Neustadt sieht nach Truppenabzug Ergänzung zum Waldstadion auf dem Kasernengelände
Neustadt. Neustadts Bürgermeister Thomas Groll liebäugelt mit den Sportanlagen der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Neustadt.
von Stephan Schienbein
Wenn Ende 2008. die letzten Bundeswehreinheiten den Standort Neustadt verlassen, muss das Kasernengelände einer sinnvollen zivilen Nutzung zugeführt werden (Konversion). Ein Lenkungsausschuss soll diese Umgestaltung planen und begleiten. Während die Gesellschaft für Entwicklung, Beschaffung und Betrieb (G.e.b.b.) Eigentümer der Liegenschaft wird, ist die Stadt für das Baurecht zuständig.
„Wir als Kommune haben natürlich ein Interesse daran, dass ein langer Leerstand des Kasernengeländes verhindert wird“, erklärte Bürgermeister Thomas Groll im Gespräch mit der OP. Er will die bauplanerische Hoheit sinnvoll nutzen.
Katze nicht im Sack kaufen
Eine Frage, die den Rathauschef bewegt, ist die Zukunft der Sportanlagen auf dem Bundeswehrgelände. Wenn die Stadt die Sportanlagen übernehmen könnte, wäre das als zusätzliche Sportmöglichkeit zum Waldstadion eine große Erleichterung, so Groll.
Er will die Katze jedoch nicht im sprichwörtlich zugebundenen Sack kaufen. „Die Konditionen müssen stimmen. Erst muss geprüft werden, in welchem Zustand die Sportanlagen sind und mit welchen Betriebskosten gerechnet werden muss“, sagte Groll.
Der Rathauschef betonte, dass der Konversionsprozess noch am Anfang stünde. „Wir sind die ersten Zentimeter auf einem hundert Meter langen Weg gegangen“, beschrieb er den Stand der Planungen.
Bei den weiteren Schritten müsse bedacht werden, dass man sich zu bestehenden oder noch auszuweisenden Wohngebieten keine Konkurrenz mache. Auch das bestehende Industriegebiet müsse bedacht werden.
Die Zukunft der Sportanlagen und der technischen Bereiche mit ihren Hallen sieht Groll alsunproblematisch an. Kopfzerbrechen bereiten ihm die Kasernengebäude. „Die sind für Wohnzwecke kaum geeignet“, stellte er fest. Da müsse genau geplant werden.
Das ist die Aufgabe des Lenkungsausschusses. Ihm gehören neben Bürgermeister Thomas Groll ein Vertreter der G.e.b.b., der Stadtverordnete Thomas Horn und Thomas Dickhaut als Leiter des städtischen Bau- und Betriebsamtes an. Außerdem sind ein Vertreter des Landkreises, ein Konversionsplaner der GKU-Standortverwaltung in Berlin, ein Vertreter der Bundeswehr und ein Vertreter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums in Homberg/Efze dabei.