Neustädter wissen sich mit Schirm und Charme zu helfen

Der Festzug anlässlich der Kirmes lässt sich auch von Dauerregen nicht stoppen

„Wir lassen uns doch von Regen nicht unsere Kirmes verderben“, rief eine Neustädterin, verließ den Schutz der guten Stube und stellte sich an die Straße, um die 50 Gruppen des Festzuges zu bejubeln.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. „Wir fahren bei Wind und Wetter – aber bei Sonne ist es natürlich schöner“, sagte Georg Metz vom Radfahrerver­ein „Über Berg und Tal“ nach ei­nem verregneten, aber dennoch gelungenen Festzug. Und ähn­lich schienen es die Neustädter zu halten: Sie trotzten dem Re­gen – sowohl als Zuschauer als auch als Teilnehmer des Fest­zuges. „Eigentlich ist es scha­de: Die Menschen stecken so viel Arbeit in die Vorbereitun­gen – und dann müssen sie Capes überziehen oder gar an­dere Kostüme als geplant an­ziehen“, kommentierte Stadt­verordnetenvorsteher Karl Stehl und ergänzte: „Dennoch war es eine bunte und schöne Ver­anstaltung.“

Dafür hatten 50 Gruppen gesorgt – lediglich das Sechser­gespann der Licherbrauerei hat­te kurz vor dem Start aus Sicher­heitsgründen zurückgezogen. Die Kapellen sorgten für die musikalische Untermalung des bunten Bildes, das Vereine, Gar­den und andere Gruppen auf die

Straßen zauberten. Die Feuer­funken des VfL waren beispiels­weise mit einem Ufo unterwegs, die kfd St. Maria ließ Franzis­kus – das Vorbild des Papstes -auf ihrem Wagen mitfahren, die Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten „Sonnenschein“ stellten „Die kleine Raupe Nim­mersatt“ dar, und der Gladbach-Fanclub „Rauten Sumpfis“ fei­erte sich selbst und den Fußball. Da wollte die Bürgergarde Woh­ratal natürlich in nichts nach­stehen und feierte „ihren“ Ver­ein, den FC Bayern München, stilecht mit großer Fahne im Ge­päck. „Ich ziehe meinen Hut vor allen, die trotz des Sauwetters mitgemacht haben“, sagte Bür­germeister Thomas Groll und freute sich über die für die Um­stände gute Resonanz: „Es waren zwar nicht so viele Zuschauer wie erhofft – aber es war richtig, den Festzug nicht abzusagen.“