Feucht-fröhliche Stimmung ist Trumpf

Trinitatis-Kirmes ist weiter im Aufwind • Veränderungen haben sich laut Bürgermeister bewährt

Die Neustädter hadern ein bisschen mit dem Wetter, das eine noch bessere Ver­anstaltung verhindert ha­be. Michael Launer mach­te indes aus der Not eine Tugend und taufte das Fest um in die erste Neu­städter Wasser-Kirmes.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Nach einem auf­regenden und gut besuchten Kirmes-Sonntag, den die Neu– Städter nach dem Umzug im q( Festzelt feierten, musste ges­tern zunächst noch etwas Was­ser unter den Bänken entfernt werden. Dann konnten die Fei­ernden beim Frühschoppen da anknüpfen, wo sie tags zuvor nach dem Auftritt von Helene-Fischer-Double Anni Perka auf­gehört hatten: an feuchtfröhli­cher Stimmung.

Wer noch nicht richtig in Fahrt kommen wollte oder konnte, den nahmen entweder die Mu­siker von blech.quadrat oder Andreas Gnau und Michael Launer mit in Richtung guter Laune. „Wir wollen es ein biss­chen lockerer angehen“, erklär­te Gnau die Kleidungswahl der beiden Moderatoren — die im Anzug aufgelaufen waren.

Ihr Outfit stand im perfekten Kontrast zur ruppig-sympathi­schen Art, die Launer meist an den Tag legt. „Ihr müsst Euch in die richtige Reihenfolge stel­len, Ihr Vögel“, herrschte er zum Beispiel die Mitglieder des VfL Neustadt an, als diese sich bei einem Spiel etwas schwer taten.

Die Moderatoren hatten schließlich wieder einen Wett­kampf für Vereine vorbereitet, bei dem jeweils vier Personen ins Rennen gingen und zum Beispiel mit Buchstaben aus­gestattet Worte bilden mussten. Die „Vögel“ des VfL lagen da­ bei mehrfach daneben – nach verschiedenen Spielen lande­ten die Titelverteidiger auf dem vierten und letzten Platz. Den Sieg holte sich die Feuerwehr vor dem Jugendblasorchester und dem Frauenverein. „Unser Vereinsring hat 40 Vereine. Mel­det Euch im nächsten Jahr an, sonst komme ich von der Bühne und wähle Mitspieler aus“, be­tonte Gnau.

Einmal kamen er und Launer dann auch von der Bühne – al­lerdings nur ein Stück. Sie woll­ten Renate Lemmer (86, aus der Lehmkaute) und Karl Jeske (84) als älteste Gäste des Frühschop­pens auszeichnen, entschieden sich dann jedoch, Bürgermeis­ter Thomas Groll die Ehre zu überlassen. Für den sei der Auf­enthalt auf der Kirmes schließ­lich Arbeitszeit – dann könne er auch mal ein bisschen arbeiten, frotzelten sie.

Der Bürgermeister erledigte diese Aufgabe mit Bravour und zog im Gespräch mit dieser Zei­tung gleich auch noch eine Kir­mes-Bilanz: „Dafür, dass das Wetter so schlecht war, war es eine sehr gute Kirmes.“ Sams­tagabend und Sonntagnach­mittag und -abend seien gut be­sucht gewesen: „Der freie Ein­tritt hat sich bewährt. Das Kon­zept behalten wir bei.“ Weni­ger zufrieden war er mit der Kir­mes-Eröffnung am Freitag und dem Samstagnachmittag: „Viel­leicht müssten wir die Anfangs­zeiten etwas verschieben.“ Da­für war der Festplatz am Mon­tag so voll wie seit Jahren nicht mehr.

Die Rückmeldung der Bürger sei insgesamt gut gewesen, freute sich Groll. Das gelte sowohl für das Programm als auch für die Gastronomie und die Fahr­geschäfte. „Natürlich gab es auch Menschen, die sagen, dass früher alles besser war. Aber ins­gesamt haben sich die Verände­rungen der vergangenen Jah­re bewährt“, fasste Groll zu­sammen und fordert die Bürger auf, für eine detaillierte Auswer­tung in den kommenden Tagen Rückmeldung zu geben.

Das schlechte Wetter gefährdet die schwarze Null

Der Bürgermeister hofft, dass die Stadt wie geplant in diesem Jahr nichts drauflegen muss. Al­lerdings habe das Wetter hö­here Besucherzahlen verhin­dert. Des Weiteren habe die Stadt nicht eingeplante Kosten gehabt: Zum einen musste sie ob der niedrigen Temperatu­ren das Zelt beheizen, zum an­deren stellte sie für das Champions-League-Endspiel eine Leinwand auf: „Das hat uns ins­gesamt noch einmal rund 1 000 Euro gekostet.“

Bereits eingeplant waren der­weil die Preisgelder für die von einer Jury gekürten schönsten drei Umzugsbeiträge. Den Sieg trug der Kindergarten Regen­bogen für seinen Beitrag „Auf Weltreise“ davon. Auf Platz zwei landeten die Feuerfunken, dicht gefolgt von den Hipp de Bibbs.