Neustadt macht mit Wald rund 200 000 Euro Gewinn

Forstamt verzichtete bei Kampf gegen Käfer auf Insektizide
Neustadts Revierförster Klaus Schild zog eine positive Jahresbilanz, erwartet aber für das kommende Jahr bei den Einnahmen einen Einbruch.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. 550 000 Euro verbuchte die Stadt Neustadt in diesem Jahr an Einnahmen aus der Forstwirtschaft – der Haushaltsansatz von 200 000 Euro wurde damit weit übertroffen. 9 000 Festmeter ließ die Stadt im Wald einschlagen, hin-zu kommen weitere 2 000 Festmeter, die sie zweieinhalb Jahre auf dem Nasslagerplatz in Anzefahr eingelagert hatte und nun verkaufte.
Rund 200 000 Euro Gewinn machte Neustadt also mit dem Wald. Allerdings erwartet Revierförster Klaus Schild einen Einbruch, 2010 rechnet er nur noch mit 300 000 Euro an Einnahmen und fordert, die Rücklagen zu erhöhen. 100 000 liegen bereits auf der hohen Kante – zu wenig für Schild, ausreichend für Bürgermeister Thomas Groll, der auf die wirtschaftlich schwierigen Zeiten hinweist.
350 000 Euro investierte die Stadt in diesem Jahr in die Waldbewirtschaftung. Einen Großteil brachte sie für die Aufforstung von Windwurfflächen sowie die Bekämpfung der Borkenkäfer auf. Auch das Jahr 2009 sei noch stark von den Nachwirkungen der Sturmschäden geprägt „Mit erheblichem finanziellen Aufwand wurde bruttaugliches Material beseitigt, um die Verbreitung der Käfer einzudämmen“, sagte Schild und betonte, dass dank der „Überwachung der gefährdeten Bestände“ auf den Einsatz von Insektiziden verzichtet werden konnte.
Rund 25 000 Euro flössen in die Instandsetzung von rund drei Kilometer Waldwegen, so dass diese wieder für Spaziergänger begehbar sind.
Die Stadt erhielt aber auch einen Zuschuss aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln in Höhe von 23 000 Euro zur Förderung ihrer „naturnahen Waldbewirtschaftung“.
Der Ausblick Schilds auf das Jahr 2010 fällt positiv aus. Der Holzmarkt sei bei vielen Sortimenten durch eine positive Entwicklung und eine hohe Nachfrage gekennzeichnet: „Der Stadtwald ist von seiner Struktur hervorragend aufgestellt“, sagt der Revierförster. Die Alters- und Baumartenstruktur sei sehr gut. Schild hebt zudem hervor, dass die Stadt „im Rahmen der Nachhaltigkeit“ auf die Nachfrage nach Holz reagiere.