Gewerbe zieht in die Kaserne – MNZ

Umwandlung schreitet voran
Neustadt (aws). Die Umwandlung der Neustädter Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in eine Gewerbefläche (Konversion) schreitet zügig voran. Das Vorhaben liegt im Zeitplan, so die Verantwortlichen.
Erst vor einem Jahr fiel der Startschuss mit der Vorstellung des Konversionskonzeptes. Von der bislang von der Bundeswehr freigegebenen Fläche – rund sieben Hektar -am westlichen Rand des technischen Bereichs, sind schon 53 000 Quadratmeter verkauft.
Nachdem der Kaufvertrag am 11. August unterzeichnet wurde, werden die Flächen auch schon durch eine ortsansässige Spedition genutzt. Dies bestätigten am Dienstag Bürgermeister Thomas Groll (CDU), Hartmut Röder von der Firma GKU Standortentwicklung und Jochen Altrogge von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) im Gespräch mit dieser Zeitung. Damit sind rund 70 Prozent der Ende 2008 von der Bundeswehr freigegebenen Fläche bereits vermarktet.
Die Tatsache, dass die Bundeswehr abweichend von den vorher gefassten Plänen die Liegenschaft über das Jahr 2008 hinaus nutzt und voraussichtlich erst 2012 endgültig aufgeben wird, bezeichnete Thomas Groll als einen Glücksfall für die Stadt. „Somit wurden wir nicht unmittelbar mit der Gesamtaufgabe konfrontiert, sondern können sukzessive in gleitender Konversion einen Teil nach dem anderen abarbeiten“, sagte der Bürgermeister. Mit dem Abschluss der Bauleitplanung und der Genehmigung des geänderten Flächennutzungsplans durch das Regierungspräsidium Gießen ist dieser seit dem 27. August wirksam und hat mit seiner Bekanntgabe zum 17. September Rechtskraft.
II Bundeswehr gibt Liegenschaft voraussichtlich erst 2012 endgültig auf
Es wird damit den Käufern, die einen Bauantrag auf Um- oder Neubau stellen, die Erteilung einer Baugenehmigung ermöglicht.
Ein erster Bauantrag befindet sich schon im Genehmigungsverfahren. Der Stadt liegen zudem weitere Anfragen von Investoren vor, die im Rahmen von Mietverträgen die Flächen auch schon kurzfristig nutzen wollen. „Wir haben in nur einem Jahr sehr viel geschafft: Beim 100 Meter Lauf der Konversion sind wir gut in der Zeit und haben derzeit bereits 30 bis 40 Meter der Gesamtstrecke hinter uns gebracht“, sagte Hartmut Röder.
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bereite momentan eine Veröffentlichung der noch zu verwertenden Flächen vor. Derzeit sind die vermarkteten Grundstücke noch über die alten Ver- und Entsorgungsleitungen der Bundeswehr angeschlossen. Ab nächster Woche soll mit den Erschließungsmaßnahmen auf den freigegebenen Flächen begonnen werden. Die Kosten der öffentlichen Erschließung würden zur Hälfte vom Land getragen. Die andere Hälfte finanziere die Erschließungskostenpauschale der Grundstückskäufer und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.
Der Stadt Neustadt entstehen dabei keine Kosten. Röder prognostizierte, dass nach Abschluss der Konversion rund 80 bis 100 neue Arbeitsplätze rund um die dann ehemalige Kaserne geschaffen sein könnten. Mit der Bundeswehr werden derzeit Gespräche zur Freigabe der Restfläche des technischen Bereichs geführt.