werden außerdem zwei Weitsprunganlagen sowie Anlagen für Hochsprung und Kugelstoßen. Des Weiteren bekommt das Waldstadion einen neuen Rasenplatz – ein Bodengutachten habe gezeigt, dass dies angebracht sei, sagt Groll und berichtet, dass geprüft werde, ob die Bewässerung über einen Brunnen erfolgen kann. Die Fußballer bekommen zudem noch einen mit Kunstrasen gestalteten Aufwärm- beziehungsweise Trainingsbereich. Zudem werden Flutlichtmasten errichtet.
Doch das ist noch lange nicht alles: In den Eingangsbereich kommen eine Boulderwand, Outdoor-Fitness-Geräte sowie eine Streetball-Anlage. Die Stadionsanierung steht in einer Linie mit dem Neubau des Kultur- und Bürgerzentrums, dem Umbau des Freibads und der Umgestaltung des Bürgerparks – allesamt Projekte, die Neustadt als „attraktive Wohnstadt weiterentwickeln“ sollen, so Groll: Das Stadion sei schließlich wichtig für Schul-, Vereins- und Breitensport sowie Freizeitangebote. Eingebunden habe die Kommune in die Planungen entsprechend den VfL als Pächter, den Landkreis als Schulträger, die Martin-von-Tours-Schule und den Sportkreis, sagt der Bürgermeister. Sportkreisvorsitzender Stefan Backhaus habe diese Vorgehensweise gelobt und erklärt, dass sie sicher zur Akzeptanz der Einrichtung beitragen werde.
Die Verwaltung bereitet derzeit den Bauantrag und die baufachliche Prüfung bei der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen vor. Wann genau die Sanierung des rund 60 Jahre alten Stadions beginnt, steht noch nicht fest – die Stadt hoffe auf einen Start im Mai oder Juni. Das Projekt kostet rund 1,7 Millionen Euro – eine Million bekommt die Kommune an Förderung aus dem Bundesprogramm „Investitionspakt Sportstätten“, weitere 525.000 Euro gibt es aus dem Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“. Die Stadt muss also nur einen Eigenanteil von 275.000 Euro tragen.