Rückwand des Baumarktes zieren nun Berge und ein Schloss
„Wenn nicht alle mitmachen und Zusammenhalten, dann wird das nichts.“ Vor diesem Hintergrund schufen 15 Jugendliche gemeinsam ein riesiges Bild,
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Gianina Klug und Laura Engel hatten während des Neustädter Jugendforums eine genaue Vorstellung davon, wie sie sich ihre Welt machen wollen: Bunt soll sie sein – als Zeichen gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Und bunt ist sie durch das von den beiden jungen Frauen initiierte Graffiti-Projekt auch geworden: 15 Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren haben unter Anleitung der beiden Künstler Jaskarn Hanspal und Anna Mahl die Rückwand des „Bauspezi“ neu gestaltet.
Zu sehen sind Berge und ein Schloss, dessen mit einem Herz verzierter, zentraler Turm entfernt an den Junker-Hansen- Turm erinnert. Das Motiv hätten junge Flüchtlinge aus der Erstaufnahmeeinrichtung ausgewählt, berichtet Martina Trogrlic von der städtischen Jugendpflege, um die sich der Verein bsj Marburg kümmert. Das Bild spiegele die Eindrücke wider, die die jungen Menschen von ihrer neuen Heimat bekommen hätten: „Es zeigt, was sie mit Deutschland verbinden.“
Apropos verbinden: Das Projekt sollte Menschen zusammenbringen – beispielsweise Jugendliche unterschiedlicher Herkunft, aber auch Jungen und Mädchen, deren Kontakt früher eher „konfliktbehaftet“ gewesen sei, wie Trogrlic erklärt. Auch das hat geklappt – auch wenn es während der Umsetzung auch mal kleine Streits gab, wer denn nun die Spraydosen führen und ein bestimmtes Motiv malen darf. Aber so lernten die Teilnehmer eben auch Diskussionskultur kennen.
Die finanziellen Mittel für die Umsetzung nahm die Neustädter Jugendpflege aus dem Fonds „Projekt Demokratie leben – misch mit“.