Gewalt früh stoppen – MNZ

Kreis startet Projekt an Neustädter Schulen und Kindergärten
Neustadt (aws). Um der Entstehung und Entwicklung von Aggressionen und Gewalt an Kindertagesstätten und Grundschulen früh entgegenzuwirken, hat der Landkreis das Projekt „Integrierte Gewaltprävention“ an der Grundschule Neustadt und den Kindertagesstätten Regenbogen und Sonnenschein gestartet.
Das auf ein Jahr ausgelegte Projekt wird von der Arbeitsgruppe Sozialpsychologie der Philipps-Universität Marburg begleitet. Ziel ist, ein umfassendes Programm zu entwickeln, mit dem der Entstehung und Entwicklung von Aggression und Gewalt bereits frühzeitig präventiv entgegengewirkt wird. „Die Kinder sollen durch Stärkung ihrer sozialen Fähigkeiten, ihrer Impulskontrolle und durch den Abbau von Ängsten in die Lage versetzt werden, mit Konflikten gewaltfrei und konstruktiv umzugehen“, erläuterte Uwe Pöppler vom Fachbereich Familie, Jugend und Soziales der Kreisverwaltung.
■ Kein isoliertes Programm
Das Besondere an dem Projekt ist sein umfassender Ansatz. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gewaltpräventionsprogrammen handelt es sich nicht um eine isolierte Einzelmaßnahme in separaten Unterrichtsstunden mit einzelnen Klassen oder Kindern. Vielmehr wird die Förderung eines kooperativen und gewaltfreien Miteinander zum zentralen Thema der Schul- und Kindergartengemeinde. Dazu wird an verschiedenen Punkten gleichzeitig angesetzt. Die Erzieher und Lehrer werden sich in den kommenden Monaten verstärkt mit dem Thema auseinandersetzen und fortbilden. Den Einstieg stellt der eintägige Workshop „Faustlos“ dar, bei dem die Pädagogen eine neue Methode zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen kennen lernen. Weiterhin geplant sind Maßnahmen zur Erleichterung des Übergangs vom Kindergarten zur Grundschule, zur Verbesserung des Klassenklimas und zur Förderung einer konstruktiven Konfliktkultur. Gleichzeitig findet eine besondere Beachtung von Kindern statt, die stärker zu Aggression neigen oder Opfer von Aggression werden. Das Projekt wird vom Kreis finanziert sowie mit Mitteln des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit im Rahmen des Workshops zu „Faustlos“ unterstützt.